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dirty_mind
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Post Mon, 02.Jan.06, 13:13      Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich Bücher über Feminismus oder über Frauen ausleihen.
Nachdem ich mehrere Meter Regal mit hunderten von Büchern Shocked
abgeschritten hatte gab es da noch einen Bereich mit etwa 10 Werken
über Männer. Mehr wars wirklich nicht.
Dieses Verhältnis stimmte mich doch etwas nachdenklich.

Nachdem ich nun einige davon gelesen habe, denke ich dort werden viele
Themen beschrieben, die hier auch disskutiert werden.

@Männer: Es tut richtig weh, ist aber wichtig.

@Frauen: Es kann helfen eine Beziehung zu retten.
Question Ich bitte bitte um Literaturtipps zu
ähnlichen Werken über Frauen oder aus
Frauensicht.


Titel/Autor/in Reihenfolge zufällig

Männer-eine Spezies wird besichtigt/
Dietrich Schwanitz

Männer auf der Suche/

und andere Titel
Biddulph, Steve

Kursbuch Männer/
Vera Sandberg

Männer lassen lieben/
Wieck, Wilfried

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Post Mon, 02.Jan.06, 13:55      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hi Dirty_mind,

gegen ein paar gute Buchtipps habe auch ich nichts einzuwenden. Aber eherlich gesagt, verstehe ich dein Anliegen nicht ganz - was wahrscheinlich an mir liegt- sorry.

Verstehe ich dich richtig ???: Eigentlich wolltest du Bücher über Frauen/Feminismus ausleihen, aber über Männer gab es dann nur 10 Werke? Und dann bittest du um Buchtipps über Frauen. Und führst als Beispiel mindestens ein Werk über Männer an, nämlich z.B.: Kursbuch Männer - Untertitel: Männer besser verstehen. *leicht verwirrt bin*

Dirty_mind wrote:
@Frauen: Es kann helfen eine Beziehung zu retten.

Als Frau dazu: Hmmm, jein... Kommt wahrscheinlich auch auf das Buch an. Ich kenne diese nicht. Sicherlich ist es für eine Beziehung förderlich, wenn man versucht über sich UND das andere Geschlecht besser zu verstehen. Sicherlich können Bücher dabei ein paar Gedankenanstöße geben. Vielleicht besteht aber auch die Gefahr dabei, in Klischees zu verfallen. Und ich weiß auch nicht, ob feministisch angehauchte Literatur dazu beiträgt, eine Beziehung zu retten. Je nach Autorin, kann ich mir zum Teil vorstellen, dass die in diesen Werken vertretenen Ansichten ziemlich radikal sind. Seinen Partner/seine Partnerin lernt man vielleicht am besten zu verstehen, wenn man mit ihm/ihr redet und versucht aufeinander einzugehen, oder nicht?

Liebe Grüsse
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dirty_mind
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Post Mon, 02.Jan.06, 16:35      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hi Sternenmeer,

In dem riesigen Angebot über von Büchern über Frauen/Feminismus
usw. suche ich nach bestimmten Themen.
Ich möchte mich nicht durch 1000 Seiten lesen um zu erfahren
wie wichtig Gleichberechtigung ist. Das ist mir selbstverständlich klar.

Bei manchen Werken ensteht auch der Eindruck, Männer seien immer
potenzielle Kinderschänder, Vergewaltiger, oder Schläger.
Da wundert es nicht, wenn Männer diese Bücher nicht lesen.
Wer will sich schon auf diese Art pauschal verurteilen lassen.

Auch die verschiedenen Widerlegungen der These Männer seien den
Frauen überlegen, muss ich nicht erst nachlesen. Selbst neuere Werke
fangen beim Urschleim an, bieten aber keine echte Lösung für Probleme
zwichen Männern und Frauen.
Es wird ein Feindbild aufgebaut, das meiner Meinung nach überholt ist.

Zu Beginn der Frauenbewegung war dieser Radikalismus evtl.
nützlich um die starren Vorurteile aufzubrechen. Aber wenn es jetzt
weitergehen soll, dann hoffe ich Frauen und Männer suchen gemeinsam
nach neuen Wegen.

Ich möchte herausfinden was es bedeutet ein Mann zu sein, und kein Macho/Softie/Weichei/Casanova. Oder was bedeutet es ein Vater zu
sein. Vater oder Mutter sind eben doch unterschiedliche Funktionen.

Interessante Ansätze (leider nur Ansätze) fand ich in den angeführten
Titeln. Diese Bücher sind alle über Männer aber nicht nur für Männer.

Man(n) erkennt eigene Verhaltensmuster und erfährt woher diese
kommen. Daraus kann man Strategien ableiten, um seine eigene
Identität als Mann zu neu zu bestimmen.

Da das Angebot bei den Männer-Büchern so übersichtlich ist,
habe ich zunächst dort angefangen.

Ich suche nun aber auch die weibliche Sicht über diese Thematik
Liebe und Partnerschaft, Familie, Sexualität, Kindererziehung.

Und das ganze möglichst ohne Kriegserklärungen.

Sogar in den von mir aufgeführten Titeln sind zum Teil einseitige
Standpunkte zu lesen.
Meist etwas Männer-feindlich oder auch hilflos oder jämmerlich.

Ich bin also für entsprechende Literaturhinweise dankbar.
Am besten Bücher die jemand selbst auch gelesen hat. Das wäre eine
gute Diskussionsgrundlage.


Ebendarum empfehle ich auch die im Eingangs-Thread aufgeführten
Bücher. Trotz einiger ungereimter Thesen bieten sie einige Antworten,
oder nochmehr Fragen. Laughing

Viele Grüße

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Stöpsel2
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Post Mon, 02.Jan.06, 19:40      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hallo dirty_mind,

ich finde Deine Frage gut. Es ist sicher schwer, da was passendes zu finden, denn solche Pauschalverurteilungen stören mich auch und sind leider häufig zu finden.
Ich habe nur ein Buch in so eine Richtung gelesen und davon auch nur den Anfang, aber den fand ich überdenkenswert. Es geht dort um die Kommunikation zwischen Männern und Frauen.
Deborah Tannen - "Du kannst mich einfach nicht verstehen"
Von der Umschlagseite: "Dieses Buch belegt mit verblüffenden Erkenntnissen aus der Kommunikationswissenschaft, warum Frauen und Männer so häufig aneinander vorbeireden. Außerdem bietet es einen völlig neuen Ansatz für einen Friedensvertrag im Krieg der Geschlechter."
Mir hatte das mal ein Freund zum Geburtstag geschenkt und meinte, ihm hätte das in seiner BEziehung sehr geholfen. Na ja, auch da muß man gucken, wie sehr diese Thesen auf einen selbst zutreffen, denn auch wenn wir entweder Mann oder Frau sind, ist doch immer noch jeder ziemlich individuell. Aber das ist Dir ja wahrscheinlich eh klar...

Viele Grüße
Stöpsel

P.S.: Danke für Deine Buchtips. Ich werde mir den Thread deshalb jedenfalls "bookmark"en, da mich das Thema zwar prinzipiell interessiert, aber im Moment bin ich noch woanders dran...
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Post Mon, 02.Jan.06, 20:20      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hi Dirty_Mind,

Ich fürchte, deinen Geschmack treffe ich damit vielleicht nicht ganz (um nicht zu sagen, überhaupt nicht)... Aber wer es gern humorvoll mag, denn spricht vielleicht Langenscheidt: Deutsch - Frau, Frau - Deutsch an. Der Autor (Comidian) schrieb dieses Buch (für Männer) laut Vorwort einzig und allein, um das Verständnis zwischen Männern und Frauen zu bessern. Im Prinzip werden alle möglichen Klischees über Frauen aufgerollt und humorvoll verpackt. Ich mag Klischees nicht, aber das ist schon wieder sooo übertrieben, dass selbst frau nicht anderes kann, als darüber zu lachen. Und wer weiß, vielleicht trifft es doch ab und an den wahren Kern...

Liebe Grüsse
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Hiob
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Post Mon, 02.Jan.06, 22:52      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich möchte herausfinden was es bedeutet ein Mann zu sein, und kein Macho/Softie/Weichei/Casanova. Oder was bedeutet es ein Vater zu
sein. Vater oder Mutter sind eben doch unterschiedliche Funktionen.


Lieber dirty mind,

a...so...jetzt hab ich endlich verstanden, was du meinst. *Groschen fällt*

Also wenn du es etwas „in die Tiefe gehend“ und abseits von der üblichen Geschlechterkrieg-Schundliteratur magst, ist der psychoanalytische Ansatz (in Anlehnung an W. Reich) von Alexander Lowen : „Liebe und Orgasmus“ sehr interessant...allerdings raucht auch ab und an der Kopf...besser währe es, vorher einige Standardwerke von den beiden Herren durchzukauen.

Ich kenn aber bislang kein besseres Grundlagen-Buch in dieser Thematik, aber hier geht ein sympathischer Ansatz auf 400 Seiten bis zum Urschleim zurück, weniger geht es um „Männer sind so und Frauen so...weil sie in der Steinzeit so waren...“. Und was ich schön finde...es bleibt noch genügend Raum für eigene Gedanken dazu.

Viele Grüße
Hiob
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dirty_mind
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Post Tue, 03.Jan.06, 10:10      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

@all

Danke, schön das ihr euch meldet.

@Stöpsel2
Quote:
Deborah Tannen - "Du kannst mich einfach nicht verstehen"


Danke, guter Tip!
Diese Buch habe ich vor einigen Jahren gelesen, werde es jetzt
sicher besser verstehen, also nochmal lesen.
Wenn man manche Threads liest sollte es evtl. für alle hier Pflicht
sein. Laughing

@sternenmeer
Langenscheidt: Deutsch - Frau, Frau - Deutsch habe ich zu Hause.
(natürlich auch gelesen) das Thema interessiert mich eben.
Es ist weniger wissenschaftlich, dafür sehr humorvoll.
Danke!
Wenn du als Frau auch darüber lachen kannst ok

@Hiob eigenwilliger Nick Wink
eigentlich eine frohe Botschaft die du bringst.

Werde mich nach den Werken umsehen. Danke!

Hat jemand noch Tips zu den Themen:

-Erziehung von Söhnen

-die Vaterrolle generell

-Feminismus Gestern und Heute,
Grundtendenzen, Ziele als Zusammenfassung
in lesbarem Umfang

Kennt jemand ein Männerforum mit Niveau, über solche Themen?
(aber nicht zu konfrontativ)

link http://www.maennerrat.de/ Question erstmal wertungsfrei
Aber da gibt es jede Menge Themen für tiefgründige Diskussionen.

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richie
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Post Tue, 03.Jan.06, 11:09      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

morgen!

Aufbruch zum Mann
von Manfred Twrznik

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3532622874/qid=1136282867/sr=8-1  /ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-7780521-6634431

ein sehr gutes Buch das zum Thema passt.

lg.
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Post Tue, 03.Jan.06, 12:11      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hallo dirty_mind,

in diese Richtung lese ich weniger (kann dir also leider keine Empfehlungen zu z.B. Geschlechterrollen /Identitätsfindung empfehlen)... finde ich aber Klasse, dass du dich (als Mann gut ) dafür interessierst!

Ich habe aber noch einen Buchtipp welcher - losgelöst vom Männer-Frauen-Verständnis - lesenswert ist und mehr in diese Richtung abzielt:
dirty_mind wrote:
Aber wenn es jetzt weitergehen soll, dann hoffe ich Frauen und Männer suchen gemeinsam nach neuen Wegen.

Und zwar: Miteinander Reden 1 - Störungen und Klärungen von F. Schulz von Thun (renommierter Kommunikationspsychologe). Er bezeichnet diesen Bestseller als Brücke zwischen Wissenschaft und und Lebenswelt, welcher verständlich geschrieben ist. Geglückte Kommunikation hängt seiner Ansicht nach nicht nur vom guten Willen ab, sondern auch von der Fähigkeit zu durchschauen, welche seelischen Vorgänge und zwischenmenschlichen Verwicklungen ins Spiel kommen, wenn Ich und Du aneinander geraten.

Außerdem habe ich eben erst entdeckt, dass Herr Fellner auch ein paar Literaturtipps auf seiner Homepage bereitstellt. Schau mal auf

http://www.psychotherapiepraxis.at/art/bioenergetik/bioenergetik.phtml

Hier steht auch etwas zu "Liebe und Orgasmus". Unten auf dieser Seite ist noch ein Link, welcher zu den Literaturempfehlungen führt. Sind u.a. auch ein paar Empfehlungen zum "neuen Mann" dabei.

Liebe Grüsse
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atlan
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Post Tue, 03.Jan.06, 15:37      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hi

Buchtip kann ich leider keinen geben.
Ich denke aber das die Ungleichverteilung der spezifischen Literatur ganz einfach etwas damit zu tun hat das Männer solche Bücher eher weniger kaufen als Frauen. Da die Autoren und Verlage am Ende nicht die Welt verbessern wollen sondern Geld verdienen wird eben das bedient was nachgfragt wird. Darunter dürfte auch das oft ziemlich einfache (und oft abwertende) Männerbild fallen was da gezeigt wird. Viele Frauen wollen halt ihre Vorurteile auch schriftlich bestätigt sehen. Wenn es anders wäre würden solche o.ä Bücher nicht permanent wieder erscheinen.
Welche Vorurteile es gibt und wie sie gepflegt werden kann man ja auch hier im Forum z.T. nachlesen.

Atlan
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Post Wed, 04.Jan.06, 11:47      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

@all

Vielen Dank, jetzt habe ich ja viel zum lesen! Very Happy


@sternenmeer

Danke für deine Tips aber wieso ein Extralob für mich
als Mann Question

Quote:
in diese Richtung lese ich weniger (kann dir also leider keine Empfehlungen zu z.B. Geschlechterrollen /Identitätsfindung empfehlen)... finde ich aber Klasse, dass du dich (als Mann ) dafür interessierst!


ich bin doch nicht der einzige Mann und es finden sich doch auch
immer mehr Frauen die in diese Richtung lesen.

Also in Richtung Geschlechterrollen /Identitätsfindung statt
Geschlechterkrieg.

Vielleicht/Sicher auch Du! Very Happy


@atlan

Du hast leider recht.
Männer haben sich lange ausgeruht, auf ihrer Vormachtstellung.
Jetzt jammern viele rum, weil sie keine Beziehung finden.

Stichort: Keine Partnerin ein gesellsch. Problem
thread
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=25588

Früher hatten halt die Frauen dann das Problem.

Männer müssen sich engagieren (nicht lamentieren), und eine neue Rolle in der Gesellschaft finden.

Militante Emanzen, Machos, Weicheier vertiefen jedoch nur den Graben.

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Post Wed, 04.Jan.06, 14:25      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Hi Dirty_mind

Quote:
Danke für deine Tips aber wieso ein Extralob für mich als Mann ?


Ups, du hast mich erwischt Very Happy ... bin ich doch glatt selbst dem Klischee verfallen, dass Literatur zu Geschlechterrollen/Identitätsfindung oder Psychyologie im Allgemeinen typischerweise hauptsächlich Frauen lesen. Wurde nun eines besseren belehrt Wink , also

viel Spaß beim Lesen und Liebe Grüsse!
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Post Thu, 09.Mar.06, 21:59      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

Tja, es ist eigentlich keine Ratgeberliteratur, aber ich fand "Michel Foucault, Sexualität und Wahrheit I" sehr spannend zum Thema Geschlechterrollen. Da wird die Entwicklung der sexuellen Identitätszuweisung im 18.-20. Jahrhundert auf die Frage hin untersucht, welche gesellschaftlichen Funktionen diese erfüllt. Ob dir das bei deiner Suche direkt weiterhilft weiß ich nicht, aber der gute Foucault entlarvt da sehr gekonnt und treffend einige der ärgerlichsten Dauerklischees, die vor allem in der schlechteren Ratgeberliteratur immer noch kursieren, ab gesehen davon schreibt er auch einfach gut.
(S&W II ist leider keine direkte Fortsetzung und mMn eine komplette Enttäuschung. Alternde Schwuchtel träumt von hellenischen Jünglingen.)
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Post Fri, 10.Mar.06, 11:06      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

hi Iblis,

habe mal nach foucault gegoogelt, http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Foucault ohmygod Shocked
was für ein widersprüchlicher mensch.

aber nach etwas esther vilar und danach Susan Faludi „Backslash – Die Männer schlagen zurück“
(ich lese bei der thematik gern vergleichend/gegensätzlich)
nach robert bly, alice schwarzer und besonders andrea dworkin eeek!!
kann mich ohnehin nichts mehr erschrecken.

Ich würde mir wünschen, das all diejenigen die Andrea Dworkin
oder Alice Schwarzer verehren, zunächst deren bücher lesen würden.
das könnte schon etwas ernüchternd sein.
Laughing

frau vilar ist zwar durchaus unterhaltsam und eine sehr unabhängige
denkerin, aber ich habe oft das gefühl, das sie zu zornig auf bestimmte frauchen ist.
vieles, was sie schreibt sind zwar tatsachen, aber mit den krassen worten
kann man das nicht formulieren. allerdings ist es ein ungewohnter blick auf die situation,
den man mit einigem abstand mal wagen sollte, um sich dann eine eigene meinung fernab
gängiger klischees (beider seiten) zu bilden.

foucault sieht vom ansatz sehr interessant aus.
http://differenzen.univie.ac.at/bibliografie_literatursuche.php?sp=273
http://www.die-grenze.com/buecher_foucault_sexualitaet1.html
ich hoffe er ist nicht nur unterhaltsam sondern auch objektiv.

als angenehm objektiv (im gegensatz zu denen ganz oben) habe ich
Elisabeth Badinter "Die Identität des Mannes" empfunden.
bei ihr hat man mal nicht das gefühl zwichen die fronten zu geraten. Very Happy

Empfehlung Elisabeth Badinter
Quote:
Die Wiederentdeckung der Gleichheit
Inhaltsverzeichnis

Prolog: Die Wende der neunziger Jahre

1. Eine neue Abhandlung über die Methode

Die Logik der Mixtur
Philosophisches Elend

2. Auslassungen

Das Undenkbare
Die Gewalt der Frauen
Der Machtmissbrauch

3. Widerspruch

Die sexuelle Realität
Der Mythos einer gezähmten Sexualität
Das Modell der weiblichen Sexualität

4. Regression

Wenn jeder sich für das Opfer des anderen hält
Wenn die Differenz entscheidet
Die Falle


Epilog


tschau
dirty

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Iblis
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Post Fri, 10.Mar.06, 12:12      Re: Wozu noch Männer ? Reply with quoteBack to top

dirty_mind wrote:
foucault sieht vom ansatz sehr interessant aus.
...
ich hoffe er ist nicht nur unterhaltsam sondern auch objektiv.
tschau
dirty


Auch wenn ich nicht genau weiß, was du mit "objektiv" meinst, kann ich zumindestens bestätigen, dass er interessant ist.
Man merkt seinen Texten an, dass es ihm nicht darum geht eine von vornherein bekannte Wahrheit zu belegen, sondern etwas Neues herauszufinden. Und er arbeitet dabei aus einer wissenschaftlichen Sicht heraus sorgfältig, gibt Quellen an, analysiert diese, beschäftigt sich auch mit widersprüchlichen Quellen, argumentiert nachvollziehbar.
Ein Teil seiner "Widersprüchlichkeit" ergibt sich mMn auch daraus, dass er eben nicht verkündet, sondern aus eigenem Interesse heraus Forschung betreibt. Und da die Ergebnisse dieser Forschung im Laufe der Zeit auch seine eigenen Ansichten beeinflussen, ist sein Gesamtwerk kein monolithisches Ganzes, die Texte beschreiben einzelne Stationen seines Untersuchungswegs.
Ich persönlich fand seine "mittleren" Texte, "Ordnung des Diskurses", "Überwachen und Strafen" und "der Wille zum Wissen (S&W I)" am ansprechendsten. Typisch für sie ist, dass individuelles Verhalten in ihnen nahezu vollständig auf Resultate gesellschaftlicher "Dressur" zurückgeführt werden. Und zwar so gründlich, dass beim Leser ein nagendes Gefühl von Klaustrophobie zurückbleibt, da innerhalb dieser Texte kaum Platz für die Konstruktion einer ausreichenden "Willensfreiheit" bleibt, um Hoffnung auf einen Ausbruch aus diesen Mechanismen zu ermöglichen - genau das wird ihm dann z.B. von marxistischer Seite zum Vorwurf gemacht. In seinen späteren Texten sucht er dann Wege diesem Vorwurf zu entgehen, ist meines Erachtens aber dabei nicht annähernd so stark wie in seiner düsteren mittleren Phase.
Ich werd mal am Montag in die Unibibliothek schlappen und schauen, ob ich Frau Badinter da finde. Bin leider kein Student mehr, kann mir das Buch deswegen schlecht ausleihen, aber Schnelllesen vor Ort kost ja nix.
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