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XXL_ex
sporadischer Gast
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Wohnort Frankfurt am Main
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Post Mon, 09.Jun.03, 16:23      Wird sie Verständnis für meine Selbstentlassung haben??????? Reply with quoteBack to top

Hallo miteinander

Im Moment habe ich große Zweifel das Richtige getan zu haben.
Es handelt sich dabei um eine Entscheidung, die ich vor 4 Tagen getroffen
habe. Und zwar:

Mein Sohn René (11 Jahre, ADSler) befindet sich seit 4 Monaten in einer Diagnosegruppe
(Heimklinik) für sexuell missbrauchte Kinder, da er sich meinem kleinen Sohn Martin ( 6 Jahre) sexuell näherte. Ich wollte herausfinden ob René Opfer eines solchen Verbrechens war.
Diese Zeit nutzte ich für mich und ließ mich in die Uni-Klinik Frankfurt (Psychiatrie) einweisen. Habe seit Jahren Depressionen und Suizidgedanken ( 3 Versuche),leide unter
Trennungs- und Existenzängsten. Von den Stimmungsschwankungen gar nicht zu reden.
Habe mehrere Partnerschaften, darunter auch 2 Ehen beendet um meine Lieben nicht
weiterhin mit meinem Verhalten zu zerstören. Schaffe mir seelische Erleichterung durch Fressanfälle von Süßigkeiten, oder manipulierten Streitereien in meiner Beziehung.
Der freiwillige Gang in die Klinik, war für mich ein kleines Stück Hoffnung, meine jetzige
Partnerschaft glücklich ausleben zu dürfen/können. Mich selbst verstehen zu können.
Habe 14 Tage stationär (ohne Ausgang) Erfahrungen sammeln können ( wo ich nun sage, nie wieder) und wurde dann in die Tagesklinik verlegt.
Dort erfuhr ich am 04.06. die Diagnose: Borderline – Verhaltensstörung.
Mir wurde mitgeteilt, dass ich in eine speziell für Bordeline erfahrene Tagesklinik wechseln
oder jedoch eine ambulante Therapie beginnen sollte.

Am 05.06. wurde ich zu einem Gespräch mit meiner Therapeutin und der Oberärztin gebeten.
Mir wurde nahegelegt, ich sollte mich aufgrund meines seelischen Zustandes wieder auf die
geschlossene Station verlegen lassen. Wäre recht instabil und durch die neue Belastung erst
Recht unter Aufsicht zu halten. Ich verstand im ersten Moment nicht, was denn passiert sein sollte, so dass ich nicht mehr nach Hause gelassen wurde. Fühlte mich doch recht stabil und
wollte auf alle Fälle zuminest über die Feiertage nach Hause zu meinem Freund.
Doch die Ärztin meinte es wäre nicht gut für mich und würde die Verantwortung nicht übernehmen. Habe mich gewehrt und wollte doch endlich den Grund für diese Überlegung
erfahren. Dann auf einmal brach für mich die Welt zusammen.
Die Ärztin meinte, das Jugendamt hätte mit ihr Kontakt aufgenommen. Ich hätte dringend zu einem Gespräch am Nachmittag auf das JuAt (Jugendamt) kommen sollen.
Ich würde unter Verdacht stehen, meinen Sohn René sexuell missbraucht zu haben.
Sie wollten mich nur schützen vor gewisse Attacken und Gefahren, falsch zu reagieren, denn dadurch wäre zu 100 % gegeben, dass ich meinen Sohn nie wieder sehen dürfte.
Die Anschuldigung bohrte sich tief in meine Seele und ich zerbrach innerlich.
Nur der Gedanke: Ich habe es nicht getan, war einzig und alleine in mir. Fühlte mich der
Ohnmacht nahe. Wurde mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt und auf Station gebracht.
Weiter wurde mir geraten weder mit dem JuAt noch mit dem Psychiater von René Kontakt zu halten. Wenn, dann auch nur über einen Rechtsanwalt oder zumindest mit einem
Zeugen was gesagt wurde. Sogar telefonische Auskunftssperre wurde geraten. Ich flippte völlig, wollte nur noch raus , nach Hause und zu meinem Freund.
Irgendwann schlief ich ein. Am nächsten Tag bei der Visite, fühlte ich mich schlechter als
je zuvor. Behagte aber auf meinem Wunsch gehen zu wollen, denn der stationäre Aufenthalt,
hätte mich mit Bestimmtheit dazu getrieben in ein depressives Loch zu fallen. Ohne Ausgang,
nur mit Begleitung in den Garten, waren zwar Sicherheitsvorkehrungen für mich, doch in diesem Fall war der Verdacht falsch und ich wollte einfach nur Klarheit. Bat nochmals mit dem Arzt meines Sohnes reden zu dürfen, doch das wurde von der Oberärztin abgelehnt.
Mein Partner versuchte parallel Klarheit zu schaffen. Sprach mit dem zuständigen Psychologen meines Sohnes und überbrachte mir die frohe Nachricht, die Information ich
hätte René sexuell missbraucht, wäre falsch. Wäre falsch aufgenommen worden, von der Klinik. Ein Missverständnis. Ich darauf gleich zu meiner Ärztin. Doch diese blieb hart. Wollte auf einmal nichts mehr von ihrem Rat an mich einen Anwalt zu nehmen, wissen. Hier ginge es nur noch um meine Gesundheit.
Irgendwie kam ich mir veräppelt vor. Sie setze mich vor die Wahl. Entweder ich würde bleiben ( immer noch ohne Ausgang) und aufhören ständig damit anzukommen, nach Hause
zu wollen, oder aber ich würde auf eigene Verantwortung gehen, hätte dann aber keinen Anspruch mehr auf die Weiterbehandlung in der Tagesklinik. Müsste somit einen neuen Antrag stellen. Ich setzte mich unter Druck. Was sollte ich machen. Würde ich bleiben, dann
wäre die kommenden Tage schrecklich verlaufen und hätte nur mit Hilfe der Medikamente
die Kraft gehabt in der Geschlossenen zu bleiben. Das aber wollte ich nicht. Also unterschrieb ich, bekam meinen Entlassungsbrief und ging schon etwas erleichtert nach Hause.
Bisher fühle ich mich gut. Hatte viele schöne glückliche Momente mit meinem Freund.
Habe morgen einen Termin bei einer Psychiaterin und hoffe, noch nicht zur Arbeit gehen zu müssen. Auch mit dem Arzt meines Sohnes und meiner Sachbearbeiterin des Jugendamtes habe ich ein Gespräch. Möchte erfahren wie es zu diesem Vorwurf überhaupt kommen konnte. Meine Angst René zu verlieren sitzt seit den Worten der Oberärztin sehr tief.
Ich spüre wie tief mich das alles mitgenommen hat. Fühle mich innerlich ausgepowert und
doch werde ich es in Angriff nehmen und Klarheit schaffen.
In diesem Moment als ich erfuhr unter Verdacht zu stehen, meinen eigenen Sohn missbraucht zu haben, zerbrach vieles in mir. Das Vertrauen an meinem Kind (da ich ja unterrichtet wurde René selbst hätte mich beschuldigt, laut Oberärztin), wofür René im Grunde ja nichts kann.. Das Vertrauen an das Jugendamt, die mir immer versichert haben, nur das Beste für mich und René zu wollen, uns zu helfen.
Irgendwie verlor ich die schwer erworbene Selbstachtung und war kurz davor alles mit mir passieren zu lassen, was andere für richtig hielten. Wäre mein Freund nicht zu mir gestanden,
hätte er sich nicht für mich eingesetzt, würde ich nun in der Geschlossenen sitzen und benommen darüber nachdenken, ob ich meinen Sohn vielleicht nicht wirklich missbraucht habe. Mir als Borderliner, fällt es doch so leicht stets daran zu glauben, an allem im Leben der anderen Schuld zu haben.

Nun aber kann ich nicht ohne weiteres in die Tagesklinik zurückkehren.
Zwar wäre ich in einer Woche eh entlassen worden, doch zum arbeiten fühle ich mich
nicht stark genug ( Telefonische-Kundenberatung). Jedes negative Detail würde mich in
Tränen ausbrechen lassen. Sollte ich vielleicht doch einen neuen Antrag in der Klinik stellen?
Oder mich morgen bei der Psychiaterin beraten lassen?
Wird sie Verständnis für meine Selbstentlassung haben?????????
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Fanny
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Wohnort oberoesterreich
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Post Tue, 10.Jun.03, 12:38      Reply with quoteBack to top

Erstens würde ich von einem Patientenanwalt beraten lassen (gibt es in jeder Klinik). Gegen Deinen Willen kannst Du nicht behandelt werden, außer bei Aggression oder Suizidgefahr.
Die Anschuldigungen sind schwerwiegend und sind ohne Beweise nicht zu halten. Es gibt hyperaktive Kinder die vor lauter Unruhe andere angreifen; es genügt nicht, um zu behaupten, daß Du ihn mißbraucht hast.
Außerdem kann Dein Sohn auch von anderen Personen mißbraucht worden sein.
Eine Bordeline Störung ist nicht so einfach zu diagnostizieren. Es müssen krasse Verhaltensstörungen vorliegen wie Selbstschädigung , Süchte und die Unfähigkeit, längere menschliche Beziehungen aufzubauen, vorliegen.
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XXL_ex
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Wohnort Frankfurt am Main
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Post Tue, 10.Jun.03, 21:05      hallo fanny Reply with quoteBack to top

Es stimmt schon, dass Borderline auf mich zutrifft.
Das schlimme an all dem, war einfach nur der Vorwurf meines
Sohnes gegenüber. Ich habe nichts dergleichen getan und wollte
dies auch noch am selben Tag aufklären.
Durch die Beruhigungsmedis aber war ich nicht in der Lage
einen klaren Gedanken zu fassen.
Heute Vormittag war ich auf dem JuAt. Es handelte sich um ein
Mißverständnis, welches die Ärztin überzogen behandelt hatte.
Ich bin froh die Klinik verlassen zu haben, doch nun muß ich wieder
auf eigene Faust ein(e)n Thera mit Erfahrungen über Borderline
finden.

Wer weiß in der Nähe von Frankfurt am Main eine Anlaufstelle?
Selbst die Uni konnte mir da nicht weiterhelfen.
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Fanny
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Wohnort oberoesterreich
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Post Wed, 11.Jun.03, 9:14      Reply with quoteBack to top

Kurze Antwort, weil meine erste Antwort verschwunden ist.
Du kannst nicht gegen Deinen Willen behandelt werden (ausßer bei Selbt oder Fremdgefährdung).
Eine Bordeline Störung ist nicht so leicht zu diagnostizieren (Selbstverletzung, keine längeren Beziehungen möglich, Süchte) .
Hyperaktive Kinder können aus ihrer Unruhe heraus andere angreifen.
Außerdem kommen andere auch in Frage, wenn dein Kind mißbraucht worden ist.
Mir fällt auf: Du mußt goße Schuldgefühle haben, weil Du Dich leicht beschuldigen läßt, ohne Dich zu wehren. Es gibt in den Kliniken Patientenanwälte, wenn Du dich beraten lassen möchtest.
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Laurièn
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Wohnort Lübeck
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Post Wed, 11.Jun.03, 11:44      Reply with quoteBack to top

...eine schlimme Geschichte...


Meine Mutter wurde eingewiesen, als ich fünf und mein Bruder neun war. Wir durften sie nur einmal besuchen (in einem Jahr).

Das war sehr schockierend...

Meine Mutter hatte mit ihrer Hobbygruppe (Seidenmalerei damals) Ausgang im Tierpark und wir durften sie da treffen (in der psychatrischen Klinik waren Kinder verboten)...es war schrecklich für mich und meinen Bruder...sie hat uns nicht erkannt (war mit Medikamenten zu und total aufgedreht)...

Ich glaube, daß Du ziemlich überfordert warst, zwei Kinder ... und viel Verantwortung...arbeitet Dein Partner viel, daß er sich nicht mit um die beiden kümmern kann?

Durch die familiäre Belastung auf der einen Seite gute Mutter zu sein und auf der anderen tolle Frau für Deinen Mann hast Du Dich selbst ganz schön vergessen...bist immer für andere da gewesen und niemand hat sich richtig um Dich gekümmert, war für Dich da (Freunde, Verwandte, Bekannte zum Reden, helfen??).

Irgendwie mußtest Du versuchen dieses fehlende Stück zu unterdrücken; darum wurdest Du krank...

Bei meiner Mutter führte die Belastung (Familie, Mann, Job, eine unglückliche Zwillingsschwangerschaft und die Überwachung durch die Regierung...ehemalige DDR) zu einem schweren Zusammenbruch...

...noch heute nimmt sie Medis, aber weiß nicht warum, wenn ich frage, blockt sie ab...ohne das Zeug würde sie nicht merh sein, das weiß ich...

Und mir tut es so weh, das sie nicht über die Vergangenheit reden kann...ich werde nie erfahre, warum ich bestimmte Krankheiten habe (vererbt???), weil sie meint, das mich das nicht interessieren muß!

Sie hat sich total eingegraben...

Wünsche Dir alles Gute bei Deinem Schritt...ich denke, das ist ein guter Weg...suche Dir aber schnellstens einen Therapeuten (keinen Psychater, sondern Psychologen!), mit dem Du auch über diese Geschichte reden kannst...das muß raus...

Der kann Dir sicher auch bei allen spezifischen Fragen weiterhelfen, was Deine Söhne betrifft oder Dir zumindest Rückendeckung geben...

Laurièn
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XXL_ex
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Wohnort Frankfurt am Main
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Post Thu, 12.Jun.03, 9:13      habe den schritt hinter mir Reply with quoteBack to top

Gestern war ich bei einer Psychaterin. Den Termin vereinbarte ich schon
vor der Einweisung. Sie kiann mir nicht weiterhelfen. Hat nur eine
Durchgangspraxis von 80 Patienten am Tag. Sie meint auch ich sollte
mir einen Psychater mit Borderlineerfahrung suchen.Sie wüsste keinen auf
Anhieb. Das heisst für mich suchen, suchen und hoffen einen zu finden.
Muss ab montag wieder zur Arbeit und habe Angst davor nicht durch-
zuhalten.

Hallo Laurièn
Auf dem JuAt war ich auch. Habe meinen Grossen besuchen dürfen.
Es wurde zwar alles geklärt, doch der Vorwurf sitzt noch immer tief in
mir. Mein Partner ist für mich da. Er muss aber auch erst verstehen,
dass sich meine Stimmungsschwankungen urplötzlich bemerkbar machen.
Gestern abend, hate ich wieder so ein tief. Weiss dann einfach nicht
wie es weitergehen soll und spüre keine Kraft in mir all das durchzustehen. In solchen Momenten komme ich mit mir selbst nicht aus.
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