Bedarf an Psychotherapie auf Krankenschein in Wien

Forums-InsiderIn 151 oberoesterreich ,

Können Klienten oder suchende mir berichten, in welchen Bezirken sie es besonders schwer haben, einen Platz zu finden?

Moderatorin 1117 Wien W, 24

am besten ist du suchst in der suchmaschine (gibt spezielle dafür) nach therapeuten die freie plätze haben und auf krankenschein machen

dann listet der dir nur theras auf wo du gleich dran kommst.. oder du rufst bei verein für ambulante psychotherapie an.. die können dir auch einen thera vermitteln

sag mir halt bescheid wenn du interesse hast und du kriegst die nötigen infos

grüße fallen angel

sporadischer Gast 29 wien ,

http://www.psyonline.at/
http://www.boep.or.at/vap/index.htm

vielleicht eine möglichkeit.

zu deiner direkten frage kann ich nur sagen....
der bezirk ist nebensache, überhaupt jemanden, in welchem bezirk auch immer, zu bekommen ist schwierig genug und oft vom zufall begünstigt.

erfahrung: die qualität ist mies bis zur fahrlässigkeit. eine "iso-zertifizierung nach der 9000er reihe " würden die wiener von mir niemals bekommen...

wien, die wiege der psychoanalyse (hmmmm....) , ist leider nach meiner persönlichen statistik bewertet größtenteils schrott..ohne auch nur die fachliche kompetenz anzusprechen (steht mir nicht zu) ..mit wunderbaren ausnahmen.

liebe grüße

mib

Forums-Gruftie 506 W, 15

Hallo Fanny!

Ich war bei einer Beratungsstelle wo ich von Gesicht zu Gesicht beraten wurde und die hat mir eine ganze Liste in die Hand gedrückt mit Theras. auf Krankenschien und zu jedem Bezirk gab es mind. 10 Wink

Forums-Gruftie 515 Wien M, 41

hi middle,

würde mich interessiren wie es dir weiter ergangen ist.

ich war nämlich sogar bei mehreren beratungssstellen, wo ich von gesicht zu gesicht beraten wurde... und mir listen in die hand gedrückt.

leider stellte sich der inhalt dieser listen als schall und rauch heraus.

die angeführten therapeuten ließen sich zwar als therapeuten mit freien kassenplätzen in diese listen eintragen, hatten aber tatsächlich gar keinen kassenplatz frei.

als ich das der gebietskrankenkasse erzählte, ließ man mir weitere jubelbroschüren zukommen, die sich ebenso als fake entpuppten.

sewi

Helferlein 108 Wien W, 24

Hallo Sewi!

In manchen Gesundheitszentren wird Psychotherapie auf Krankenschein angeboten,,,, also ganz genau weiß ich es jetzt nur vom 6. Bezirk!

Liebe Grüße

Zwergerl

Forums-Gruftie 515 Wien M, 41

hi zwerg,

ja, im gesundheitszentrum auf der mariahilferstraße gibt es einige freie pätze für gruppentherapie. allerdings nur für diese.

gruppentherapie hatte ich in der klinik auch. für jemanden, der eine komplexe ptbs aufgrund von sehr intimen problematiken hat, und dem alle familiären und sozialen kontakte abgestorben sind, so dass er seit jahren keine einzige vertrauensperson zum reden hat, ist es leider nicht immer das geeignetste, eine gruppe völlig fremder leute in seine seele blicken zu lassen.

gruß

sewi

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Was heißt "Psychotherapie auf Krankenschein"? Wieviel bezahlt die Krankenkasse denn in Österreich für Psychotherapie?

Psychotherapeut 1589 Wien M

Hallo Riemann,

die immer wieder in derartigen Disussionen verwendeten Begriffe sind leider ein wenig verwirrend - böse Zungen könnten behaupten, diese künstlich erzeugte Verwirrung wäre Teil der Strategie der Krankenkassen, um auch weiterhin die Differenz zwischen dem, was der Bund für Psychotherapie zahlt und das, was die Kassen dafür tatsächlich ausgeben, einstreifen zu können. Confused

"Psychotherapie auf Krankenschein", das ist eine Zukunftsvision, nach der in Österreich die Psychotherapie als einer der gesetzlich verankerten Gesundheitsberufe vollständig mit den Krankenkassen verrechenbar sein sollte. Geplant war im Zuge der Schaffung des PThG ein sogenannter "Gesamtvertrag", nach dem alle ausgebildeten Psychotherapeuten derartige Leistungen hätten anbieten können.

Fakt ist (dazu gibt es auf meiner Website einen Artikel aus den Zeiten, als gerade die Grundfesten dieser "Zwischenlösung auf Dauer" gelegt wurden, weshalb ich hier nicht zu weit ausholen möchte), dass es in Östereich nun nicht nur eine Zweiklassen-Medizin, sondern auch eine Art "Zwei-Klassen-Psychotherapie" gibt, bei welchen die "Kassen-Therapeuten" einige Plätze (allerdings auch die nur zu einem geringeren als dem üblichen Honorar) vollständig mit den jeweiligen Krankenkassen abrechnen können, und bei den anderen die Patienten nur ca. € 22,- zurückerhalten. "Psychotherapie auf Krankenschein" gibt es "irgendwie" also gewissermassen für alle, aber komplett finanziert nur bei jenen TherapeutInnen, die sich bereitwillig in einen der sog. Versorgungsvereine eingliedern liessen.
Um die "Kassenplätze" müssen sich vor allem jene Patienten raufen, die sich die sich nicht mal die teilfinanzierte (€ 22,- / Einheit) Psychotherapie leisten können.
Und nur jene Leute, die finanziell flexibler sind, haben unbegrenzte Wahlmöglichkeit in Bezug auf ihre bevorzugten TherapeutInnen, Stundenfrequenz, Therapiedauer, Setting etc. - genau jener Zustand also, den der Gesetzgeber seinerzeit eigentlich verhindern wollte.

Freundlichen Gruss
R.L.Fellner

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Aha, vielen Dank für die Antwort.

Und wie kommt man an so einen vollständig bezahlten Kassenplatz?

Kann es übrigens sein, daß die Situation in Deutschland deutlich besser ist, d.h. dort jede Psychotherapie von der Krankenkassa bezahlt wird?

Forums-Gruftie 515 Wien M, 41

hallo riemann,

um in wien an einen vollfinanzierten kassenplatz zu kommen, musst du dir von verschiedenen anlaufstellen listen von therapeuten geben lassen, die angeblich einen solchen frei haben. und jetzt heißt es: telefonieren, telefonieren, telefonieren! in den meisten fällen wirst du nach dem ersten telefonat wahrscheinlich feststellen, dass das, was in deiner liste steht, gar nicht stimmt und der therapeut in wirklichkeit nur private oder zuzahlungsplätze frei hat - diese auskunft erhielt ich zumindest oft. solltest du doch zufällig an jemanden mit einem tatsächlich freien kassenplatz gelangen, so musst du dich quasi bei diesem therapeuten erst "bewerben" - denn auch therapeuten nehmen nicht jeden. schon gar nicht auf kasse - sie suchen sich diese klienten genau aus. einige rufen nach dem erstgespräch nicht wie vereinbart zurück, auch nicht für eine absage - lass dich trotzdem nicht beirren und probier den nächsten. halte durch! auch wenn dein psychiater schon druck auf dich ausübt, dass du nun endlich eine psychotherapie machen musst und es dir tatsächlich schon sehr schlecht geht! bleib hartnäckig! am besten du suchst dir jemanden, der dir einen teil der telefonate abnimmt. wenn dich eines tages einer dieser dünn gesähten therapeuten nach den 1 bis 4 bewerbungsgesprächen als klienten aufnimmt, stellt er einen antrag bei der krankenkasse und du hast deine bewilligte kassentherapie. so sind zumindest meine erfahrungen. bei mir hat die suche nach meinem kassenplatz insgesamt 3 jahre gedauert. (meine beiden privat finanzierten psychotherapien, welche ich davor machte, bekam ich sofort, ohne probleme, und ohne wartezeit).

viel erfolg!

sewi

ps: ja, in deutschland gibt es psychotherapie auf krankenkasse für alle. in österreich ist es viel einfacher, auf kasse einen unbegrenzten aufenthalt in einer psycho-klinik bezahlt zu bekommen als eine psychotherapie. das kommt aber leider nicht für jeden in frage, weil man sonst auch noch seinen arbeitsplatz verlieren würde und die katastrophe dann perfekt wäre.

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Danke für Deine Antwort, Sewi.

Klingt ja echt übel. Wie schön, daß unserem Staat die psychische Gesundheit so viel Wert ist...

Bezeichnend finde ich ja auch, daß die Krankenkassen Antidepressiva ohne Probleme finanzieren, Psychotherapien allerdings nur zu einem Bruchteil.

Ich werd wohl bei meiner teilfinanzierten Therapie bleiben. Die kann ich mir zwar kaum leisten, aber irgendwie wirds schon gehen.

Forums-Gruftie 515 Wien M, 41

hallo riemann,

ich selbst habe mir meine ersten beiden therapien nichtmal teilrefundieren lassen. therapeutin nr. 1 - welche mir von der akh-psychiatrie empfohlen wurde - fragte mich, ob ich das wirklich wolle, dann hätte ich "einen schwarzen punkt" bei der kasse. also ließ ich es bleiben. ich bezahlte sie schwarz - weil es dann billiger wäre, wie sie sagte. leider war die therapie kein erfolg, obwohl mir ein solcher nach ablauf von einem halben jahr versprochen worden war. stattdessen war ich laut aussage von therapeutin nr. 1 nach einem halben jahr reif für die psychiatrie - in die ich mich aber wegen drohenden verlusts meines jobs nicht zu gehen traute. therapeutin nr. 2, zu der ich mich flüchtete, gab mir den rat, mir eine teilrefundierung von der kasse zu holen. das habe ich aber nicht gemacht, weil ich mir den letzten ausweg einer kassenfinanzierten therapie für den äußersten notfall offen halten wollte. auch therapie 2 scheiterte, die therapeutin ließ mich "aus privaten gründen" nach einem halben jahr einfach fallen und schickte mich vorher noch in eine psycho-klinik. in dieser wurden mir die wöchentlichen einzelgespräche verwehrt und stattdessen empfohlen, meine berufstätigkeit aufzugeben.

danach hatte ich kein geld für privat bezahlte psychotherapie mehr - mein inzwischen angestrengtes gerichtsverfahren (zu dem mich therapeutin nr. 2 angehalten hatte) bedrohte meine wirtschaftliche existenz zudem massiv. also machte ich mich auf die suche nach der für den notfall aufgesparten kassentherapie. diese fand ich aber eben 3 jahre lang nicht, obwohl von meinen psychiatern unablässig dringend empfohlen.

also wandte ich mich an diverse soziale einrichtungen, unter anderem die caritas. außerdem versuchte ich eine selbsthilfegruppe für psychisch kranke in wien zu finden, ohne erfolg. beim psychosozialen dienst wurden mir listen mit angeblichen kassentherapieplätzen ausgehändigt und mir wurde gesagt, solange ich meinen job noch hätte, wäre es wohl nicht so schlimm, ich solle doch wiederkommen, wenn mein job auch noch futsch wäre.

heute habe ich einen bleibenden schaden weg. ich habe einen leidensweg hinter mir, dem ich nichtmal meinem todfeind vergönne. meinen job hab ich mir zwar erhalten können, aber ich muss jeden tag mit meiner pfändung rechnen.

nach der urteilsverkündung, durch welche ich nicht nur als lügner bezeichnet, sondern auch mit dem betrag von euro 18000 (bei einem gehalt von 1390 monatlich) belastet wurde, wollte mich meine psychiaterin angesichts der noch immer ausbleibenden psychotherapie zu einem akh-spezialisten für folteropfer überweisen, mit dem sie sogar persönlich meinen fall besprechen wollte. zudem empfahl sie mir den "weißen ring".

nach therapeutin 1 und 2 habe ich mich zwischenzeitlich erkundigt... die eine erzählte mir ganz aufgelöst, dass sie mit zwillingen schwanger ist, die andere findet es so anstrengend, das mit ihrem freund inzwischen erworbene haus zu renovieren.

das sind die zustände in österreich.

wer in diesem system nicht tatsächlich wahnsinnig wird, hat glück gehabt.

dir alles gute und grüße

sewi

ps. ich kann nur wirklich jedem, der in wien seelisch erkrankt und nicht wohlhabend ist, empfehlen, sich rechtzeitig freunde zu suchen bzw. es sich mit seiner familie gut zu stellen. ich nehme an, man wird hier als gesprächsbedürftiger mensch ernster genommen, wenn man privat eine person zur verfügung hat, die sich für einen einsetzt und auf die suche nach hilfe begibt. sucht man selber, wird man nicht ernst genommen. vielmehr wird davon ausgegangen, dass, solange ein mensch eigenständig hilfe sucht, er eh noch genug lebensenergie hat, um allein zurechtzukommen, und die hilfe wird verweigert.

ich möchte sogar noch weiter gehen, und aus solidarität mit meinen geschlechtsgenossinen allen frauen, die hier seelisch erkranken, empfehlen, rechtzeitig ein kind zu bekommen. kann sie nachwuchs vorweisen, so hat frau weit bessere chancen auf unterstützung.

Helferlein 74 Wien M, 29

Hat Wien nicht eine "besonder hohe Selbstmordrate"? ist Wien nicht wegen den Psychiatrien so bekannt? (Viele "Bands", Musiker, etc. haben als "großen Wunsch" einmal in einer Psychiatrie in Wien zu spielen.)

Ich kenne das österreichische System nicht so gut, aber vom Deutschen weiß ich, das sowohl in der Medizin, aber ganz besonders in der Psychiatrie es inzwischen gewaltig "knirscht".

Zum Thema Medikamente (z.B. Antidepressiva) sei zu erwähnen, das Diese erhebliche Nebenwirkungen haben (können). - Die "harmloseste Nebenwirkung" von den Schwereren ist die "Gewichtszunahme von 20-150kg in 2-3 Jahren". (Ja, es gibt menschen, die wogen vor der Medikamenteneinnahme ca. 50kg und nach 2 Jahren Medikamenteneinnahme ca. 200kg. -Solche Extreme sind zwar selten, Eine Gewichtszunahme von 20-30kg wird vom Arzt noch nicht einmal als "Nebenwirkung" angesehen. - Aber wozu hängen dann - besonders in den Wiener U-Bahn-Stationen - überall die Plakate, die einen Auffordern, gesund zu leben? - Damit man sich vom Frust auf grund des Übergewichts zerfrennen direkt VOR den Zug wirft und dem leiden ein Ende bereitet?)

Gruß, Michi.

Moderatorin 1117 Wien W, 24

hallo @all

ich habe für meine therapie bloß einen anruf tätigen müssen.

nämlich zum "verein für ambulante psychotherapie".

du sagst wo du wohnst und das du einen vollfinanzierten kassenplatz haben möchtest und die geben dir dann ein paar namen mit freien plätzen, auf meiner liste standen glaub ich drei oder vier, damals.

hab dann einen davon angerufen, und nach drei tagen hatte ich einen therapieplatz.

grüße fallen angel

ps. die telefonnummer steht in den hilfeadressen und telefonnummern im forum

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