Mobbing oder die drohende Kündigung

sporadischer Gast 11 Bayern W, 40

Hallo,
ich versuche gerade, meine Aggressionen auf nicht-gewalttätige Weise auszuleben. Bezweifle, dass mir das gelingt.
Über ein halbes Jahr hetzt diese Schl... gegenüber dem Vorstand gegen mich, verbreitet Lügen.
Da es nie jemand vom Vorstand, der selbst nie da ist, für nötig hielt, mich mal darauf anzusprechen, wurde mein Ruf ruiniert, ohne dass ich es überhaupt wusste.
Dieser sog. Vorstand lässt mich inzwischen bei allen Gesprächen gegen die Wand laufen (hört nicht zu, fährt mir über den Mund) und verfolgt nur noch ein Ziel: meine Kündigung. Dazu bedient er sich haarstäubender Gründe und hat mir die Kündigung bereits (mündlich) ausgesprochen. Schriftlich folgt.
Naja, und die liebe Kollegin lacht sich im Hintergrund scheckig.
Gerne würde ich sie in dunkler Nacht.... Grrrr Twisted Evil

Meine Lage ist ziemlich aussichtslos, auch wenn ihnen wirkliche Gründe fehlen. Es gibt keine Abmahnung, keine nennenswerten Fehler, mit Ausnahme dieser Kollegin ein harmonischer, flottes Team (diese Kollegin hat bereits mehrere aus dem Job gemobbt und der Vorstand scheint ihr hörig).
Mir geht die Sache inzwischen sehr an die Nieren. Ich liebe meinen Beruf, war eineinhlab Jahre sehr engagiert dabei und bin verzweifelt.
Der dienstälteste Mitarbeiter ist übrigens 5 jhare dabei, der Durchschnitt liegt bei 1-2 Jahren. Es herrscht hire und fire in Reinkultur.
Typisch VErein eben. Kleine Wichte ohne Ahnung von sinnvoller Personalpolitik spielen Gott.
Rechtlichen Beistand habe ich mir inzwischen gesucht.
Hat jemand Tipps für mich, wie ich das psychisch am besten durchstehen kann?
Wenn nicht, auch egal. Musste mir unbedingt den Frust von der Seele schreiben.
Danke fürs Zuhören.
LaGuapa

neu an Bord! 4 Wien/Österreich W, 42

Du tust mir wirklich Leid. Ich mache gerade Ähnliches durch. Eine meiner besten Kolleginnen wurde wie alle ihre Vorgängerinnen in den vorzeitigen Ruhestand gemobbt mit beträchlichen finanzellen Verlusten. Zum Glück ist sie abgesichert. Den Giftschlangen auf der Abteilung ist die Chefin hörig, weil die ranghöher sind und sie der Meinung ist, sich mit solchen Leuten arrangieren zu müssen. Auch wenn sie sichs mit den Ehrlichen und Tüchtigen verdirbt, aber die sind ja nicht so wichtig. Ich bin sicher der Nächste, der drankommt, wenn sich die Aufregung übers letzte Mobbing gelegt hat. Einen Monat vor ihr schied ein anderer aus, der von denselben Leuten gemobbt wurde.

Gewerkschaften, Kirchen und dgl. haben entsprechende Beratungsstellen. Paß aber auf, wie viel verrechnet wird.

sporadischer Gast 11 Bayern W, 40

Hallo Massinissa,
danke für deine Antwort. Wenn du Angst hast, dass du die nächste bist, mache es wie ich: führe ein Tagebuch, ein Protokoll.
Regelmäßig geführt gilt das als gerichtliches Dokument. Mobbing ist strafbar. Lässt es sich beweisen, muss der Mobber mit beträchtlichen Schadenersatzforderungen rechnen.
Ich habe inzwischen die Kündigung erhalten und nichts zu verlieren.
Ich werde Klage erheben. Das Mobbing kann ich beweisen (dazu reichen mehrere Opfer! Die gibt es) Wenn ich obendrein den Zusammenhang zwischen Kündigung und Mobbing beweisen kann, wird es für die Schl... sehr, sehr teuer.
Der Kampf beginnt. Auch wenn ich verliere, so haben sie doch eines gemerkt: dass man mit Menschen nicht einfach so umspringen kann. Dann war es mir die Sache wert.
Ich drücke dir alle Daumen.
Mir ist übrigens die Gewerkschaft eine sehr große Hilfe
Gruß
LaGuapa

sporadischer Gast 18 Kiel M, 25

Du scheinst in der privaten Wirtschaft tätig zu sein. Da hättest Du vielleicht noch eine Chance auf Erfolg. Ich wurde bei der Polizei rausgemobbt. Da herrscht ja ein Über- und Unterordnungsverhältnis und es ist ziemlich zwecklos sich dort gerichtlich duchzusetzen.

Du schreibst dat es dir " an die Nieren " geht. Ich empfehle Dir neben dem rechtlichen Beistand auch noch dringend einen Psychotherapeuten zu konsultieren. Vielleicht fühlste Dich gerade stark, weil Du momentan viel Adrenalin im Blut hast; Der Stress momentan kann abba für Spätfolgen sorgen. Also ersticke die Wut noch im Keim.

Du schreibst von " Mobbing", abba wie lange geht der Zustand denn schon genau? Von Mobbing spricht man eigentlich nur, wenn man über einen längeren Zeitraum tyrannisiert wird. Dat bei Dir klingt eher wie eine einmalige Intrige.

Forums-InsiderIn 387 Wien M, 33

Hallo!

Mir gings vor drei Jahren recht ähnlich. Allerdings ging bei mir alles schneller. Ich hatte zeitlebens gewisse Probleme mich durchzusetzen und zu behaupten und habe mich auch schwer getan anzupassen.

Der Ablauf war damals so: Eine Kollegin hat quasi Freunschaft und Interesse an meiner Situation geheuchelt. Ich habe ihr die Wahrheit gesagt und sie ist zu einem Vorgesetzten gegangen und gemeint, sie wüsste, dass ich so sehr psychisch krank sei, dass ich nicht auf Dauer meine Arbeit machen könnte. Ausserdem sei ich gefährlich. Alles vollkommen erlogen.

Meine Erfahrungen damals waren: Wenn jemand einen Draht zu Vorgesetzen hat (diese Kollegin von mir hatte einen) und er ihr glaubt hast du so gut wie keine Chance. Auch von anderen Kollegen war nichts zu erwarten. Sie haben mich zwar alle unter vier Augen bedauert und über die andere geschimpft. Nach aussen hat aber keiner was gesagt. Ich bin nach einigen sehr seltsamen Gesprächen (etwa: Wir wissen,dass sie eine unerträgliche Belastung für Person Y sind. Person Y wusste davon nichts. Ich weiss bis heute nicht wer gelogen hat. Ich war mit dieser Frau Y recht gut befreundet. Das ist auch kaputt). Dann hat man noch andere hinzugezogen eine einvernehmliche Kündigung zu unterschreiben nachdem man mich vorher in die Psychiatrie gekarrt hat (am selben Tag, dort haben sie mich nämlich gleich wieder weggeschickt).

Ich habe das bis heute absolut nicht überwunden. Das schlimmste an solchen Dingen ist das unerträgliche Gefühl, dass einem Unrecht getan wird und man sich einfach nicht wehren kann. Ich habe damals leider nichts gemacht obwohl wirklich ziemlich heftige Verstösse gegen Arbeitsrecht vorgekommen sind. Weil ich mich einlullen habe lassen. Von wegen, man werde mich ja eh wieder einstellen wenn ich erstmal gesund bin. Und weil man Kollegen ins Einlullen eingebunden hat. Es war der reinste Psychoterror. Krankenstandstage als Urlaub verbucht. Lauter solche Sachen.

Wenn du an der Stelle hängst dann versuche dich zu wehren wenn irgendwie möglich. Gar nicht so sehr weil du dann die Stelle behalten kannst. Ob das dann noch geht bezweifle ich.Wenn du dich so anlegst wirst du keine Ruhe dort bekommen. Es geht auch darum einfach Recht zugesprochen zu bekommen. Es tut nämlich in so einer Situation sehr gut wenn eine objektive Instanz die "Täter" dann fragt, ob sie denn spinnen sowas anzustellen.

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