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Engel04
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Post Sat, 18.Mar.06, 17:25      Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Nur mal kurz vorab. Ich habe mich nach 15 Jahren von meinem damaligen Mann getrennt. Habe einen neuen Mann kennengelernt und wurde innerhalb kürzester Zeit von ihm schwanger. Nun sind wir 2 1/2 Jahre zusammen und in der vergangenen Zeit hatten wir immer Schwierigkeiten. Damals begründete er sein Verhalten mit einer alten Amalganvergiftungsgeschichte. Oft zog er sich zurück. Nahm sich auszeiten innerhalb der Wohnung. Oft gab er mir zu verstehen, daß ich zu hohe Erwartungen habe. Jetzt nach all den Kämpfen und ewigen Arztbesuchen seinerseits wurde festgestellt, daß er unter Depressionen leidet. Er ist jetzt stationär in einer Psychotherapie und das endlich nach langem warten. Die Zeit bis dahin zerrte an uns allen. Wir mußten lange warten, daß er einen Platz bekommt. Also seit 3 Tagen ist er dort. In der Vergangenheit lief eigentlich alles immer so, wie es ihm zuzumuten war. Immer machte er was für sich oder sagte, so will er es. Jetzt wir ihm in der Therapie gesagte, daß er die wichtigste Person ist und er Dinge tun soll, die ihm gut tun. So ist es, daß er den ganzen Tag dort verbringt. Gruppengespräche, Einzelgespräche, Ergotherapie, Massagen und er kann die Station auch verlassen und für 2 Stunden nach Hause gehen oder Solarium oder was auch immer. Im Moment verstehe ich die Welt nicht mehr. Ich habe ein Kind aus erster Ehe und ein gemeinsames mit ihm. Fühle mich verlassen. Es lief doch in den letzten 2 1/2 Jahren schon so, daß ich immer zurückstecken mußte. Er eine Auszeit brauchte. Er zum Fußball wollte. Er dies und das wollte und immer hatten wir stress dadurch. Ich stelle mir die Frage, warum er drepessiv ist. Will er Familie? Will er aber eine Familie, wo er tun und lassen kann was er will. Die Frau die Kinder umsorgt, einkauft, essen kocht und putzt. Sobald Anforderungen gestellt werden, sobald ich möchte, daß er für mich da ist und für die Kinder und wir gemeinsam Dinge erledigen, bekommt er Panikattacken. Worauf soll man ihn jetzt behandeln? Hat einer ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann mir einer sagen, wie ich mich verhalten soll?

Ich weiß, daß das alles jetzt sehr undurchsichtig ist, aber weiß auch nicht, wie ich meine Lage beschreiben soll.

Danke!

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ich weiß einfach nicht, wie ich alles verstehen soll!!!" auf obige praezisiert.)
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Nita81
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Post Sat, 18.Mar.06, 19:58      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo!
Das ist sicher eine sehr schwierige Situation für dich, da du dich selbst ständig zurückstellen musst und Rücksicht auf deinen Mann nehmen musst. Aber es ist schon so, dass depressive Menschen möglichst viel für sich tun sollen und Aktivitäten machen sollen, die ihnen guttun. Dies ist notwendig um aus der Depression herauszukommen.
Da dein Mann ja jetzt in stationärer Therapie ist, bleibt zu hoffen dass er seine Depressionen und Panikattacken überwindet, und dann nicht mehr so egozentrisch zu sein braucht sondern auch wieder dich und deine Bedürfnisse wahrnimmt.
L.G, Nita
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Engel04
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Post Sat, 18.Mar.06, 21:50      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich muß mal auf das zurückkommen. Ich selber habe eine sehr schwere Kindheit hinter mir. Mißbrauch. Wir waren zuhause drei Kinder und alle drei haben dies erlebt. Heute ist es so, daß wir nach wie vor zu dieser Person (Vater) Kontakt haben. Es ist irgendwann mal zur Rede gekommen und trotzdem wurde es hinterher als nie geschehen abgetan. Heute leben wir Mädchen alle damit. Allerdings scheint es mir so, daß ich ständig die Sicherheit bei unseren Partner suchen und schon bei der kleinsten Abweichung (der Partner möchte alleine weggehen, Bekannte treffen, hat mal keine Zeit für einen), in der Lage kommen den Gedanken zu haben nur benutzt zu werden, nichts Wert zu sein Neutral . Ich habe gerade mit einer Freundin telefoniert. Die auch meine ganze erste Ehe miterlebt hat. Ich habe meinen damaligen Mann ständig in seiner Freiheit beschränkt. Verlangt, daß er nur für mich da ist. Immer mich zurückgestoßen gefühlt habe, wenn er mal alleine weg wollte. Er durfte nicht Computer spielen, weil der Computer ja dann wichtiger war wie ich. Sie sagt mir, daß ich wohl wieder den gleichen Fehler mache und mein Partner dadurch krank wird,weil er so leben muß, wie er eigentlich nicht will. Sie vergleicht das mit dem inneren Kind oder mit dem Kind an sich. Sie sagte, wenn man Kinder unter Druck setzt, sie was machen müssen, was sie nicht wollen, bekommen sie Bauchweh. Man rennt zum Arzt und der Arzt findet nichts.

Ich möchte lernen, auch Freiheiten zu geben, meinen Mann nicht einzuengen und jeden kleinste Sache als Angriff zu sehen. Ich denke langsam, daß er wegen meinem Druck krank geworden ist. Er hatte vorher auch so eine Partnerin (ebenfalls Mißbrauchopfer). Sie war im Verhalten wie ich. Die Ehe wurde nach viereinhalb Jahren geschieden.

Kann man sich allein helfen und lernen, Freiheiten zu geben und sich geliebt zu fühlen und nicht ausgenutzt?

Wäre dankbar für Antworten. Selber möchte ich nicht in Therapie. Kennt einer das Buch "das innere Kind heilen" und hat Erfahrung, ob das hilft?


Danke!!!!
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Whoopie
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Post Sat, 18.Mar.06, 22:03      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo Engel,

sich selbst helfen als Missbrauchsopfer? Halte ich für sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich.

Ich habe vor Jahren ein solches Buch gelesen. Ich glaube, das war der Titel. War mit Arbeitsheft. War ganz gut, hat aber nicht ausgereicht bei meinen Problemen.

Warum willst Du denn nicht in Therapie?

Gruß
whoopie
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Engel04
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Post Sun, 19.Mar.06, 19:22      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo Whoopie!

Weil das eh nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Ich möchte mich nicht auf die Vergangenheit konzentrieren. Möchte ein eigenes Leben ohne diese Geschichte führen. Deswegen denke ich, daß ich genauso gut alleine daran arbeiten kann.

Gruß

Engel
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Jelka
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Post Sun, 19.Mar.06, 19:32      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Engel04 wrote:
Möchte ein eigenes Leben ohne diese Geschichte führen. Deswegen denke ich, daß ich genauso gut alleine daran arbeiten kann.


Tja, bisher hat es wohl nicht so gut geklappt, dass du ein Leben ohne diese "Geschichte" führst:

Engel04 wrote:
Allerdings scheint es mir so, daß ich ständig die Sicherheit bei unseren Partner suchen und schon bei der kleinsten Abweichung (der Partner möchte alleine weggehen, Bekannte treffen, hat mal keine Zeit für einen), in der Lage kommen den Gedanken zu haben nur benutzt zu werden, nichts Wert zu sein Neutral . Ich habe gerade mit einer Freundin telefoniert. Die auch meine ganze erste Ehe miterlebt hat. Ich habe meinen damaligen Mann ständig in seiner Freiheit beschränkt. Verlangt, daß er nur für mich da ist. Immer mich zurückgestoßen gefühlt habe, wenn er mal alleine weg wollte. Er durfte nicht Computer spielen, weil der Computer ja dann wichtiger war wie ich. Sie sagt mir, daß ich wohl wieder den gleichen Fehler mache und mein Partner dadurch krank wird,weil er so leben muß, wie er eigentlich nicht will. Sie vergleicht das mit dem inneren Kind oder mit dem Kind an sich. Sie sagte, wenn man Kinder unter Druck setzt, sie was machen müssen, was sie nicht wollen, bekommen sie Bauchweh. Man rennt zum Arzt und der Arzt findet nichts.


Ich möchte lernen, auch Freiheiten zu geben, meinen Mann nicht einzuengen und jeden kleinste Sache als Angriff zu sehen. Ich denke langsam, daß er wegen meinem Druck krank geworden ist.



Nein, rückgängig gemacht kann es nicht mehr werden, aber man könnte es zumindest schaffen, dass man selber nicht zu viele Langzeitschäden davon trägt - und damit unter Umständen noch die Personen, die einem nahe stehen, mit reinzieht.

So kommt es mir eher vor wie:
Ja, ich habe mein Bein verloren, aber ich möchte jetzt so tun, als sei es nicht passiert, deswegen hole ich mir weder ein Prothese, noch einen Rollstuhl, weil es ja eh nicht rückgängig gemacht werden kann.

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Engel04
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Post Sun, 19.Mar.06, 19:44      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo Jelka!

Harte Worte. Ich war gerade im anderen Forum. Dein Beispiel ist ja nicht schlecht, aber kaum vergleichbar. Ich bin ja nicht diejenige, die nicht ind er Lage ist für seinen Partner da zu sein. Ich bin in den 2 1/2 Jahre nur für ihn dagewesen und auch jetzt in dieser Situation. Er sagte mir heute, es wäre wie eine Kur für ihn. Ich sagte daraufhin nur, daß ich das nicht so sehen kann. Er ist in den letzten zwei Monaten zweimal im Krankenhaus gewesen, wegen seiner Symptome. Eimal eine Woche, dann zog er für drei Tage in ein Appartment, weil er seine Ruhe brauchte. Dann drei Tage und er wollte wieder weg, als er nach Hause sollte. Ich habe meine Kindheit erwähnt, ob herauszufinden, ob es meine Schuld ist. Schuld in dem Sinne, daß ich zuviel erwarte, weil ich in der Kindheit so eine Erfahrung machen mußte. Wo ist das gute Gleichgewicht. Er sagte dann heute noch, daß es die letzte Auszeit wäre, die er sich nehmen würde. Ich weiß nicht, ob das jetzt alles zu verstehen ist, was ich eigentlich herausfinden möchte. Meine Kindheit hin oder her. Ich arbeite an mir und habe wohl auch mich zu sehr an meinem Mann geklammert. Aber in den 2 1/2 Jahren habe ich nur gegeben, kaum etwas zurückbekommen. Mußte mit vielen Situationen klarkommen (ich wurde teilambulant operiert, er sollte mich abholen und hat einfach geschlafen und mich nicht abgeholt, ich war schwanger und es ging mir sehr schlecht und er hatte keine Zeit, war mit seinen Kollegen unterwegs, ich sollte zum Krankenhaus, weil mein schwangerschaftsbuch da lag und er war blau und lief abends hochschwanger alleine dorthin, mein eigentlicher Stichtag war und er hatte sich zugesoffen, obwohl ich ihn bat, auf dieser Feier heute mal nichts zu trinken und so weiter). Wie kann ich feststellen, ob er wirklich krank ist oder sich jetzt so wie er ja selber sagt eine Auszeit nimmt. Heute Abend wollte er eigentlich kommen, da er Ausgang hat, aber es ist ihm zu kalt (das Krankenhaus wo er ist, ist 5 Minuten von zuhause entfernt).

Gruß

Engel
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Post Sun, 19.Mar.06, 20:03      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Engel04 wrote:

Harte Worte.


Ja, sowas mache ich manchmal. zwinkernd..

Quote:

Dein Beispiel ist ja nicht schlecht, aber kaum vergleichbar. Ich bin ja nicht diejenige, die nicht ind er Lage ist für seinen Partner da zu sein.


Mein Beispiel bezieht sich auch nur am Rande auf andere Personen, in erster Linie geht es um die Person selbst.


Ich wollte damit auch keineswegs sagen, dass du dir den Schuh ganz alleine anziehen sollst, dass es ihm so geht.
Ein gesunder Mensch hätte schon irgendwie seinen Weg gefunden, mit der Situation umzugehen.


Und das, was du jetzt geschrieben hast, klingt wirklich nicht nach einem tollen Partner.


Aber das Beispiel mit dem fehlenden Bein bezieht sich in erster Linie auf die Person, der das Bein nun fehlt.

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Whoopie
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Post Mon, 20.Mar.06, 1:17      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

whoopie wrote:
Möchte ein eigenes Leben ohne diese Geschichte führen. Deswegen denke ich, daß ich genauso gut alleine daran arbeiten kann.


Habe noch keine Übung mit Zitaten, geht hoffentlich nicht schief.

Dachte ich auch bis ich merkte, ich komme nicht alleine klar. Es geht nicht nur um die Probleme Deines Mannes, sondern auch um Deine.

Gruß
Kerry
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Post Mon, 20.Mar.06, 13:44      Re: Mein Mann ist stationär in Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Korrektur:

nicht whoopie schrieb, sondern Engel04
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