BMfG: Vorsicht bei Antidepressiva

Helferlein 81 Wien M, 20

Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
GZ: BMGF-21420/0 168-III/ A/6/2005 Wien
Warnungen hinsichtlich der Anwendung bestimmter Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen

Quote:

Die Europäische Arzneimittelagentur hat ihren Bericht über zwei Gruppen von Antidepressiva (SSRI und SNRI) abgeschlossen und kam zu folgendem Ergebnis:
diese Antidepressiva dürfen bei Kindern und Jugendlichen außer in den zugelassenen Indikationsgebieten, nicht angewendet werden. Eine Liste der in Österreich zugelassenen Arzneispezialitäten aus den Gruppen der SSRI's und SNRI's liegt dem ggstdl. Erlass bei.
Der Bericht über selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) beleuchtete das Risiko suizidalen Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen, die mit diesen Produkten behandelt wurden.
Das wissenschaftliche Kommittee (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur stellte fest, dass in klinischen Studien suizidales Verhalten (Selbstmordversuche und Selbstmordgedanken) und Feindseligkeit (vorwiegend Aggression, oppositionelles Verhalten und Zorn) bei Kindern und Jugendlichen, die mit diesen Antidepressiva behandelt wurden, öfter beobachtet wurden als in der Placebogruppe.
Betreffend dieser Risiken fordert das CHMPdaher die Aufnahme strenger Warnhinweise für Ärzte und Eltern in der gesamten Europäischen Union. Ärzte und Eltern sollen darauf hingewiesen werden, dass diese Produkte Kindern und Jugendlichen, außer in den zugelassenen Indikationen, nicht gegeben werden dürfen.
Die meisten dieser Produkte sind für die Behandlung einer Depression und von Angststörungen bei Erwachsenen zugelassen, sind aber nicht europaweit für die Behandlung dieser Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zugelassen. Einige dieser Produkte sind jedoch in der Pädiatrie für die Behandlung von Zwangsstörungen (OCD/Obsessive compulsive Disorder) und ein Produkt für die Behandlung von Hyperkinetischem Syndrom mit Aufmerksamkeitsdefizit zugelassen.
Wird aufgrund eines individuellen klinischen Bedarfs ein Kind oder Jugendlicher mit einem dieser Produkte in der Indikation Depression oder Angst behandelt, empfiehlt das CHMP, diese Patienten vor allem zu Beginn der Behandlung sorgfältig zu überwachen, speziell auf suizidales Verhalten, Selbstverletzungen oder Feindseligkeit.
• Die Behandlung soll nur auf Anordnung eines Arztes beendet werden, da das Risiko von Entzugssymptomen wie Schwindel, Schlafstörungen und Angst beim abrupten Absetzen besteht.
• Wird die Behandlung beendet, soll die Dosis über Wochen oder Monate langsam reduziert werden.

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Das gesteigerte suzidale Verhalten war bisher allgemein bekannt bei AD's und vorallem darauf zurückzuführen das die AD's antriebsteigerend sind.

Aber die hinzukommende Komponte die sich erst in neuen untersuchen sowie studien gezeigt hat ist die Feinseligkeit.

Ich bin selbst davon betroffen , ich leide an einer Depression und bekam 3x von den unten gelisteten AD's. (nicht zeitgleich)
Ich leide vorallem unter dieser Feindseligkeit , es ist ein Hass, Zorn , Rage , Wut und starke Aggression , ich weiß nicht woher sie kommt aber manchmal würde am liebsten jemanden töten oder etwas einfach klein und kurz schlagen. Ich behandle meine Freunde/Kollegen und Menschen im allgemeinen sehr verachtend und aggressiv. Oft verstehen meine Freunde nicht wieso ich so reagiere und suchen die schuld bei sich selbst , es macht mir freunde leute zu beleidigen , wenn ich sehe das ich sie innerlich voll getroffen habe dann habe ich ein gutes gefühl. Erst wenn ihre augen verdreht sind und sie nix sagen bin ich zufrieden. Das ist doch mehr als bedenklich oder ?
Bitte ratet mir nicht zu einen Psychothearapeuten zu gehen, ich habe so eine verdammte wut in mir ich würde mich nur das nur ins lächerliche ziehen und den therapeuten angreifen (selbstverständlich nicht körperlich )

Helferlein 81 Wien M, 20

Zu den aktuellen Gegebenheiten kann ich jetzt nichts sagen.

Habe früher mal mit Valium und Temesta sehr prägende Erfahrungen gemacht, auf die ich aber hier nicht eingehen möchte.

Bei diesen ganzen Medikamenten kommt man ja kaum dahinter, welche Wirkstoffe dieses aggressive Verhalten und die Feindseligkeit hervorrufen können.
Leichter ist das schon bei pflanzlichen Wirkstoffen. Ich denke da an Tollkirsche, Belladonna u.ä. Da findet man ganz genaue Beschreibungen darüber, wie sich das Verhalten des Patienten verändert.

Damit würde ich mich mal beschäftigen, um langsam mindestens herauszufinden, was an den Verhaltensweisen medikamentös verursacht bzw. was selbst hervorgebracht wird.

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

hallo heiter,

heiterheiter wrote:

Das gesteigerte suzidale Verhalten war bisher allgemein bekannt bei AD's und vorallem darauf zurückzuführen das die AD's antriebsteigerend sind.

das trifft aber meines wissens nach nicht auf alle ad`s zu, sondern hauptsächlich auf die der "neuen generation", eben der SSRI´s wie du oben geschrieben hast. es gibt eine reihe ad´s, die zwar stimmungsaufheiternd, aber antriebshemmend wirken, um eben einen suizid möglichst hintanzuhalten.

welche medikamente jemand nehmen soll, kommt auf die art der depression an, und solche medikamente sollten daher nur vom facharzt, und nicht, wie´s leider viel zu oft passiert, vom allgemeinmediziner verordnet werden (der kennt nämlich meistens nur drei oder vier dieser medikamente):

was sagt dein arzt eigentlich zu deiner wut? hast du mit dem schon gesprochen, eventuell auch zur abklärung, ob für dich psychotherapie sinnvoll sein könnte? ich hab´ schon gelesen, dass du diesen rat nicht möchtest, aber welche alternative stellst du dir zu den von dir verschmähten medis denn vor?

lg, naomi

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