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Laurièn
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Post Thu, 19.Jun.03, 10:34      Warum diese Medis...??? Reply with quoteBack to top

Hallo an alle,

möchte Euch heute gern mal fragen, was es mit folgenden Medikamenten auf sich hat...meine Mutter nimmt beide, weiß aber nicht warum (oder sie will es nicht sagen), und das schon seit mehr als 12 Jahren...

Finlepsin (ist das Neuroleptika?)

Lithium


Was für eine Krankheit könnte sich hinter diesen Medikamenten verbergen...ne Manie???

Wäre lieb, wenn Ihr mir helfen könntet, weil ich manchmal nicht weiß, wie ich mit meiner Mutter umgehen soll... die Medis sind schon stark, so daß ich manchmal denke, dass ich ne Tablettenbox vor mir habe und nicht einen Menschen... traurig mit dem man normal reden kann.


Laurièn
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Post Thu, 19.Jun.03, 11:35      Reply with quoteBack to top

hi laurien,

also ohne gewähr Wink

lithium ist ein mittel, das gängigerweise bei der manisch-depressiven erkrankung gegeben wird. es ist ein mittel, das lange eingenommen werden muß bis es wirkt- MONATE! ausserdem ist es dringend erforderlich es GENAUESTENS einzuspiegeln.

die differenz zwischen therapeutischer wirkung und tödlicher dosis ist sehr gering ( =therapeutische breite)!

grundsätzlich hat jeder lithiumpatient einen lithiumpass, weil auch die wechselwirkung mit anderen medikamenten nicht zu verachten ist.

14 tägige blutkontrollen sind gang und gäbe und auch erforderlich- gerade weil lithium gewichtssteigernd wirkt und mit gewichtsschwankungen sind wir wieder bei der therapeutischen breite
es ist aber ein sehr wirksames medikament .

das andere medi kenne ich nicht.

alles liebe

Time

nachtrag:

hab da mal gegoogelt:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/lithiumsalze.html

nochn nachtrag:

Finlepsin scheint ein antiepileptikum zu sein. wird auch nur nach strenger indikation verschrieben.....

aber wenn ICH es nehmen müßte, würde ichs auch keinem sagen. denken doch dann die leute ich wäre anfallserkrankt...

das kommt meistens nicht sehr gut.

auch da hat google was ausgeschüttet:

http://www.netdoktor.de/medikamente/showpreparation.asp?id=7100
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Laurièn
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Post Thu, 19.Jun.03, 16:55      Reply with quoteBack to top

Danke Time,

werde mir mal Deine Links ansehen...

Meine Mutter nimmt beide Medis schon sehr lange und ohne
das sie weiß warum (für mich unvorstellbar, weil ich das nie
könnte).

Sie hat noch eine Ärztin, die damals in der DDR gearbeitet hat.
Als meine Mutter in die Anstalt (1989) kam, bekam sie anfangs ziemlich
häufig Spritzen zur Beruhigung bis sie beide Medis kriegte.

Die Ärztin verschreibt regelmäßig die beiden Tabletten und meine
Mutter wird nicht mehr vorstellig (das letzte Mal war sie vielleicht
vor fünf Jahren da - das kann doch nicht ganz richtig sein, oder??).

Das Rezept läuft über die Hausärztin...

In letzter Zeit hat meine Mutter Magenbluten gehabt,
wo ich sie darauf aufmerksam gemacht hab, dass sowas mitunter tödlich enden kann und sie sich bitte umgehend bei einem Arzt melden sollte,
was sie aber nicht gemacht hat...

Sie sitzt ihre ganzen vermeintlichen Zipperlein
(die für mich ernsthaft und soagr lebensbedrohlich sind) Zuhause aus,
Blutabnehmen beim Hausarzt kommt nur sehr selten vor, wenn sie
mal in der Stadt ist und freiwillig geht (kontrolliert der auch die Medikamentenkonzentration im Blut?).

Meine Mutter nimmt die Tabletten schon ewig unregelmäßig, weil sie vergeßlich ist oder sich schnell ablenken läßt. Manchmal nimmt sie sie nach dem Aufstehen und manchmal vergißt sie, daß sie schon welche genommen hat und nimmt nochmal welche, manchmal eben gar keine, was ihr dann abends wieder einfällt...

Ob das so richtig ist, dass sie keine ärztliche Überwachung hat,
frage ich mich schon seit ich bewußt miterlebe wie sie so unüberlegt mit ihrem eigenen Körper und ihrer Gesundheit umgeht.

Aber was kann man denn da machen?

Mir gegenüber verschweigt sie ihre ganzen Erinnerungen an die Anstalt (was ich nachvollziehen kann, DDR-Zeiten traurig ), aber sie hilft mir auch nicht mich damit zu durchleuchten
(wenn ich wüßte, dass sie Anfallblocker nimmt wegen einer Epilepsie wüßte ich, dass ich erblich zu 50% vorbelastet bin und könnte mir meinen Grand Mal von 2001 erklären...für mich ist es wichtig zu wissen, ob ich ernsthaft Epilespie habe oder nur einen Anfall hatte, den jeder bekommen kann...davon ist abhängig, ob ich beruflich Verantwortung über Menschen, Maschinen oder Tiere tragen kann)

Ich weiß, daß es eine ärztliche Schweigepflicht gibt.

Wie kann ich sonst rausfinden, was meine Mutter hat?
(bin für alle Antworten offen...)


Laurièn
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Post Thu, 19.Jun.03, 17:05      Reply with quoteBack to top

Quote:
Wie kann ich sonst rausfinden, was meine Mutter hat?


ja GAR NICHT!

aber du könntest rausfinden was DU hast!

ne prädisposition für anfallsneigung ist mit nem simplem EEG nachzuweisen.



Quote:
Die Ärztin verschreibt regelmäßig die beiden Tabletten und meine
Mutter wird nicht mehr vorstellig (das letzte Mal war sie vielleicht
vor fünf Jahren da - das kann doch nicht ganz richtig sein, oder??).


bzgl. LITHIUM halte ich das für MUTIG ( gelinde gesagt)

lithium und hausarzt passt eh nicht so besonders gut- es sei denn es findet ne engmaschige kontrolle statt und der der patient wirkt mit.

mehr kann ich dir nicht sagen, AUSSER:

kümmere dich um DICH!

offenbar machst du dir erhebliche sorgen - auch um dich!

und um DICH solltest du dich kümmern, sonst machst du ja dasselbe wie deine Ma- verstehste?

liegrü

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Laurièn
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Post Thu, 19.Jun.03, 17:24      Reply with quoteBack to top

Liebe Time,

EEGs (auch unter Flackerlicht), CT, KST habe ich alles hinter mir inklusive Wartezeit von zwei Wochen bis zur Urteilsverkündung (Diagnose nach Röntgenbilderauswertung) damals 2001, gleich nachdem ich mein GM hatte.

Ich habe keine Auffälligkeiten, weshalb man mir ausdrücklich sagte, ich solle mich an meine Familie wenden, um eventuelle nervliche Dinge auszuschließen...Mein Vater hat von seiner Seite aus keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die hätten vererbt werden können. Bei meiner Mutter war es aber anscheinend offensichtlich, aber sie sagte nichts. Meine Neurologen sagten daraufhin zu mir, dass sie mir nicht helfen können, wenn ich nicht mit hnen zusammenarbeite und Informationen herantrage (wie auch???)

Trotz dieser negativen Diagnose habe ich die Auflage gehabt:
kein Alkohol, nicht Rauchen, ausreichend Schlafen, Führerschein machen erst nach Beendigung der Beobachtungszeit durch den Neurologen...

Ich habe danach nur Absencen gehabt, bin anfallsfrei...persönlich schiebe ich diese Anfälligkeiten für sowas dem Streß in die Schuhe, den ich früher in Hamburg im Gegensatz zu heute rund um die Uhr hatte.


Soviel erst mal dazu, vielleicht sollte ich einfach lernen mit der Ungewißheit zu leben, irgendwann ist meine Mutter auch nicht mehr da und dann muß ich mich damit abfinden...trotzdem nicht gerade einfach Confused


Lauri
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Post Thu, 19.Jun.03, 17:36      Reply with quoteBack to top

*hm*

fakt ist, du kannst von nem grand mal berichten. absencen sind dir auch nicht fremd.

erbliche vorbelastung kannst du nicht nachweisen- könntest du aber auch nicht, wenn du etwa ein adoptiertes kind wärst.

ungewissheit...*hm*

also das eine medi ist ein antiepileptikum- das deutet eben auf ne erbliche vorbelstung hin.

aber grundsätzlich ist es doch möglich eine krankheit FESTZUSTLLEN unabhängig vom erblichen vorbelastungsgrad.

die prognose und die wahrscheinlichkeit überhaupt zu erkranken richtet sich bei manchen krankheiten ja tatsächlich nach der familiären häufung. brustkrebs z.B.

ja, du wirst wahrscheinlich - wenn deine mum weiterhin nicht mitwirkt- wohl im ungewissen leben müssen. aber nicht völlig, denn du hast ja nen verdacht und eigene anfälle unterschiedlicher ausprägung sind dir auch nicht fremd. das dürfte für die behandlung , vorbeugung und auch selbstbeobachtung reichen, meinst du nicht?

was ich GUT verstehen kann, ist das ohnmachtsgefühl ,das du diesbezüglich haben musst. das dürfte geradezu zum " die wände hochlaufen" sein.


alles liebe

Time
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Post Thu, 19.Jun.03, 17:41      Reply with quoteBack to top

Danke, dass Du mir so umgehend geantwortet und Mut gemacht
hast. Schön, dass es das Forum gibt und soviele gute Seelen wie
Dich, die sich hier rumtreiben,
um anderen wieder ihren Weg zu zeigen Very Happy
wenn sie mal wieder daruf und dran sind, davon abzukommen.

Weiter so und danke, Time.


Laurièn
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