Privates Treffen mit Therapeut?

neu an Bord! 2 NRW W, 26

Hallo alle zusammen Rolling Eyes

mich interessiert es brennend, ob jemand schon Erfahrungen damit gemacht hat, seine/n Therapeut/in privat zu treffen?

Was haltet ihr von dem Gedanken und wie beurteilt ihr die Situation, wenn das von seitens des Therapeuten angebotet wird?

Danke für eure ehrlichen Meinungen!

Forums-InsiderIn 229 Deutschland W, 31

Hallo Svenja!
Eigentlich ist es ziiiiiemlich untherapeutisch, wenn er sich mit Dir privat treffen will....hmmm, kann mir jetzt gar kein Bild machen, wie er das rüber gebracht hat....erzähl doch mal mehr! (Natürlich nur wenn Du magst...) Cool

Grüßle,
Lucinda

neu an Bord! 2 NRW W, 26

Hallo Lucinda

danke für deine Antwort! Smile

Ich werde meinen Therapeuten bald wechseln, da er nicht spezifisch für meine Problembewältigung ausgebildet ist. Da eine große Sympathie zwischen uns herrscht, die wir beiderseits schon vorgebracht haben (keine sexuellen Wünsche!), besteht bei uns beiden der Wunsch sich außerhalb des therapeutischen Rahmens zu treffen. Trotzdem habe ich große Befürchtungen bei diesem Gedanken. Ich weiß nicht genau, was seine Intention ist, was er in mir sieht und von mir erwartet. Er setzt mich sehr unter Druck damit, obwohl ich ihn auch näher kennenlernen möchte. Er interessiert mich inzwischen mehr als Mensch als mein Psychologe. Übertragung wird dabei sicherlich eine große Rolle bei mir spielen. Ich weiß aber auch, daß wenn ich nicht dieses Angebot annehme, ich sehr unter einen persönlichen Kontaktabbruch leiden werde.
Vor einem ersten Treffen habe ich sehr große Angst, vor allem, weil es nicht ausdrücklich erlaubt ist. Ich glaube diese Situation überfordert mich. traurig

Forums-InsiderIn 229 Deutschland W, 31

Hallo Svenja!

Quote:

Ich glaube diese Situation überfordert mich

Ja, kann ich gut verstehen, ich drück dich mal ganz feste! hug

Das ist ja auch wirklich ne dumme Zwickmühle.
Ich glaube rechtlich gesehen ist es von ihm aus auch nicht in Ordnung.

Quote:

Ich werde meinen Therapeuten bald wechseln, da er nicht spezifisch für meine Problembewältigung ausgebildet ist. Da eine große Sympathie zwischen uns herrscht, die wir beiderseits schon vorgebracht haben (keine sexuellen Wünsche!), besteht bei uns beiden der Wunsch sich außerhalb des therapeutischen Rahmens zu treffen.

Dass Du bald wechselst, ist ja schon mal nicht schlecht.
Darf ich fragen wie lange Du schon bei ihm in Therapie warst?

Quote:

Trotzdem habe ich große Befürchtungen bei diesem Gedanken. Ich weiß nicht genau, was seine Intention ist, was er in mir sieht und von mir erwartet.

Das würde ich an Deiner Stelle schleunigst abklären. Wenn Dus nicht schaffst es anzusprechen, dann schreib ihm doch n Brief!
Und dass er Dir Druck macht, ist auch nicht in Ordnung. Du musst schließlich erst mal wissen wie er sich das vorstellt.
Frag ihn doch mal wie das rechtlich ist, ob er da keine Bedenken hat...(dumm fragen, schlau denken !!! zwinkernd..

) Würde mich interessieren was er dazu sagt!
Ich glaub Du hast da einiges anzusprechen!
*ganz viel Mut rüberschick*

Grüßle,
Lucinda

Forums-InsiderIn 160 Hessen W, 38

Huiiiie!

Das würde mich jetzt auch total überfordern!

Sehr seltsame Geschichte!

Indi

sporadischer Gast 16 Österreich W, 43

Hey Du ... da schließe ich mich den anderen gleich an Sad

Auch meine Empfehlung für Dich: Laß es lieber, zumindest bis Du (durch die andere Therapie) stärker wirst. Vielleicht kannst Du es dort auch ansprechen? Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es für Dich sein muß, alleine damit klar zu kommen.

Vor so zwei Jahren habe ich selbst eine sehr ernüchternde Erfahrung gemacht. Der Therapeut brach die Therapie ab ... zu dem Zeitpunkt war ich alles andere als stabil.

Er meinte es gut, hat mich zu einer Familienfeier eingeladen, ... es gab weitere private, freundschaftliche Kontakte und er erzählte mir schon sehr bald von seinen Problemen. Damit konnte ich nicht gut umgehen, weil er damit das Perfekte verlor, das ich an ihm als Therapeut kennengelernt hatte und für eine Therapie so wichtig war.

Habe mir viele Vorwürfe gemacht, daß ich mit dieser Erfahrung vorerst kaum zurechtkam. Ich wußte doch schon immer, daß Therapeuten auch nur Menschen sind! Sowas kann doch mir nicht passieren Shocked

Inzwischen mache ich eine neue Therapie und soweit ich doch schon Vergleichsmöglichkeiten gesammelt habe Wink

traue ich mich zu behaupten, daß diese sehr professionell abläuft und .... ich genieße es, nichts "großartig" von ihm zu wissen.

Ich drück Dir die Daumen, daß Du den für Dich richtigen Weg wählst!

Alles Liebe vom

Seelenspiegel

Helferlein 74 Bayern W, 39

Liebe Svenja!

Ich denke, Du hast sicherlich schwerwiegendere Probleme, als das Du Dich auch noch mit dem vom Therapeuten neu erschaffenen Problem rumschlagen müsstest. Ich halte es für "unprofessionell", was er Dir da antut. Du bist gar nicht in der Lage, zum jetzigen Zeitpunkt soetwas zu entscheiden. Ich finde, er nutzt Deine normale Abhängigkeit von ihm aus. Zumal er genau weiß, dass Dir das gar nichts bringt, sich mit ihm privat zu treffen. Schließlich hast Du therapeutische Hilfe bei ihm gesucht und hättest ihn im normalen Leben wahrscheinlich nie kennengelernt. Bitte Finger weg!!! Wenigstens so lange, bis Du einen neuen Thera gefunden hast und dort das Problem ansprechen kannst. Der neue Thera wird Dir sicherlich eine andere Blickweise vermitteln können bzw. Dir Ratschläge geben können.

Quote:

Ich weiß nicht genau, was seine Intention ist, was er in mir sieht und von mir erwartet. Er setzt mich sehr unter Druck damit, obwohl ich ihn auch näher kennenlernen möchte.

Das sagt doch alles aus. Er hat von Dir gefälligst überhaupt nichts zu erwarten. Wieso willst Du ihn näher kennenlernen? Darüber solltest Du nachdenken. Mein Thera hat mich eine lange Zeit auch als "Mensch" interessiert. Heute weiß ich, dass ich ihn damals idealisiert habe und dass das ganz normal war.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Übrigens: frag´ ihn doch mal, was er sich von einem privaten Treffen verspricht? Ist er verheiratet?

LG Vanillivi

Forums-InsiderIn 153 österreich W, 35

hallo svenja,

ich halte das auch für keine gute idee, selbst wenn es für dich jetzt verlockend klingen mag, im endeffekt ist es nicht gut und wird dir mehr schaden als nutzen.

lass es bleiben,
in dem fall musst wohl du leider mehr stärke beweisen als dein therapeut.

lg
ichbinich

sporadischer Gast 23 NRW W, 50

Hallo Svenja,
habe mich vor einiger Zeit auf ein privates Treffen mit meinem Therapeuten eingelassen. Es war die Rede von "Freundschaft" und "es ist im Laufe der Therapie Liebe entstanden", "endlich die Frau, nach der ich immer gesucht habe", etc. Ich glaubte mich am Ziel meiner Wünsche, da ich ziemlich in ihn verliebt war, was in der Psychotherapie völlig normal ist., wie du ja weisst. Es wurde dann sehr schnell sexuell. Ich habe mich darauf eingelassen, weil ich ihn auf gar keinen Fall verlieren wollte. Die Therapie war inzwischen beendet. Als er keine Lust mehr auf mich hatte, hat er den Zugang zu seinem Handy beschränkt. Auf die Nachrichten und Bitten, die ich auf seinen Anrufbeantworter gesprochen habe , hat er nicht mehr geantwortet. Wenn ich ihn zufällig mal an "der Striippe hatte", hat er einfach aufgelegt. Das ist jetzt ein knappes Jahr her und ich nehme heute noch Beruhigungsmittel. Das Schlimmste ist für mich, dass er mein grenzenloses Vertrauen zu ihm mißbraucht hat. Es ist bestimmt besser für dich, wenn du dich auf nichts einlässt und den Therapeuten wechselst. Sad

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Liebe Arriba,

Shocked

Quote:

Das ist jetzt ein knappes Jahr her und ich nehme heute noch Beruhigungsmittel. Das Schlimmste ist für mich, dass er mein grenzenloses Vertrauen zu ihm mißbraucht hat.

Vielleicht würde es dir gut tun, wenn du dich diesbezüglich einem anderen Therapeuten anvertrauen würdest??? Vielleicht einer Psychotherapeutin? Wenngleich ich natürlich verstehen kann, dass dir sicherlich ein Stück weit Vertrauen verloren gegangen ist...

@ Svenja:

Quote:

mich interessiert es brennend, ob jemand schon Erfahrungen damit gemacht hat, seine/n Therapeut/in privat zu treffen?

Was haltet ihr von dem Gedanken

Ich denke, die Interpretation von "mal privat treffen" lässt viele Nuancen zu. Wenn es ein "privat treffen" in Richtung privater Beziehung (sei sie sexueller oder freundschaftlicher Natur), so würde ich an deiner Stelle die Finger davon lassen, denn eine Beziehung zwischen Therapeut und Patient dürfte in den seltensten Fällen eine gleichberechtigte sein. Hast du mal gefragt, WARUM er die das vorgeschlagen hat?

Liebe Grüsse

sporadischer Gast 15 woanders W, 49

Hallo Arriba,
es machte mich betroffen deine Zeilen zu lesen. Wie kann man das, was dir passiert ist aushalten? Überleben? Ich finde es gut, dass du es als Warnung hier postest. Es ist wohl im realen Leben schon sehr schlimm eine unglückliche Liebe zu erleben, aber es ist noch viel schlimmer, wenn es einem in Folge und im Rahmen einer Therapie passiert. Ich hab das hier auch schon mal geschrieben, dass man wenn man merkt, dass einem die Dinge gefühlsmässig über den Kopf wachsen, bei Zeiten aufhören soll, aus Selbstschutz. Nicht alles was so gemeinhin als Übertragungsliebe bezeichnet wird, die man ja angeblich bearbeiten könne, so dass sie sich irgendwann auflöst, ist auch eine. Ich spreche da aus eigener trauriger Erfahrung. Es ist mir auch nicht gelungen beizeiten den Absprung zu schaffen und ich muss deswegen leiden. Betonen möchte ich in diesem Zusammenhang, dass es bei mir nie zu einer realen Beziehung gekommen ist, im Unterschied zu dir.

Also liebe Svenja und alle Anderen hört auf, sucht euch einen anderen Thera, auch wenn sich Alles zunächst ganz wunderbar und wärmend anfühlt....wenn man das nicht geregelt bekommt, tut es irgendwann entsetzlich weh und zwar auch dann, wenn die Regeln des Abstinenzgebots eingehalten worden sind.....

LG an alle Betroffenen

sporadischer Gast 23 NRW W, 50

Hallo Steppenwölfin,
danke dir für deine Anteilnahme sehr herzlich. Ja, wie schafft man das? Einfach weiterleben, ein- und ausatmen und hoffen, dass es irgendwann aufhört, weh zu tun. Darüber nachdenken, ob man irgendwann eine Chance hatte, etwas anders zu machen. Aber man hat keine Chance, wenn man einem Menschen 6 Jahre lang ALLES über sich erzählt hat.
Liebe Grüße
Arriba Sad

Forums-InsiderIn 160 Hessen W, 38

Hallo svenja!

Wo bist Du? Wie geht es Dir???

Indi

neu an Bord! 3 sachsen W, 28

Hallo ihr Lieben,

das ist wirklich eine schreckliche Erfahrung, die ihr da durchmachen musstet. Bei mir hat sich es total anders entwickelt. Ich habe gespürt, dass ich eine andere Art Verbindung zu meinen Therapeuten aufgebaut habe. Ich wollte mehr .... ich wollte ihn als meinen Freund. Ich spürte auch, dass von seiner Seite etwas vorhanden war, was er aber nie zugab.... bis eines Tages, da habe ich ihn ziemlich überrumpelt und er hat es zugegeben. Ich gab ihn als meinen Therapeuten frei und nun verbringen wir, wenn es möglich ist, wunderbare Stunden zu zweit miteinander.... KEIN SEX! Wir haben beide einen Partner, aber das Besondere wollen wir nicht aufgeben. Wir lassen es jetzt einfach auf uns zukommen, ohne jeglichen Druck. Das schöne ist, er ist weiterhin im übertragenen Sinne für mich da... was meine Angststörung betrifft und mir geht es besser und besser.....

Es muss nicht immer als gleich schlecht sein.... wir sehen das als eine Art von Erfahrung und weiß der "liebe Gott" was noch passiert....

sporadischer Gast 23 NRW W, 50

Hallo Begegnung,
ich freue mich für dich, dass es bei euch so gut läuft und hoffe für dich, dass es so bleibt. Natürlich habe ich auch schon von Beziehungen zwischen Patientin und Thera gehört, die zu einer glücklichen Ehe führten.

Dass die Übertragungsliebe der Patientin auch im Therapeuten Gefühle auslöst, ist verständlich. Aber er hätte es nicht zulassen dürfen, dass du seinetwegen die Therapie abbrichst. Eine noch so schöne und harmonische Freundschaft kann eine Therapie nicht ersetzen.

Drück dir trotzdem beide Daumen!

Arriba

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