Fernsehen - Fernsehen - Fernsehen

Guest W

Hallo,

ich selbst lebe keinen Tag ohne den Fernseher. Letzte Woche war ich krank, jetzt liegen fast 168 Stunden fernsehen hinter mir. Ich fühle mich zum .... Sad

Wie kann ich es schaffen dieser Scheiße zu entkommen.. Ich lebe alleine und habe Kontaktschwierigkeiten. Ich würde so gerne ein Buch lesen und mehr vom eigentlichen leben mitbekommen, aber es endet immer wieder vor dem Fernseher. Am Abend läuft er zum einschlafen, früher habe ich nebenbei noch etwas gemacht gelesen, aufgeräumt usw. doch das wird jetzt auch immer weniger. Ich lebe allein, mein Glück ist, daß ich einen Job habe und jeden Tag arbeiten gehe. So beschränkt sich die Sucht auf den Feierabend und aufs Wochenende.

Mein Verstand sagt mir es gibt so viele schöne Dinge zu tun; Bücher lesen, Schwimmen, Radeln, Kino usw. aber ich sitzte wie angewurzelt vor dem Fernseher und kann es einfach nicht lassen.

Hilft hier nur die totale Absage, raus und weg mit dem Kasten? Ich möchte eigentlich lieber lernen sinnvoll damit umzugehen, aber alle Versuche die Sendungen vorher auszuwählen, nur eine bestimmt Anzahl von Stunden fernzusehen usw. sind nach kurzer Zeit wieder fehlgeschlagen. Ich hatte den Fernseher auch schon abgeschafft, aber da geht es mir so schlecht.... Ich werde total nervös und depressiv ...

Ich finde meine eigenes Verhalten so zum kotzen, daß ich es gar nicht ausdrücken kann.

Wie kann ich es schaffen endlich wieder am Leben teilzuhaben?
Hat jemand seine Fernseh-Sucht bekämpft und wie?

Gruss
Bleistift

Helferlein 50 Wien ,

Hallo Bleistift,

Du schreibst selbst, Du würdest gern lesen oder aufräumen. Am liebsten wohl mit anderen weggehen. Hast Du Bücher zu Hause, die Du gerne lesen würdest? Wenn nicht, kauf Dir einmal eines, dann hast Du wenigstens die Möglichkeit, es zu lesen.

Kannst Du Dir vorstellen, vielleicht den Ton Deines Fernsehers runterzuschalten und Sachen nebenbei zu machen (aufräumen, vielleicht sogar lesen)?

Ich mach seit gut einem Jahr eine Gruppentherapie. Das hat mir mit meinen Kontaktschwierigkeiten schon sehr geholfen. Damit hättest Du auch schon einen Abend in der Woche verplant. In meiner Gruppe war auch ein Klient, der ähnliches erzählt hat wie Du, dem ist es bald besser gegangen. Nicht, dass es ganz aufgehört hätte, aber Du sprichst selbst von sinnvollem Umgang mit dem Fernseher.

Viele Grüße, Anette

Guest W

Hallo ersteinmal,

war/ist bei mir das selbe Problem. Meine Wochenenden bestanden nur noch aus Fernsehngucken. Oft nahm ich mir am abend kurz vor dem einschlafen vor, es am nächsten Tag anders zu machen, doch ich weiß nicht wie es jedes Mal wieder dazu kam, aber auf jeden Fall war der Fernseher auf einmal an.
Als ich in eine neue Wohnung zog, habe ich nicht den Fernsehr mitge-nommen. Das Ende der Geschichte war, dass ich nicht mehr wie üblich 6-8 Stunden in die "Röhre" geschaut hatte sondern das aufs lesen verlagert habe. Das ging so über drei Monate lang. Da ich auch noch relativ viel vor dem Computer sitze und Spiele ist mir eines auf jeden Fall mitlerweile klar geworden. Es ist nicht das Medium Fernsehr von dem ich abhängig bin oder Bücher oder Computer, ich glaube ich benutze sie bloß um den Kopf frei zu kriegen, freikriegen zu müssen, weil ich, wenn ich es mal realistisch betrachte total unglücklich mit meiner Lebenssitualtion bin.
Der exessive Gebrauch lässt mich das blos für eine gewisse Zeit die Sinnlosigkeit eines Lebens vergessen.

sporadischer Gast 10 Oberbayern W, 30

Hallo Bleistift,

ich habe zwar keine Kontaktschwierigkeiten und lebe in einer Beziehung, aber ich kenne das mit dem Fernsehen nur zu gut. Ich bin weit weggezogen und mein Freund war nur unterwegs. Ich hatte erstmal keine Arbeit und hing nur vor der Klotze.Wenn er dann zu Hause war und im Computerzimmer saß, habe ich dann weitergeklotzt und zwar alles was ging. Ich habe gemerkt, dass das nicht gut für mich ist. So habe ich mir jetzt vorgenommen, dass ich mir täglich (mittlerweile arbeite ich wieder) ein bis höchstens zwei Sachen raussuche, die ich wirklich sehen möchte und dann wird die Kiste ausgestellt. Seltsamerweise, seitdem ich das mache, schaue ich weniger Fernsehen, als ich mir vorgenommen habe. Irgendwie merke ich, wie frei ich bin und plötzlich brauche ich es nicht mehr. Dadurch dass die Kiste nicht mehr im Dauerbetrieb ist und ich mittlerweile auch autogenes Training mache, stört es mich sogar, wenn der Fernseher läuft, weil mein Freund was schaut.
Ich habe gelernt, dass nur ich was ändern kann und das Gejammer : Ich würde ja gerne, aber kann nicht, hilft keinen Schritt weiter. Ich habe mich damit nur immer weiter in mein Unwohlsein reinmanövriert und fühlte mich teilweise wie gelähmt, weil ich ja wegen dem Programm, was ja soooooo toll ist überhaupt keine Zeit für andere Sachen habe.
Ich wünsche Dir viel Glück, dass auch Du Deinen Weg findest.
Liebe Grüße
Andrea

sporadischer Gast 5 Hamburg M, 22

In einem anderen Forum habe ich geschrieben:
"Aber mit dem Surfen ist es bei mir wie mit dem Rauchen. Wenn man gleich morgens damit anfängt, bleibt man auch fast den ganzen Tag dabei. Versuche am besten einfach mal, Dir für morgens was vorzunehmen und nicht gleich nach dem Aufstehen den PC einzuschalten."
Ich denke, dass kann man auch auf das Fernsehen beziehen.

Helferlein 30 linz W, 19

mir gehts genauso, es ist vielleicht nicht so extrem wie bei dir aber ich sitze auch immer nur vorm fernseher. bei mir ist es deshalb, weil alles andere viel zu anstrengend ist. kaum bekomm ich eine a8ufgabe, fällt es mir sehr schwer sie zu lösen, weil ich nicht die kraft dazu habe.

vielleicht ist es bei dir ähnlich, ich weiß nicht
es deprimiert doch wahnsinnig nichts anderes tun zu können oder?
keine ahnung ob man es als sucht bezeichnen kann.... bei mir ist es eher die langeweile, die mich dazu drängt

Guest W

Hallo.

Es stimmt : Fernsehen kann zur lähmenden Sucht werden. Mir ging es vor einigen Jahren genauso. Ich war allein, hatte nur einen Halbtagsjob und kam Mittags in eine leere Wohnung zurück. Hobbys hatte ich keine und Freunde natürlich auch nicht. Und da es noch kein Internet gab, fing alles mit den sog. "Talkshows" anno ´95 an. Nach einem Jahr, so gegen 1996, liefen diese Shows täglich auf fast allen Kanälen und ich habe mit dem Videorekorder jene Shows aufgezeichnet, die ich nicht sehen konnte. Alles in allem habe ich so täglich zwischen 10 und 12 Stunden "Talkshow" geschaut.

Bis ich irgendwann dachte : "Na toll. Ich bin ein weltfremder Fettsack, der am Leben - bzw. an dem Unfug - anderer Leute teilnimmt und sich auch noch freut, wenn ein Dussel im TV noch viel seltsamer ist als ich selber es bin." Da machte es klick und ich beschloss spontan, mein Leben grundlegend zu ändern. Anfangs war dies sehr schwer, da ich mich ja an die viele Zeit vor dem Fernseher gewöhnt hatte, aber nach ein paar Monaten habe ich die Kurve gekriegt - seit dem schaue ich nur noch ab und zu fern. Auch habe ich inzwischen eine nette Frau, so dass ich nicht mehr den Käse der anderen Leute konsumieren muss.

Egon.

Helferlein 40 Deutschland M, 32

Hallo an alle.

Ich sehe das auch so.
Die Glotze ist ein viel größeres Problem als die meisten Leute glauben, das begreife ich jetzt.
Der durchschnittliche Deutsche sieht 4 Stunden jeden Tag fern !!!!!

9 Stunden Arbeit -- 4 Stunden Glotze, da bleibt nicht viel Raum um aus dem Knick zu kommen.

Ich bin inzwischen der Meinung das exessives Fernsehen für einen nicht unerheblichen Teil meiner Probleme verantwortlich ist.

Könnte man die Zeit nicht so sinnlos totschlagen würde man vieles schon längst angegangen sein und gelöst haben.

Helferlein 40 Deutschland M, 32

Hallo BLEISTIFT ,

hier ein ganz einfacher "Entwöhntipp"
Entferne die Batterien aus der Fernbedienung, ist erstaunlich wirksam wenn man immer zum zappen zur Kiste latschen muss.

Gruß,
Prince

[nicht mehr wegzudenken] 1223 CH W, 32

Quote:

hier ein ganz einfacher "Entwöhntipp"
Entferne die Batterien aus der Fernbedienung, ist erstaunlich wirksam wenn man immer zum zappen zur Kiste latschen muss.

Die Idee ist gar nicht mal so schlecht! Also ich hätte mal schnell die Nase voll, wenn ich jedesmal zum umschalten aufstehen müsste. Ausser ich hätte einen Sender, wo eine Sendung nach der anderen kommt, die mir gefällt .... Razz

gruss liv

Forums-InsiderIn 281 Bayern W, 40

Hallo Bleistift,

zu meiner Schande muß ich gestehen, dass auch ich zuviel vor der "Glotze" sitze! Embarassed

Ich mache mir allerdings nicht soviele Sorgen darum, wie Du, weil ich weiß, dass ich jederzeit damit aufhören könnte, wenn ich etwas finden würde, was mir mehr gibt. Dieses Wissen habe ich meinem Therapeuten zu verdanken. Er hat für mich ein interessantes Projekt organisiert:
Ich reise jedes Vierteljahr für ein paar Tage in eine andere Welt. Eine Welt wo es keinen Fernseher gibt und auch sonst fast keine Elektrogeräte und auch kein Telefon (Handy für Notfälle ist erlaubt!). Dort lebe ich in totaler Bescheidenheit in einem alten Bauernhaus; ganz alleine. Der Kontakt zur Nachbarschaft ist auf das absolut notwendige Maß beschränkt (rede nur soviel als nötig, um nicht unhöflich zu sein). Ich gestalte diese paar Tage, wie es mir beliebt, aber immer in Einklang mit der Natur. Wenn ich dann wieder nach Hause fahre, bin ich ein anderer Mensch als ich vorher war. Viel gelassener, heiterer, weiß dass ich Einsamkeit ertragen kann (dass sie sogar hin und wieder gut tut!) und dass es mir nicht ernsthaft schwerfällt auf Fernseher, Computer, etc. zu verzichten.
Mit diesem Wissen kann ich zuhause wieder sorgenfrei den Fernseher einschalten. Warum es mir zuhause so schwer fällt zu verzichten? Nun ja, weil ich von meinem hektischen und unschönen Berufsalltag so gestresst bin, dass ich vor Erschöpfung zu nicht anderem fähig bin! Idea

Hallo Bleistift,

ich habe eine ähnliche Erfahrung wie Zicke gemacht. Ich habe Weihnachten ganz alleine ohne Fernseher in meiner Wohnung verbracht, während mein Freund am ersten Weihnachtsfeiertag zu meiner Familie gefahren ist. Den Fernseher habe wir in seiner Wohnung zwischengelagert.
Diese Erfahrung hat mir sehr gut gatan und ich habe gemerkt, dass ich sehr gut alleine ohne Fernseher sein kann. Leider ist jetzt wieder da und ich habe z.Teil wegen ihm meine Vordiplomsprüfung verschoben... Im Moment bin ich auch wieder soweit ihn ganz abzuschaffen, da ich trotz fehlender Fernbedienung ständig vor der Glotze hänge und mein eigenes Leben verpasse. Wenn er weg ist, fehlt er mir die ersten Tage sehr und ich fühle mich sehr desorientiert. War an Weihnachten erst mal eine schockierende Erfahrung... Ist er dann ein paar Tage weg, fehlt er mir überhaupt nicht mehr und ich denke ok jetzt kann ich es hinkriegen mit dem kontrolliert gucken. Ist er dann wieder da, hat sich nichts geändert...
Außerdem haben meine Mitbewohnerin und ich jetzt eine DSL Flat rate...
Da gibt es wohl keinen anderen Weg, außer dem sein eigenes Leben aktiv zu gestalten. Schaff den Fernseher erst mal ab, dann hast du eine Versuchung weniger, und melde dich in irgendeinem Sportverein an, oder geh zu einer Sportveranstaltung an der Uni...
Darf ich fragen was du studierst? Vielleicht liegt es auch am Fach. Ich studiere z.B Physik und habe festgestellt, dass es sehr schwer ist mit den Leuten in Kontakt zu kommen. Aber auch in vielen Geisteswissenschaften ist es schwierig, da man jedes Semester mit ganz anderen Leuten zusammen ist, besonders an den großen Universitäten...
Vielleicht kannst du eine Vorlesung aus einem anderen Fachbereich hören und so mit anderen Menschen in Kontakt kommen?

alles Gute

Seelenverwandte

neu an Bord! 1 Köln M, 27

Geschrieben am 13.06.2005 02:53

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Hallo,

ich bin Fernsehsüchtig, und ich weiss es, kann aber einfach nicht aufhören fern zu sehen. Auch wenn nichts läuft was ich gerne sehen will, ich sitzte den ganzen Tag vor dem blöden Ding und irgendwas findet sich immer mit dem man sich ablenken kann. Ich verlasse meine Wohnung nur noch um einzukaufen und bei Terminen um die ich mich nicht herumdrücken kann.

Ich vernachlässige alles andere, Studium, Job hab ich schon verloren, Familie, usw. Hab irgendwie das Gefühl es wird immer schlimmer.
Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren und rege mich dann furchtbar über mich selber auf. Zur ablenkung schalte ich dann immer wieder den Fernseher ein. Klar das meine Partnerin das auch nicht mehr lange mitgemacht hat und ich jetzt nur noch allein bin. Habe manchmal das Gefühl das ich sogar das sprechen verlerne und total verwahrlose.

Ich will unbedingt wieder da rauskommen nur ich find gar keinen Ansatz mehr, ich versuche es jeden und jeden Tag mehrmals aber irgendwie schaffe ich es nicht mehr.

Vielleicht kann mir ja jemand einen Tip geben, ich wäre jedenfalls sehr dankbar.

Ich weiss es hört sich an als wäre ich stinkfaul, aber das bin ich eigentlich überhaupt nicht, ich habe immer viel gearbeitet nur seitdem mein Job weg ist bekomme ich einfach nichts mehr auf die Reihe. Ich lasse mein Studium total schleifen obwohl ich fantastich gestartet war und als erster überhaupt Scheine hatte, aber mittlerweile sind fast alle fertig und mir fehlen immer noch die meisten.

Ich verzweifel fast immer wieder an mir selber.

Bitte gebt mir nen Tip.

M

Forums-InsiderIn 175 Hamburg, Deutschland W, 39

Hallo MK,

also bei mir hat der sofortige, "kalte" Entzug geholfen: ich habe den Fernseher einfach nicht mehr eingeschaltet und nach einiger Zeit in den Keller geschafft. Ich schaue jetzt seit fast 2 oder 3 Jahren kein Fernsehen mehr... und mir fehlt auch nichts!!!

Ich habe immer noch die Möglichkeit, die Kiste wieder aus dem Keller zu holen oder sogar über meinen PC fernzusehen. Aber ich tue es einfach nicht mehr.

Versuch doch einfach mal, die Kiste nur noch zu bestimmten Zeiten ein und auszuschalten, dir ganz gezielt Sendungen heraus zu suchen, die dich wirklich interessieren. (By the way: das hat bei mir nicht funktioniert, daher habe ich die Kiste letztendlich verbannt!)

Im übrigen scheint es mir aber, dass deine Fernsehsucht nur ein Symptom für ein von dir noch nicht richtig erkanntes Problem ist. Was macht dich so bewegungslos? Falls es depressionsartige Schübe sind solltest du durchaus auch mal mit deinem Hausarzt sprechen. Generell solltest du über deine Sorgen sprechen und sie nicht einfach in die Tiefe absinken und verschwinden lassen.

Viele herzliche Grüße & alles Gute
Squaw

sporadischer Gast 5 rhein-main W, 41

hallo,
das problem ist vielleicht gar nicht so sehr deine fernsehsucht, würdest du lesen, wärest du möglicherweise "büchersüchtig", was zwar gesellschaftlich gesehen weniger ehrenrührig ist, aber nicht besser.
der springende punkt ist wohl eher deine einsamkeit.
ich glaube, die meisten menschen neigen dazu, zu oft vor der glotze oder dem computer zu hängen, man wird unterhalten, muss sich nicht auf jemanden oder etwas einlassen und geht keinerlei risiken ein.
du sagst ja selbst, es sei ein segen, dass du berufstätig bist, durch diese pflicht genießt zu einer bestimmten zeit des tages schutz vor dem fernsehsumpf.
was dir diesen schutz ebenfalls bietet, sind bindungen und kontakte zu anderen menschen. schließ dich einer gruppe an, es gibt überall möglichkeiten das zu tun, informiere dich über vereine und interessengruppen, auch ein volkshochschulkurs kann eine möglichkeit sein. du hast die wahl und kannst mit sicherheit etwas finden, das dich interessiert. als viel-fernseher bist du ja vermutlich auch gut informiert über vielfältige themen.
auf jeden fall verlangst du zuviel von dir, wenn du dich ganz alleine aufraffen willst, deine freizeit anders zu gestalten, mit anderen klappt das besser.

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