Ernsthafte Gedanken über den Tod mit 17 ?!

sporadischer Gast 8 ,

Hallo.

Ich hatte vor zwei oder drei Jahren (also mit 13 oder 14) Selbstmordgedanken. Diese hab ich mittlerweile zum Glück nicht mehr. Doch habe ich klare Vorstellungen wie ich sterben möchte. Ich träume davon dass engste Verwandte sterben, ich hab mich einmal selbst sterben sehen.

Ein Kumpel von mir hat gesagt, dass er sich Sorgen um mich macht, da ich mit 17 schon so klare Vorstellungen über den Tod habe. Ich hab ihm alles gesagt.
Unter Anderem das hier:

- Wenn ich sterbe möchte ich dabei schuld sein (mitm Motorrad um Baum wickeln o. Ä.)

- Wenn ich alt bin und mit 1000 Medikamenten leben muss, damit ich weiterleben kann, will ich mir selber das Leben nehmen, weil es keinen Sinn hat wegen den Tabletten zu leben

- Ich möchte nicht das um mich getrauert wird, da ich das prinzipiell nicht abkann, wenn einer Person nachgetauert wird...

Meine Gedanken über den Tod hat ich bis jetzt immer mit vollem Ernst gehabt. Ich glaube ich war bei keinem Thema so konzentriert und so voller ernst wie bei diesem... Witze reißen kann ich darüber einfach nicht. Das Thema ist mir dafür zu wichtig.

Was meint ihr? Ist es beunruhigend, dass ich mir in meinem Jungen Alter schon so viele Gedanken über das sterben mache? Sollte ich fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen?!

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Hallo "The Mission"

also, MEINER Meinung ist es nicht beunruhigend, wenn sich jemand über den Tod oder über das Sterben Gedanken macht. Der Tod gehört ja wie die Geburt zum Leben. Das es großteils ein Tabuthema geworden ist, dafür sorgt unsere zivilisierte Gesellschaft.

Anders aber, wenn Du mit dem Leben nicht mehr klar kommst und sterben möchtest ... dann ist professionelle Hilfe auf jeden Fall angesagt. Oder auch, wenn Du beinahe NUR NOCH um dieses Thema kreist. Dann meine ich auch, daß Du Dir mal Gedanken machen solltest, WARUM das so ist.
Es gibt doch auch so viele schöne Dinge im Leben. Warum jetzt schon dran denken "Was wäre wenn ..." Du lebst JETZT!!! Du kannst weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft leben, sondern immer NUR JETZT.

Was bringt es Dir, wenn Du in Gedanken Dir jetzt schon Probleme ausmalst, die vielleicht gar NIE für Dich kommen werden? Das ist eine ganz ehrlich gemeinte Frage: "WAS BRINGT ES DIR?"

Und noch eine Frage: Bist DU der Meinung, daß Du fachmännische Hilfe brauchst? ICH finde, das ist eigentlich DIE entscheidende Frage. Wenn DU findest JA, DANN ist es nämlich auch SO.

Liebe Grüße,
Annemarie

Forums-InsiderIn 201 Wien W

Es ist keineswegs abwegig, sich mit den Themen zu beschäftigen, über die gerne "geschwiegen" wird. Ich sah mit 7-8 Jahren ein Bild von Mumien in Vandenbergs Buch "Der vergessene Pharao".

Interessant kann es werden, die Vorstellungen über den Tod in verschiedenen Kulturen und Religionen zu durchleuchten. Wer weiss, vielleicht finden sich ja Parallelen?

Bitte sieh auch mein Posting im Thema unter Deinem:
KUPFER/Selbstmordgedanken-was tun?
Es ist auf der 2. Seite.

so long
Deanna

Helferlein 101 Amsterdam, NL M

hallo,
ich will mich mich auch mal in diese diskussion einbringen... und zwar, ging es mir ähnlich wie dir, so mit 16 jahren. da hab ich auch ganz viel über den tod und selbstmord nachgedacht - und ich hatte sogar einen therapeuten angerufen, der mich allerdings vergällt hat und mir gesagt hat ich bräuchte keine therapie.

naja, vielleicht hätte ich ja doch eine gebraucht wer weiß, auf jeden fall hatte ich dann mit 20 eine schwere schizo-affektive psychose die mich nun schon seit über zwei jahren beschäftigt. hätte man es vorbeugen können? ich weiss es nicht... man hätte schon sehr gut auf mich aufpassen müssen und ich hätte auch schon in krankheitsphasen eine krankheitseinsicht haben müssen die ich definitiv nicht hatte... was übrings nicht ungewöhnlich ist bei einem manischen/schizoiden krankheitsbild. hmtja, ich hatte wohl pech einfach zu den 1-2% der menschheit zu gehören bei denen so ne scheisse ausbricht. leider....

ich weiss nicht... hätte ich zu beginn der erkrankung geweusst was es ist - und hätte die richtigen medis bekommen wären aus den zwei jahren vielleicht zwei monate geworden... hmja, aber woher will ma das wissen?!

thekfreak

Forums-InsiderIn 201 Wien W

Jeder kreiert sich seine eigene Wirklichkeit.

Ich mag Popmusik und bin fröhlich, wenn ich sie laut aufdrehe.
Meine Mutter dagegen bekommt Kopfschmerzen.Für sie ist das Lärm.
Das ist ihre Wirklichkeit.

Menschen, die verbissen auf der Suche nach der absoluten Wahrheit sind, werden sie nicht finden. Weil sie in jedem von uns anders aussieht.

Wenn wir uns nun mit Mysterien wie dem Tod beschäftigen,
sollten wir ruhig alle Informationen darüber ansehen.
Nach einer gewissen Zeit wäre es dann gut, eine bestimmte Einstellung
und Sichtweise dazu zu gewinnen, mit der man sich gut fühlt.

Und zu den Therapeuten: die sind auch "nur" Menschen und nicht unfehlbar, genauso Engel und Charakterschweinchen wie wir.
Erhat Dich weggeschickt.

Nun ist er schuld? Hätter er das nicht getan gings mir jetzt besser?

Hätte er Dich behandelt, wärst du nie an diesen Punkt gelangt?

Wem man die Schuld gibt, gibt man auch die Macht.
Gibt die Selbstbestimmung auf. Vergiss das vergangene und frag Dich:
was kann ich JETZT tun?

Wenn Dich jetzt einer wegschickt, hast Du diese "Übung" schon hinter Dir und kannst Dich wehren, bzw den "Richtigen" Helfer finden.

sporadischer Gast 6 ,

hi!

mir geht es ganz genauso. aber solange man sich nur gedanken macht ist es nicht so beunruhigend. erst wenn man anfängt den tod als schön anzusehen oder sterben will. ich hatte auch selbstmordgedanken vor etwa 4 bis 5 monaten. und oft träume ich vom tod, wqie freunde sterben oder ich selbst. doch ich hoffe es bleiben nur träume! also mach dir nicht zu viele gedanken um den tod. und witze über tod macht man so oder so nicht, denn meistens tut tod weh, wenn nicht dir, dann anderen!

Forums-InsiderIn 201 Wien W

stimmt, DIR tut DEIN Tod nicht weh, aber anderen.

Das Leben kann auch wehtun. Es kann aber auch schön sein.

Bist Du tot, kannst Du auch das Gute nicht geniessen!

hier ein paar Denkansätze zu dem Thema

http://www.Psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=2436&postdays =0&postorder=asc&start=15

Helferlein 101 Amsterdam, NL M

jo, also um das ma klar zu stellen - ich geb dem Therapeuten keine Schuld, dass er mich weggeschickt hat. Ich sag mir auch nicht, wenn er mich damals aufgenommen hätte - was ich ohnehin nicht gewollt hätte, da mir seine Art total mißfiel - hätte ich keine Psychose bekommen.

Ich denke nur, jemanden so am Telefon anzupampen wie es der Mensch gemacht hat, das ist für einen Therapeuten wirklich die absolut falsche Art und Weise mit Menschen umzugehen... In allen anderen Berufen hätte es wohl sogar Konsequenzen wenn jemand so mit den "Kunden" umgehen würde.

Aber egal - auf der anderen Seite nämlich hätte ich ja auch weiter nach einem Therapeuten suchen können/sollen, aber ich hab mir dann gesagt, ach, dann lassen wir das. Weil es mir ja nicht wirklich so sehr schlecht ging, ich kam ja zurecht.

Ich denke es gab bei mir Vorzeichen für die Psychose - im frühen Jugendalter extrem ausgeprägte Schüchternheit, mit 15/16 Selbstmordgedanken, erste depressive Episoden und ab und zu die Arme aufgeschnitten... Ich meine, ok, das hört sich jetzt vielleicht schlimm an, aber ich hätte niemals Selbstmord begangen... Ich hatte halt nur leichte Depressionen, keine Ahnung ob die schon behandelt hätten werden müssen. Ich sah das als normal an und das war eben mein Charakter, dieser grüberlische Mensch...

Ich meine, man forscht halt in der Vergangenheit und versucht Antworten zu finden, weshalb man ne Psychose bekommen hat. Das kann man einerseits mit dem Therapeuten, oder mit Freunden/Familie aber auch mal hier in einem Forum probieren, da jede Anregung, egal woher sie kommt eine Überlegung wert ist.

Der krasse Gegensatz zu meinen jugendlichen Problemen war dann mit 18/19 als ich ein ganz anderer Mensch war und so locker und easy alles nahm. War es nur überspielt? Weiss ich jetzt nicht wirklich. Ich dachte alles wäre im Lot und ich war einfach nur glücklich weil mein Leben total gut lief, bis dann der Hammer kam... Psychose....

Ohje das war jetzt wieder jede Menge, ich hoffe "The Mission" du bist mir nicht böse dass ich jetzt so viel über mich geschrieben habe, aber vielleicht kann das auch die Diskussion hier anregen?

Liebe Grüße
thefreak

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