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Illja
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Post Fri, 16.Jun.06, 11:58      Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben!

Für mich ein wichtiges Thema, da mein Freund (seit ca. 6 Monaten zusammen) regelmässig Kokain und Cannabis konsumiert, und ab und an auch mal Extasy und Pep.

Ich hab 1000 Fragen, weil ich selbst noch nie mit Drogen in Berührung gekommen bin, und keine Ahnung habe was diese auslösen..

Seine Zeitabstände sind relativ gross bei Koks, also so zweimal im Monat, bei Cannabis ist es eigentlich jeden Tag.

Er ist 32, arbeitslos, hat aber einen Nebenjob (ja auch angemeldet Smile )
und ist relativ unzufrieden mit seinem Leben.
auf mich macht er allerdings den Eindruck das er relativ gut mit den Drogen klarkommt und auch nicht wirklich abhängig ist, aber eigentlich kann ich das auhc nicht beurteilen.

Also Fragen an euch:
-was bewirken diese Drogen bei ihm?
-warum nimmt er denn überhaupt Drogen wenn er doch 'angeblich' nicht abhängig ist?
-kann man das kontrollieren?
-wie soll ich denn darauf reagieren?

Ich habe alle anderen Beiträge auch gelesen aber bin mir nicht wirklich schlüssig geworden ob es denn nun akut gefährlich ist, oder ob ich es einfach tolerieren soll..

Bitte um Meinungen und Hilfe! daaaaaaaaanke!

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Post Fri, 16.Jun.06, 12:14      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Illja wrote:

-was bewirken diese Drogen bei ihm?


das solltest du ihn am besten selber fragen, aber grundsätzlich wirkt cannabis eher entspannend, während koks eher antriebssteigernd ist und auf das belohnungssystem des gehirns wirkt. man sich also gut fühlt so wie wenn man etwas schönes erlebt.

Quote:
-warum nimmt er denn überhaupt Drogen wenn er doch 'angeblich' nicht abhängig ist?

warum trinkt jemand wein, wenn er kein alkoholiker ist?
gründe gibt es viele: spaß, langeweile, flucht, belohnung usw.

Quote:
-kann man das kontrollieren?


kommt immer auf den einzelnen und die lebensumstände an. also ein grundsätzlichen jein, jemand der keine probleme mit dem konsum hat, kann sie z.b. relativ schnell bekommen wenn sich die lebensumstände verändern (z.b. job verlieren, tod eines nahen freundes/angehörigen, schwere krankheit o.ä.)
Quote:
-wie soll ich denn darauf reagieren?


DAS kann dir nun wirklich keiner sagen, denn wie sich sein konsum auf eure beziehung auswirkt, ob er sich dadurch verändert (bzw. in welche
richtung) kann dir niemand sagen.

Quote:
Ich habe alle anderen Beiträge auch gelesen aber bin mir nicht wirklich schlüssig geworden ob es denn nun akut gefährlich ist, oder ob ich es einfach tolerieren soll..

definiere akut gefährlich.
wenn er keine herz-/kreislauf probleme hat und nicht große mengen konsumiert wird er davon jedenfalls nicht so schnell tot umfallen.
gesund ist es natürlich nicht, aber was ist das schon.

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Post Fri, 16.Jun.06, 12:25      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Danke erstmal für deine schnelle Antwort.
Der Grund warum ich hier geschrieben habe ist eigentlich nur das mir Bekannte ziemlich Panik gemacht haben.

Also ich kann bis jetzt nicht behaupten das sich die Droge auf unsere Beziehung auswirkt. Er führt eben ein ganz anderes Leben als ich (spät auf, lange schlafen, was aber auch jobmässig (nebenjob Security) bedingt ist)

Er ist weder antriebslos, noch irgendwie aggressiv oder sowas. Ich kann auch nicht behaupten, wie viele mir das gesagt haben, das er so abgestumpft ist oder sowas.

Ich muss ehrlich zugeben, ich kann noch nicht mal sagen, ob er Drogen genommen hat oder nicht wenn ich ihn sehe.

Meinst du ich soll ihn denn fragen warum er das macht?
Er sagt immer, er hätte sein Leben im Griff und ich soll mich da raus halten. Möchte grundsätzlich da auch nicht eingreifen. Er lässt mich ja auch in Ruhe damit.

Ein Freund von mir meinte Koks würde sehr abhängig machen. Was heisst das? Körperlich oder psychisch?

GLG

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Post Fri, 16.Jun.06, 12:40      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

kokain macht grundsätzlich nur psychisch abhängig, wobei es beim gerauchten koks (crack, freebase) schon zu sehr starken psychosomatischen entzugserscheinungen kommen kann.
abhängigkeit ist etwas sehr individuelles und ein stoff wirkt nicht bei jedem menschen gleich. so kann er bei dem einen die "lücke" füllen und ihn schnell abhängig machen wenn er nicht aufpasst, bei einem anderen wirkt der stoff so, dass er die wirkung eher unangenehm findet und es nichts für ihn ist.
grundsätzlich ist es auch nicht unbedingt so, dass abhängigkeit mit einer sehr hohen konsumfrequenz einhergehen muss (was aber meist schon so ist), sondern hauptsächlich im kopf stattfindet und evtl. noch vom "gewissen" gebremst werden kann.
wenn ich also 24stunden am tag nur an koks denke, es aber nur einmal im monat mache, bin ich vielleicht abhängiger als jemand der es jede woche nimmt, aber sich ansonsten kaum gedanken darum macht. ist halt besonders bei koks auch eine geld und versorgungsfrage.

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Post Fri, 16.Jun.06, 12:50      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Ja versteh ich.
Er ist vom Grundsatz an ein sehr starker Charakter und auch in allem anderen sehr Konsequent. Insofern hab ich mir bis vor ein paar´Tagen auch keine Gedanken gemacht.
Er raucht das Koks nicht, sondern zieht nur seine Lines.
Und wie gesagt kommt das auch wirklich selten vor. Wenn er mal ein Tütchen mit einem halben Gramm hat dann hält das äusserst lange.

Meinst du das man damit theoretisch jederzeit aufhören könnte?
Und was heisst psychische Abhängigkeit in dem Sinne?
Kann man das mit dem Rauchen vergleichen? (das ist nämlich meine Sucht)
Ist es denn nun so, das ich mir keine Gedanken machen muss erstmal? Und wenn ja, ab wann sollte ich denn aufpassen? Gibt es Anzeichen die ich beachten muss?

und danke nochmal für deine schnellen Antworten!
LG

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Post Fri, 16.Jun.06, 13:10      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

ob er jederzeit aufhören kann, ist von außen schlecht zu beurteilen, aber wenn etwas den anstoß dazu gibt wohl schon, so wie du es bei ihm beschreibst.

psychische abhängigkeit beschreiben, hm, ist evtl. so wie vor deinem lieblingsessen sitzzen und nicht drankönnen weil man zum zahnarzt muss o.ä. (gestern bei meiner freundin erlebt, kann ziemlich schlauchen zwinkernd..)

mit dem rauchen kann man es nicht vergleichen, rauchen macht zwar auch psychisch abhängig, allerdings macht nikotin so strak körperlich abhängig, dass man die psychische abhängigkeit erst merkt wenn man eine woche nicht mehr geraucht hat und der körper bereits den nikotinentzug hinter sich hat.
dann kommt das starke verlangen nach der zigarrette beim telefonieren oder bei bestimmten handlungen wo man dieses verhaltensmuster eingeübt hat.
eine starke gier nach dem (sucht)stoff.

ob du dir deswegen gedanken machen musst kann ich dir echt nicht sagen, das kommt natürlich auch zu einem großen teil auf deine einstellung gegenüber drogen und generell dingen in der illegalität an.
man kann sich halt ärger einhandeln damit, sowohl körperlich/geistig als eben auch rechtlich.
auf was du achten solltest ist wenn er anfängt den konsum zu verstecken und natürlich wenn er anfängt zu lügen über den konsum, dass sind meist zeichen dafür, dass man sich selbst belügt und der konsum zu hoch wird.
aber auch das ist nicht unbedingt so, aber sobald er sich negativ verändert solltest du mit ihm daüber reden.

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Post Fri, 16.Jun.06, 13:17      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Er war von Anfang an da sehr offen, er versteckt nichts, er macht alles auch vor mir. Allerdings fragt er mich ob es für mich okay ist, wenn ich da bin. Ansonsten erzählt er es mir eben dann später!

Das er allerdings mal irgendwann Probleme mit dem Gesetz bekommt, macht mir schon ein wenig Sorgen. Allerdings vercheckt er das Zeug nicht, sondern kauft und konsumiert nur für sich.

Was mich eigentlich von Anfang an beruhigt hat, ist das er auch schonmal 2 Monate gar nicht gekokst hat, obwohl er Zeug da hatte. Laientechnisch dachte ich mir da, dann kanns ja nicht so schlimm sein.

Danke für deine Erklärungen, ich werde es natürlich im Auge behalten. Aber ich hab jetzt nicht mehr so Angst!

Meinst du das er irgendwann damit aufhört? Oder macht man das dann ein ganzes Leben lang?
Ehrlich gesagt war ich bis jetzt auch erstaunt wie gut er sein Leben im Griff hat, trotz extrem negativen Erfahrungen.

Er ist nicht einfach, aber das bin ich ja auch nicht, und er gibt sich schon sehr Mühe. Hab halt bei jedem 'Anzeichen' direkt gedacht :Aha, er hat was genommen.
Gibt es denn Anzeichen das zu erkennen?

LG

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Post Fri, 16.Jun.06, 13:26      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

grundsätzlich sit es bei den meisten eher so, dass der konsum irgendwann von allein eingestellt wird weil man einfach älter wird, der reiz des neuen schon lange nicht mehr da ist und man sich im leben umorientiert.
oder man es auf bestimmte nlässe wie z.b. sylvester beschränkt.
kann aber auch andersrum laufen.

den konsum erkennt man am besten an den augen seines gegenübers, allerdings weiss ich nicht ob es ohne eigene erfahrung leicht zu lernen ist.
wenn man schon oft "druffe" leute gesehen hat, sieht man an den augen genau was sich derjenige reingepfiffen hat.

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Post Fri, 16.Jun.06, 13:30      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Komischerweise habe ich einen Job, der damit zu tun hat, und erkenne eigentlich an den Pupillen ob er was genommen hat. Aber ich bin mir eben bei ihm unsicher, weil er auch so kontrolliert trotzdem ist.
Und ich weiss dann auhc nicht WAS er gemacht hat, Koks, Hasch oder was auch immer.
Wobei ich denke das dies die zwei Drogen sind die er eher regelmässig konsumiert.

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Post Fri, 16.Jun.06, 13:38      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

koks verändert die pupillen größe ja nicht/kaum, aber durch das erhöhte selbstbewusst sein schauen einem die leute meist zu lang und zu starr in die augen.
bei amphetaminen hingegen hat man ja richtig riesige puppillen im vergleich zu denen auf koks.
hasch/gras macht eher müde und rote auge, aber ich kan das auch nicht so richtig beschreiben.

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Post Fri, 16.Jun.06, 15:56      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

Naja, das ist ja schonmal eine Hilfe, das mit den Pupillen bei Koks wusste ich z.B. gar nicht. Danke für deine Hilfe. Werde mal abwarten und versuchen mich nicht in Panik zu versetzen wenn er was genommen hat, oder vielleicht auch wirklich mal einfach mit ihm reden!

Daaaaaaaanke!

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Post Wed, 21.Jun.06, 21:18      Re: Kokain Diskussion, wer hat Erfahrung? Reply with quoteBack to top

ich denke es verhält sich ähnlich wie mit allen suchtauslösenden faktoren (so ziemlich alles kann ja süchtig machen, nicht nur substanzen), es nicht möglich generelle aussagen zu tätigen.

ich bin und war jahrelang in der partyszene (bin 31j.) und würde mich selbst als "leicht" alk, koks- und cannabisabhängig bezeichnen, aber nicht in einem meinen alltag beeinträchtigenden ausmass. hab studium hinter mir und anspruchsvollen job, mache viel sport, trink, kiff und zieh aber auch gern mal was.

in meinem freundeskreis kommen alle aus einem ähnlichen sozialen umfeld, die meisten kommen aber sehr gut klar mit den drogen und konsumieren seit 10 jahren nur sporadisch, dh koks so 3-4x jährlich.

natürlich gibt es auch andere fälle, es hängt aber wohl damit zusamen wie viele wichtige eckpfeiler man sonst noch in seinem leben hat.
ist die droge das einzige highlight, dann schauts schlecht aus...

koks aber automatisch mit sucht und elend zu assoziieren ist meines erachtens nicht angebracht.

vlg
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