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Nachtauge
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Post Tue, 20.Jun.06, 12:27      Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Nach einem ziemilch derben traumatischen Rückschlag für mich befasse ich mich gerade sehr mit der Frage, inwieweit das Thema Suizid in einer laufenden Therapie mitangesprochen werden kann bzw. darf. Mein Arzt hat mir beim Versorgen der zugefügten Wunden den Spruch an die Ohren gehauen, daß eigentlich das Krankenhaus für solche Sachen zuständig sei u. er sich ziemlich sicher sei, daß der Weg in die Psychiatrie dann nicht mehr fern sei. Dieser Satz beschäftigt mich ziemlich, da mein Arzt wohl der Meinung war, es sei meinerseits ein Suizidversuch unternommen worden - er kannte u. kennt die Hintergründe die zur SVV geführt haben nicht. Ich habe das in dem Moment nicht so gesehen, mache mir aber immer mehr Gedanken bzgl. des Themas Suizid. Da ich mich seit langer Zeit bei einem Therapeuten in Behandlung befinde, weiß ich nicht, ob ich direkt mit ihm über das Thema Suizid sprechen kann. Ich vertraue ihm, aber Suizid ist ein Thema, welches wohl eher abschreckend wirkt.

Jemand schon einmal in einer ähnlichen Situation gewesen?
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carö
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Post Tue, 20.Jun.06, 12:54      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

ich würde sagen, dass suizidgedanken sogar unbedingt mit in die therapie gehören. sonst bleibst du doch allein mit diesen schlimmen gefühlen. gerade wenn du schon lange in behandlung bist, dann wird dein therapeut das sicher gut einschätzen können, ob ihr im gespräch bleiben könnt, oder ob er dich gewissermassen schützen muss davor, dass du dir etwas antust.
keine sorge, so schnell wird er nicht "losrennen" - du hast aber die chance im gespräch mit ihm herauszufinden, was dich dazu bringt und kannst evtl besser gegensteuern oder sonst besser auf dich achten..

alles gute
caroline

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Zitrönchen
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Post Tue, 20.Jun.06, 13:03      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hi Nachtauge,

also, ich würds auch auf jeden Fall ansprechen...!
Ist doch wichtig, dass Dein Thera weiß, wie es Dir gerade geht.


Es gibt übrigens noch zwei andere Threads zu dem Thema:

http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=20666

http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=14807


Gruß Zitrönchen

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Nachtauge
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Post Wed, 21.Jun.06, 10:05      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Danke für die Antworten.

Im Grunde genommen ist mir klar, daß es wichtig ist, mit dem Therapeuten gerade über diese Suizidgedanken zu sprechen, aber ich schäme mich tierisch für diese Gedanken. Meine Befürchtung ist halt auch ein wenig, daß er in die selbe Kerbe wie der Arzt haut und da sträubt sich bei mir wirklich alles. Ich weiß nicht, ob ich mit so einem Gespräch nicht auch irgendwie unser bisheriges "Arbeitsbündnis" zerstöre. Es standen zwar schon einige mehr als unangenehme Dinge zur Klärung an, bei denen er mir auch immer mehr oder weniger weitergeholfen hat, aber bei diesem Thema?
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Zitrönchen
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Post Wed, 21.Jun.06, 10:28      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Nachtauge,

Quote:
Es standen zwar schon einige mehr als unangenehme Dinge zur Klärung an, bei denen er mir auch immer mehr oder weniger weitergeholfen hat, aber bei diesem Thema?

Wieso sollte er Dir denn bei diesem Thema nicht weiterhelfen???
Klar, unangenehm ist es erstmal schon, aber was willst Du denn sonst tun? Es verschweigen? Wenn das irgendwann mal rauskommt, dann ist es doch noch vieeel unangenehmer, oder?

Quote:
Im Grunde genommen ist mir klar, daß es wichtig ist, mit dem Therapeuten gerade über diese Suizidgedanken zu sprechen, aber ich schäme mich tierisch für diese Gedanken.

Brauchst Dich nicht zu schämen hug

Wenn der Anfang gemacht ist und Du es "ausgesprochen" hast, dann wird es auch einfacher... Wink
Und: Therapeuten werden sicherlich häufiger mit diesem Thema konfrontiert. Ich glaube kaum, dass Du mit diesem Thema das bisherige "Arbeitsbündnis" zerstörst. Meinst Du nicht, dass Du ihm vielmehr Dein Vertrauen in ihn zeigst, wenn Du über dieses Thema sprechen kannst?


Zitrönchen

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Nachtauge
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Post Wed, 21.Jun.06, 21:05      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Zitrönchen,

Quote:
Wieso sollte er Dir denn bei diesem Thema nicht weiterhelfen???


Vielleicht, weil er mich dann doch für zu selbstgefährdet hält? Er hat zwar bzgl. meines SVV bislang immer Verständnis gezeigt, aber beim Thema Suizid? Ich weiß nicht wie er reagiert, dabei ist mir bewußt, daß ich seine Reaktion nicht vorhersehen kann (wünschte ich könnte es). Wenn mich das Thema nur nicht so massiv beschäftigen würde ... Will mir ja eigentlich selbst nicht eingestehen, daß gerade dieses Thema für mich eine hohe Priorität hat. Wenn ich nur den Mumm hätte, es meinem Thera wenigstens andeutungsweise mitzuteilen.

Quote:
Meinst Du nicht, dass Du ihm vielmehr Dein Vertrauen in ihn zeigst, wenn Du über dieses Thema sprechen kannst?


Ist schon irgendwie richtig, aber es geht mir im Moment dann wohl eher darum, ob er mir auch vertraut. Was wenn er doch "losrennt"? Wenn er eine stationäre Unterbringung für erforderlich erachtet?

Gruß Nachtauge
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Zitrönchen
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Post Thu, 22.Jun.06, 6:37      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Grüß Dich Nachtauge hallo ,

Quote:
Was wenn er doch "losrennt"? Wenn er eine stationäre Unterbringung für erforderlich erachtet?

Also, sooo schnell geht das mit der stationären Unterbringung gegen Deinen Willen nun auch nicht.
Schau mal hier:

http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=4391

Quote:
Er hat zwar bzgl. meines SVV bislang immer Verständnis gezeigt, aber beim Thema Suizid?

Ich kann Dir natürlich auch nicht sagen, wie er auf dieses Thema bei Dir reagieren wird... Aber, ich kann Dir ja mal verraten, wie ich es angegangen bin, wenn lauter so Themen wie Suizid und SVV raus mussten. *tieflufthol* Ich habs in der Stunde in ganz kleinen Abschnitten erzählt. Immer nur soviel, dass ich die nächste Reaktion noch halbwegs abschätzen konnte. Und wenn die Reaktion für mich passend war, dann gabs halt den nächsten Teil... Cool (So nach dem Motto: Ähmm, da gibts noch nen Teil, 2 bzw. 3, ...)
Aber das ist natürlich nur mein Weg... Du musst Deinen finden!!!

Quote:
Will mir ja eigentlich selbst nicht eingestehen, daß gerade dieses Thema für mich eine hohe Priorität hat. Wenn ich nur den Mumm hätte, es meinem Thera wenigstens andeutungsweise mitzuteilen.

Wenn Du es hier schreibst, hast Du es Dir denn dann noch nicht selbst eingestanden? gruebel
Ich finde ja weiterhin, Du solltest versuchen es anzusprechen... hug
Wann ist denn Dein Termin? Könnte Dir ja nen Daumen drücken Laughing


Gruß Zitrönchen

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Nachtauge
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Post Thu, 22.Jun.06, 20:54      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hey Zitrönchen,

Danke für Deine Rückäußerungen. Tut ziemlich gut, zu merken, daß man bei einem solchen Thema nicht allein dasteht u. sich schon vor einem einige andere auch so einige Gedanken gemacht haben. Embarassed

Die Idee mit dem stückchenweise Erzählen finde ich recht ansprechend. Kann mir schon vorstellen, daß es hilfreich ist, nicht immer gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Man hat dann wahrscheinlich eine recht gute Möglichkeit, sich selbst zu ordnen. Nur, dazu muß man erstmal den Mund aufbekommen. Ich frage mich gerade, warum es so schwierig für mich ist, das Thema Suizid anzusprechen. Komme mir ziemlich affig vor. Wir haben schon echt so Einiges besprochen, für das ich kaum Worte hatte u. er hat sich immer korrekt verhalten, aber irgendwie kriege ich das diesmal nicht hin. Bin echt ein Hornochse. Denke, er muß mich dann, wenn ich es ihm erzähle, für absolut "durchgeknallt" halten. Es ist auch - glaube ich zumindest - noch nicht einmal eine Zwangseinweisung an sich, die ich fürchte. Mir ist bekannt, daß es eines richterlichen Beschlusses bedarf, um jemand länger auf der "Geschlossenen" zu behalten. Ich wage jedoch zu bezweifeln, daß die Richter in unserem Kaff so etwas ausstellen. Aufgrund der Tatsache, daß ich aus Jobgründen durchaus mit der Justiz zu tun habe, dürfte ich so etwas bezweifeln.

Quote:
Wenn Du es hier schreibst, hast Du es Dir denn dann noch nicht selbst eingestanden?


Das Schreiben hilft mir, mich damit auseinanderzusetzen. Ein wahres Eingeständnis ist das für mich aber noch nicht. Habe irgendwie das Verlangen, alles zu verdrängen, weiß aber, daß man sich durchaus auch den unangenehmen Dingen stellen muß u. das Verdrängen nur manchmal eine hilfreiche Variante ist.

Meine nächste Stunde habe ich Anfang der Woche. Vielleicht überkommt mich ja bis dahin ein Mutanfall (schief grins). Schön wärs ...[/quote]
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Zitrönchen
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Post Thu, 22.Jun.06, 22:33      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Guten Abend Nachtauge,

Quote:
Danke für Deine Rückäußerungen.

Gerne!!!

Quote:
Denke, er muß mich dann, wenn ich es ihm erzähle, für absolut "durchgeknallt" halten.

Ach was...! kopf
Hast du hier im Forum schon mal so etwas gelesen???
Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass er Dich dann für absolut durchgeknallt hält... friend

Quote:
Ich frage mich gerade, warum es so schwierig für mich ist, das Thema Suizid anzusprechen.

Mir kommt da gerade so ein Gedanke...
Kann es sein, dass Du in gewisser Weise doch mit der Tür ins Haus fallen willst (in etwa: "Ich habe Suizidgedanken")?
Wie wäre es, wenn Du Dich dem ganzen Thema langsam annäherst?
Du könntest ja ganz allgemein damit beginnen, was Dir so durch den Kopf geht. Dann etwas genauer werden und auf bestimmte Situationen anspielen...
Das ist dann zwar der kompliziertere Weg zum rätseln (d.h. der Therapeut muss ein wenig herumraten Laughing ), aber wenns hilft?

Kann Dir irgendwie leider auch nicht soooo das Patentrezept für Deine Situation anbieten. Image

Vielleicht schreibt ja noch mal jemand von den stillen Mitlesern was dazu??? freude

Quote:
Habe irgendwie das Verlangen, alles zu verdrängen, weiß aber, daß man sich durchaus auch den unangenehmen Dingen stellen muß u. das Verdrängen nur manchmal eine hilfreiche Variante ist.

Sooo hilfreich ist diese Variante bei dem Thema aber dann doch nicht, oder? Sonst würde es Dich doch nicht so sehr beschäftigen... gruebel


Gute Nacht,
Zitrönchen gaehn

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Stöpsel2
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Post Thu, 22.Jun.06, 23:50      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Nachtauge,

Du könntest versuchen, das Thema erstmal allgemein anzusprechen. Z.B. daß es etwas gibt, was Du ihm gerne sagen möchtest, aber daß Du Dich nicht traust. Vielleicht erstmal wirklich nicht mehr als diesen einen Satz. Ob und wie und wann Du mehr erzählst, kannst Du Dir dann überlegen. In einem weiteren Schritt kannst Du vielleicht weiterhin sagen, daß Du sonst befürchtest, daß er Dich für durchgeknallt hält (oder was auch immer Du eben befürchtest). Und dann kannst Du wieder neu überlegen, wie es weitergeht. Wenn es Dir leichter fällt, kannst Du Dir ja nach jedem Schritt hier Anregungen holen, was Du sagen kannst.
Quote:

Die Idee mit dem stückchenweise Erzählen finde ich recht ansprechend. [...] Nur, dazu muß man erstmal den Mund aufbekommen.


Wenn Dir klarer ist, daß der Weg richtig und notwendig ist (vielleicht mußt Du dir das ganz oft klar machen), wird es Dir irgendwann in der entscheidenden Situation auch klarer sein, daß Du den ersten Schritt machen mußt, dann werden Deine Ängste keine so große Rolle mehr spielen.

Viele Grüße
Stöpsel
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Katl
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Post Fri, 23.Jun.06, 11:10      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Nachtauge, ich bring das auch nicht fertig, solche Gedanken in der Therastunde anzusprechen.
Das hat bei mir verschiedene Gründe. Einerseits hab ich solche Gedanken zwar, denke aber, dass ich eh nicht den Mut hätte, es wirklich zu tun (wenngleich ich manchmal in Krisenzeiten eine gewisse Todessehnsucht fühle, mir z.B. wünsche, morgens nicht mehr aufzuwachen...)
Zum anderen fühle ich jedoch auch eine gewisse Verantwortung meiner Familie gegenüber-das hält mich auch ab, deshalb verdränge ich solche Gedanken dann schnell wieder, ...bis sie mich wieder einholen.

Was es mir besonders schwer macht ist, darüber zu reden ist, dass es in meiner Familie schon einen ernstgemeinten Suizidversuch gab und da kenne ich halt auch die andere Seite (dass sich die "Hinterbliebenen" so schuldig fühlen, dass es für sie nie wieder so ist, wie es war....)

Einmal vor dem Suizidversuch meiner Tochter habe ich bei meiner Thera meine Suizidgedanken ganz vorsichtig thematisiert, indem ich ihr nur sagte, dass ich, wenn es mir sehr schlecht geht, sehr schwarze Gedanken habe, für die ich mich schäme.
Ich glaube schon, dass sie es verstanden hat. Sie ging jedoch nicht darauf ein, fragte auch nichts nach. Ich weiß nicht, warum, vielleicht dachte sie, ich bin noch überfordert,darüber direkt zu reden, weil ich so um den heißen Brei rede...
Aber du kannst es doch mal so vorsichtig versuchen. Theras haben dafür sicherlich Antennen.
LG. Katl
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Indi38
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Post Fri, 23.Jun.06, 11:24      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Also die Suizidgedanken müssen in jedem Fall Thema sein!
Mein Arzt fragt mich immer danach in meinen ganz schlechten Phasen.

Mir war das Thema sehr befremdlich zu Anfang. Ich konnte damit auch nichts anfangen da ich selber solche extremen Gedanken noch nicht hatte. Inzwischen sehe ich es anders. Es gehört dringend zum Krankheitsbild dazu und ist eine Alarmglocke!

Viele Grüsse!

Indi

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Viele Grüsse!

Indi
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Post Sat, 24.Jun.06, 15:46      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Quote:
Du könntest versuchen, das Thema erstmal allgemein anzusprechen. Z.B. daß es etwas gibt, was Du ihm gerne sagen möchtest, aber daß Du Dich nicht traust.


Das ist etwas, woran ich auch schon nachgedacht habe. Diesen Einstieg habe ich auch bereits hin u. wieder mal gewählt, allerdings habe ich stets einen sehr hohen Anspruch an mich selbst u. möchte so effektiv wie nur irgendmöglich ihm gegenüber Mitteilungen äußern. Sobald er anfängt bei einem solchen Anfang detailliert nachzufragen oder die Aufforderung kommt, doch einfach mal zu versuchen, zu benennen, was es denn ist, daß ich ihm sagen möchte, mache ich dicht. Ich benehme mich wie ein kleines bockiges Kind u. lasse selbst ihn nicht an mich heran. Ich möchte dann eigentlich sprudeln wie ein Wasserfall, aber dann geht meistens gar nichts mehr.

Daß es mir im Moment mies geht, weiß er. Nur unglücklicherweise kam sein Urlaub dazwischen u. jetzt bekomme ich es nicht wirklich hin, ihm meine Lage mitzuteilen. Tja, da wird mir wohl etwas einfallen müssen. Schließlich erhoffe ich mir ja durchaus auch Hilfe von ihm, nur wäre dazu wohl vorteilhaft, wenn er weiß, worum es geht.

Danke für Eure nette Unterstützung. Muß ja mal ein Lob loswerden, ist ein nettes Forum mit netten Usern hier Laughing
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Stöpsel2
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Post Sun, 25.Jun.06, 11:54      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hallo Nachtauge,

Quote:
allerdings habe ich stets einen sehr hohen Anspruch an mich selbst u. möchte so effektiv wie nur irgendmöglich ihm gegenüber Mitteilungen äußern.


Den Anspruch solltest Du versuchen, aufzugeben, dann geht es leichter. Ich mach mal eine kleine Rechnung auf:
Einerseits könntest Du versuchen, ihm Deine Gedanken usw. perfekt rüberzubringen. Aber weil Du nicht so richtig weißt, wie, denkst du Dir vor jeder Stunde, nein, heute nicht. Aber beim nächsten Mal weißt Du es auch nicht besser. Vielleicht (aber eher unwahrscheinlich) weißt Du es nach dem 10. Mal (um mal eine willkürliche Zahl zu nennen), wie Du es rüberbringen kannst und machst es dann auch. Aber wie gesagt, das halte ich für eher unwahrscheinlich, denn woher soll die plötzliche Eingebung kommen, wie Du es ihm perfekt erzählen kannst?
Andererseits könntest Du versuchen, ihm jedesmal nur ein bißchen in dieser Richtung zu sagen. Dann wirst Du vielleicht jedesmal mit Dir unzufrieden sein, aber immerhin kannst du jedesmal da weitermachen, wo Du das letzte mal aufgehört hast. Auch wenn er zu Anfang nur ein bißchen versteht und Dir das vermittelt, reicht das bißchen verstehen bestimmt aus, daß Du Dich beim nächsten Mal mutiger fühlst, was zu sagen. Und wenn Du 10 Mal immer wieder etwas davon erzählst, wird er es beim 10. Mal auch einigermaßen verstanden haben. Und darauf kommts ja an, nicht auf Deine Unzufriedenheit mit Dir selbst vorher.
Und selbst wenn Du alles perfekt erzählen könntest, wird er das auch nicht alles sofort verstehen. Von daher kommt ihm die letzte Variante wohl auch entgegen.

Quote:
Sobald er anfängt bei einem solchen Anfang detailliert nachzufragen oder die Aufforderung kommt, doch einfach mal zu versuchen, zu benennen, was es denn ist, daß ich ihm sagen möchte, mache ich dicht.


Das könntest Du ihm ja vorher sagen, daß das der Fall ist. Und/oder ihn drum bitten, nicht genauer nachzufragen. Ich kann Dich da sehr gut verstehen. Manchmal ist es besser, wenn man von sich heraus anfängt, die Dinge zu schildern und nicht deshalb, weil man gefragt wird.

Viele Grüße
Stöpsel
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Post Tue, 27.Jun.06, 20:18      Re: Mit Therapeuten über Suizidgedanken sprechen? Reply with quoteBack to top

Hi Nachtauge,

Du hattest ja geschrieben, dass Dein Termin Anfang der Woche ist und ich wollte mal kurz fragen, ob er schon war und falls ja, wie er denn gelaufen ist?
Vielleicht magst Du ja antworten...?


Zitrönchen

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