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Seepferdchen2
neu an Bord!
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Post Thu, 22.Jun.06, 14:51      Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo
Mein Sohn ist 29 Jahre alt. Er wohn allein. Die Freundin ist vor 3 Monaten ausgezogen.
Vor ca. 4 Jahren wurde eine Schizophrenie diagnostiziert. Seitdem war er bereits 4 mal in stationärer Behandlung, auf freiwilliger Basis.
Das letzte mal blieb er nur 1 Tag, sagte er brauche die Medikamte nicht und ich weiß selber was gut für mich ist!

Abmachungen hält er nicht ein weil er sagt es ergibt sich von allein
(für ihn untypisch).
Seine sprunghaften Gedankengänge sind nur sehr schwer zu folgen.
Auf die Ärzte schimpft er, "die wollen mich nur rumkommandieren".

Jetzt habe ich Angst um ihn, dasss irgend etwas passiert.
Wie kann ich ihn Schützen? Er lehnt jede professionelle Hilfe ab.

Gibt es Wege zur Zwangseinweisung?

Wer kann mir helfen?

Vielen Dank
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Hiob
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Post Fri, 23.Jun.06, 22:57      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Quote:
Wer kann mir helfen?


Huhu Seepferdchen.

Geht es dir darum, dass wir dir helfen oder ihm. Der Unterschied ist wichtig, meine ich.

Meine Frage scheint dumm, aber es ist mein ernst. Lebt er für dich oder für sich und kann er nur so glücklich werden, wie du willst oder „wie es normal ist“ oder darf er das selbst einschätzen.

Tut mir Leid, das mag derb klingen, ist nur zum aufrütteln gedacht, da mir dein Text einen seltsamen Eindruck macht, sorry. Der Grund, warum du daran denkst, deinen eigenen Sohn zwangseinweisen zu lassen, hat mit dem Schlüssel zur Lösung des Problemes zutun.

Jeder der zwangseingewiesen wurde, dem geschah dies, da es andere gab, die wußten, was für ihn am besten war. Das ist ein Grundsatzirrtum unserer Welt. Einer der Gründe, warum sie so schäbig ist, wie wir sie täglich kritisieren.

Wenn jemand unsere Hilfe ablehnt, haben wir das zu akzeptieren...alles weitere spilet sich in unserem eigenen Verstand ab und hat mit ihm nichts zutun.

Viele Grüße
Hiob
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nightwish45
Helferlein
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Post Sat, 24.Jun.06, 0:53      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo Hiob,

Deiner Meinung muss ich leider (aus Erfahrung) zustimmen. Es bringt nichts jemanden zu überzeugen wie er leben soll, selbst wenn wir dieses Leben für nicht lebenswert halten.
Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich, hab ich lange für gebraucht es zu lernen Smile.
Ich kenne aber auch zu gut die Sorgen, die man hat, wenn man einen Menschen wirklich liebt.
Nichts desto Trotz, der Wille muss von ihm selber kommen. Das geschieht nur, wenn der Leidensdruck zu gross ist.


An Dich Seepferdchen,

ich weiss wie schwer es ist, die Verantwortung abzulegen, Dein Sohn lebt alleine. Er ist erwachsen. Du kannst nichts für ihn tun ausser da zu sein, wenn er Dich braucht, aber das mit eine rgewissen Distanz und klaren Grenzen!

Liebe Grüße

nightwish
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Justus
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Post Tue, 27.Jun.06, 0:09      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo Seepferdchen,
ich bin nicht der Ansicht meiner "Vorredner". Wenn Dein Sohn einen schizohrenen Schub hat, muss er behandelt werden. Er muss höchstwahrscheinlich mehrere Monate Neuroleptika nehmen. Er ist ja immerhin Dein Sohn und Du machst Dir riesen Sorgen wegen ihm. Erkundige Dich doch mal bei deinem Hausarzt über die Vorgehensweise bei Zwangseinweisungen, dass wäre das beste für ihn. Wenn er nicht behandelt wird, kann die Schizophrenie richtig chronisch werden.

Gruß,
Jusus
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Heike80
sporadischer Gast
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Post Sat, 01.Jul.06, 22:39      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo Seepferdchen,

ich kann mich Justus nur anschließen! Versuche eine Zwangseinweisung zu beantragen geh zu einem Psychater oder erkundige dich bei einer Psychiatrischen Klinik in deiner Nähe.

Ich hatte auch eine Psychose und wurde auch Zwangseingewiesen, ZUM GLÜCK. Denn sonst wüsste ich ehrlich gesagt nicht, ob ich heute noch leben würde, ich möchte dir keine Angst machen, aber mit dieser Krankheit ist nicht zu spaßen!

Ich wünsche dir und deinen Sohn alles Gute und ganz viel Kraft!
LG Heike
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scouty
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Post Tue, 15.Aug.06, 11:06      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich selbst leide an einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis.
Seit dem Jahr 2003 bin ich auf Zeldox eingestellt, was mich nicht in meinem Alltag einschränkt. Ich hatte seither auch keinen Schub mehr und ich vertraue meinem Arzt. Dein Sohn muß verstehen dass man ihm nur helfen will. Eine Zwangseinweisung ist bestimmt gut, denn um Einsichtig zu werden muß Dein Sohn erst einmal wieder klar denken können. Ich drück die Daumen !
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MichaelMichael
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Post Tue, 15.Aug.06, 22:48      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

scouty wrote:
Hallo,

ich selbst leide an einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis.
Seit dem Jahr 2003 bin ich auf Zeldox eingestellt, was mich nicht in meinem Alltag einschränkt. Ich hatte seither auch keinen Schub mehr und ich vertraue meinem Arzt. Dein Sohn muß verstehen dass man ihm nur helfen will. Eine Zwangseinweisung ist bestimmt gut, denn um Einsichtig zu werden muß Dein Sohn erst einmal wieder klar denken können. Ich drück die Daumen !


tut mir ja echt leid, aber ich habe probleme mit gewalt.

auch wenn behauptet wird "es wäre ja nur zum besten desjenigen"

und zum thema: klar denken.

es geht nichts über: nicht denken. (auch meditation genannt)
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scouty
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Post Wed, 16.Aug.06, 9:52      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo MichaelMichael,

leider schreibst Du ja nicht mit was Du gewaltig Probleme hast.
Aber ich finde man sollte grundsätzlich klar denken, weil man sonst leider nur schwer in unsere Gesellschaft integrierbar ist. Und wer ist schon gerne ein Außenseiter ?
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MichaelMichael
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Post Wed, 16.Aug.06, 12:55      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

scouty wrote:
Hallo MichaelMichael,

leider schreibst Du ja nicht mit was Du gewaltig Probleme hast.


Mit einer Zwangs (mit Hilfe Gewalt) einweisung. Und dann noch mit der Definition: "Es ist nur zu deinem Besten". Oder ist es eher zum Besten der restlichen Umgebung ?

scouty wrote:

Aber ich finde man sollte grundsätzlich klar denken, weil man sonst leider nur schwer in unsere Gesellschaft integrierbar ist. Und wer ist schon gerne ein Außenseiter ?


Ich kenne nur das Grübeln. Sich also selber eine Frage stellen und dann versuchen darauf eine Antwort zu finden mit Hilfe der Logik. Ist das Denken ?

Fragen wie: Wer war ich bevor ich geboren wurde, bzw. was ist der Tod, oder Gibt es eine Wahrheit die befreit ? oder: Was ist Selbsterkenntnis und wie kann Mensch die erlangen.

Zitat von Joseph Beuys welches mir gefällt : "Ich denke mit dem Knie".

Ja: Außenseiter sein, also sich nicht anpassen und mitlaufen (können) , das erzeugt natürlich Angst. Jetzt aber exzessiv Gewalt (gegen mich selber) anzuwenden um mich mit schauspielerischen Fähigkeiten den Anschein von Anpassung abzugeben ist auch nicht gerade hilfreich.

Der einfache satz: "Sei der, der du bist" Ist sehr schwierig in die Tat umzusetzen, besonders wenn alle Welt meint: "Sei der, als den wir dich haben wollen."
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scouty
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Post Fri, 18.Aug.06, 14:09      Re: Hilfe für meinen Sohn (Schizophrenie) Reply with quoteBack to top

Hallo MichaelMichael,

war ja auch nicht böse gemeint. Ich weiß ja nicht ob Du weißt wie man drauf ist wenn man eine Psychose hat. Mir hat meine einmalige Erfahrung gereicht, ich möchte soetwas nie wieder erleben. Ich wurde auch Zwangseingewiesen und bin halt heute sehr froh, dass jemand mir damals wieder zur Normalität verholfen hat auch wenn es unter Zwang war. Ich war ja nicht mehr überlebensfähig in diesem Zustand.
Heute kann trotz der diagnostizierten Schizophrenie ganz normal arbeiten, ich habe eine wunderbare Beziehung und bin voll dabei. Eben mitten im Leben und ich bin dafür sehr dankbar, denn ich weiß dass das keine Selbstverständlichkeit ist.
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