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Bash77
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Post Thu, 22.Jun.06, 21:25      Unterleibsschmerzen Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe seit bald vier Jahren Unterleibsschmerzen. Meiner Meinung nach liegt das Problem darin, dass es keine Diagnose gibt, die die Schmerzen ausreichend erklärt. Seit Beginn werde ich auf Endometriose mit Operationen, Hormontherapien und Schmerzmitteln behandelt. Langsam möchte ich aber nicht mehr so weiterleben, weil mich die Schmerzen zu sehr einschränken. Die ganzen Behandlungen wirken nur teilweise. Vom Beschwerdebild deutet alles alles auf die Endometriose hin, allerdings ist der Befund selber nur sehr gering ausgeprägt und müsste normalerweise richtig gut auf die ganzen Medikamente reagieren. Funktioniert aber leider nicht.

Während der ganzen Zeit habe ich die unterschiedlichsten Ärzte besucht. Zwar werde ich von einem Haus- und einem Frauenarzt betreut, die haben mich aber immer mal wieder woanders zur OP bzw. zu einer zweiten Meinung geschickt. Anfangs wird immer gesagt, dass es sich um Endometriose handelt und dass die Schmerzen in den Griff zu kriegen sind. Versagen die angedachten Therapien, so ist es auf einmal psychosomatisch. Ich stelle mir die korrekte Diagnose einer psychologischen Erkrankung doch etwas anders vor. Oder liege ich da falsch?

Grundsätzlich bin ich offen für psychologische Hilfe und werde diese auch in Anspruch nehmen, weil ich mittlerweile nicht mehr kann. Wahrscheinlich bin ich schon depressiv (bin viel traurig, weine, bin lustlos und müde) von den vielen Schmerzen? Ich denke, da kann der Besuch beim Psychologen nicht schaden. Im Moment geht es aber auch halbwegs, nehme Paroxetin, was mir ein bisschen über den ganzen Frust weghilft.

Ich habe aber oft den Eindruck, dass die Psyche oft vorgeschoben wird, weil die Ärzte einfach nicht wissen, was mit mir los ist bzw. warum die Medikamente nicht so helfen, wie sie sollen. Das gefällt mir nicht, ich möchte nicht auf Verdacht in die Psychoschiene geschoben werden. Kann ein Psychologe herausfinden, ob es sich bei meinen Schmerzen um eine psychosomatische Reaktion handelt. Wie lange dauert so etwas ggf.? Ich möchte nicht einfach Wochen, Monate oder gar Jahre mit einer Psychotherapie "vertrödeln", wenn diese für die Behebung der Ursache gar nicht hilfreich ist.

Im Rahmen einer Reha hatte ich bereits Kontakt zu einem Psychologen. Dies waren aber nur sehr wenige Gespräche und ich weiss nicht, wie so etwas z.B. bei einem niedergelassenen Psychologen aussehen würde. Im Grunde habe ich diesem meine gesamte Krankengeschichte und dazu meine aktuellen Lebensumstände erzählt. Er hat noch nach Besonderem aus der Vergangenheit gefragt (gibt es nicht) und gut. Beim letzten Gespräch wurde mir empfohlen, weiter nach körperlichen Ursachen für meine Schmerzen zu suchen. Eine weitere psychologische Betreuung wurde damals (ist bald zwei Jahre her) nicht für nötig gehalten.

Ich würde mich sehr über Tipps und Meinungen zu meiner Geschichte freuen. Auch bin ich noch völlig unbedarft, was mich beim Psychologen erwartet. Wahrscheinlich ist es dies, was mich so lange hat warten lassen. Vielleicht könnt Ihr mich ein wenig aufklären bzw. vielleicht auch interessante Links nennen? Danke!

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Diagnose und Behandlung" auf obige präzisiert.)
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zizibe
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Post Fri, 23.Jun.06, 17:41      Re: Unterleibsschmerzen Reply with quoteBack to top

hi bash!

Internetadressen kann ich dir leider nicht nennen. Und ob die Schmerzen organisch oder psychosomatisch sind kann meiner Meinung nach nur ein guter medizinischer Diagnostiker abklären. Da würde ich mich nicht einfach so abspeisen lassen. Vielleicht wäre es für dich hilfreich, eine Gynäkologin aufzusuchen - Frauen gehen mit dem weiblichen Körper hoffentlich sensibel genug um.

Wenn es nichts Organisches ist, wirst du die Ursache nur selbst finden können - auch mit Hilfe eines Therapeuten, wenn du das möchtest.

Ich wünsche dir viel Geduld mit deinem Körper! lg zizibe Wink
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Bash77
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Post Sat, 24.Jun.06, 18:35      Re: Unterleibsschmerzen Reply with quoteBack to top

Hallo,
danke für Deine Antwort. Meine Erfahrungen mit Gynäkologinnen sind eher durchwachsen. Mal wirklich nett, mal aber auch rabiater als alle Männer zusammen. Im Moment habe ich einen wirklich guten Gyn, der zumindest meine Lage gut versteht und sich auch nicht zu schade ist, den Rat von anderen Gyns oder auch meine Wünsche anzunehmen. Von daher fühle ich mich sehr gut aufgehoben.

Die Diagnose Endometriose steht sicher. Da wird selber nichts mehr dran gerüttelt. Frage ist nur, ob sie überhaupt die Schmerzen macht. Es gibt ja viele Frauen mit sehr ausgeprägten Befunden, die gar keine Schmerzen haben. Und ich habe nun einen superkleinen Befund, der aber auch voll behandelt wurde. Medikamente, die eigentlich gut anschlagen müssten, wirken nicht so... Ist alles komisch, nicht nachvollziehbar und für mich damit um so schwerer Sad Montag werde ich mich mal um einen Psychodoc für mich kümmern. Ein bisschen neugierig bin ich schon, ein bisschen ängstlich aber auch...

LG
Bash
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zizibe
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Post Sun, 25.Jun.06, 10:30      Re: Unterleibsschmerzen Reply with quoteBack to top

hi bash!

Wenn du einen Arzt gefunden hast, der für dich passt und auch auf dich eingeht, ist das optimal. Ich bin sicher, dass körperliche Beschwerden psychische Zustände ausdrücken können. Wobei ich aber auch so viel über Endiometriose weiß, dass es sich dabei um Schleimhautwucherungen außerhalb der Gebärmutter handelt. Und die überall in der Bauchhöhle zu finden kann ja auch nicht so einfach sein.

Vielleicht hilft dir meine persönliche Erfahrung: Ich hatte bereits seit meiner Volksschulzeit fast jeden Tag starke Bauchschmerzen, habe die allerdings nie in Frage gestellt, weil ich dachte, dass das für eine Frau "normal" sei. Im Moment mache ich seit etwas über einem Jahr eine Therapie, in der ich mich mit den Hintergründen für die Schmerzen beschäftige. Das hat mir so weit geholfen, dass die Schmerzen viel seltener geworden sind und ich meistens einen Zusammenhang mit irgendwelchen "Störfaktoren" finden kann.

Für mich wichtig war dabei, eine kompetente und für mich passende Therapeutin zu finden. Und wenn es dafür notwendig ist, mehrere Erstgespräche zu führen, ist es auch o.k. Dafür alles Gute! lg zizibe Wink
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