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Post Tue, 24.Jun.03, 10:55      Rumpelstilzchen Reply with quoteBack to top

Also ich versuche jetzt mal an dem märchen von Rumpelstilzchen einiges darzustellen.
1. wiederholungszwang
2. verschonung der eltern
3. anpassung ohne wenn und aber

also wie war das mit der story( diese analyse ist natürlich nicht auf meinem mist gewachsen, sie findet sich bei alice miller in "du sollst nicht merken" wieder)

also:

papa müller kam auf die idee dem könig sein töchterlein anzubieten indem er behauptete, dass sie stroh zu gold spinnen können ( ganz klar ne lüge, wenn sies könnte wäre ER ja könig- weil unermesslich reich)tochter findet sich jetzt unvermittelt inmitten eines riesen haufens stroh wieder.
kann natürlich nicht stroh zu gold spinnen, soll aber sterben, wenn sies nicht vollbrächte.

also taucht rumpelstilzchen auf und macht es ihr- für ne kette

könig schwer begeistert und will mehr mehr mehr
tochter jetzt noch mehr stroh um sich rum->auch diesmal machts rumpelstilzchen, auch diesmal für nen beitrag von ihr - für nen ring

könig auch diesmal begeistert und erpresst sie indem er ein letztes mal gold aus stroh erhalten wolle, diesmal würde er sie sogar ehelichen.
rumpelstilzchen muß wieder ran. nur hat sie diesmal für den "kredit" keine "sicherheit" mehr. also verspricht sie ihm ihr erstes kind.

wies weiterging wissen wir.

nun will also das rumpelstilzchen die sicherheit einlösen. er will das kind holen.

müllerstochter- inzwischen königin und entsprechend größenwahnsinnig- hält ihn hin und rumpelstilzchen läßt sich auf nen deal ein:

sie muß seinen namen erraten, wenn sies schafft, darf sie ihr kind behalten. 3 chancen gibt er ihr.

sie rät natürlich falsch jagt ihm aber auch die "geheimdienste" hinterher. diese finden raus wie der name ist und präsentiert dem stilzchen seinen richtigen namen.

dieser stirbt daraufhin ( unterschiedliche arten sind bekannt: von bein ausreissen bis in der mitte entzweireissen ist alles bekannt. jedenfalls isser hin).

so!

ICH behaupte, der GUTE in der story ist RUMPELSTILZCHEN und ausserdem behaupte ich dass das kind es beim szilzchen wahrscheinlich BESSER gehabt hätte.

wieso?

son bisschen steht es bereits zwischen den zeilen, weil ich die story ja schon entsprechend zynisch nacherzählt habe....

wäre aber interessiert daran ,was IHR dazu meint.

nur wenn ihr lust habt- notfalls gibbet halt gar keine antworten Very Happy
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Ludmilla
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Post Tue, 24.Jun.03, 11:07      Reply with quoteBack to top

Oh, zur Abwechslung mal eine Märchenstunde. Very Happy

Ich rate mal. Rumpelstilzchen ist der Gute, weil er verlangt von der Müllerstochter nichts unmögliches, im Gegensatz zum Vater und König, auch wenn das Rausgeben des Kindes nicht angemessen ist. Die Tochter ist auch nicht in Ordung. Was für eine "Rabenmutter", die ihr Kind für ihr eigenes Leben hergeben möchte.
Na und außerdem gibt Rumpelstilzchen ihr noch eine Chance, ihr Kind doch zu behalten. Das ist mehr als fair. Das Kind hätte er sich doch auch ohne ihre Weigerung holen können.

Jetzt hab ich aber deine ersten 3 Punkte außer Acht gelassen. verwirrt
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Post Tue, 24.Jun.03, 11:22      Reply with quoteBack to top

Quote:
Jetzt hab ich aber deine ersten 3 Punkte außer Acht gelassen.


nein GAR NICHT. du hast es nur anders genannt.

also: vater müller ist ein schwein. es war ihm doch klar, dass er seine tochter in den tod schickt.
wo ist eigentlich FRAU müllerin? egal. vater müller lügt und offenbar ist lüge dort so sehr an dr tagesordnung, dass es schon keinem mehr auffällt.

2. tochter passt sich an- an die (unmögliche) leistung die papa da verlangt. sie hätte ja DEUTLICH machen können, dass sie gar nicht stroh zu gold spinnen KANN. aber offenbar hat papa sie ( womit auch immer) total in der gewalt. tochter macht aber das was kinder in aller regel TUN: sie versucht es.

3. sie macht 3x nen vertrag mit rumpelstilzchen. absolut legitim- beim 3. mal war wohl entweder die todesangst größer oder die verlockung KÖNIGIN zu werden. welche mutter in spe würde denn ihr kind verschachern?

4. der könig heiratet sie, aber NICHT aus liebe, sondern ganz klar des geldes wegen.

5. rumpel will den legitimen vertrag eingelöst bekommen. leitet sogar ein mahnverfahren ein: er gibt ihr 3 chancen zu zahlen ( wäre so üblich im kreditwesen *lol*)

6. sie linkt ihn ab- weil sie NIE vorhatte sich an der VERTRAG zu halten

7. er ist der gelackmeierte- weil es ihr NUR durch ihre neue macht ( nämlich geheimdienste auszusenden) gelungen ist den vertrag nicht einzuhaltem

8. er grämt sich zu tode

9. ER war der einzige der sich an irgendwelche verträge gehalten hat- also BERECHENBAR- als EINZIGER war ER berechenbar!

10. wie solls denn nun weitergehen? sie kann doch gar kein stroh zu gold spinnen? irgendwann wird der könig das aber von ihr verlangen, genau dann wenn seine knete zu ende geht. WAS sagt sie denn dann?

rausreden kann sie sich dann NUR mit einer lüge und LÜGEN war doch in der familie an der tagesordnung( siehe punkt 1)- also EGAL.


sie würde also DAS machen, was in der familie gang und gäbe ist: LÜGEN und ANDERE opfern.

und sie selbst ist ausschließlich durch lug und trug in diese ehe gelangt.
usserdem tut sie das was ihr vater mit IHR getan hat: so wie er sie opferte, so opferte sie zunächst ihr kind.sie kannte es ja auch gar nicht anders.

1.sie wiederholt ihr eigenes schicksal

3.sie hat sich angepasst an den leistungsdruck, der vom vater ausging


2.sie hat nicht ein einziges mal ihren vater angeklagt ,wie er ihr DAS antun konnte.

damit habe ich die 3 punkte die ich eingangs erwähnt habe:

1. wiederholungszwang
2. verschonung der eltern
3. anpassung ohne wenn und aber
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Post Tue, 24.Jun.03, 11:54      Reply with quoteBack to top

Der Vater hat wahrscheinlich gedacht, er handelt auch noch zum Wohle der Tochter. Zu Beginn war der Tochter noch klar, daß sie wegen der törichte Prahlerei ihres Vaters dort war. Sie versuchte vergeblich klarzumachen, sie kann kein Gold spinnen. Tja, eingesperrt ist eingesperrt.


... Und was lernen die Kinderchen aus dem Märchen? Man muß nur clever genug sein und besch* können, dann kannst du alle Ziele erreichen. Evil or Very Mad
Die Grimmschen Märchen hatten immer eine Moral drin, aber ob diese hier so richtig ist. Confused
Das nicht Offentsichtliche, was du oben geschrieben hast, da kommt ein Kind doch nicht drauf. Und welchem Kind wird schon mal ein Märchen erklärt?
Ist genauso ein Unsinn, wie der Froschkönig, der gegen die Wand geworfen wird und sich daraufhin zum Prinzen verwandelt. Das er freigeküsst wird, ist erst in den neueren Versionen des Märchens drin.
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Post Tue, 24.Jun.03, 11:57      Reply with quoteBack to top

Quote:
... Und was lernen die Kinderchen aus dem Märchen?


MUTTERLIEBE über alles!
ein kind gehört zur mutter.

...lernt es draus...
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Post Tue, 24.Jun.03, 11:59      Reply with quoteBack to top

Quote:
Der Vater hat wahrscheinlich gedacht, er handelt auch noch zum Wohle der Tochter.


meine tochter solls mal BESSER haben als ich.
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:01      Reply with quoteBack to top

Quote:
Zu Beginn war der Tochter noch klar, daß sie wegen der törichte Prahlerei ihres Vaters dort war.


ja klar. aber sie hat sich nicht gewehrt- dann hätte papa sie ja vielleicht nicht mehr geliebt. also mache ich das( die ausbildung) was papa will- egal wie sehr ich was anderes will oder es nicht MEINEN fähigkeiten entspricht.
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:04      Reply with quoteBack to top

...und rein SPEKULATIV, als sie da so sass und eben nicht das hinbekam was aber so doll verlangt wurde, da hat sie angst gehabt große angst und so die ein oder andere derealisation/ dissoziation wird dabei gewesen sein...
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:05      Reply with quoteBack to top

Quote:
MUTTERLIEBE über alles!
ein kind gehört zur mutter.

... um den Preis, das ein Wichtel dafür stirbt? Ist wohl nicht so schlimm, für mich war Rumpelstilzchen bisher kein "Guter". (In der englischen Version stirbt er übrigens nicht; die deutsche Version von Rumpelstilzchen hab ich nicht hier.)

In den meisten Märchen sterben die Mütter, zumindest die "guten". Übrig bleiben Stiefmütter, die das Stiefkind schlecht und das eigene Kind "gut" behandeln.
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:08      Reply with quoteBack to top

Quote:
... um den Preis, das ein Wichtel dafür stirbt?


um JEDEN preis.


*zynismusoff*
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:13      Reply with quoteBack to top

Kennst die Story von den beiden Frauen, die jeweils das Kind für sich beanspruchten. Sie stritten so lange und heftig, das der Schlichter letztendlich vorschlug, das Kind zu zweiteilen, damit jede der Frauen ein Teil bekommt. Die echte Mutter gab daraufhin das Kind heraus. Ok, zum Schluß bekam sie das Kind zurück, aber sie hätte es für immer hergeben, damit es am Leben bleibt.

PS: das soll jetzt alles nicht so klingen, als ob dich umstimmen möchte. Will nur 'ne andere Sichtweise einbringen.

Quote:
...und rein SPEKULATIV, als sie da so sass und eben nicht das hinbekam was aber so doll verlangt wurde, da hat sie angst gehabt große angst und so die ein oder andere derealisation/ dissoziation wird dabei gewesen sein...

ist gar nicht mal so unwahrscheinlich (aus meiner Sicht)
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:19      Reply with quoteBack to top

Quote:
Kennst die Story von den beiden Frauen, die jeweils das Kind für sich beanspruchten. Sie stritten so lange und heftig, das der Schlichter letztendlich vorschlug, das Kind zu zweiteilen, damit jede der Frauen ein Teil bekommt. Die echte Mutter gab daraufhin das Kind heraus. Ok, zum Schluß bekam sie das Kind zurück, aber sie hätte es für immer hergeben, damit es am Leben bleibt.


der kaukasische kreidekreis . jepp. kenn ich.
Quote:
ist gar nicht mal so unwahrscheinlich (aus meiner Sicht)


jepp. es ist sogar SEHR wahrscheinlich. in psychologischer sicht.

und klar: andere sichtweisen sind willkommen *lol*

hauptsache es fängt keiner mit der "gesellschaft" an.
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Post Tue, 24.Jun.03, 12:42      Reply with quoteBack to top

Quote:
hauptsache es fängt keiner mit der "gesellschaft" an.


nur mal ein "gesellschaftlicher( soziologischer) einschub, der erstens mein fachgebiet ist und zweitens hier überhaupt nicht diskutiert werden sollte:

die gesellschaft sind WIR.
jeder einzelne ist teil der gesellschaft und macht sie deshalb "aus".
irgendetwas auf " die gesellschaft" schieben zu wollen ( wies denn doch gerne getan wird) ist humbug, weil es im ergebnis eine ganz fatalistische einstellung impliziert.

DIE gesellschaft kann NIEMAND ÄNDERN. das wäre undurchführbar und sysiphusarbeit.

ANDERE kann eh keiner ändern und DIE gesellschaft schon gleich gar nicht.

aber jedes gesellschaftliche MITGLIED ( also jeder von uns) kann das für sich tun. wenn das jeder täte, hätte sich damit die gesellschaft verändert.

dass dies nun passiert- also jedes einzelne mitglied sich ändert- ist wohl frommer glaube, aber sicher einfacher möglich und auch effektiver, als wenn man nun entweder die gesellschaft ändern wolle oder an dem "sosein" der gesellschaft verzweifelt.

es ist für manche und manches nur eine supergute ausrede.
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