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Peggy32
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Post Sun, 23.Jul.06, 19:59      Wer bin ich? Reply with quoteBack to top

Hallo, ich habe folgendes Problem und zwar schon ewig:

Ich hab frage mich ständig wen ich spielen kann. Schon in meiner Kindheit habe ich meine Mama mehrere Personen (damals wohl Kinder aus dem Kindergarten, später aus der Schule) aufgezählt und sie sollte mir sagen, wen sie davon am liebsten hätte und den wollte ich dann spielen. Ich hab mich dann so gegeben, wie der den ich dann ausgewählt hatte. Heute frag ich mich, ob es meiner Mutter nicht komisch vorkam, aber ich würde sie heute auch nicht mehr fragen. Das mit dem Spielen ging immer so weiter, ich war wie andere und es klappte auch gut, ich war sogar sehr gut in der Schule und hab auch einen guten Abschluss gemacht, da die, die ich gespielt habe, sehr fleißig war und ständig gelernt hat.
Heute geht es mir immer noch so, ich möchte das so ablegen. Ganz schlimm ist es, wenn ich nicht weiß, wen ich spielen soll. Ich versuche immer bei denjenigen, die ich toll finde, herauszufinden, damit ich mich genauso kleiden (stilmäßig, deshalb habe ich auch Unmengen an Sachen im Schrank) und verhalten kann.

Ich habe z.B. vor 2 Jahren im Urlaub ein Mädchen kennen gelernt, was ich ganz toll fand. Sie kam überall gut an und so wollte ich auch sein, sie hatte eine sympatische Ausstrahlung. Sie war lustig und wir haben viel zusammen unternommen. Leider weiß ich nicht viel privates über sie, so dass das Nachahmen etwas schwierig ist.
Ich weiß ja selbst dass es sich komisch anhört, aber ich weiß nicht wie ich diese ständige Frage „Wen ich spielen soll“ aus meinen Kopf verbannen soll. Anderen gegenüber bin ich sehr unsicher und ich glaube dass da das Problem liegt.Ich fühle mich oft sehr unzufrieden mit meinem ganzen Leben, obwohl ich einen lieben Freund (er denkt ich bin launisch) und auch super mit meinen Eltern und Freunden klarkomme. Ich habe auch schon Stars nachgespielt, wo ich Parallelen zu mir fand. Ich möchte immer wie andere sein, dabei möchte ich mir doch nur selbst finden. Was soll ich nur tun? Was ist das nur für eine Krankheit die sich in meinem Kopf abspielt?
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Tarengrim
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Post Sun, 23.Jul.06, 20:36      Re: Wer bin ich? Reply with quoteBack to top

Die Frage wer man denn selbst ist, stellt sich ein jeder Mensch und das eigentlich sehr oft. Einige versuchen sich selbst durch ihre arbeit zu definieren, anderen durch Familie, Kinder, Haustiere, Liebschaften oder was auch immer man sich eben aussucht.

dass du dir immer wieder andere Menschen aussuchst die du nachspielst sollte dich nicht allzu sehr verängstigen. Wir alle nehmen Verhaltensmerkmale von Leuten an die wir besonders beeindruckend finden, oder die wir eben "sein" wollen. schau dir nur die mode an, Haarschnitte, Trendwörter und vieles mehr.
Dieses "spielen" ist nur viel unterbewusster und wird von der Menschheit betrieben ohne dass sie es bemerkt.

Auf die frage "wer bin ich" gibt es sehr viele antworten und seit jahrtausenden versuchen Menschen diese Frage zu lösen. "du bist was du bist" "du bist die Summe deiner Eigenschaften" "du bist was du aus dir machst"

Im Grunde genommen bist du eine Mischung aus all den Personen und Charakteren die du je gespielt hast, denen du je begegnet bist und allen Erfahrungen die du gemacht hast.

Hmm wobei sich bei alle dem hier gerade eine sehr interessante Frage aufdrängt... Warum ist es wichtig wer man ist?
Ist es nicht wichtiger was man tut? Oder vielleicht warum man etwas tut? Würde sich etwas ändern wenn du wüsstest wer du wirklich bist? wärst du enttäuscht?

Hm ich hab dir hier zwar keine antwort auf deine frage gegeben, aber vielleicht konnte mein Gebrabbel dir doch irgendwie helfen...
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Jenny Doe
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Post Sun, 23.Jul.06, 21:39      Re: Wer bin ich? Reply with quoteBack to top

Hallo Peggy!

Als ich so Dein Posting las dachte ich, Du bist dann vermutlich das, was Du bist, wenn Du keine Rolle spielst.
Die Frage, die sich mir stellte war, warum spielst Du andere Rollen bzw. identifizierst Du dich mit anderen? Was haben sie, was gefällt Dir an diesen Menschen? Vielleicht gibt Dir das eine Antwort auf Deine Frage "Wer bin ich?" Vielleicht bist Du das Gegenteil von dem, was die Personen sind, die Du spielst?

Aber was mich mal interessiert ist Folgendes: Du nimmst Dich selber als unsicher wahr, schreibst du. Ist Dir der Prozess bewusst, der bei dir abläuft, wenn Du Dich mit jemandem identifizierst, der selbstsicher ist? Ich meine, wie induzierst Du Dir selber die Selbstsicherheit, obwohl Du doch eigentlich unsicher bist?

Gruß
Jenny

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Post Sun, 23.Jul.06, 21:59      Re: Wer bin ich? Reply with quoteBack to top

Hallo Tarengrim!

Quote:
Einige versuchen sich selbst durch ihre arbeit zu definieren, anderen durch Familie, Kinder, Haustiere, Liebschaften oder was auch immer man sich eben aussucht.


Das, was Du beschreibst, ist eine Identifikation mit einer Rolle, die man inne hat. Aber das Rollen-Ich kann, muss aber nicht unbedingt das Ich sein, das man ist. Ich kann z.B. eine Machtposition inne haben, privat aber ein absolut unsicherer Mensch sein. Ich kann Tochter sein, eine Rolle, die ich zwangsläufig zu "spielen" habe, da ich ja nun auch mal Tochter bin (bzw. war, denn meine Mutter ist tot), aber das Gefühl haben, "diese Frau ist nur laut Geburtsurkunde meine Mutter und ich bin nur die tochter, weil sie mich geboren hat". Die Rollen, die ich spiele, sagen nicht darüber aus, wer ich bin. viele Menschen neigen dazu, sich mit Rollen zu identifizieren, weil sie nicht wissen, wer sie sind.

Quote:
Wir alle nehmen Verhaltensmerkmale von Leuten an die wir besonders beeindruckend finden, oder die wir eben "sein" wollen.


Das ist richtig. Wir sind alle mehr oder weniger ein Gen-Umwelt-Produkt. Aber ich glaube, dass Peggy was anderes meint. Sie wird ja nicht von der Umwelt geprägt, sonder sucht sich in der Umwelt explizit etwas, womit sich sich identifizieren kann (korrigier mich, Peggy, wenn ich dich falch verstnaden haben sollte).

Quote:
Auf die frage "wer bin ich" gibt es sehr viele antworten und seit jahrtausenden versuchen Menschen diese Frage zu lösen.


Auf die Frage "Wer bin ich?" gibt es nur eine Antwort. Denn ich bin nicht Du, Du bist nicht ich, ... alle Menschen sind Individuen und unterscheiden sich voneinander.

Quote:
Warum ist es wichtig wer man ist?
Ist es nicht wichtiger was man tut?


Das, was man tut, tut man, weil man ist, wer man ist. Um zu verstehen, warum man Dinge tut und andere Dinge nicht tut, muss man wissen, wer man ist. Man kann natürlich auch einfach handeln ohne zu hinterfragen, warum man das tut, was man getan hat. Nur so lernt man sich selber nicht kennen.
Für manche ist es wichtig, sich selber kennen zu lernen, anderen ist es nicht wichtig. Doch auch die Frage, will man wissen, wer man ist, wird durch das determiniert, was man ist. Wenn jemand z.B. ein selbstunreflektierter Mensch ist, wird er sich die Frage, warum er tut, was er tut, nicht stellen. So bedingt eins das andere.

Gruß
Jenny

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BulldogNose
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Post Mon, 24.Jul.06, 0:13      Re: Wer bin ich? Reply with quoteBack to top

Hallo Peggy!

Für mich klingt das so, als ob Du dich hinter diesen Rollen versteckst. Vielleicht liegt da eine tiefliegende Angst zugrunde, der Du keine Blöße geben willst.

Vielleicht stößt du aif dein ich, wenn du diesen Ängsten nachspürst.

Noch zu deinen Rollen: haben die bestimmte Punkte gemeinsam, gibt es da ein "Thema"? Oder sind sie teilweise völlig widersprüchlich?

Persönlich bin ich ein Fan von Vorbildern. Das man sich jemanden heraussucht, der zB etwas herausragendes geleistet hat, oder an dem man eine Eigenschaft bewundert. Man will sich sozusagen eine Scheibe abschneiden.

Im Bereich NLP oder Hypnose hab ich schon gehört, daß man gedanklich sogar Stimme und Bewegung imitieren soll, oder in den Körper "eintauchen" soll. Aber das in die Realität umsetzen zu wollen ist dann doch etwas anderes...

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Peggy32
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Post Mon, 24.Jul.06, 12:52      Re: Wer bin ich? Reply with quoteBack to top

Erst mal ganz lieben Dank an alle, die bisher geantwortet haben. Ich habe mein Problem noch nie jemanden geschildert, umso mehr tut es gut, das ich mich mal mitgeteilt habe. Manchmal habe ich das Gefühl ich werde verrückt. Ich schlafe z.b. abends ziemlich spät ein weil ich immer wieder darüber nachgrüble, wen ich den am besten spielen kann und denke über diese Personen nach. Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Personen, die mir so vorschweben, immer was gemeinsam haben. Auf jeden Fall ist bei allen immer vorhanden, dass sie gemocht werden. Wenn ich z.B. Haushaltsarbeiten mache, was ich gar nicht so gerne mache, aber trotzdem ziemlich pingelig in der Beziehung bin, fällt mir das leichter von der Hand, wenn ich jemanden spiele, der das z.B. gerne macht.
Ich möchte das so gerne ablegen, aber ich weiß nicht wie. Unsicher bin ich eigentlich in den Momenten, wenn ich nicht sicher bin, wen ich spielen soll. In fühle mich meistens nicht gut, wenn ich auf fremde Personen treffe, z.B. auf Geburtstagen von Seiten meines Freundes oder Feiern, wo ich kaum jemanden kenne.
Hab ich mich einmal für jemanden entschieden, fällt es mir nicht leicht, bei einer Person zu bleiben. Immer finde ich bei anderen dann wieder Vorteile, mit denen ich mich besser fühlen würde.
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