Neues Forum! [Info]
Post new topic Reply to topic    Print
Author Message
blues
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 22
Wohnort frankfurt
W, 37


Post Tue, 25.Jul.06, 12:57      Medikamentenabhängigkeit - Entzug Reply with quoteBack to top

hallo,

hat vielleicht jemand erfahrungen in bezug auf einen entzug von schlaftabletten (benzos)?
ein freund von mir versucht seit längerem einen entzug (4 jahre einnahme von benzos, ziemlich hohe dosis pro tag)...

im februar 2006 hat er mit dem entzug angefangen.

er hat ziemliche schwierigkeiten damit und ist fast am ende seiner kräfte. von seiten psychotherapie und fachärzten bekommt er entweder gar keine unterstützung bzw. den vorschlag den entzug stationär zu machen, wovon er aber gar nichts wissen will. er meint, er müsse sich nur alle unangenehmen reize vom leib halten, dann würde er auch die dosis der schlaftabletten senken können...

hinzu kommt noch, dass er depressionen hat und im moment wieder in einem loch steckt.

ich bin mir nicht sicher, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll... ich glaube aber fast, dass der entzug ohne ärztliche unterstützung und stationär nicht zu schaffen ist für ihn. habe schon mal versucht ihm das zu sagen...aber er lässt es einfach nicht an sich ran.

würde mich freuen, wenn mir jemand etwas über eigene erfahrungen sagen könnte...wie lange kann so ein entzug dauern und ist das überhaupt alleine zu schaffen?

liebe grüße,
blues
Find all posts by blues
Werbung
schnuggel1980
Helferlein
Helferlein


Posts 54
Wohnort Augsburg
W, 26


Post Tue, 25.Jul.06, 13:18      Re: Medikamentenabhängigkeit - Entzug Reply with quoteBack to top

Hallo blues,

dein Freund kann versuchen, den Entzug zu schaffen, aber das ist nicht leicht. Er nimmt, wie du schreibst, eine ziemlich hohe Dosis pro Tag. Kann man die Dosis verringern? Z. B. nur 2/3 oder nur die 1/2 der hohen Dosis zu nehmen, oder eine niedrigere Dosierung des Wirkstoffes? So wird es mit anderen Medikamenten auch gemacht. Eine Bekannte von mir nimmt Tavor (Antidepressiva). Sie hat es mit einer Therapie geschafft, die Dosis von 5 - 8 Tabletten am Tag auf 1/2 am Tag zu reduzieren, natürlich Stück für Stück. Es war sehr schwer für sie, denn sobald die Dosis vermindert wurde, kamen Entzugserscheinungen. Wenn der Körper sich dann an die niedrigere Dosis gewöhnt hat, und die Entzugserscheinungen aufhörten, hat sie die Dosis wieder verringert. So ist sie auf eine halbe Tablette runtergekommen. Nur von der halben kommt sie nicht weg, das schafft sie nicht.
Aber es ist ja schon viel geholfen, wenn die Dosis niedriger wird.

Ich hoffe, ich konnte helfen. Vielleicht hat ja noch jemand Tipps für dich.
Find all posts by schnuggel1980
admin
Site Admin
Site Admin


Posts 1270
Wohnort Wien
M


Post Tue, 25.Jul.06, 13:35      Re: Medikamentenabhängigkeit - Entzug Reply with quoteBack to top

blues wrote:
würde mich freuen, wenn mir jemand etwas über eigene erfahrungen sagen könnte...wie lange kann so ein entzug dauern und ist das überhaupt alleine zu schaffen?

für den Anfang hilft vielleicht gleich mal die Benutzung der Suchfunktion zwinkernd..:
http://www.Psychotherapiepraxis.at/forum/search.php?search_keywords=be nzo%2A&search_fields=titleonly

mfg
rlf (admin)

_________________
Kontakt | Fragen & Antworten | Benutzungs-Tipps | Forums-Netiquette
Find all posts by admin
sm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 1896
Wohnort unwesentlich
W, 30


Post Tue, 25.Jul.06, 13:51      Re: Medikamentenabhängigkeit - Entzug Reply with quoteBack to top

nur ne kurze Ergänzung:
Quote:
Eine Bekannte von mir nimmt Tavor (Antidepressiva)

Da ich auch mal 2 einzelne Tabletten von Tavor erhalten habe, meine ich zu wissen, dass Tavor nicht zu der Gruppe der Antidepressiva, sondern zu den Beruhigungsmitteln/Tranquilizer gehört (Benzo!). Das macht insofern einen großen Unterschied als Antidepressiva definitiv nicht körperlich abhängig machen, Benzos ggf. hingegen schon nach relativ kurzer Zeit... Außerdem wirken Benzos anders als ADs...

Ich finde es daher im Übrigen auch unverantwortlich, wenn Ärzte über längere Zeiträume Benzos verordnen, zumal es recht häufig "gesündere" Behandlungsalternativen gibt.

LG
Find all posts by sm
Werbung
schnuggel1980
Helferlein
Helferlein


Posts 54
Wohnort Augsburg
W, 26


Post Thu, 27.Jul.06, 10:52      Re: Medikamentenabhängigkeit - Entzug Reply with quoteBack to top

sternenmeer wrote:
Da ich auch mal 2 einzelne Tabletten von Tavor erhalten habe, meine ich zu wissen, dass Tavor nicht zu der Gruppe der Antidepressiva, sondern zu den Beruhigungsmitteln/Tranquilizer gehört (Benzo!). Das macht insofern einen großen Unterschied als Antidepressiva definitiv nicht körperlich abhängig machen, Benzos ggf. hingegen schon nach relativ kurzer Zeit... Außerdem wirken Benzos anders als ADs...


Richtig, da ist mir ein Fehler unterlaufen. Tavor ist ein Tranquilizer. Ich habe die auch (Lorazepam heißen die, da Lorazepam der Wirkstoff in Tavor ist), aber nehme es nur bei Bedarf. Mein Arzt sagte mir, dass ich höchstens jeden 3. Tag eine nehmen darf, weil ich sonst abhängig werden würde. Ich hab die aber schon seit einem Jahr nicht mehr gebraucht.
Find all posts by schnuggel1980
Lorisch
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 5
Wohnort Erfurt
M, 53


Post Sun, 01.Oct.06, 20:47      Re: Medikamentenabhängigkeit - Entzug Reply with quoteBack to top

Hi ,

Ja,Du hast Recht:Tavor gehört zu den Benzodiazepinen!
Vorsicht,macht schnell abhängig.Ich war bis Ende 2004 voll auf Benzos-
Entwöhnung 4 Monate in 2004 - seither clean,daher muß ich es wissen,außerdem habe ich mich grade bei Google nochmal vergewissert! Smile .

Beste Grüße - Lothar

P.S.:Entzug von Benzos geht eigtl. nur langfristig in einer Klinik.Dein Freund kann es auch mit Doxepin/Aponal versuchen.Das wurde mir während der Zeit des Ausschleichens und während dem Entzug gegeben.
Find all posts by Lorisch
Werbung
Display posts from previous:      
Post new topic Reply to topic