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raul0001
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Post Tue, 08.Aug.06, 15:58      Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Hallo! Ich stecke derzeit in einer ziemlich misslichen Situation. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert und studiere derzeit Ingenierinformatik an einer Fachhochschule. Leider muss ich mehr und mehr feststellen, dass es nicht rund läuft. Obwohl das Interesse am Studium ungebremst ist, wird mir der Stoff ganz einfach zu schwer, so dass ich trotz übermäßigen Lernens bisher nur wenige Klausuren bestanden habe.
Meine größten Defizite sind Mathematik (Analysis, Numeric) und Grundlagen der Elktrotechnik.
Jetzt hab ich mir gesagt, dass ich es noch ein Semester probiere, ob ich die besagten Klausuren endlich schaffe. Ich bin aber auch schon dabei, Bewerbungen für eine Festanstellung in meinem gelernten Beruf (Fachinformatiker) zu schreiben. Schließlich bin ich schon 24 Jahre alt. Ich hab mir am Anfang des Studiums immer gesagt: "Solange du noch nicht 30 Jahre alt bist, studierst du weiter!" Klar, das sind jetz noch 6 Jahre, aber ich komme erst ins 3 Semester und kann aufgrund er bisher verpatzten Klausuren frühestens im 5 Semester mein Grundstudium schaffen! Die Sache wird mir so langsam zu heiß!

Aber jetzt ist meine Frage, wie ich einem möglichen Studienabbruch in meiner Bewerbung begründe. Ich kann doch schlecht schreiben: "Ich musste feststellen, dass mir der Studieninhalt in bestimmten Fächern (die ich dann wohl noch aufzähle) zu schwer wurde!" Oder doch?
Andererseits war das Studium für mich bis jetzt nicht ganz umsonst, da ich immerhin 2 Programmierscheine und eine Informatikklausur bestanden habe.

Wer kennt sich mit sowas aus?

Ich bin übrigens noch immatrikuliert, da ich es ja noch ein Semester probieren will - es sei denn ich finde jetzt auf meine Bewerbungen schon ein gutes Beschäftigungsangebot.
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tangua
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Post Tue, 08.Aug.06, 16:15      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Nun, es ist ja nicht so, dass Dein (evtl. geplanter) Studienabbruch sogleich in Deiner Bewerbung erkennbar ist. Insofern wirst Du diesen erst dann erklären müssen, wenn Du im Vorstellungsgespräch sitzt.

Als durchaus plausibles Argument könntest Du ins Feld führen, dass Du eher ein Mann des Praktischen bist, denn des Theoretischen. Du könntest weiter argumentieren, dass Du diese Annahme über Dich selbst zwar schon früher getroffen hattest, dennoch ausprobieren wolltest, ob es nicht doch anders sei, insofern die Aufnahme des Studiums. Säße ich Dir als Personalchefin gegenüber, wäre eine solche Begründung für mich schlüssig und vor allem auch menschlich nachvollziehbar.

Dennoch würde ich an Deiner Stelle unbedingt versuchen, das Studium abzuschließen, aber das war ja jetzt nicht Dein Anliegen. Wink

Viele Grüße
tangua
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Indi38
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Post Tue, 08.Aug.06, 16:29      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Nun, ich muß ja vielleicht auch abbrechen aus finanziellen Gründen. Ist doch heutzutage so. Ich sehe das nicht so eng. Was interessiert es meinen Arbeitgeber, wenn ich als Arzthelferin arbeiten will und das Archäologiestudium abgebrochen habe???

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Viele Grüsse!

Indi
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jovenilia
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Post Tue, 08.Aug.06, 17:20      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Mach Dir da keine Sorgen. Sage einfach, daß Du im Zuge des Studiums erkannt hast, daß das nicht DEIN Weg ist. Als Gründe kannst Du dabei alles anführen (außer daß Du den Stoff nicht gepackt hast, das würde ich doch lieber bleiben lassen Wink). Aber die Sache mit der Praxis-Vorliebe, die tangua vorgeschlagen hat kommt sicher gut, ebenso der finanzielle Aspekt (wird jeder verstehen und nachvollziehen können). Außerdem wird es meist als positiv bewertet, wenn ein jemand weiß was er will bzw. nicht will und das auch artikulieren kann. Leute, die angeblich alles können und machen wollen, erwecken oft Mißtrauen. Steh einfach zu Deinen Entscheidungen. Das wird schon gut gehen.
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Indi38
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Post Tue, 08.Aug.06, 17:28      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Ach, ich habe übrigens das Problem, dass man mich seit dem Studium nicht gerne einstellt mit der Begründung, dass ich in der Praxis ja schließlich nicht bleibe bis ich alt und grau bin. Sad Da nützen meine super Zeugnisse z. B.gar nichts. Sad

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Viele Grüsse!

Indi
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tangua
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Post Tue, 08.Aug.06, 19:03      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Indi38 wrote:
Was interessiert es meinen Arbeitgeber, wenn ich als Arzthelferin arbeiten will und das Archäologiestudium abgebrochen habe???


Oh, das könnte den Arbeitgeber aber durchaus interessieren und zwar zu Recht! Auch ich würde die Beweggründe für die Aufnahme eines solchen Studiums wissen wollen, zumal die Aufgabe des einstigen Berufes doch klar auf Unzufriedenheit/Unausgefülltheit schließen lässt. Woher weiß ich als Arbeitgeber, dass sich die Bewerberin, trotz aller möglichen Beteuerungen, nicht doch in den nächsten Wochen/Monaten wieder langweilt o.ä. und ich dann erneut mit der Personalsuche beginnen darf?

Es bedarf schon einer genauen Überlegung, und nicht zuletzt auch einer gewissen Auseinandersetzung mit sich selbst, bzgl. dessen, was man als Begründung für "Abbrüche" oder sonstige Wechsel anführt.

Viele Grüße
tangua
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Indi38
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Post Tue, 08.Aug.06, 19:34      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Quote:
Woher weiß ich als Arbeitgeber, dass sich die Bewerberin, trotz aller möglichen Beteuerungen, nicht doch in den nächsten Wochen/Monaten wieder langweilt o.ä. und ich dann erneut mit der Personalsuche beginnen darf?


Welcher Arbeitnehmer riskiert es heutzutage noch irgendeinen Job zu verlieren?

Aber wir kommen vom Thema ab.

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Viele Grüsse!

Indi
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tangua
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Post Tue, 08.Aug.06, 19:45      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Indi38 wrote:

Welcher Arbeitnehmer riskiert es heutzutage noch irgendeinen Job zu verlieren?


Viel mehr Leute als Du denkst tun dies, Indidi, und zwar aus den unterschiedlichsten Motiven heraus.

Viele Grüße
tangua
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nofling
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Post Thu, 10.Aug.06, 11:50      Re: Studienabbruch in Bewerbung rechtfertigen Reply with quoteBack to top

Ich möchte gerne noch eine Meinung dazu beisteuern :

Ich finde, wenn jemand in einem Studium trotz hohem Einsatz nicht weiter kommt, und somit seine eigene persönliche Grenze gefunden hat, dann ist das der legitimste Grund für einen Studienabbruch, den man in einer Bewerbung überhaupt anführen kann.

Es gibt sehr viele ehemalige Studenten, die ein Mathe, Info oder Naturw. Studium aufgrund der Mathe- oder Physikscheine nicht gepackt haben. Fast mehr, als es in diesen Fächern Absolventen gibt (zumindest in Mathe und Physik). Das ist absolut keine Schande. Die Betriebe suchen ja nicht nur die teuren hochqualifizierten Spezialisten, sondern auch ganz normale. zuverlässige Mitarbeiter, die ihre Stelle (auch wenn sie nicht an der Spitze liegt) gerne und gut ausfüllen.

Wenn jetzt jemand sagt, bei diesem Studium habe ich meine persönliche Grenze gefunden, dann hat das sogar sehr viele Vorteile für den Betrieb :

A, der Mitarbeiter wird sicher nicht mehr wegen eines späteren Studiums ausscheiden.

B, dieser Mitarbeiter hat Erfahrungen gesammelt und weiß genau, welche Arbeit er schaffen kann und welche nicht. Fehlbesetzungen sind unwahrscheinlich.

C, dieser Mitarbeiter wird gerne auf dieser Stelle arbeiten und nicht immer nach oben schielen.

Ich würde es als einen großen Fehler sehen, wenn man sich nach einem Studienabbruch so darstellt, als hätte man das Studium durchaus gepackt, aber aus anderen nebulösen Gründen (so Wischiwaschi a la Theorielastigkeit, schlechte Berufsaussichten, Neuorientierung) abgebrochen hat. Denn genau das verrät dem Personaler ja nicht, ob man für die Stelle wirklich der richtige ist. Es zeigt nur eine große Wankelmütigkeit, die schwächen in der Theorie verschleiern soll. Aber imo ist es dem Personaler so was von gleichgültig, ob man den Matheschein gepackt hätte oder nicht. Denn er sucht ja einen zuverlässigen Mitarbeiter auf Berufschulniveau und keinen wankelmütigen Mathecrack.......

Ich habe selbst damals bei Bewerbungen genau diesen Fehler gemacht und denke jetzt, dass ich mir mit dem Argument "Theorie nicht geschafft" wesentlich leichter getan hätte.
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