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Kitty Katty
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Post Sat, 12.Aug.06, 23:29      Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Hallo ich bin neu hier in diesem Forum, ich habe mich zwar schon umgeschaut, habe aber leider keine Antwort auf meine Frage gefunden. Ich hoffe ganz doll, dass mir irgendjemand von euch helfen kann. Es geht darum, dass ich einen kalten Entzug (H) zu Hause durchgeführt habe. Vom Doktor habe ich lediglich Aponal 25 bekommen. Er sagte auch gleich ich sollte mir davon nicht zuviel versprechen. Aber ich habe es dennoch durchgezogen, bin auch ganz stolz auf mich. Nur fühle ich mich total abgeschlafft und vor allen Dingen antriebslos. Muss ich jetzt warten bis alles von alleine besser wird oder kann ich der Sache auch entgegensteu-ern. Ich halte es echt nicht aus so schlapp und überflüssig und antriebslos zu sein! Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich es wäre echt wichtig für mich.
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Post Sat, 12.Aug.06, 23:38      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

hi

machst du nebenbei ne therapie?

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Kitty Katty
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Post Sun, 13.Aug.06, 0:02      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Nein, ich mache keine Therapie. Habe aber auch keinerlei Kontakt zu anderen drogenabhängigen Leuten. Der Arzt meinte auch das wäre von Vorteil.
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Post Sun, 13.Aug.06, 0:18      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

aber meinst du nicht das du dir da ein bißchen was selber vor machst???

es gehört ja schließlich nicht nur die körperliche abhänigkeit da zu! ich möchte dich jetzt nicht demotivieren aber eigentlich kann das nicht klappen.

wie lange hast du denn drogen genommen wenn ich fragen darf?

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Kitty Katty
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Post Sun, 13.Aug.06, 0:20      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Hi,
du musst dir das so vorstellen, in meinem Umfeld wusste niemand etwas davon. Selbst mein Mann wusste lange nichts davon, ich habe ihm es vor etwa einem Jahr erzählt, seit dem hatte er jedesmal ein mulmiges Gefühl wenn ich das Haus verlassen habe. Ich bin auch total froh und happy, dass ich es geschafft habe mit dem kalten Entzug (ich denke auch gar nicht mehr daran mir etwas zu kaufen), nur dieses abgeschlaffte, lustlose geht mir echt auf die Nerven. Ich möchte schon dies und das machen, aber ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen. Dauert das vielleicht seine Zeit? Muss ich einfach etwas mehr Geduld haben?
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Kitty Katty
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Post Sun, 13.Aug.06, 0:44      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Eigentlich glaube ich nicht, dass ich mir selber etwas vormache. Ich habe auch ein bisschen Angst davor, dass sich eine Suchtverlagerung entwickelt. Aber ich denke, da ich die Gefahr kenne und mit meinem Mann darüber sprechen kann oder auch mit meinem Doktor, weiß ich schon was auf mich zukommt. Ich bin mir auch darüber bewusst, dass die Sache kopfmäßig noch nicht abgeschlossen ist. Nur ist mir klar geworden was mir wichtig ist, meine Familie und auch meine Arbeit möchte ich nicht verlieren. Und wie schon vorher erwähnt, ich habe echt kein Verlangen mir etwas zu kaufen, ich bin einfach nur erleichtert den körperlichen Entzug aus eigener Kraft geschafft zu haben. Es war mir auch wichtig, dass es ein kalter Entzug war, dass ich einfach spüre, dass ich Scheiße gemacht habe und dafür zu bezahlen habe.
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hillary
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Post Sun, 13.Aug.06, 7:42      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

hallo kitty katty!

du kannst wirklich stolz auf dich sein, den kalten entzug geschafft zu haben, es ist der erste schritt in ein suchtfreies leben! vor allem, ich hoffe, ich darf das jetzt so sagen, in deinem alter. wenn man jünger ist, glaub ich, ist es leichter. vielleicht ist es bei dir genau umgekehrt, du hättest es mit sagen wir 20 vielleicht nicht geschafft, weil du noch nicht reif genug gewesen wärst? hm, keine ahnung, egal, hauptsache geschafft! gratuliere!

du scheinst eine sehr atypische süchtige zu sein. dass du den kalten entzug gemacht hast, finde ich erstens sehr bewundernswert und zweitens denkst du darüber anscheinend so, wie wir nicht-süchtigen anfangs darüber gedacht haben: nämlich dass er ja einen rückfall verhindern müsste, weil man das sicher nicht noch mal durchmachen will, die schmerzen und so.
dass du keinen kontakt zu anderen süchtigen hast/hattest, kann ich nicht gut nachvollziehen. wie bist du denn an das zeug rangekommen? du hast es dir wohl nicht mit der post schicken lassen? zwinkernd.. ok, der dealer selber ist wahrscheinlich nicht süchtig, aber haben dich die leute von der szene nie angesprochen? ich meine, süchtige erkennen andere süchtige, auch wenn sie sie nicht kennen. vielleicht war deine heroinzeit auch nur relativ kurz, weil selbst die, die zuerst in anderen kreisen drogen nehmen, kommen irgendwann mit anderen "typischen" süchtigen in kontakt.
ich wünsche dir jedenfalls, dass du es schaffst. nachdem du sonst anscheinend nicht ins klischee fällst, ist auch die rückfallgefahr vielleicht bei dir nicht so wie bei den anderen. vielleicht solltest du ein paar "lebenshilfe"bücher lesen, oder doch in eine selbsthilfegrupe gehen, oder eine psychologische professionelle unterstützung aufsuchen, eben um diese schlappheit und leere in griff zu bekommen. angeblich steckt ja hinter jeder sucht ein psychisches problem, vielleicht gehts dir besser, wenn man das aus dir rauskitzelt und abarbeitet. und auch wenn du antriebslos bist, solltest du dich vielleicht versuchen, ja sogar anfangs zwingen, was zu tun (sport oder was auch immer, ein hobby...), wenn du erst mal angefangen hast, kommst du vielleicht auf den geschmack, es geht vielleicht mit der zeit immer besser und das aufrappeln fällt nicht mehr so schwer, vielleicht sogar freust du dich dann schon immer drauf.

alles gute,
hillary
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Therese28
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Post Sun, 13.Aug.06, 11:14      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

hallo,

aus eigener kraft den kalten entzug von heroin durchzuziehen, schaffen nur die wenigsten. gratulation dazu -sei stolz auf dich ok
Quote:
ich habe echt kein Verlangen mir etwas zu kaufen, ich bin einfach nur erleichtert den körperlichen Entzug aus eigener Kraft geschafft zu haben
möchte kurz darauf hinweisen, dass unabhängig von der art des entzugs das rückfallrisiko beträchtlich ist. speziell nach einigen monaten kann es wieder zu "schüben" kommen.
(wiederholter kalter entzug ist für den körper extrem schädlich)

die suchtverlagerung, die du anspricht, ist vermutlich das erste, mit dem du zu kämpfen haben wirst.
Quote:
Dauert das vielleicht seine Zeit? Muss ich einfach etwas mehr Geduld haben?
bestimmt Exclamation hängt stark davon ab, wie lange du h genommen hast.
durchhaltevermögen wird aber in jedem fall gefragt sein.
leichter fällt es dir bestimmt, wenn du regelmäßig sportliche aktivitäten ausübst bzw. mit professioneller hilfe an deinen suchtmustern arbeitest.


alles gute
menis
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Kitty Katty
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Post Sun, 13.Aug.06, 11:37      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Hallo Hillary
Ich war nie in der Szene anzutreffen, bin also nie mit anderen Süchtigen zusammengewesen. Ich habe das Zeug von einem Türken gekauft und der Treffpunkt war immer irgendwo im Wald. Mit dem Alter liegst du gar nicht so verkehrt, dass hat der Arzt zu mir auch gesagt. Ich habe auch nie gespritzt. Der Arzt sagte mir auch noch, dass ich einen sehr motivierten Eindruck auf ihn mache. Er riet mir in meinem Fall auch ab, ins Methadon Programm zu gehen, sondern einen stationären Entzug zu machen. Er gab mir die Krankenhauseinweisung, sagte aber gleich, dass ich eventuell mit Wartezeiten zu rechnen habe. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber schon 3-4 Tage hinter mir hatte, habe ich es halt zu Hause durchgezogen. Als ich das nächste Mal zum Arzt ging, weil ich noch eine neue Krankenmeldung brauchte, war er sehr erstaunt, dass ich es so gut geschafft habe. Er sagte es wäre bewundernswert und ich könnte stolz auf mich sein. Von einer Selbsthilfegruppe riet er mir aber ab, weil ich da erst recht andere Süchtige kennenlernen würde. Ich zwinge mich auch immer mehr etwas zu tun, und ich sehe eigentlich auch schon kleine Fortschritte. Seit einer Woche gehe ich auch wieder zur Arbeit, und da muss ich ja auch hundertprozentig leistungsfähig sein. Die ersten 1-2 Tage waren zwar ganz schön hart, aber mittlerweile klappt es eigentlich ganz gut.
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liv1
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Post Sun, 13.Aug.06, 18:23      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Da staune ich echt Bauklötze. Wenn alles so stimmt, wie Du das geschrieben hast, hast Du schon einen ziemlichen Durchhaltewillen (um nicht zu sagen: dann musst Du ein totaler Überflieger sein! Very Happy )! Wink Ich möchte ja hier auch nicht zweifeln, aber gewisse Fragen hätte ich da schon Wink , sorry:

Darf ich denn mal fragen, wie lange Du regelmässig (täglich mehrmals?) Heroin konsumiert hast und wie lange Du denn jetzt schon clean bist? Und Du kamst nie in Kontakt zu anderen Süchtigen? In welchem Alter kamst Du denn dazu plötzlich Heroin zu konsumieren - denn allzulang kann ich mir das nicht vorstellen (da Du ja keinen Kontakt zu Süchtigen hast und da kommt man mit den Jahren kaum mehr drumherum)? Hattest Du denn immer denselben Dealer? Wurde der nie "hopps" genommen? Was brachte plötzlich die Wende in Deinem Denken (Suchtverhalten)? Welche Gedanken/Gefühle brachten Dich soweit diesen Entzug zu schaffen und dann gleich so schnell (??) wieder in einen Beruf einsteigen zu können?

Warum genau kommt denn eine Selbsthilfegruppe für Dich nicht in Frage? Dir kann es ja da nicht passieren (was normalerweise sehr gefährlich ist), das Du andere, dir bekannte Süchtige antriffst - und wenn Du von daher unvorbelastet reinspazieren kannst, kannst Du Dir ja auch die Leute "auswählen" mit denen Du persönlich sprechen möchtest - oder gleich beim ersten Meeting sagen, dass Du erst so kurz clean bist und nach dem Meeting nicht von "noch-süchtigen" angesprochen werden möchtest. Da sind auch nur Menschen, die nach Hilfe und Zusammenhalt suchen.

Zudem würde ich Dir echt raten, Dir Gespräche (eher bei einem guten Psychologen als bei der Drogenberatungsstelle) zu suchen.

Ich war auch lange Heroin-/Mehti- (und viel anders) süchtig. Und ich sage immer, es muss im Kopf "klick" machen, vorher geht gar nichts - und das scheint es ja bei Dir. Aber bevor ich mehr dazu schreibe, bin ich auf die Antworten zu oben gestellen Fragen, gespannt. Denn so einfach wie Du schreibst, kann das ganze ja doch nicht gewesen sein und wenn doch, bin ich echt platt.

Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin durchhälst und grüsse Dich, liv
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Kitty Katty
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Post Mon, 14.Aug.06, 14:03      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Hallo liv,
ich habe so ungefähr gut 3 Jahre Heroin konsumiert, und in dieser Zeit hatte ich immer ein und denselben Dealer. Und ich hatte wirklich nie Kontakt zu anderen Süchtigen. Ich bin auch nicht wieder in den Beruf eingestiegen, sondern habe in der gesamten Zeit gearbeitet. Ich habe ein ganz normales Leben geführt (Familie, Arbeit usw.). Clean bin ich erst seit dem 1. Aug. also erst ganz kurze Zeit. Wie schon vorher erwähnt, habe ich letzte Woche erst wieder angefangen zu arbeiten, insgesamt war ich anderthalb Wochen krankgeschrieben. Ich weiß, dass ist nicht sehr lange, aber ich wollte auch wieder zur Arbeit, da ich mir gedacht habe, dass es ganz gut ist etwas um die Ohren zu haben. Zum Aufhören bewegt hat mich zum einen mein schlechtes Gewissen meinem Mann und meiner Familie gegenüber, zum Schluss habe ich mich so mies gefühlt, dass ich schon niemanden direkt in die Augen gucken konnte. Auch hat es mich echt angekotzt, dass nicht ich mein Leben bestimme sondern das Heroin. Immer musste ich genau planen wie lange es reicht und wann ich wieder losfahren muss. Der Doktor zu dem ich gegangen bin hat von sich aus gesagt, dass er mir die Selbsthilfegruppe nicht empfehlen würde. Er meinte, dass ich einen sehr entschlossenen Eindruck auf ihn mache, und auch jederzeit zu ihm in die Praxis kommen kann, wenn ich irgendwelche Probleme oder so habe. Er befürchtet einfach nur, da ich keinerlei Kontakt zu Süchtigen habe, dass ich da Leute kennenlerne. Eigentlich vertraue ich dem Arzt auch, zumal ich ihn auch jederzeit aufsuchen kann, es ist auch der Arzt der in unseren Ort das Methadon Programm betreut. Ich denke mal, dass es bei mir im Kopf "klick" gemacht hat, und ich bin einfach nur froh diesen Schritt gemacht zu haben. Es ist sicherlich auch von Vorteil, dass ich ein ganz "normales" Umfeld habe, ich kann mir vorstellen, dass dadurch so manches einfacher für mich ist. Denn wenn man durch Freunde oder so immer wieder mit Drogen konfrontiert wird, ist es sicherlich um ein vielfaches schwerer.
Ich habe übrigens schon sehr viele deiner Beiträge gelesen, von daher kenne ich Deine Geschichte ein bisschen.
Grüsse kitty katty
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liv1
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Post Mon, 14.Aug.06, 19:32      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

hi kitty hallo,

ich muss zugeben, Deinem ersten Post (Deinen ersten Postis?) nicht so hundertprozentig geglaubt zu haben - daher vielleicht die Flut von Fragen, die ich Dir gestellt habe - nicht, um Dich zu überprüfen ... einfach eher um meine Neugier zu stillen. Sorry dafür! Ich meinte es bestimmt nicht persönlich!! Wink .

Ist halt schon selten, dass jemand in Deinem Alter (vor drei Jahren) noch mit Heroin anfängt (gut, ich kenne auch Leute, die noch später damit angefangen haben, aber die waren vorher schon auf der Szene anzutreffen und rutschten dann so rein). Wie kamst Du denn dazu? In dem Alter läuft man ja normalerweise nicht einfach so an einen Dealer ran (der einem dann auch noch einfach so was verkauft....) - zudem erzählst Du das von dem Entzug sehr einfach. Hattest Du denn keine Schmerzen? Kein unbändiges Verlangen, wieder was zu "rupfen"? (soviel ich gelesen habe, hast Du ja - glücklicherweise - nie gefixt). Hast Du denn täglich konsumiert oder eher so zwischendurch? Obwohl bei sporadischem Konsum hättest Du wohl keinen gross spürbaren Entzug gehabt.


Quote:
in dieser Zeit hatte ich immer ein und denselben Dealer.


Was für ein Glückspilz! Very Happy Die Dealer, mit welchen ich es zu tun hatte, wurden regelmässig hopps genommen und waren dann wieder für Monate, wenn nicht gar für immer weg.



Quote:
Clean bin ich erst seit dem 1. Aug.


Warum erst? Ist doch eine klasse Leistung!!! Sei nur bitte vorsichtig mit irgendwann (sicher) auftretenden Gedanken, im Stil von: "Ach jetzt habe ich mir ja bewiesen, dass ich ohne kann - mal wieder so ein Schnupf macht ja da nichts aus." Das ist eine der vielen Stolperfallen, die einem die Sucht auslegt.


Quote:
Zum Aufhören bewegt hat mich zum einen mein schlechtes Gewissen meinem Mann und meiner Familie gegenüber


Hast Du auch Kinder? Hat denn Dein Mann absolut nichts mit Drogen oder Alkohol am Hut?



Quote:
Auch hat es mich echt angekotzt, dass nicht ich mein Leben bestimme sondern das Heroin.


Finde ich eine Super-Erkenntnis!! Echt!

Das mit den Selbsthilfegruppen: ich meinte ja nur! Wink Ich habe dort viele tolle Leute kennengelernt, die denselben Kampf am kämpfen waren, wie ich - wenn ich da wirklich hätte aufhören wollen (ich musste von der Langzeittherapie, zu der ich auch gezwungen wurde, aus, unzählige solcher Meetings besuchen), hätte ich dort echt tolle Wegbegleiter kennen gelernt. Aber ich denke, das kommt auch ganz stark auf die Gruppe selber darauf an. Bei uns waren wirklich oft sehr gute Leute, die z.T. schon zehn und mehr Jahre clean waren. Auch waren wir mal an so einem "Gross-Treffen" (international) - das war vielleicht genial! Da wurde man mit (wie ich gerade) 5 Wochen Cleanzeit mehr gefeiert, als jene mit 25 Jahren. Die Motivation pur, echt!

Quote:
Eigentlich vertraue ich dem Arzt auch, zumal ich ihn auch jederzeit aufsuchen kann, es ist auch der Arzt der in unseren Ort das Methadon Programm betreut.


Weshalb kam Methadon für Dich nicht in Frage? Finde ich ja super, da einem Methadon nicht besonders viel weiter bringt. Mehr so eine "Neugier-Frage" .... Wink

Quote:
Es ist sicherlich auch von Vorteil, dass ich ein ganz "normales" Umfeld habe


einerseits bestimmt schon. Andererseits bleibst Du so genau in dem gleichen Umfeld, wie zu Suchtzeiten, einfach jetzt ohne Stoff. Und das stelle ich mir auch nicht einfach vor. Du gehst jeden Tag auf`s Klo (oder wo Du denn immer konsumiert hast) und erinnerst Dich daran.

Quote:
Ich habe übrigens schon sehr viele deiner Beiträge gelesen


... das kann man jetzt verstehen, wie man will! Laughing Ich weiss, ich bin z.T. nervig ... Embarassed Very Happy aber (wenigstens) immer ehrlich ... Wink

Ich grüsse Dich, liv
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Kitty Katty
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Post Tue, 15.Aug.06, 9:01      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Hi Liv,
Ich habe schon täglich konsumiert und ganz so einfach war der Entzug nun auch nicht, aber es war auszuhalten. Solange es mir schlecht ging habe ich eigentlich täglich mit dem Gedanken gespielt loszufahren, um mir etwas zu holen (musste immer so ca. 70km fahren). Andauernd hatte ich mein Handy in der Hand oder zumindest griffbereit neben mir liegen, um mich mit dem Dealer zu verabreden. Ich war jeden Abend froh es geschafft zu haben ihn nicht anzurufen. So nach vier Tagen wurde das dann aber besser, dann habe ich mir gesagt, ne jetzt nicht mehr, sonst wäre alles für die Katz gewesen. Mein Mann hat absolut nichts mit Drogen zu tun. Vor ca. 1 Jahr habe ich es ihm erzählt, er ist aber auch der einzige der davon weiß. Wir haben zwei Kinder, beides Mädchen. Sie sind aber schon groß, die kleine ist 18 und lebt noch bei uns, und die große ist 25. Wir haben auch schon zwei Enkelkinder, die oft am Wochenende bei uns sind. Also eigentlich alles ziemlich stinknormal. Alkohol trinken wir eigentlich fast gar nicht, ganz selten mal. Zu Hause gar nicht, nur ab und zu mal, wenn bei irgendwelchen Gelegenheiten alle anderen trinken, denn es ist echt ätzend stocknüchtern zwischen lauter angetrunkenen Leuten zu sein. Du fragst warum Methadon nicht für mich in Frage kam. Eigentlich hatte ich anfangs gedacht ich würde es bekommen. Denn unser Hausarzt hat mich gleich an den Arzt verwiesen der bei uns Methadon vergibt. Nachdem ich mit dem Doktor gesprochen habe, war er allerdings der Meinung ich sollte lieber einen stationären Entzug machen. Im nachhinein bin ich eigentlich auch ganz froh, denn mit dem Methadon ist es ja auch eine ganz schön langwierige Sache. Irgendwie habe ich dem Arzt wohl einen sehr entschlossenen Eindruck vermittelt, er sagte auch dass ich sehr motiviert auf ihn wirke, und er sich nicht vorstellen kann, dass es in meinem Sinne ist, über einen sehr, sehr langen Zeitraum täglich in seine Praxis zu kommen. Also habe ich mich eigentlich nur auf die Erfahrung des Arztes verlassen, hinzu kommt noch, dass er sehr nett war und ich auch sofort Vertrauen zu ihm hatte. Wie ich dazu kam? Ganz einfach. Ein ehemaliger Azubi aus unserem Betrieb fragte mich, ob ich ihn da und da hinfahren könnte, ich würde auch Spritgeld bekommen. Nachdem ich ihn einmal gefahren habe, fragte er natürlich noch öfters. Anfangs gab er mir auch Spritgeld, nur als er mal kein Geld mehr über hatte gab er mit halt Heroin, und es passierte öfters das er kein Geld für Sprit über hatte. Irgendwann war dieser Typ dann verschwunden, aber ich wusste ja wo er den Dealer immer getroffen hat. Nervig finde ich deine Beiträge wirklich nicht, sonst hätte ich auch nicht so viele gelesen. Wie alt sind eigentlich deine Kinder?

Grüsse kitty katty
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nils
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Post Thu, 17.Aug.06, 21:45      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

ein bekannter von mir hat nach starker h-abhängigkeit auch kalt entzogen und ist seit vielen jahren clean.
er schwört darauf und rät auch nicht zu substitionsmitteln, da ihm nur der kalte entzug und gezeigt hat, wie schlecht das zeug für ihn ist und er dadurch leichter aufhören konnte damit.
ich vermeine auch gelesen zu haben, dass die meisten süchtigen in eigenregie - sei es jetzt von h, alk oder anderen substanzen - von der substanz loskommen und eine therapie und/oder entzugsprogramm nicht zwangsläufig bessere chancen garantiert.
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Post Fri, 18.Aug.06, 15:47      Re: Kalter Entzug (Heroin) was nun???? Reply with quoteBack to top

Kitty Katty wrote:
Hallo liv,
ich habe so ungefähr gut 3 Jahre Heroin konsumiert

Die drei Jahre Konsum relativieren das Alter. Hatte navch 2 - 3 Jahren auch kein Problem mit kalten Entzügen, nur war ich nie lange clean (doch, einmal sogar zwei Jahre).
Ich würde an Deiner Stelle dennoch zumindest eine ambulante Therapie in Erwägung ziehen. Wenn ich an die zwei cleanen Jahre, die ich nach zwei jahren Konsum erlebte, denke, fällt mir sofort wieder ein, dass ich nachts immer wieder Träume rund um die Droge hatte und oft genug schweißgebadet aufwachte.
Die Szene ist nur die Spitze eines Eisberges, einschlägige Beratungsstellen haben auch genug Erfahrung mit Usern abseits der Szene. Gespräche mit qualifizierten Suchtberatern oder Therapeuten sind keine Schande und helfen Dir sicher die Rückfallgefahr zu minimieren und die Sucht und was Dich dazu trieb aufzuarbeiten.
Alles Gute auf Deinem Weg, Harry
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