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Hypomoch
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Post Tue, 29.Aug.06, 15:54      Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Ihr Lieben,

ich brauche mal wieder eure Hilfe, da ich zu meiner Fragestellung nichts Exaktes im Forum finde.

Folgende Konstellation: Ich bin derzeit in einer tiefenpsychologisch fundierten Langzeittherapie, nachdem ich eine Kurzzeittherapie bereits bei einer anderen Therapeutin abgeschlossen hatte. Bisher hatte ich in der Langzeittherapie 38 Sitzungen, die fünf Probesitzungen mitgerechnet (zählen die bei den bewilligten 50 Stunden mit?). Jetzt steht allerdings ein Abbruch im Raum. Das Inhaltliche dazu habe ich alles in die Therapie selbst getragen, mein Thera weiß alles. Aber es sieht eben so aus, als ob es unausweichlich auf ein Ende hinausläuft.

Jetzt meine Frage dazu: Ich brauche noch ein paar Stunden zum Aufrollen einiger Sachen und noch ein paar zum Verabschieden. Falls dann von den 50 noch welche übrig sind, könnte ich die dann - nach einer gewissen Zeit, zum Kopf freikriegen - bei einem anderen Therapeuten nehmen? Oder bin ich nach einem Abbruch erst mal "gesperrt"?
Und falls ich zum Verabschieden alle restlichen Stunden brauche, könnte ich danach irgendwann bei einem anderen Therapeuten eine Verlängerung der dann ja abgeschlossenen Therapie beantragen?

Hintergrund: Ich möchte nach dieser in keine andere Therapie mehr. Mein Thera empfiehlt aber, (bei ihm) in Therapie zu bleiben, mit drastischen Worten, die mich schlucken lassen. Und ich könnte mir vorstellen, dass ich eventuell danach mal Entlastung gebrauchen könnte... Alles schwierig.

Liebe Grüße,
Hypomoch
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carö
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Post Tue, 29.Aug.06, 20:21      Re: Verlängerung, Abbruch? --> Restliche Stunden? Reply with quoteBack to top

liebe hypomoch hug

kann nicht so sehr viel beitragen, nur: so weit ich weiss ist es so, dass man nach einem abbruch noch 6 monate zeit hat in die thera wieder einzusteigen. dh du könntest die nicht verbrauchten std. beim jetzigen thera noch nehmen. auf einen anderen die reststd. übertragen geht meines wissens nicht, da die genehmigung personengebunden ist.

wenn die std./ thera auch ohne verlängerung abgeschlossen werden dann ist das ein regulärer abschluss, dh 2 jahre sperrfrist...

aber frag am besten genau deine KK... bin da nicht sehr sicher mit den infos.

magst erzählen was passiert ist ? du "klingst" gar nicht gut... *trösterli_schick*

liebe grüße
caroline

p.s. was mir noch einfällt: wenn du in jedem fall ein paar stunden (5!) zum sortieren bei einem anderen mal nehmen willst, dann kannst du die ja auch innerhalb der 2jahresfrist jederzeit nehmen...

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Jenny Doe
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Post Tue, 29.Aug.06, 20:50      Re: Verlängerung, Abbruch? --> Restliche Stunden? Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch!

(Gilt für BRD)

Bei mir hat ein Therapeutenwechsel problemlos geklappt und die noch zur Verfügung stehenden Stunden wurden auf die neue Therapeutin übertragen.

Wenn Du bisher eine tiefenpsychologisch fundierte Langzeittherapie gemacht hast, und Dein neuer Therapeut auch tiefenpsychologisch fundierte, dann braucht Dein neuer Therapeut der Kasse nur mitzuteilen, dass er von nun an die Therapie übernimmt.

Wechselst Du jedoch zu einem Verhaltenstherapeut, dann muss der neue Therapeut einen neuen Antrag stellen, der dann seinen üblichen Weg über den Gutachter geht.

Also, so war es zumindest bei mir, habe aber jetzt von einer Bekannten gehört, dass sie in beiden Fällen einen neuen Antrag stellen musste.
Scheint verschieden zu sein, je nach Bundesland.

Das Beste ist, du fragst einfach mal bei Deiner Kasse nach.

Gruß
Jenny

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Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
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Hypomoch
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Post Sun, 10.Sep.06, 20:06      Re: Verlängerung, Abbruch? --> Restliche Stunden? Reply with quoteBack to top

Ok, abschließen heißt 2 Jahre Frist, abbrechen heißt alles ist möglich: irgendwann beim selben oder einem anderen Thera weiter. Richtig? Irgendwie auch seltsam konstruiert...

caroline wrote:
magst erzählen was passiert ist ? du "klingst" gar nicht gut... *trösterli_schick*

Danke. Passiert ist, dass es einen Knackpunkt in der Therapie gab, der mir SOOO bewusst gemacht hat, dass ich dem Therapeuten in ernsten Dingen einfach nicht vertraue. Trotz aller Bereitschaft, trotz allen Willens, trotz aller Zeit, die wir investieren - und obwohl ich ihn mag. Ich tue es einfach nicht. Ok, ich bin bereit zu akzeptieren, dass das Schwer-Vetrauen-Können Teil meines Problems ist. Aber hier ist einfach noch was anderes. Es gab viele Punkte in der Therapie, die einfach daneben gelaufen sind, wo er einfach zu tough für mich war und mich wirklich getroffen hat. Ist alles besprochen mit ihm, wir finden bloß keinen Weg drumherum. Ja, ich bin irgendwie bedürftig, aber deshalb unter diesen Umständen trotzdem bleiben? Ist das nicht selbstverletzend? Und was ist die Alternative?
Boa, manchmal komme ich mir so vor, als wäre ich hier im Forum im Jahresrhythmus das Echo meiner selbst... Puh...

LG, Hypo
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carö
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Post Mon, 11.Sep.06, 14:07      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Quote:
Aber hier ist einfach noch was anderes. Es gab viele Punkte in der Therapie, die einfach daneben gelaufen sind, wo er einfach zu tough für mich war und mich wirklich getroffen hat. Ist alles besprochen mit ihm, wir finden bloß keinen Weg drumherum.


hm. tut mir leid für dich Sad schwer, da etwas dazu zu schreiben. bin ja nicht dabei. kann sein, dass ihr nicht wirklich "passt", dass er zu wenig einfühlung hat, etc... WIR finden keinen weg drumherum... also um den schmerz herum ? ich fürchte, um den schmerz wirst du nicht herumkommen Confused die frage ist vielleicht auch, wieviel schmerz ist gerade noch erträglich, wo ist die grenze... wo fängt es an "selbst"-verletzend zu werden und wo ist es der prozess der entwicklung, der ohne schmerz eigentlich nicht möglich ist.

mich hat diese frage auch oft beschäftigt und ich hatte auch mehrere stellen während der thera, wo es anfing nahe an die grenze des aushaltbaren zu kommen... diese grenze gibt es und die muss man respektieren.. aber zunächst muss man sie überhaupt erkennen... bisher war die grenze für mich verschiebbar, ich hatte aus der totalen krise heraus bisher immer das gefühl, gewachsen zu sein und meinen raum erweitert zu haben.. ich bin heute nicht mehr so verletzbar, wie anfangs und auch lange zeit danach... vieles wurde möglich, was damals unmöglich erschien grinsend
und es ging natürlich immer um die riesengroße bedürftigkeit, die niemand stillen konnte - scheinbar - ein fass ohne boden - nichts konnte helfen - was ist da die alternative... ? Confused

wir haben sehr intensiv nach dem "loch im boden" gesucht, durch das alles gute hindurchfiel, nichts bestand haben konnte/durfte Confused aber das hat sehr lange gedauert... entschuldige, ich mag mich da nicht vergleichen, jeder ist anders... aber mit 38 stunden war ich noch nicht mal zur tür eingetreten (bildlich gesprochen) ich weiss nicht, setzt du dich da nicht unter einem sehr hohen druck ? ich stellte sehr oft die ganze thera in frage, und ja - die frage nach der alternative tauchte immer wieder mal auf. mein thera hat mich davor gewarnt, es woanders zu versuchen, wo es möglicherweise (scheinbar) "mehr" zuwendung geben könnte - mit neuem thera oder neuer methode... was auch immer...man rennt da einer (innerlich konstruierten ?) heilversprechung(-hoffnung hinterher und rennt vor sich selbst weg dabei. letztlich habe ich erleben dürfen, dass es wege gab, wo ich sie niemals vermutet hätte.

vielleicht kann ich dir ja ein wenig mut machen ? aber letztlich kannst nur du allein beurteilen, was los ist. ich wünsch dir ganz viel kraft, mut, durchhaltevermögen, dich selbst in-frage-stellen-können, ja und den schmerz der bedürftigkeit als DEINS annehmen zu können... vielleicht darf dich dein thera noch ein stückweit begleiten ? alleinsein ist zumindest keine alternative.

alles gute hug
caroline

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Hypomoch
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Post Mon, 25.Sep.06, 16:04      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

caroline wrote:
WIR finden keinen weg drumherum... also um den schmerz herum ?

Nein, um diese Punkte herum, an denen es in der Therapie gekracht hat, an denen ich das Vertrauen verloren habe. Ich meine keinen Weg, um zu sagen: "Ok, ich vertrau Ihnen, OBWOHL das und das daneben gelaufen ist." Schlimmes Gefühl, weil ich mir das sehr wünschen würde. Vertrauen ist aber nichts, was durch wünschen wahr wird. Und ist es dann nicht unvermeidlich und erwachsen, aus der Therapie zu gehen?

caroline wrote:
alleinsein ist zumindest keine alternative.

Muss das letztlich nicht DIE Alternative zur Therapie sein? Wollen wir denn nicht da wieder hin? Endlich wieder alleine leben zu können? Es nicht mehr nötig zu haben, sich mit dem unmöglichen Versuch wieder und wieder wund zu quälen, das Unbeschreibbare beschreiben zu müssen - einem fremden Menschen gegenüber? Dem ich in dieser Sache gar nicht vertraue?

Aber auch paradox: Er weiß das alles. Soviel Vertrauen war also da, um ihm das sagen zu können. Jetzt hat er mir eine Deadline für die Entscheidung gesetzt. Noch drei Sitzungen und in der vierten muss die Entscheidung fallen, ob ich bei ihm weitermachen möchte. Fühle mich da zwar wieder mal von seiner Toughness in die Ecke gedrängt, aber darin ist er wenigstens verlässlich. pale

LG, Hypo
P.S. Identifiziere mich nicht so ganz mit dem Pinguin-Avatar, aber die neuen Anonym-Avatare finde ich SOOO schlimm, dass auf die Schnelle was anderes hermusste...

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hippogriff
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Post Mon, 25.Sep.06, 16:47      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Ok, abschließen heißt 2 Jahre Frist, abbrechen heißt alles ist möglich: irgendwann beim selben oder einem anderen Thera weiter. Richtig? Irgendwie auch seltsam konstruiert...

Das dachte ich auch mal, aber die Therapeutin, bei der ich jetzt bin und die gerade einen Antrag für mich gestellt hat, sagte, dass es immer besser ist, eine Therapie abzuschließen, unabhängig von Verfahren oder Verfahrenswechsel. (Ich habe von VT auf tiefenpsychologisch fundiert gewechselt und dann nach Nachforschungen mich geärgert, dass ich die VT mit 23 Stunden abgeschlossen habe. Bis eben die Therapeutin mir das anders erklärt hat. Dazu hört man also unterschiedliche Äußerungen.)

Mal eine andere Frage: Versteht dich denn dein Therapeut in deinem Misstrauen? Nimmt er dich da Ernst?
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Stöpsel2
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Post Mon, 25.Sep.06, 20:07      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch,

Quote:
Ich meine keinen Weg, um zu sagen: "Ok, ich vertrau Ihnen, OBWOHL das und das daneben gelaufen ist." Schlimmes Gefühl, weil ich mir das sehr wünschen würde. Vertrauen ist aber nichts, was durch wünschen wahr wird. Und ist es dann nicht unvermeidlich und erwachsen, aus der Therapie zu gehen?


Ich hatte mit meinem alten Therapeuten ja ähnliche Probleme, er war auch ziemlich forsch. Und das hatte auch Auswirkungen auf mein Vertrauen und unser Verhältnis. Ich hab versucht, trotzdem weiterzumachen, aber im Nachhinein sehe ich es als falsch an. Im Nachhinein ist mir überhaupt viel klar geworden. Aber das sagt sich so leicht, mit Abstand zu allem und v.a. jetzt aus einer Therapie heraus, wo ich mich sicher fühle (inzwischen sicher; ich finde, wenn man aus welchen Gründen auch immer Probleme mit dem Vertrauen hat, ist es eine Gratwanderung, zu wissen, wann man sich zu etwas überwinden sollte und wann besser nicht). Damals wußte ich ja auch nicht, wie es therapiemäßig weiterlaufen könnte, das hatte ich Dir ja mal geschrieben.
Und ich schätze, das ist wohl auch der Punkt, an dem Du stehst. Ich stimme Dir zu, Vertrauen wird nicht durch wünschen wahr, man kann es auch nicht erzwingen. Und wenn sein Verhalten dazu geführt hat, daß Du ihm nicht mehr vertraust, müßte er sich meiner Meinung nach viel stärker als sonst um Dein Vertrauen bemühen. Und ob das ausreicht oder ob Du Dich auf einen Versuch einlassen möchtest, das kannst nur Du beurteilen (wir wissen hier ja von den Umständen zu wenig). Schwierig finde ich da, daß er Dir eine Deadline gesagt hat (hat mein alter Therapeut übrigens auch). Wenn Du verunsichert bist, mußt Du doch Zeit haben, um zu gucken, um Dich vergewissern zu können. Vertrauen läßt sich doch nicht planen...

Du schriebst zu Anfang, er meinte, Du sollst bei ihm weitermachen. Wie sieht er es denn mit dem Vertrauen? Fühlt sich das für Dich richtig an, was er dazu sagt? Ist er geduldig darin, läßt er Dir Zeit, immer wieder über Vertrauen zu sprechen? Und Du sagst, es wäre alles geklärt zwischen Euch. Das heißt, ihr habt jetzt eine einvernehmliche Sichtweise auf die Situation? Hm, und meinst Du damit, inhaltlich geklärt? Manchmal muß man ja immer wieder und wieder dasselbe fragen, um etwas verstehen oder glauben zu können, um es auch emotional zu klären. Gabs das?

Vielleicht ist in Deinem Fall ja auch erstmal eine Pause hilfreich...

Und ja, ich finde es unvermeidlich und erwachsen, aus einer Therapie zu gehen, in der kein Vertrauen ist/was nicht wieder aufzubauen ist. Aber ich finde es ebenso erwachsen, sich selbst und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dann woanders nach einem Therapieplatz zu suchen (Deine vorherige Odysse diesbezüglich dabei durchaus im Kopf habend)

Quote:
Quote:
alleinsein ist zumindest keine alternative.


Muss das letztlich nicht DIE Alternative zur Therapie sein? Wollen wir denn nicht da wieder hin? Endlich wieder alleine leben zu können?


Aber NACH einer erfolgreichen Therapie, NACHDEM die meisten Probleme gelöst sind.
So wie Du schreibst, bei Deinen Problemen, hört sich das für mich an, als redest Du Dir was schön.
Falls Du zu dem Schluß kommst, diese Therapie zu beenden, kannst Du Dir ja auch Zeit lassen, bildlich gesprochen erstmal tief durchatmen, bevor Du weitersuchst...

Ich hatte erst noch ein bißchen was Spekulatives geschrieben, aber ich laß das erstmal, hab ja eh schon viel geschrieben und kann das ja ggf. noch schicken.

Viele Grüße
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Hypomoch
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Post Tue, 26.Sep.06, 19:06      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für eure Antworten! Mir sind noch die Knie weich. Heute wäre die erste der drei letzten Stunden bis zur Entscheidung gewesen. Ich war pünktlich da, noch ein paar andere Leute im Wartezimmer (Gemeinschaftspraxis). Er steckt den Kopf rein, sagt nicht mal Guten Tag, fordert eine andere Patientin auf, mit ihm zu kommen. Naja, ich dachte, er wird schon wiederkommen. Tat er nicht. domina
Nach einer halben Stunde habe ich einen Zettel geschrieben, dass ich gewartet habe und jetzt gegangen bin und vor sein Büro gelegt. Nachher war er auf der Mailbox, hat sich entschuldigt, wäre eine Verwechslung gewesen.
Meine erste Reaktion: Das war´s! Gerade, wo es in den drei Stunden drum gehen sollte, ob es noch eine Chance gibt, genug Vertrauen zusammenzukratzen. Die Antwort hat er jetzt wohl gegeben...
traurig vomit
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Post Wed, 27.Sep.06, 9:31      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

liebe hypomoch,

das ist ja sehr, sehr dumm gelaufen Sad
kann dir gut nachfühlen, wie weh sowas tut, wenn man das auf sich bezieht und wenn das vertrauen ohnehin so schwer angeschlagen ist Confused

aber schau: er hat sich entschuldigt. er ist ein mensch mit fehlern. kannst du ihm den fehler nicht verzeihen ? ich weiss, das ist schwer und in so einer verfahrene situation doppelt schwer, da würde dir viel abverlangt.

hast du die vorstellung, er könnte das absichtlich gemacht haben ? oder kränkt dich noch viel mehr, dass du ihm in diesem moment nicht präsent warst ? liest du an seinem verhalten möglicherweise ab, ob du ihm wichtig bist oder nicht ? oder hast du dir diese frage/den zweifel bereits so beantwortet , dass du eben nicht wichtig bist - er deinem vertauen nicht würdig ist ?

ich versteh dich, wenn du jetzt nicht mehr magst. glaub mir, ich war an ähnlichen punkten ebenso angeschlagen und misstrauisch und alles schien verloren. (ich spreche nicht davon, unbedingt mit ihm weiterzumachen!)

dennoch würde ich nicht wortlos gehen. nicht, ohne ihm zu sagen, was in dir vorgegangen ist. du würdest es für dich tun, deinen gefühlen ausdruck geben.

ich wünsch dir nochmal ganz viel kraft und drück dich!

halt die ohren steif hug

caroline

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hippogriff
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Post Wed, 27.Sep.06, 13:07      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

liebe hypomoch,

ich möchte mich caroline anschließen und finde es übrigens toll, dass du eine halbe stunde warten konntest! immerhin hast du ja diese zeit damit gerechnet, dass er noch zu dir kommt, dass er deinen termin nicht vergessen hat.

solange hätte ich es gar nicht ausgehalten. (als sie bei meinem 5. termin nicht gleich aufgemacht hat, hab ich schon panik bekommen, weil ich beim 4. ein wichtiges problem angesprochen habe.)

hypomoch, bleib zumindest bei diesen 3 terminen dran, auch wenn es schwer ist.
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Post Thu, 28.Sep.06, 14:35      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

caroline wrote:
hast du die vorstellung, er könnte das absichtlich gemacht haben ? oder kränkt dich noch viel mehr, dass du ihm in diesem moment nicht präsent warst ? liest du an seinem verhalten möglicherweise ab, ob du ihm wichtig bist oder nicht ? oder hast du dir diese frage/den zweifel bereits so beantwortet , dass du eben nicht wichtig bist - er deinem vertauen nicht würdig ist ?

Nein, das war auf keinen Fall Absicht. Aber ja, es zeigt meinen Stellenwert bei ihm. Er nimmt mich überhaupt nicht wahr, nicht mal körperlich, auch wenn ich in voller Größe vor ihm im Wartezimmer sitze. Und es zeigt auch, dass er absolut gar nicht vorbereitet ist auf die Stunden, ihm ist es ganz egal, wer da sitzt.

caroline wrote:
dennoch würde ich nicht wortlos gehen. nicht, ohne ihm zu sagen, was in dir vorgegangen ist. du würdest es für dich tun, deinen gefühlen ausdruck geben.

Ich habe da jetzt zwei Nächte drüber geschlafen, um nicht im ersten Affekt zu handeln. Ich hätte es nie gemacht, mich einfach nicht mehr zu melden und nicht mehr hinzugehen, nicht mein Stil. Aber ich habe ernsthaft erwogen, ihn anzurufen und ihm zu sagen, dass ich nicht mehr komme. Habe ihm nun aber doch aufs Band gesprochen, dass ich vorschlage, den nächsten ausgemachten Termin wahrzunehmen. Aber ich werde gehen. Showdown. Vielleicht hat diese Stunde alleine im Wartezimmer in der Hinsicht alles leichter gemacht. Gehen ist jetzt einfach.

Danke für euren Support!
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Post Thu, 28.Sep.06, 20:14      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch,
bin mir grad nicht so schlüssig, möchte aber dennoch etwas sagen.
Die Geschichte mit dem Wartezimmer ist schon hammerhart ohne wenn und aber. Ich weiß nicht wie ich da reagiert hätte. ich meine irgendwer, irgendwann muss doch gemerkt haben, dass die andere im falschen Termin sitzt. Und überhaupt wie kann man KlientInnen verwechseln?

Ansonsten: nach allem was du bisher geschrieben mag es sein, dass Vertrauen ein ganz großes Problem ist. Ich kenne das von mir. Das einzige was hilft ist rational drüber zu stehen. Hingehen und wenn man 55 Minuten nichts sagt. Es ist auch eine Art Kommunikation und es Teil des Weges.
Aber du klingst eigentlich schon so überlegt und durchdacht. So als gäbe es für dich keinen Ausweg mehr.

Du wolltest nicht noch eine Therapie machen? Vielleicht lässt du das jetzt aber erstmal sacken, wenn du stabil bist und entscheidest dann wie es weiter geht? Ob mit oder ohne ihn.

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- C.G. Jung
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sm
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Post Thu, 28.Sep.06, 20:38      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Liebe Hypomoch,

ich du mir schwer, etwas dazu zu sagen, weil ich die Hintergründe nicht wirklich nachvollziehen kann... trotzdem:
Quote:
Aber ich werde gehen. Showdown. Vielleicht hat diese Stunde alleine im Wartezimmer in der Hinsicht alles leichter gemacht. Gehen ist jetzt einfach.

Ist es das wirklich...einfach? Ich finde, das hört sich ziemlich traurig an frown1 friend. Und eine solche Entscheidung ist alles andere als leicht. Vertrauen ist leider kein Datum, sprich: es ist nicht einfach da, sondern muss oft erst aufgebaut werden - was mitunter ein langer Weg sein kann...

Gut finde ich, dass du eine Entscheidung getroffen hast... und wenn/da du hinter deiner (möglichst affektfreien) Entscheidung zu stehen scheinst, ist das auch eine richtige Entscheidung. Wäre mir das passiert, wäre die Geschichte mit dem Wartezimmer bei mir vermutlich das berühmt berüchtigte Tüpfelchen auf dem i, welche meine Enttäuschung komplementiert hätte frown1.

Quote:
Hintergrund: Ich möchte nach dieser in keine andere Therapie mehr. Mein Thera empfiehlt aber, (bei ihm) in Therapie zu bleiben, mit drastischen Worten, die mich schlucken lassen. Und ich könnte mir vorstellen, dass ich eventuell danach mal Entlastung gebrauchen könnte... Alles schwierig.

Hmm, was ich aber nicht verstehe: Ob man eine Therapie macht, ist oft weniger eine Frage des Willens, sondern mehr der Notwendigkeit. Was hält dich davon ab, bei einem anderen Therapeuten eine Verlängerung (oder wie auch immer das dann ausgestaltet ist) anzustreben?

LG
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Post Sun, 01.Oct.06, 12:33      Re: Verlängerung, Abbruch? -> restliche Stunden? (D) Reply with quoteBack to top

Ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Gedanken! Es hilft mir immer, wenn ich das Gefühl habe, da denkt jemand mit. Und ich finde es auch erleichternd zu sehen, dass ihr die Geschichte auch krass findet, ich also nicht zu mimosenhaft reagiere.
Morgen ist die Stunde. Ich bin so nervös. Muss morgen dummerweise auch noch lange arbeiten, dann zur Stunde hetzen und dann nachher wieder in die Nachtschicht, uff. Aber viel mehr Sorge macht mir, dass ich so ungeordnet bin. Und mir stellen sich die Nackenhaare hoch, da überhaupt noch mal hin zu müssen, mich da ins Wartezimmer zu setzen... Shocked Aber ich hatte mich dafür entschieden, weil ich es auch für eine Geste der Fairness halte. Er soll nicht glauben, er hätte damit alles verbockt, das war vielmehr ein langer Prozess und diese Szene letzte Woche hat das alles nur noch mal irgendwie auf den Punkt gebracht. Trotzdem weiß ich nicht, wie das morgen ablaufen soll. Ich möchte, dass das morgen definitiv die letzte Stunde wird. Er wird mir allerdings mit einer mündlich getroffenen Therapievereinbarung kommen, nach der ich vier Wochen Kündigungsfrist habe... traurig Und für solche bürokratischen Diskussionen habe ich gar keine Nerven. Im Moment ist mir echt zum Heulen zumute. Letztlich nehme ich das Scheitern auch auf meine Kappe. Ich hätte viel, viel früher merken müssen, dass das nicht funktioniert, dass das Wünschen einfach nicht hilft. Aber jetzt muss damit Schluss sein, das grenzt ja schon an selbstverletzendes Verhalten, da weiter hinzugehen. Aber es fühlt sich furchtbar an. ertrink

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