Probleme, den Partner beim Namen zu nennen

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo!

Weiß jemand, was es für einen psychologischen Hintergrund haben kann, wenn man den Partner nie beim Namen nennt? Ich habe es in Beziehungen nie getan. Mein jetztiger Partner wirft mir das vor.
Früher habe ich es immer vermieden und gehofft, der andere würde es nicht merken, bzw. ich dachte irgendwann, das wäre ganz normal.

Ich habe Angst, wenn ich den Namen sage, daß er komisch klingt. Warum weiß ich nicht. Ob ich befürchte, daß er für mich komisch und unpassend klingt, oder mein Partner merkt, daß es für ihn nicht gut klingt, wenn ich seinen Namen sage. ...

Andererseits hat mir aber mein Partner nie spontan gesagt, daß er mich liebt und er meint, er weiß zwar, daß es stimmt, aber es klingt für ihn komisch, wenn er es sagt. Ich glaube, der Hintergrund ist ähnlich.

Er hingegen glaubt, ich sage den Namen nicht, weil ich Angst habe, den falschen Namen zu sagen. Das sehe ich nicht so. Er hat erwähnt, daß er mal einem gemeinsamen Freund gegenüber meinen Namen vergessen hat (ganz am Anfang der Beziehung) und daß ihn das beunruhigt hätte. Wenn er mich jetzt ruft, dann sagt er meinen Namen eher langsam. Wie wenn er drin baden würde...

Gibt es da irgendwelche Erkenntnisse? Geht es irgendwem ähnlich?

Danke im Voraus für alles, was euch dazu einfällt,
p.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hallo!
(Ich nenn jetzt auch mal nicht Deinen Namen - spürst Du, dass das auf Dich eine Auswirkung hat?)

Mein letzter LAP sagte meinen Namen auch fast nie, und er hatte noch einige andere "nette" Eigenschaften in diesem Zusammenhang.

Unter anderem schaute er mir beim Sprechen so gut wie nie in die Augen!
Er sah einfach irgendwo in die Gegend. Was glaubst Du, wie das auf mich wirkte?

Ich will es Dir sagen: Ich fühlte mich nicht gemeint! Und geliebt erst recht nicht.

Eve

Helferlein 77 Baden-Württemberg W, 28

Hallo pregunta!

Auch ich bin jemand, der sich "weigert", den Namen des Partners/der Partnerin auszusprechen. Bei mir liegt das darin begründet, dass ich selbst nicht gerne beim Namen genannt werde. Zumindest nicht beim Vornamen.

Ich denke, dass das daher kommt, dass ich früher als Kind nur dann beim Namen genannt wurde, wenn ich etwas falsch gemacht habe / mit mir geschimpft wurde, etc. Ich höre deswegen nur ungern meinen Vornamen, da ich dann immer etwas schlechtes/schlimmes erwarte.

Wenn ich also meinen Partner/meine Partnerin ansprechen will, vermeide ich ebenfalls, ihn/sie beim Namen zu nennen, weil ich in ihm/ihr nicht das gleiche schlechte Gefühl hervorrufen will.

Vielleicht geht es in diese oder eine ähnliche Richtung?

Viele Grüße,

anna

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

grüße dich!

das ist wahrscheinlich nicht die antwort, die du suchst, doch du wirst dich wundern, ich kann das umgekehrte nicht.

schatz, mausi, hase, liebes, engel, etc. wie dumm komme ich mir vor, wenn ich so etwas sagen möchte. das ist für mich wie eine notwendige umbenennung aufgrund eines veränderten wesens, das sich für mich (jedoch) nicht zeigt. ich wünsche mir stets, den menschen zu lieben, den ich unter seiner bezeichnung kennen gelernt habe, und nicht jenen, den ich dank geringfügigen "auffrisierens" als meinen schatz tatsächlich anerkenne. oder auch anders gesagt, ich fürchte fast, der kosenamen könnte das ich eines menschen abwandeln.

Helferlein 133 Wien W, 30

@Anna: Danke für Deine Antwort. Das Stimmt bis zu einem gewissen Punkt, bin als Kind meist mit Kosenamen genannt worden. Aber wenn ich beim Namen genannt wurde, dann hatte es nicht immer eine negative Konnotation. Später haben dann sämtliche Verwandte mit dem Kosenamen langsam aufgehört mit der Begründung "Jetzt bin du ja schon fast erwachsen..."

@heis: Danke auch für Deine Antwort. Ich kann das sogar nachvollziehen. Ich muß ja wohl was verwenden, wenn ich schon den richtigen Namen nicht verwende... Wenn ich aber "Schatziputzimausihasibärli" sage, dann in einem sehr ironischen Ton. Er ebenfalls .
Bleibt eigentlich nur "Du", was ja letztendlich auch nicht wirklich schön ist. Noch schlimmer wenn es zu "Duhuuuu?" wird.

In der Familie werden bei mir die wenigsten beim richtigen Namen genannt. Ich habe meine Eltern nie beim Namen genannt, auch mein Bruder wird bei mir mit endendem "-i" gerufen. Was dann nicht passt sind gewisse Cousins, die ich auch sehr gern habe/hatte, ich aber beim Vornamen nenne. Es gibt eine Koseversion des Namens meines Freundes, passt aber nicht in meinen Sprachgebrauch... Anderen Ersatznamen habe ich noch nicht.

Ein anderer Gedanke, den ich hatte ist, daß sein Name ihn menschlich macht. Er teilt den Namen mit vielen anderen Leuten (nicht überdurchschnittlich viele, ich kenne persönlich nur ihn, der so heißt, aber es gibt halt noch welche auf dieser Welt...), für mich ist er aber außerordentlich und deshalb kann er keinen "irdischen" Namen bekommen. Klingt krank... ich weiß...

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo Eve

Eve12 wrote:

Unter anderem schaute er mir beim Sprechen so gut wie nie in die Augen!
Er sah einfach irgendwo in die Gegend. Was glaubst Du, wie das auf mich wirkte?

Ich will es Dir sagen: Ich fühlte mich nicht gemeint! Und geliebt erst recht nicht.

Danke für Deinen Hinweis!

Das könnte dann tatsächlich mit meinem Vergleich zu tun haben, daß er stattdessen ein Problem hat, mir spontan zu sagen, daß er mich liebt.
Ich zweifle nicht an seiner oder meiner Liebe, aber vielleicht ist das einfach noch Zurückhaltung? Immerhin sind wir erst 6 Monate zusammen. Ist für beide noch sowas wie Probezeit.

Jetzt habe ich so viele mögliche Ansätze. Sollte mir im Klaren darüber werden, was sein Name für mich repräsentiert...

Zumindest kann ich ihm in die Augen schauen. Manchmal starre ich ihn so lange an, daß es ihm eher unangenehm wird...

Danke und LG,
p.

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

pregunta wrote:

Ein anderer Gedanke, den ich hatte ist, daß sein Name ihn menschlich macht.

aso, ist dein freund im moment nicht menschlich? was ist er für dich stattdessen?

Helferlein 57 deutschland W, 22

will dein thema nicht zutexten.. nur, ich hab das gleiche problem.. ich kann niemanden beim namen nennen! und ich hasse es, wenn mich jemand mit vornamen oder "frau..." anspricht!! das ist für mich sooo schrecklich, ich krieg dann richtig angst, schweißausbrüche, kalte hände... ich versteh das nicht.

woran liegt das denn?? >_<
das frag ich mich schon seit jaahren

Helferlein 133 Wien W, 30

@heis:
Danke für den Denkanstoß... Vielleicht geht das in die richtige Richtung. Was er für mich ist, wenn er kein Mensch ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist er aber ein Mensch und ich nicht? Vielleicht bin ich ihm nicht ebenbürtig? Oder habe gar keinen Freund, keine Beziehung verdient?
Das sind die ersten Sachen, die mir dazu einfallen... Ich war früher (in der Pubertät) schüchtern, war immer mehr die Beobachterin. Vielleicht bedeutet es für mich, ihn beim Namen zu nennen, plötzlich Teil des Geschehens zu sein, mit dem Geschehen Kontakt aufzunehmen?
Den anderen zu benennen bedeutet ja Kontakt aufzunehmen. Hat Heidegger nicht sowas gesagt wie "Das Ich spiegelt sich im Du", oder so?

@kHaosprinzin: Bin froh, daß es mehrere Leute mit dem Problem gibt, bei Dir scheint es ja sogar extremer zu sein. Mich stört es nicht, wenn man mich beim Namen nennt. Allerdings könnte doch der Ursprung ähnlich sein. Hast Du irgendwelche Gedanken dazu, woran das liegen könnte?

Forums-InsiderIn 389 Mönchengladbach M, 28

Hallo zusammen!
Also, bei meiner Freundin ist es so, daß sie garnicht von mir mit ihrem Namen angeredet werden möchte.

Ich habe sie neulich mit ihrem Namen angesprochen, dann sagte sie, daß es so klingen würde, als wären wir nur Bekannte, aber nicht zusammen.

Ich würde aber auch nicht so gerne mit meinem Namen angeredet werden, aus ähnlichen Gründen wie anna7379 sie genannt hat.

Forums-InsiderIn 248 Graz M, 30

pregunta wrote:

Vielleicht bin ich ihm nicht ebenbürtig?

bist du dir ebenbürtig?

Quote:

Vielleicht bedeutet es für mich, ihn beim Namen zu nennen, plötzlich Teil des Geschehens zu sein, mit dem Geschehen Kontakt aufzunehmen?

wie schön doch für dich, sich nicht mehr nur mit der rolle der beobachterin begnügen zu müssen.

Quote:

Hat Heidegger nicht sowas gesagt wie "Das Ich spiegelt sich im Du", oder so?

deshalb meine erste frage ...

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hallo zusammen!

Quote:

Zitat:
... sowas gesagt wie "Das Ich spiegelt sich im Du", ...

Aaah...

- auch ein guter Ansatz: Wer es nicht fertigbringt, dem/der anderen in die Augen zu sehen, hat vielleicht Angst, ein Bild gespiegelt zu bekommen, das er/sie nicht mag...?!

Gruß, Eve

Helferlein 106 hier und da W, 21

hi pregunta,

ich war ja gerade völlig erstaunt darüber, daß tatsächlich noch jemand so ein problem hat, was ich bis jetzt aber garnicht als problem gesehen habe.
nun ist es mir bewusst und ich hab nachgedacht.

auch ich habe meine partnerin NOCH NIE in 1 1/2 jahren beziehung beim namen genannt. vllt 2-3 mal in einer SMS - wenn es um etwas ERNSTES ging. und das ist vllt das stichwort.
namen haben für mich eine ernste bedeutung und wenn ich freunde im gespräch bei namen nennen, dann nur wenn es ein ernsthaftes gespräch ist.

aber warum ich meine partnerin nicht bei namen nenne....ich hab schon so oft drüber nachgedacht. sie nennt mich nicht oft bei namen aber wenigstens ab und zu...und ich mag es! es ist eben intim irgendwie. deswegen kann ICH es vllt nicht.... auch in vorherigen beziehungen nicht. ich denke immer, ich spreche den namen "falsch" aus ...oder so glaube ich....

woran kann das blos liegen. bzw ist hier jmd der nie bei namen angesprochen wird von seinem partner und den das stört? was denkt so jmd?

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo an alle!

Ein weiterer ungeordneter Gedankenschwall meinerseits: pSys Aussage, der Name könnte falsch ausgesprochen werden, trifft auch bei mir zu. aber inwiefern falsch?
Die unmittelbare Befürchtung ist eben bei mir, es könnte ihm nicht gefallen, wie ich seinen Namen ausspreche. Dabei geht es mir auch so, wenn ich recht drüber nachdenke, daß ich gerne beim Namen genannt werde. Ich mag es nichtnur, wenn mein Partner mich beim Namen nennt, sondern, auch wenn andere meinen Namen erwähnen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß der Partner es nicht mag, wenn man ihren/seinen Namen ausspricht ist minimal. Ich habe es letztens geschafft, ihn zwar nicht mit Namen anzusprechen, aber seinen Namen in seiner Gegewart zu erwähnen. Er hat mich glücklich angesehen...

Ich hatte eine neue Erinnerung:
Als Kind gab es einpaar Lehrer, die eine Art hatten, meinen Namen auszuprechen, daß es mir den Magen umgedreht hat. Einer hat mir einen Spitznamen (Kurzversion meines Namens) gegeben, der mir überhaupt nicht gefallen hat. Ein anderer hat ihn einfach komisch ausgesprochen. Eine Freundin hat mir später auch eine Kurzversion des Namens verpasst, der mir nicht gefallen hat. mein Ex hat meinen Namen dann auf die drei ersten Buchstaben gekürzt. Erst meinem Ex habe ich es gesagt, er hat dann weitergemacht...

Daher vielleicht die Angst, seinen Namen "falsch" auszusprechen. Es könnte dieser unscheinbare bohrende Nagel sein, der die Beziehung zunichte macht...

Zunichte kann es die Beziehung machen, weil die Art, in der man den Namen des anderen ausspricht, viel darüber aussagt, wie man sie oder ihn sieht... Man gibt etwas über sich Preis. Die Spiegelung des ich's im du und andersherum...

Der Grund, den Namen des anderen nicht aussprechen zu wollen, kann also damit zu tun haben, sich seiner Gefühle nicht sicher zu sein. Eben so, wie der Satz "ich liebe Dich"...
Es kann anscheinend (und so wird es meist von Außenstehenden interpretiert - denke ich zumindest) auch bedeuten, daß man den Ansprechpartner nicht registriert. Wenn man meinen Namen nennt, weiß ich, man realisiert mich...
Es kann aber auch sein, daß man sich seiner Gefühle sicher ist, sich aber eben nicht "würdig" sieht. (s. früherer Eintrag, mit "Teil des Geschens") Das glaube ich, ist bei mir der Fall. Eher Mangel an Selbstsicherheit. ... Irgendwie komme ich zur Zeit bei allen meinen Problemen zu diesem Schluß... Dabei hätte ich es nicht nötig.

Das, was Alex303 über seine Freundin schreibt, trifft aber eben auch irgendwie zu. Daß mein Freund, dadurch, daß er beim Namen genannt wird, irgendwie "reduziert" wird... (oder werden könnte...) ist aber vielleicht auch garkein Widerspruch zum vorher geschriebenen... ?

Spricht euch das an, seht ihr das anders?

Helferlein 106 hier und da W, 21

hallo pregunta!

"pSys Aussage, der Name könnte falsch ausgesprochen werden, trifft auch bei mir zu. aber inwiefern falsch?"

"falsch" ...ich weiß auch nicht, wie ich das meine. ich denke, ich meine damit, daß die art der aussprache des namens "falsch" interpretiert werden kann von ihr.

aber irgendwie kam ich jetzt auch darauf, daß es mittlerweile GEWOHNHEIT ist, ihn nicht auszusprechen und ich es mir garnicht mehr trauen würde, weil es halt ein richtiges weltwunder wäre....ein highlight. nach 2 jahren. was würde sie dann blos denken?

"..aber seinen Namen in seiner Gegewart zu erwähnen. Er hat mich glücklich angesehen..."

das habe ich letztens auch gemacht! allerdings ist mir da aufgefallen, daß wenn sie mal bei mir ist (fernbeziehung)... ich ihren namen nicht in gegenwart von meinen eltern ausspreche, auch nich tso wenn jmd neben mir steht...sondern nur wenn ich telefoniere zb.. wenn ich dann sage "S. ist grad bei mir". sehr komisch alles...

aber ich glaube, das stört sie nicht. und ich überwinde mich echt manchmal wenigsten in der sms ihren namen zu nennen. aber fällt mir schwer..

ich muss noch dazu sagen, dinge wie "schatz, schätzchen, hasi" sage ich immer, allerdings nicht verbal, sondern in mails/sms etc.

ich weiß nicht, warum ich den name nicht benutze. es ist ein wundervoller name und ich liebe ihn..vllt liegts auch daran daß ich sie ja nicht oft sehe und sie nicht oft bei mir ist.

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