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amory
sporadischer Gast
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Post Wed, 08.Nov.06, 7:19      Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

hier mal eine kurze Schilderung meiner Geschichte/Situation:
Ich habe jahrelang gekifft (siehe mein Post: "klar sehen ist nicht einfach" unter Substanzbezogene Abhängigkeit), habe aber vor einem Jahr aufgehört. Danach ging es mir gar nicht gut. Es ist, als müsste ich normale Reaktionen/Beziehungen/Leben ganz neu lernen.
Ich hatte im letzten Jahr einen Freund, der sich vor rund zwei Monaten von mir getrennt hat, weil er so mit mir keine Beziehung führen konnte. ER hat sozusagen die Notbremse gezogen. Was ich mittlerweile verstehe.
Ich bin nach der Trennung zusammengebrochen. Nicht nur wegen Liebeskummer. Ich habe endlich den Schritt gewagt und mache eine Therapie. Ich hatte sehr viel Glück, habe direkt einem Termin bei einem (wie ich finde) sehr guten Therapeuten bekommen. Ich habe das Gefühl, dass sich so viel verändert hat in den letzten zwei Monaten. Ich bin endlich in der Lage, der Realität (sprich meiner gestörten Familie und meinen eigenen Problemen) zu begegnen und mir meinen Weg zu suchen. Ich fühle aber, dass das ein längerer Prozess sein wird.
Und jetzt zu meinem "Problem":
Mein (Ex) Freund hat sich gemeldet. Wir haben uns getroffen (2mal) und es war, überraschenderweise, wunderschön. Wir haben geredet, über mich, über ihn, über uns, über Gott und die Welt. Wir sind uns sehr verbunden. Ich glaube sogar, er liebt mich, trotz allem. und für mich ist er der wichtigste Mensch.
Wir würden es gerne beide nochmal probieren. Aber ich bin unsicher. Weil ich mich gerade mitten in der Therapie befinde.
Deshalb hätte ich gerne Erfahrungsberichte. Geht man diesen Weg besser allein? Belatstet das eine (frische) Partnerschaft zu sehr? Ist eine Beziehung überhaupt möglich, wenn man sich gerade seinen eigenen Weg sucht? Oder kann es vielleicht sogar hilfreich sein, weil man gemeinsam neue Wege geht?
Ich habe Angst, dass ich den Anfang, den ich gerade für mich gemacht habe, mit ihm kaputt machen könnte. Das wir wieder da landen, wo wor waren. (und das war für beide die Hölle am Schluß) Gleichzeitig wünsche ich mir so sehr, dass er an meiner Seite ist.
Vielleicht kann mir jemand Denkanstöße geben. Danke.
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
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Post Mon, 13.Nov.06, 20:45      Re: Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Hi amory,

was machst du denn genau für eine Therapie? Bist du stationär oder nur ambulant?
Was macht dir Sorgen, wenn du daran denkst, während deiner Therapie einen Freund zu haben? Was denkst du könnte schief gehen?

lg
sonnewasser

_________________
Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen Wink
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Mouchette
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Post Tue, 14.Nov.06, 6:59      Re: Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Hallo

Ich finde es schön, dass dir da jemand beisteht, darum gibts nichts dagegen zu sagen. Eigentlich hast du ihm ja (nach deinen Schilderungen) den Schritt in Richtung Therapie zu verdanken. Aus deinem Posting geht nicht hervor, dass er dich an deinem Therapieerfolg hindert. Eine gut funktionierende Partnerschaft ist immer eine Hilfe in solchen Situationen und wenn es so ist, dass eure Partnerschaft wegen dem Kiffen nicht funktioniert hat, dann brauchst du jetzt keine Angst haben.

War nur eine Anregung, du musst natürlich selber wissen ob dich diese Beziehung von deinem Weg abhalten könnte.

Ich wünsch dir was
Bettina
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amory
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Post Tue, 14.Nov.06, 7:07      Re: Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Das freut mich aber, dass mal jemand antwortet;)
Bei mir hat sich einiges getan: Mein Liebster ist wieder an meiner Seite Laughing
Trotzdem ist meine Frage noch aktuell.
Ich mache eine ambulante tiefenpsychologische Therapie.
Habe jetzt 7 Sitzungen gehabt und was ich da so alles über mich lerne ist schon verblüffend, manchmal schwierig, manchmal traurig.
Ich frage mich eben, wieviel eine Partnerschaft verträgt. Über vieles, was in der Therapie mit mir passiert, muß ich hinterher nochmal mit anderen (freunden) sprechen, um das zu verarbeiten.
Ich denke, mein Partner sollte davon auch wissen. Aber ich bin unsicher, wieviel davon eine Partnerschaft verträgt. Sollte ich das lieber mit mir / meine freunden ausmachen? Und nur die Dinge ansprechen, die uns beide betreffen? Oder kann ich da ganz offen sein?
Vielleicht ist das auch eine blöde Frage. Weil er viel wissen wollte und wir über einige Themen bereits gesprochen haben. Ich denke, er verträgt mehr, als ich dachte und freut sich, dass ich meinen Weg gehe.
Von daher hat sich mein "Problem" vielleicht schon erledigt.
Ich wollte einfach mal Erfahrungen hören, wie andere das in ihren Partnerschaften so halten...

Gruß, Amory
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sternchen28
Helferlein
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Post Tue, 14.Nov.06, 8:48      Re: Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Hallo amory,

also, ich persönlich bespreche Therapiesachen auf jeden Fall auch mit meinem Freund! Dafür ist er ja (auch) da, daß er Dir in schwierigen Situationen zur Seite steht.
Ich mache es dann nicht, wenn in der Therapie die Beziehung zu ihm Thema war. Was das betrifft, muß er vielleicht nicht alles in Details wissen! Wink

Grüße, das sternchen
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thorn
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Post Tue, 14.Nov.06, 9:18      Re: Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Hi,

also ich find die Frage auf jeden Fall nicht blöd. Ich glaub, es sind schon einige Beziehungen beendet worden, weil einer der Partner eine Therapie gemacht hat. Das liegt m.E. daran - und da sehe ich auch die größte Gefahr für eine Partnerschaft durch Therapie - dass einer, nämlich der, der Therapie macht, sich oft ja ziemlich rasant weiterentwickelt, während der andere in "normalem" Tempo seinen Weg geht. Da kann es schon passieren, dass der eine einfach nicht hinterherkommt (vielleicht auch Angst bekommt oder sich unter Druck gesetzt fühlt), oder die Wege anfangen, zu sehr auseinander zu driften, oder aber, dass durch die Therapie zu viel Kompliziertes oder Kaputtes in der Beziehung aufgedeckt wird.

Wie kann man dem am besten vorbeugen? Keine Ahnung ... Bin aber eher dafür, den Partner an der eigenen Entwicklung teilhaben zu lassen. Und ja, ich finde schon auch, dass man seinem Partner ruhig einiges zutrauen kann. Vielleicht lernt er so ganz nebenbei auch etwas über sich selbst, vielleicht wächst man so viel mehr zusammen. Das Gegenteil kann natürlich auch passieren, aber so etwas vorauskalkulieren zu wollen, ist nicht gut möglich.

Amory, versuch es einfach! Wenn ihr an einen Punkt kommt, wo es deinem Partner oder dir selbst zu viel wird, könnt ihr ja immer noch überlegen, wie ihr weiter vorgehen wollt. Vielleicht entscheidet ihr dann, dass du wirklich eine Zeit lang "ganz alleine" Therapie machst, ohne deinen Freund auf dem Laufenden zu halten. Wichtig ist einfach, dass ihr offen zueinander seid und dein Freund sich auch trauen darf, dir zu sagen, wenn er keine Kraft mehr hat. Dann kann das, denke ich, gut klappen grinsend.


Liebe Grüße,

thorn
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amory
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Post Tue, 14.Nov.06, 11:03      Re: Therapie und Partnerschaft? Reply with quoteBack to top

Ich kann jetzt nicht so viel schreiben, weil ich bei der Arbeit bin.

Vielen Dank für eure Antworten, das Forum ist so super....

Ihr habt mich darin bestärkt, dass ich es einfach mal probiere mit ihm. (okay, das hätte ich auch so gemacht, weil ich ihn einfach so furchtbar gern habe;)
Wir finden bestimmt einen Weg, meine und seine Entwicklung und unsere Partnerschaft unter einen Hut zu bringen.
Andere scheinen das ja auch zu schaffen.


Hoffnungsvoll grüßt: Amory
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