Wann ist für euch eine Therapie erfolgreich?

Helferlein 98 Deutschland W, 32

Wenn Symptome weg sind? Wenn Symptome auch noch eine bestimmte Zeit nach Abschluss der Therapie weg sind? Wenn ihr gerne zur Therapie geht? Wenn ihr euch angenommen fühlt? Wenn ihr euch vorstellen könnt, die Therapie zu beenden? Wenn ihr euch vorstellen könnt, die Therapie fortzusetzen, ohne Angst vor Abhängigkeiten zu bekommen? Wenn ihr etwas verstanden habt? Wenn ihr etwas gefühlt habt? Wenn ihr etwas erfahren habt? Wenn ihr etwas gelernt habt? Wenn ihr etwas verlernt habt? Wenn ihr euch das zweite Mal im Leben so richtig verliebt habt? (Das erste Mal war der/die TherapeutIn. Very Happy

) Wenn ihr liebesfähig geworden seid? Wenn ihr arbeitsfähig geworden seid? Wenn ihr entdeckt, dass ihr den einen Mangel mit dem anderen "Exzess" zu beheben versucht habt? Wenn ihr das erste mal auf jemanden wütend geworden seid? Wenn ihr das erste mal es geschafft habt, nicht wütend zu werden? Wenn ihr das erste mal bewusst etwas abgewehrt habt? Wenn ihr das erste Mal etwas zugelassen habt? Oder reicht bei den genannten Dingen nicht einmal, sondern braucht es viele Male, um als Erfolg zu gelten?

P.S. Ich hätte es ja am liebsten nur bei der Eingangsfrage belassen, um nicht etwas vorwegzunehmen, aber das hat mir die Technik verwehrt.

P.P.S. Wenn euch dieses Forum nicht mehr interessiert? Wink

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo hippogriff!

Das sind ja Fragen. Da wüßte ich jetzt nicht... Wink

Bei mir ist sowieso alles anders. Jetzt wo es mir langsam besser geht, grübel ich ja nicht mehr so viel. Das Leben wird wieder "normal". Einfach leben eben und tun was Spaß macht. Ich werde mal ein paar Fragen suchen.

Quote:

Wenn Symptome weg sind?

Das ist für mich das Hauptargument.

Quote:

Wenn ihr etwas verstanden habt?

Mit verstehen, denke ich, fängt alles an.

Quote:

Wenn ihr euch das zweite Mal im Leben so richtig verliebt habt? (Das erste Mal war der/die TherapeutIn.

Da war ich so mit mir selbst beschäftigt, dass ich das nie gekonnt hätte.

Code:

P.P.S. Wenn euch dieses Forum nicht mehr interessiert?

Interessiert schon, aber alles hat seine Zeit. Genauso wie die Therapie zuende geht, wird meine Anwesenheit hier sicher auch irgendwann weniger werden. Wink

Bye!

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

Also ich finde, Therapie ist dann erfolgreich, wenn ich merke, dass es mir etwas bringt, egal in welche Richtung und ich glaube alle Bereiche die du aufzählst gehören dazu.
Therapie ist dann erfolgreich, wenn ich mich drauf einlasse und zwar nicht nur in der einen Therapiestunde sondern auch außerhalb.

sporadischer Gast 24 Hamburg M, 45

"Wann ist für euch eine Therapie erfolgreich?"

Etwas provokant einfach: Dann, wenn sich der Psychotherapeut/die Psychotherapeutin erübrigt.

Grüße

Grundbacher

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

grundbacher wrote:

Etwas provokant einfach: Dann, wenn sich der Psychotherapeut/die Psychotherapeutin erübrigt.
Grüße

Grundbacher

Wohl wahr! Razz

Forums-Gruftie 536 BRD W, 39

grundbacher wrote:

Dann, wenn sich der Psychotherapeut/die Psychotherapeutin erübrigt.

Hmm, kommt immer darauf an, mit was für einem Problem man sich in Therapie begibt. Leidet man z.B. "nur" unter Angstzuständen, dann könnte man diese in 80 Stunden in den Griff kriegen. Leidet jedoch jemand z.B. unter einem Trauma, einer dissoziativen Störung oder so, da reicht eine Therapie selten, was aber nicht bedeutet, dass die Therapie nichts gebracht hat. Denn schon eine Reduzierung der Symptome oder es gelernt zu haben, damit umzugehen, kann als Erfolg angesehen werden, da dadurch die Lebensqualität verbessert wird, auch wenn danach noch weitere Therapien erforderlich sind. Bei manchen Störungen reichen 80 Stunden nicht.

Meine Erfahrung ist die, dass viele Symptome nicht während der Therapie verschiwnden, sondern über die Therapie hinaus noch Arbeit an sich selbst erfordern. Deshalb empfinde ich eine Therapie dann als erfolgreich, wenn ich alternative Verhaltensweisen und Problembewältigungsstrategien erlernen konnte, als die mir bekannten und schädigenden. Die Anwendung dieses Erlernten findet außerhalb der Therapie (und auch noch nach dieser) statt und es kann manchmal etwas dauern, bis man umgelernt hat.
Und ich empfinde eine Therapie als erfolgreich, wenn sie meine Lebensqualität verbessert, ich also z.B. weniger depressiv bin, wieder Lebensfreude verspüre, mit Gefühlen umgehen lerne, ...
Aber es kommt halt, wie schon gesagt, immer darauf an, was für ein Problem man hat.

Gruß
Jenny

Forums-InsiderIn 176 Hessen W, 48

Für mich ist die Therapie erfolgreich, wenn ich mich besser fühle. Klingt pauschal aber bisher geht es mir durch die Therapie noch nicht besser (habe jetzt 30 Stunden Verhaltens- und Gesprächtherapie Confused

).

Eine andere Frage ist: wann sehe ich die Therapie als beendet an? Wenn ich kein Vorwärtskommen erkennen kann. Oder es mir gut geht. Very Happy

Oder es kein Vorwärtskommen mehr gibt weil es mir schon so gut geht. *seufz* Das wäre der Idealfall.... .

Am Anfang der Therapie war mein Psychologe der Meinung, die 25 Stunden vermutlich nicht zu brauchen ("mal sehen"). Das hat sich als Irrtum erwiesen, ich bin jetzt in der 20 - stündigen Verlängerung und nehme seit 4 Wochen sogar Antidepressiva (Fluoxitin). Dagegen hatte ich mich erst gesträubt aber ich erkenne, dass es die richtige Entscheidung war: seine Worte dringen jetzt bis zu mir vor. Eine unabdingbare Voraussetzung für den Therapieerfolg. Sonst redet der Psychologe noch 100 Stunden auf mich ein und ich raffe es nicht. zwinkernd..

Vielleicht machen mich die Pillen weniger stur und bockig? Laughing

Ich weiß es nicht. Jedenfalls sehe ich endlich alles ein wenig positiver.

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

Für mich persönlich wäre eine Therapie erfolgreich, wenn ich mich trauen würde zu arbeiten. Ich verlange kein angstfreies Leben, aber ich will, dass die Angst so weit heruntergeschraubt ist, dass ich meinen lebensunterhalt verdienen kann.
Oje, wenn ich das als erfolgreich sehen, dann hatte ich wohl noch keine erfolgreiche Therapie...mist...

Helferlein 127 OÖ W, 27

Für mich ist sie erfolgreich, wenn das in der Therapie erfahrene positiv in den Alltag umgemünzt werden kann.

Es kann mir auch mal schlecht gehen in der Therapie, wenn mir diese Erfahrung hilft, meinen Alltag wieder "normal" zu leben.

sporadischer Gast 11 Secret W, 26

Hmm ich denke mal, für mich wäre eine Therapie erfolgreich, wenn ich wieder selbstsicher Dinge alleine machen kann. Wenn ich wieder selbstbewußt auftreten kann. Wenn ich den Alltag alleine regeln kann. Wenn ich flexibel werden kann oder auch spontane Sachen wieder machen kann.

Mal kurz gesagt. Wenn ich einfach wieder selbstbewußt bin und die Angst nicht mich in Griff hat, sondern ich sie!

Helferlein 42 Wien 2 W, 23

ja schnetti da kann ich dir ganz zustimmen!

Forums-Gruftie 514 Wolkenkuckucksheim W, 27

Erfolgreich ist sie, wenn positive Veränderungen spürbar sind, für mich und auch meine Umgegung. Wobei gute veränderung auch sein kann: "Früher warst du diplomatischer. Liegt das an der Therapie?" Laughing

Im Optimalfall macht sich die/der Thera überflüssig ja. Was für mich nicht bedeutet, das ich alle meine problematischen Themen durchgearbeitet habe. Es heisst, das ich weiß wie ich mit Schwierigkeiten umgehe.

Ich würde mich zwar freuen, wenn ich gewisse Themen/Ereignisse in der Therapie durcharbeiten könnte, aber ich bin mir nicht sicher ob es mir gelingen wird in der Zeit, die mir dazu zur Verfügung steht. Die Frage muss ich das? Gibt es nicht noch andere Wege sich zu entwickeln als eine Therapie? Ich hoffe das mal ganz stark. Und für mich geht es auch darum diese wege zu entdecken.

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hy vallée!

Quote:

Früher warst du diplomatischer.

Oh, da krieg ich glatt ein Doppelhorn! Evil or Very Mad

Ich war immer sowas von diplomatisch, dass als ich es nicht mehr war echt verloren hatte.... Den Satz, den finde ich so.......... Rolling Eyes

Quote:

Gibt es nicht noch andere Wege sich zu entwickeln als eine Therapie?

Entwickelt man sich nicht sowieso täglich? Ob es für einen nun gut oder schlecht ist, bleibt mal dahingestellt.

Forums-InsiderIn 305 Ostholstein M, 43

Hallo, Candle!

ich habe das von Vallee nicht als persönlich auf dich gemünzt aufgefasst. Und deine - wie ich finde - Überreaktion zeigt, dass dein Diplomatisch-Sein nicht so echt gewesen sein kann... Wink

Und genau darauf wollte vallee wohl hinaus, dass Therapieerfolg manchmal auch bedeutet, vermeintlich positive Eigenschaften zu verlieren. Eben echter zu werden!

Zum Thema selbst: ich mache grade einen wichtigen Schritt innerhalb der Therapie (nach gut 20 Stunden). Erst dachte ich, mit 50 Stunden sei es bei mir sicher nicht getan und schielte schon nach Folgetherapie und Kur. Aber jetzt ist meine Abwehr geknackt und ich kann mir vorstellen, nach diesen 50 St. Gesprächstherapie alleine weiter zu kommen.
Am Ende einer gelungenen Therapie hat man "Das Lächeln am Fuße der Leiter" in sich, finde ich. (Titel einer lesenswerten Geschichte von Henry Miller)

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo spätzündi!

Hast mich wohl auch gefressen, was? Laughing

Quote:

ich habe das von Vallee nicht als persönlich auf dich gemünzt aufgefasst.

Ich auch nicht.

Quote:

Und deine - wie ich finde - Überreaktion zeigt, dass dein Diplomatisch-Sein nicht so echt gewesen sein kann...

Das siehst Du falsch. Fürmich ist "Diplomatie" echt ein Reizwort. Und ich glaube auch nicht, dass Du weißt wie ICH bin? zwinkernd..

Quote:

Am Ende einer gelungenen Therapie hat man "Das Lächeln am Fuße der Leiter" in sich, finde ich.

Netter Titel, das hoffe ich auch. Nun habe heute nicht so einen guten Tag, also nicht zu hoch bewerten.

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