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gestört
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Post Wed, 22.Nov.06, 10:13      Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

hallo.. Very Happy
wie soll ich anfangen? ich habe mich schon als ganz kleines kind gefragt, wieso jeder so ist wie er ist. ich jedenfalls, wollte immer jemand sein egal wer, nur nich ich selbst. ich habe immer andere bewundert, immer das besser gefunden, was die anderen taten im kindergarten..in der grundschule.. liegt es daran, daß ich vielleicht zu wenig anerkennung bekommen habe? so würde ich das nämlich eigentlich garnicht einschätzen.. ich war sehr gut in der schule... sehr beliebt als kind im kindergarten und grundschulalter..ich war eine gute freundin für jeden. aber anscheinend fehlte mir etwas...
bis heute habe ich dieses denken, lieber jemand anderes sein zu wollen. jemand, der etwas besonderes kann...etwa saußergewöhnliches..
ich bekomme oft das gefühl von meiner umwelt, daß ich nichts kann, nicht selbstständig bin.. und eventuell auch nichts wert bin. wenn zum bsp freunde mir erzählen wie toll der/die freund/in ist...und was er/sie für hobbys hat..werde ich eifersüchtig und versteh die welt nicht mehr. l ich nicht weiß, was man umgedreht über MICH erzählen könnte.

mein größtes problem ist, daß ich nicht weiß, wie man mich von außen sieht. ich weiß nicht, wie mich andere sehen, weil es mir nie gesagt wurde. deswegen provoziere ich das heutzutage...früher war ich immer die liebe kleine die niemanden was tut... aber die will ich garnicht sein. durch diese provokationen (ich streite/diskutiere gerne und oft egal mit wem) ..sagen dann ja doch einige nicht wirklich das was sie meinen über mich...sondern sprechen in wut...

ich komme einfach nicht von dem gedanken weg, mich zu ändern. weil ich der meinung bin es geht nicht. irgendwie bin ich ja doch gern ich selbst...für mich weiß ich das..aber in der gesellschaft habe ich garkeine chance..

und sind wir doch mal ehrlich: das was uns heute ausmacht, kann doch auch kein psychologe "wegmachen". ich zum beispiel habe viele negative gedanken in bezug aufdie menschheit. ich hasse sie nciht aber ich finde sie üerflüssig und zerstörend. und dementsprechend verhalte ich mich nunmal.....das kann und wird sich doch nicht ändern...es sei denn man manipuliert mich und ich mach mir was vor...so lässt es sich natürlich aushalten hier...so machen es ja die meisten..

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sonnewasser
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Post Wed, 22.Nov.06, 10:57      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

Hallo pSy,

ich hätte da eine Theorie:
Man durchlebt in seinem Leben viele verschiedene Phasen und verändert sich schleichend, manchmal ohne es zu bemerken.
Eine richtige Veränderung kommt meist dann, wenn man sein jetziges Ich akzeptiert und annimmt, so wie es ist.
Wenn ich krampfhaft versuche, etwas zu ändern, dann überspiele ich mein eigentliches Sein und versuche, den Ist-Zustand einfach zu überspringen. Aber letztendlich wirft mich das dann wieder zurück, weil mein IST auch gesehen werden will.

lg
sonnewasser

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Therese28
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Post Wed, 22.Nov.06, 13:43      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

huhu pSy,

Quote:
bis heute habe ich dieses denken, lieber jemand anderes sein zu wollen... irgendwie bin ich ja doch gern ich selbst...für mich weiß ich das, aber in der gesellschaft habe ich gar keine chance.
naja, passt nicht so ganz zusammen... Confused
d.h. konkret, dass du nur der gesellschaft wegen eine andere sein willst?! einer gesellschaft bzgl. derer du
Quote:
viele negative gedanken
hast.
das ganze kommt ziemlich verworren rüber. Rolling Eyes

Quote:
... jemand sein, der etwas besonderes kann...ich bekomme oft das gefühl von meiner umwelt, daß ich nichts kann
nun, du kannst es schon jetzt als positive qualität von dir verbuchen, dass es nicht allen mitmenschen gegeben ist, in der art und weise über sich selber zu reflektieren. grinsend

Quote:
Eine richtige Veränderung kommt meist dann, wenn man sein jetziges Ich akzeptiert und annimmt, so wie es ist.
-dem mag ich mich gar nicht anschließen. für mich hat das sehr viel mit resignation, mit dem zurückschrauben der eigenen ansprüche zu tun.
am lohnendsten ist es m.e. stetig auf sein wunsch-ich hinzuarbeiten.



grüße
menis
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gestört
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Post Wed, 22.Nov.06, 18:45      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

hallo ihr!

@ sonnewasser:
das mit dem durchleben denk ich auch..aber ich merke halt gerade, daß man immerwieder dorthinzurück kommt wo man sich eines tages mal verändert hat. nämlich dann, wenn man "schwach" wird und nciht mehr die stärke hat...und das sagtest du selbst ja auch..

@menis:

Quote:
d.h. konkret, dass du nur der gesellschaft wegen eine andere sein willst?! einer gesellschaft bzgl. derer du Zitat:
viele negative gedanken hast.
das ganze kommt ziemlich verworren rüber.


naja...ihc will schon ICH sein. aber wenn ich arbeiten will und normal mit den menschen umgehen MUSS, kann ich ja zb nicht das sagen was ich denke! ...und da fängt es ja schon an.. ICH kann mich in dieser gesellschaft doch garnicht ausleben - es sei denn am wochenende (mal ganz einfach gesagt) wo ich für mich selbst bin..

Quote:
am lohnendsten ist es m.e. stetig auf sein wunsch-ich hinzuarbeiten.


das meinte ich ja gerade, daß das garnicht gehen kann! weil man man selbst ist und nie jmd anderes sein kann. nehmen wir mal das einfache und auch oberflächliche Bsp: eine dicke frau (krankheitsbedingt) findet sich nicht hübsch und will gerne ein dünnes model sein. das wird sie doch nie werden.

und meistens wünscht man sich doch total das gegenteil zu sein von dem was man ist oder? ...ich zb bin eher ruhig, nicht schüchtern.. aber zurückhaltend. ich habe millionen ängste und einstellungen. das werde ich doch nie ändern können, weil genau DAS mich ausmacht..[/quote]

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Der Suchende
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Post Wed, 22.Nov.06, 20:46      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

Hallo pSy!

Ich habe ein Verstehensproblem mit deinen Beiträgen. Und zwar ist mir nicht ganz klar was du unter "sich ändern" verstehst. Du schreibst, dass du der Meinung bist, dass es nicht möglich ist sich zu ändern. Gleichzeitig beschreibst du aber auch, dass du dich selbst verändert hast:
Quote:

deswegen provoziere ich das heutzutage...früher war ich immer die liebe kleine die niemanden was tut...


Da dir diese Veränderung bewusst ist habe ich jetzt einfach mal geschlussfolgert, dass die Änderung die du meinst von einer anderen Art sein muss. Ich habe dazu ein paar Überlegungen durchgeführt, die ich dir gerne mitteilen möchte, in der Hoffnung, dass sie dir helfen.

Da du trotz deiner Verhaltensänderung eine Veränderung deines Selbst für unmöglich ist hälst, nehme ich an, dass du dein Verhalten nicht als Bestandteil deines Selbst betrachtest (denn sonst müsstest du eine Verhaltensänderung ja auch als eine Änderung des Selbst sehen). Du führst demnach eine klare Trennung zwischen deinem Innen- und deinem "Außenleben" durch. An dieser Stelle vermute ich, dass diese Trennung durch den Mangel an Feedback bzl. deiner Person entstanden ist. Da du wie gesagt selten Betrachtungen deines Selbst mitgeteilt bekommst, die dein Selbst nur von Außen beschreiben ist deine Wahrnehmung dementsprechend eher auf dein Innenleben gerichtet, sodass dieses Innenleben für deine Wahrnehmung deines Selbst maßgeblich ist. Eine Veränderung deines Selbst kann deshalb nur in Form einer Veränderung deines Innenlebens, also deiner Denkweisen, Meinungen, Gefühle, etc. eintreten.

An dieser Stelle möchte ich erstmal sagen, dass das was du tust durchaus maßgeblich dafür ist wer du eigentlich bist. Vor allem wenn du dich fragst was andere an dir toll finden würden. Natürlich würden sie sich an deinem Verhalten orientieren um zu beurteilen was ihnen an dir (deinem Selbst) gefällt. Und dieses Verhalten ist veränderbar! Vielleicht denkst du an dieser Stelle, dass das Verhalten nur insofern veränderbar ist, als dass man so tun kann als ob man jemand anderes wäre. Ich würde es aber lieber so beschreiben, dass jegliches Verhalten (welches ja sowieso zu einem großen Teil - vom Sprechen bis hin zur Gestik - lediglich gelernt ist) von unserem Selbst beeinflusst wird und auf diese Weise eine gewisse "Färbung" erhält. Manchmal mag es vielleicht so aussehen als ob die meisten Menschen dasselbe tun, aber bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass sie es alle auf eine unterschiedliche Weise tun. Kein "Hallo" gleicht dem anderen komplett.

(weiter im nächsten Beitrag...)


Last edited by Der Suchende on Wed, 22.Nov.06, 20:50; edited 1 time in total
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Post Wed, 22.Nov.06, 20:47      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

Wenn du akzeptieren kannst, dass Verhaltensänderungen möglich sind ohne sich selbst aufzugeben, dann hoffe ich dass dir meine folgenden Überlegungen weiterhelfen. Und zwar steht deine Persönlichkeit ja in einer Wechselwirkung zu deiner Umwelt: Wenn jemand abweisend zu dir ist verhälst und fühlst du dich anders als wenn jemand freundlich ist; genauso ist es umgekehrt. Das heißt eine Verhaltensänderung deinerseits ändert das Verhalten der anderen Menschen, die widerum dein Verhalten ändern, usw.
Versuch dich einmal in Folgendes hineinzuversetzen:
Angenommen du hast aufgrund deiner Schüchternheit die Angewohnheit selten andere Menschen zu grüßen, Blickkontakt zu meiden und ähnliches. Dieses Verhalten würde wahrscheinlich dazu führen, dass andere Menschen abweisend reagieren, weil sie das Gefühl haben, dass sie bei dir nicht erwünscht sind. Auf dieses abweisende Verhalten könntest du möglicherweise mit Gefühlskälte und Desinteresse reagieren. Weil sich andere Menschen dir gegenüber so unangenehm verhalten findest du es unter Menschen deshalb eher unangenehm und flüchtest vor der Gesellschaft... das wäre in diesem Fall charakteristisch für dich.
Nun stell dir mal vor du würdest lernen wie du anderen Menschen zumindest augenscheinlich offen, interessiert und warmherzig gegenübertreten könntest (das wäre dann vorerst lediglich eine Verhaltensänderung). Im ersten Moment würde sich das wahrscheinlich anfühlen, als sei dein Verhalten nicht mit dir selbst stimmig. Dein erster Eindruck wäre deshalb, dass eine Veränderung deines Selbst scheinbar nicht möglich ist. Dein Gegenüber reagiert dann jedoch nach einer Weile in derselben Weise und bringt dir viel Interesse und Wärme entgegen. Du nimmst diese Wärme und das Interesse wahr und fühlst dich in deinem Verhalten und in deiner Person akzeptiert und gestärkt, weil das Verhalten dazu führt, dass du von der anderen Person angenommen wirst. Als du die Person am nächsten Tag wieder siehst bist du angenehm überrascht und ein Gefühl von Sympathie und Wärme macht sich in dir breit und bewirkt, dass du wieder offen und interessiert bist, obwohl du es diesmal gar nicht geplant hattest. Wenn du dir das nun vorstellen konntest, dann nimm nun noch zusätzlich an dieses Ereignis wiederholt sich bei anderen Menschen... würde das nicht deine Einstellung, deine Denkweisen, deine Gefühle und überhaupt alles was dein Selbst betrifft gegenüber anderen Menschen verändern? (Wenn ja verstehst du jetzt vielleicht auch warum die Psychotherapie "Verhaltenstherapie" viel mehr als nur eine Therapie des Verhaltens bewirkt Wink )

Zurück zum Punkt:
Sicher gibt es irgendwo in dir einen Kern der nicht veränderbar ist. Aber alles andere ist mehr oder weniger veränderbar, solange die Überzeugung, dass sich das Selbst nicht ändern kann nicht zur selbsterfüllenden Prophezeihung wird. Oder wie das Sprichwort schon sagt: Wer glaubt etwas zu sein hört auf etwas zu werden.
Ich denke einfach folgendes: Du in deinem Wesenskern (manche nennen das auch das "Temperament") magst vielleicht unveränderbar sein, doch es gibt sicherlich noch unzählige Alternativen wie du dein Selbst noch ausleben könntest. Und wie wir leben ist doch das was zählt, meinst du nicht?

Das war jetzt alles sehr mutig geschlussfolgert, deshalb muss ich an dieser Stelle fragen: Konntest du dich in meinen Überlegungen wiederfinden? Und treffen meine Einschätzungen deine Sichtweise?

Gruß

Der Suchende (weil er nie aufhört nach der Veränderung zu suchen)
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Post Thu, 23.Nov.06, 19:03      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

Hallo @ der Suchende!

Vielen dank für deinen beitrag. ich werde nun versuchen deine fragen so gut es geht zu beantworten. abe rim allgemeinen kann ich sagen, du hast mich verstanden und du hast mir gezeigt, daß es geht mich zu verstehen! Ich stimme dem zu was du geschrieben hast!

Quote:
Da du trotz deiner Verhaltensänderung eine Veränderung deines Selbst für unmöglich ist hälst, nehme ich an, dass du dein Verhalten nicht als Bestandteil deines Selbst betrachtest (denn sonst müsstest du eine Verhaltensänderung ja auch als eine Änderung des Selbst sehen). Du führst demnach eine klare Trennung zwischen deinem Innen- und deinem "Außenleben" durch.


und das ist richtig! ich seh mich in dem bezug zweigeteilt. ich bin der meinung, daß man aus 3 "personen" besteht. Es gibt das "ICH", das "ES" und das "fremde" in einem, daß gegen die beiden anderen arbeitet. das "ich" ist das was andere sehen, das was du nunmal bist... das "es" ist das was mein sozusagen sein will bzw "zuseinscheint"...schwer zu beschreiben...

Quote:
Da du wie gesagt selten Betrachtungen deines Selbst mitgeteilt bekommst, die dein Selbst nur von Außen beschreiben ist deine Wahrnehmung dementsprechend eher auf dein Innenleben gerichtet, sodass dieses Innenleben für deine Wahrnehmung deines Selbst maßgeblich ist. Eine Veränderung deines Selbst kann deshalb nur in Form einer Veränderung deines Innenlebens, also deiner Denkweisen, Meinungen, Gefühle, etc. eintreten.


genau... das problem dabei ist nur, daß ich mich garnicht mit MIR außeinandersetzen will....ich will nicht wissen, was in mir vorgeht.. ich wusste es schoneinmal und dann war alles zu spät.

Quote:
Manchmal mag es vielleicht so aussehen als ob die meisten Menschen dasselbe tun, aber bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass sie es alle auf eine unterschiedliche Weise tun. Kein "Hallo" gleicht dem anderen komplett.


richtig. doch dinge die ich unterschiedlich tue, oder kleine gesten die ausschlaggebend sind..werden (meiner meinung nach) nicht registriert von meiner umwelt. ich habe das gefühl, ich muss immer etwas EXTREMES tun, damit es hal tauffällt und damit man es und mich wahrnimmt. deswegen meinte ich auch im ersten beitrag, da ich die menschen provoziere, um herauszufinden, ob und inwiefern sie darauf eingehen und entweder sagen sie mir dann wie schlimm ich bin und gehen von mir (ich red von freunden etc..) - damit ist dann mein ICH bestätigt - oder sie nehmen es hin und fragen nach wieso ich das und das gemacht habe...und ob ich ändern könnte weil sie sonst auf dauer damit nicht klar kommen. mal als bsp gesagt..ich hoffe du kannst folgen.

Quote:
Konntest du dich in meinen Überlegungen wiederfinden? Und treffen meine Einschätzungen deine Sichtweise?


ja! du hast vieles gesagt was ich auch so denke und vieles was ich noch nicht wusste, was mir aber sehr einleuchtend ist.

ich höre mein leben lang was ich ändern soll, von familie von freunden...von allen. und eben schwärmereien von anderen menschen, die ja ach so toll sind...und wenn ich diese dann noch kenne und garnicht weißwas daran so toll ist...verstehe ich die welt nicht mehr.

im allgemeinen weiß ich, daß ich was besonderes bin, ich kann es nur nicht einfach so zeigen. ich verstelle mich nicht, aber ich verberge viel und irgendwann haben diemenschen keine lust mehr danach zu suchen was ich verstecke...

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Post Fri, 24.Nov.06, 0:09      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

Hallo pSy!

Hm... Cool ich weiß ja, Eigenlob stinkt, aber... ich muss mir jetzt trotzdem mal selbst auf die Schulter klopfen, weil ich scheinbar so zutreffend interpretiert habe. Das brauch ich auch hin und wieder. grinsend
So, jetzt zurück zum Thema!

Quote:
genau... das problem dabei ist nur, daß ich mich garnicht mit MIR außeinandersetzen will....ich will nicht wissen, was in mir vorgeht.. ich wusste es schoneinmal und dann war alles zu spät.


Ich fürchte es wird nicht möglich sein, dass du dich änderst wenn du dich weigerst dich selbst wahrzunehmen. Um eine Veränderung schaffen zu können musst du nun mal zuerst einen Anfangs- und einen Zielzustand definieren. Denn wenn man nicht weiß was verändert werden soll, dann kann man auch nicht den Weg dorthin sehen.

Wenn du dir das nicht alleine zutraust kannst du dir Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen.

Quote:
ich habe das gefühl, ich muss immer etwas EXTREMES tun, damit es hal tauffällt und damit man es und mich wahrnimmt.


Ich hab da anderes erfahren. Ich denke, dass die meisten solcher scheinbaren Kleinigkeiten eigentlich fast immer wahrgenommen werden, nur eben nicht bewusst. Sie wirken sich nicht direkt auf Sichtweisen über dich von anderen Menschen aus, dafür aber auf die Stimmung der Menschen, welche sich dann auf Aufmerksamkeitspräferenzen auswirkt. Oder anders ausgedrückt: Der Ton wie man etwas sagt bestimmt ob man daraus etwas nettes oder etwas unangenehmes heraushört. Dasselbe gilt für kleine Gesten, Verhaltensweisen (z.B. Blickkontakt), die Art und Weise wie man etwas beschreibt, usw.

Übrigens könntest du dich an dieser Stelle vielleicht auch an die eigene Nase fassen:
Quote:
von anderen menschen, die ja ach so toll sind...und wenn ich diese dann noch kenne und garnicht weißwas daran so toll ist...

Wenn du nicht wahrnehmen konntest was deine Freunde/innen an diesem Menschen toll fanden, dann würde ich mal behaupten, dass du dich in diesem Moment in einer Stimmung befunden hast, die eine Aufmerksamkeitspräferenz geschaffen hat, welche es dir unmöglich gemacht hat die Kleinigkeiten wahrzunehmen, die für deine Freunde/innen ausschlaggebend waren. Denn sonst müsstest du doch sofort erkannt haben was sie meinten.

Hast du dich mal gefragt worauf dieser spezielle Mensch dem du in einem Moment gegenüber sitzt besonders achten könnte? Und vielleicht worüber er sich bei dir besonders freuen würde? Welche Kleinigkeit an dir würde deinen Freunden/innen direkt ins Auge fallen?

Quote:
ich höre mein leben lang was ich ändern soll, von familie von freunden...von allen.


Wichtig ist, dass du dich in den jeweiligen Punkten auch selbst ändern möchtest! Da allerdings scheinbar so viele Leute der Meinung bin, dass du dich ändern solltest, wäre es vielleicht sinnvoll einmal darüber nachzudenken ob sie recht haben könnten. Und wenn du ihre Ansichten bejahen kannst, dann wäre das vielleicht ein noch viel stärkerer Anreiz sich zu ändern als lediglich die Aufforderung von anderen zu hören. Denn dann käme die Motivation noch zusätzlich aus dir selbst. Wenn du aber mit dir zufrieden bist, dann sehe ich auch von dir aus keinen Grund warum du dich ändern solltest.

Quote:
im allgemeinen weiß ich, daß ich was besonderes bin, ich kann es nur nicht einfach so zeigen.


Kenne ich, deshalb wünsche ich mir für dich, dass du einen Grund und einen Weg findest etwas in deinem Leben zu verbessern! Wink

Gruß

Der Suchende
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grübl
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Wohnort mittendrin und doch nicht dabei
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Post Sat, 25.Nov.06, 11:13      Re: Ist und bleibt man wirklich für immer wer man ist? Reply with quoteBack to top

Hallo Psy,

ich habe jetzt nicht im Detail durchgelesen, was jetz vor mir geschrieben wurde. Deshalb jetzt meine ganz persönliche Meinung:

Immer zu bleiben, was man ist: das glaube ich trifft auf die wenigsten zu.
...und auf Dich schon gar nicht. Denn du denkst darüber nach, was du bist, wie du bist, und dadurch bist du selbst schon daran, dich zu ändern, an dir zu arbeiten.

Eventuell bleibst man nur das was man ist, wenn man gar nicht weiß, was man ist, wenn einem die Fähigkeit zur kritischen Selbstrefelektion fehlt.

Jemand hat gesagt, zuerst muß man sich selbst annehmen, so wie man ist.
das stimmt, und auf der Basis kann man weitermachen: Was kann ich, was will ich, was hab ich Stärken, was für Defizite, wie kann ich mein Defizite ausgleichen, eventuell wieder durch den Einsatz meiner Stärken...

Wenn ich so zurückdenke an kurz nach dem Abi, glaube ich mich massiv verändert zu haben. Ich bin viel direkter geworden, Lösungsorientierter. Ich war eher verschlossen, das bin ich heute nicht mehr.

Vielleicht lag das auch daran, daß ich dann ziemlich bald von daheim weg bin. Wieder ein ganz neues Umfeld hatte, das ich den Abstand hatte, zu dem wo und was ich vorher war.

Schöne Grüße,
Grübl
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