SSRI (Sertralin) und Kiffen?

neu an Bord! 4 Österreich W, 22

Ich bekomme seit kurzem Sertalin 50mg wegen Depressionen.
Nachdem ich keinen Alkohol trinke weil es ja auch am Beipackzettel steht frage ich mich ob ich sonsige Möglichkeiten habe mich zu entspannen?
Nicht jetzt jeden Tag sondern eher so gelegentlich...
Weiss jemand wie Sertralin mit Kiffen wirkt?
Oder sollte man es besser bleiben lassen?

Danke schon mal im Voraus

Anna

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Annanna wrote:

frage ich mich ob ich sonsige Möglichkeiten habe mich zu entspannen?

Sicher! Du kannst Atem- und Entspannungsübungen machen, puzzlen, ein heißes Bad oder eine heiße Dusche nehmen, lesen, Spaziergänge machen, ... Wink

Quote:

Weiss jemand wie Sertralin mit Kiffen wirkt?
Oder sollte man es besser bleiben lassen?

Ja, sollte man. Sertralin verträgt sich mit THC mindestens (!!) genauso schlecht wie mit Alkohol. Die Kifferei kann in Kombination mit Sertralin (und jedem anderen AD, aber auch ohne jedes zusätzliche Mittel) die Depression noch verstärken. Und eine Höherdosierung des Mittels löscht diesen Effekt dann auch nicht aus.
Deswegen, aber nicht nur deswegen, suche Dir besser andere Möglichkeiten der Entspannung. Wenn das ein Problem für Dich ist, besprich das doch mal mit Deinem/Deiner Therapeut/in. Gemeinsam findet Ihr sicher eine Alternative zum Kiffen. grinsend

neu an Bord! 4 Österreich W, 22

Danke!

Das Kiffen so ist für mich kein Problem ich "betreibe" das nicht regelmäßig, sondern nur ab und zu.
Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen wegen eventuellen psychischen Krankheiten die durch Sertralin und Kiffen zusammen ausgelöst werden könnten.

Danke Anna

Forums-InsiderIn 377 Wien M, 26

Ohne jetzt irgendwie Drogenkonsum verharmlosen zu wollen: es gibt keine gefährlichen Wechselwirkungen zwischen Cannabis und Antidepressiva, weder psychisch noch physisch.

Natürlich ist Cannabis für sich nicht ganz ungefährlich, speziell bei psychisch Kranken. Deshalb reagiere auch ich immer sehr skeptisch, wenn nach solchen Kombinationen gefragt wird. Vielleicht sind Deine psychischen Probleme ja überhaupt drogeninduziert? Ich kenne Dich nicht, und kann deshalb zu diesem Punkt nichts sagen...

Deshalb würde ich Dir auf jeden Fall raten, Deinen Wunsch nach Drogenkonsum mehr als einmal skeptisch zu überdenken.

Kritisch ist meiner Meinung nach aber auf jeden Fall, wenn man Drogen zur Entspannung "braucht", egal ob es um Alkohol, Cannabis, Tranquilizer oder welche Substanzen auch immer geht.

Meine ganz subjektive Sicht der Dingr: Für mich persönlich ist der gelegentliche Konsum von Cannabis ein wertvolles Hilfsmittel zur Introspektion. Bei mir wirkt Cannabis allerdings auch mehr psychedelisch denn entspannend...

Für viele andere Menschen hingegen ist Cannabis auch Auslöser für Psychosen, Abhängigkeit, Anststörungen, soziale Phobie, Interessenverlust,... Das bitte nie vergessen!

Helferlein 48 Deutschland M, 22

naja. Cannabis wirkt an sich auch schon anti-depressiv (allein der Gedanke daran erhöt meist schon erheblich die Dopaminausschüttung). Wenn auch auf eine beschissene weise, weil das Nervensystem von körperfremden Neurotransmittern (THC) überschwemmt wird. Somit ist neuropsychologisch gesehen das Risiko zu psychotischen Zuständen während eines Mischkonsums viel höher ! Allerdings sind SSRI i.d.R. nicht solche "starken" Hemmer, d.h. die Wirkung wird sich wohl nicht multiplizieren oder womöglich ultimate Ursache für eine Psychose werden.
Aber bedenke, dass man sich nicht zuviel aufeinmal "reinfahren" sollte. Das körpereigene Cannabinoid-System wird bei jahrelangem chronischem THC-Konsum wahrscheinlich lebenslange Schäden davontragen. Ausserdem wirken manche (holländische) Graszüchtungen mittlerweile stärker und halluzinogener, also: hab doch etwas Vorsicht bei Mischkonsum, das stimmt schon ! Und bitte: such Dir zu Entspannung was anderes als Kiffen. Ich würde nur kiffen, wenn ich schon entspannt bin...
Finde es schon krass wie viele Leute sagen "Entspannen", "Relaxen" oder "Chillen" aber meinen eigentlich "Kiffen" hammer

neu an Bord! 4 Österreich W, 22

Hi!

Danke für die vielen Antworten.

Also entspannung ist vielleicht falsch ausgedrückt....

Ich kiffe nicht tgl oder regelmäßig sondern eher so 1 mal im Monat oder einmal alle zwei Monate- wenns stark herkommt.
Das mit der Entspannung hab eich mehr aufs fortgehen oder Partys bezogen.
Ich möchte während ich AD nehme gänzlich auf Alkohol verzichten, da ich weiß wie stark schon 1-2 bier bei mir wirken und ich Angst habe dass Alk und Ad zusammen mich verändern, da ich Leute kennen die es mischten und die dadurch Langzeitschäden in Form von Psychischer Veränderung davongetragen haben.

Im übrigen trinke und kiffe ic nicht wenn ich merke dass es mir schlecht geht.
Ich meinte eher wenn ich gemütlich mit Feunden zusammen sitze und da wandert ein Joint rum...
Allerdings möchte ich etwaige Probleme vorher abklären was passieren könnte.
Bei mir wirkt kiffen nicht stak halluzinugen, ehr beruhigend und ich meist kann ich dann Zusammenhänge aus meiner Vergangenheit mit meinen heutigen Probleme besser verstehen oder "sehen"...naja

Das das Kiffen für meine Depression verantwortlich ist denke ich nicht, da diese schon lange vor meinem ersten Joint angefangen haben.

Ich denke auch nicht dass es MEnschen nur depressiv oder nur besser drauf macht- ich glaube das ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Trotzdem danke für Eure Meinung und ERfahrung, über weitere würd ich mich natürlich freuen.

Lg Anna

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe Ananana,

der Konsum von Cannabis kann bei vorhandenen Depressionen diese verstärken,
und bei nicht vorhandenen diese auslösen oder zumindest begünstigen.

Die Frage, ob sich Kiffen und AD's/SSRI's miteinander "vertragen", halte ich von daher für eine irrelevante,
sofern man ernsthaft interessiert ist, die Depressionen wirklich loszuwerden. ohwell

Freundlichen Gruß
R.L.Fellner

Helferlein 48 Deutschland M, 22

Als ultimate Ursache wird ein Mischkonsum von Alk, AD und THC (wenn er nicht chronisch ist) wohl kaum für dauerhafte psychische Veränderungen verantwortlich gemacht werden können. Aber das ist ja tatsächlich total irrelevant, denn der Cannabiskonsum birgt definitiv Risiken, erstrecht bei sog. prävulnerablen Gruppen. Du musst selbst herausfinden, ob Du dazu gehörst, denn -wie Du sehr richtig erkennst- sind Rausch und Wirkung sehr individuell abhängig von der Persönlichkeit des Users. Achte zum "Safer-Use" auf gutes "Set und Setting", aber das muss man Dir ja offensichtlich nicht mehr sagen, das weißt Du ja schon =)
An dieser Stelle möchte ich folgende hervorragende, dennoch leicht zu lesende Fachliteratur empfehlen:

Kuntz, Helmut: "Cannabis ist immer anders.
Haschisch und Marihuana: Konsum - Wirkung - Abhängigkeit"
Beltz Taschenbuch 2005. Ratgeber ISBN 3-407-22881-3
290 Seiten. Broschiert. EUR 14,90

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