Neues Forum! [Info]
Post new topic Reply to topic    Print
Author Message
zensiert0000
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Deutschland
W, 16


Post Tue, 12.Dec.06, 19:24      Therapieende? Reply with quoteBack to top

Hallo,

vorweg: ich bin 17 Jahre alt, ca. im zweiten Jahr meiner Therapie. Begonnen wegen einer Esstörung, keine Magersucht oder Fettsucht, sondern anders. Sie ist wohl in den ersten Lebensjahren entstanden und hat zur Auswirkungen, dass ich nur ganz bestimmte Sachen esse und vor vielen Lebensmittelgruppen Ekel habe - z.B. Fleisch.

Dagegen wollte ich etwas tun, nun nach einiger Zeit hat sich natürlich schon etwas bewegt und ich habe aus der bisherigen Therapie auch viel mitgenommen, aber heute sagt mir mein Therapeut, dass die Stunden der zweiten Sequenz ausgehen und man jetzt noch eine dritte - letzte - über ich glaube 30 Stunden beantragen könnte. Damit habe ich eigentlich nicht gerechnet, weil mein Therapeut immer davon sprach, dass man sich nicht unter Druck setzen brauche, man die Zeit hat und den Prozess in der Therapie ohnehin so beeinflussen könnte. Das ist mir auch klar, aber sieht es jetzt für mich so aus, als das ich am Ende der Therapie keine Möglichkeit mehr hätte das zu behandeln, wenn sich bis dahin nichts geändert hat. (die Esstörung ist nach wie vor genauso vorhanden)

Dazu kommt, dass ich seit ca. 3 Monaten eine neue nervige Sache habe, die geht wohl er in Richtung sychosomatische Beschwerde und kann mein Therapeut auch nicht behandeln. Es geht dabei hauptsächlich um die Schule, ich habe eben seit 3 Monaten unglaubliche körperliche Schwierigkeiten wenn ich vor dem Kurs etwas vorlesen muss. (Herzrasen, Atmenstörung etc.) Der Therapeut hat mir heute ein Buch in die Hand gedrückt und gesagt, dass ich das mal vorlesen soll. Es war genau das selbe, daher gings heute auch ausschließlich um dieses Thema, wovon er aber wie er sagte auch nicht genug Ahnung hat. Er hat aber schon Möglichkeiten gezeigt, was man dagegen machen kann.

Also das waren heute irgendwie zwei Schläge ins Gesicht, kann mir jmd. sagen wie sich das genau verhält mit der Versicherung in Deutschland?
Find all posts by zensiert0000
Werbung
irgendwie_was
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 8
Wohnort NRW
W, 25


Post Wed, 13.Dec.06, 9:43      Re: Therapieende? Reply with quoteBack to top

Hallo zensiert0000!

Ja, wie sieht es aus mit der Versicherung in Deutschland?
Also Dein Therapeut kann die letzten 30 Stunden noch beantragen, wenn dann Dein Gesamtkontingent erschöpft ist, müsstest Du 2 Jahre warten um neue Stunden bei der Krankenkasse zu beantragen. Oder Du landest in der Zwischenzeit in der Psychiatrie, dann könntest Du auch vor den 2 Jahren versuchen neue Stunden zu beantragen. Confused
Setze Dich aber nicht unter Druck, wenn Du 30 Stunden noch bekommst, dann ist das doch noch eine ganze Zeit. Wie oft gehst Du denn in der Woche zu Deinem Thera?
Angenommen, Deine Probleme werden in der Zeit nicht merklich besser, so dass Du glaubst ohne therapeutische Hilfe nicht auszukommen, dann gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Zum Beispiel könntest Du in eine Selbsthilfegruppe gehen oder es gibt auch Beratungsstellen, die Therapie ohne Krankenkassengenehmigung durchführen. Ich weiß jetzt nicht, wo Du wohnst, sonst könnte ich Dir vielleicht eine Adresse geben, aber es gibt sowas auf jeden Fall.
Was mich in Deinem Beitrag etwas irritiert hat war, dass Dein Therapeut meinte, er kenne sich mit den psychosomatischen Beschwerden nicht gut genug aus. Hm, aus den Zeilen, die Du gepostet hast, hört sich das für mich für eine "simple" Angstsymptomatik an. (Aber vielelicht liege ich da cuh falsch) Das sind eigentlich so die Grundlagen eines Therapeuten meiner Meinung nach. Was für eine Therapieform machst Du denn?
Du hast geschrieben, dass sich Dein Essverhalten nicht geändert hat, konntest Du denn sonst Fortschritte in der Therapie sehen? was hat sich für Dich verändert? Hat sich was verändert?

Liebe Grüße
irgendwie_was
Find all posts by irgendwie_was
zensiert0000
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Deutschland
W, 16


Post Thu, 14.Dec.06, 17:06      Re: Therapieende? Reply with quoteBack to top

Hallo,

danke für Deine Antwort.

Quote:
Wie oft gehst Du denn in der Woche zu Deinem Thera?


Das wechselt so zwischen 1 und 2 Stunden die Woche. Momentan sind es zwei, im nächsten Jahr werde ich wohl aber wieder "nur" ein mal in der Woche hingehen.

Quote:
Was mich in Deinem Beitrag etwas irritiert hat war, dass Dein Therapeut meinte, er kenne sich mit den psychosomatischen Beschwerden nicht gut genug aus. Hm, aus den Zeilen, die Du gepostet hast, hört sich das für mich für eine "simple" Angstsymptomatik an. (Aber vielelicht liege ich da cuh falsch) Das sind eigentlich so die Grundlagen eines Therapeuten meiner Meinung nach. Was für eine Therapieform machst Du denn?


Ich weiß leider nicht mehr genau, was mein Therapeut genau gesagt hat. Er meinte soetwas wie, dass er sich mit solchen körperlichen Reaktionen nicht gut genug auskennt und es auch Möglichkeiten gibt, die sehr viele Menschen in Deutschland benutzen, Medikamente zu nehmen die dieses verhindern.

Wie gesagt bekomm ich unglaublichen Stress wenn ich etwas Vorlesen soll, nicht immer, aber inzwischen sehr oft und das kenne ich auch erst seit ca. 2-3 Monaten von mir. Vorher war es eigentlich nie ein Problem für mich vorzulesen, vor vielen Menschen zu sprechen oder ähnliches. Anspannung hat man wohl immer, diese körperliche Reaktion hindert mich aber leider völlig, dass ist als wenn man während eines 1000m-sprint vorlesen soll - exakt so fühlt sich das an.

Quote:
Du hast geschrieben, dass sich Dein Essverhalten nicht geändert hat, konntest Du denn sonst Fortschritte in der Therapie sehen? was hat sich für Dich verändert? Hat sich was verändert?


Richtig, mein Essverhalten hat sich nicht geändert, das ist so auch erstmal nicht sehr tragisch, nur ist es schon mal Ziel das vlt. irgendwann mal abzulegen - nicht wegen Ernährunsschwierigkeite, die habe ich weniger, sondern zum gesellschaftlichen Zwecke, sodass ich auch mal im Restaurante essen gehen kann. (ist etwas überspitzt)

Aber sonst habe ich schon Fortschritte gemacht. Ich nehme Gefühle bewusster wahr, kann mit meinen Schwächen anders umgehen und habe in manchen Sachen denke ich auch den Abwehrmechanismus, den ich auch beim Essen zeige wenn ich etwas einfach aus Ekel ausspucke, abgelegt.

Ansonsten danke, es beruhigt mich, dass ich nicht für immer damit alleine gelassen bin.
Find all posts by zensiert0000
Display posts from previous:      
Post new topic Reply to topic