Wie finde ich eine Freundin/Partnerin?

Helferlein 64 Bananenrepublik Deutschland M, 32

Hallo,

nachdem der legendäre Thread "Wie finde ich eine Freundin?" schon lange geschlossen wurde, das Thema aber zeitlos ist und ich wieder auf der Suche, möchte ich gern eine neue Diskussionsgrundlage über dieses Thema eröffnen, sofern mir der Admin das erlaubt???

Ich hoffe schon, weil der oben benannte Thread vielen u.a. auch mir die Augen im Geschlechterkampf, leider immer noch Geschlechterkrampf, geöffnet hat und in anderen Foren der Tenor dahingeht: BLEIB SO, WIE DU BIST!

Was nicht sehr hilfreich ist, ein: STEH ZU DIR, SO WIE DU BIST! wäre wesentlich angemessener. Aber der Weg, zu dem zu stehen, wie wir sind, fällt insbesondere verunsicherten Männern schwer, weil insbesondere die Medien ihren Beitrag dazu leisten, daß es eben nicht so einfach ist!

BLEIBT SO, WIE IHR SEID!

wenn ich diesen ratschlag befolgt hätte, der bevorzugt von frauen kommt, die ihren seelenmülleimer nicht verlieren wollen, dann hätte ich heute nicht die erfahrung, die ich habe! ich persönlich brauche keine tips mehr, die hab ich mir schon woanders geholt und an mir gearbeitet. allgemein schüchtern war ich noch nie, aber viel zu zurückhaltend bei frauen. ergebnis: jahrelang keine freundin! und solche männer gibt es zuhauf, die durch die gehirnwäsche der medien verweichlicht wurden und daher erfolglos bleiben! zu denen wird gesagt: bleibt so, wie ihr seid! erfolglos?

am anfang einer jeden grossen liebe steht ein spiel bzw. das werben umeinander. nur so kommen doch beziehungen zustande. war zumindest bei meinen 4 ernsthafteren beziehungen so der fall. bei wem war es denn anders? bin gespannt auf gegenbeispiele...

ich war auch mal so drauf: bei einem solchen oberflächligen spiel mache ich nicht mit! was hat es mir gebracht? gar nichts!

ein kleines beispiel aus dem real life:

ich komme gerade von einer betrieblichen weihnachtsfeier, super belegschaft, alles total unverkrampft. bin etwas später dort hingekommen und bekomme einen platz zwischen frau und tochter vom chef. sekräterin und chef-sekräterin daneben, der chef und junior-chef natürlich auch. ausser den 4 frauen gibt der betrieb nicht mehr her und mit den restlichen 20 männern kann ich mich auch während der arbeitszeit mal länger ungezwungen unterhalten. mein platz war optimal, weil da war es am unterhaltsamsten und ich bin in der firma erst seit 5 monaten. mal abgesehen davon, dass die tochter des chefs auf körperliche tuchfühlung mit den knien gegangen ist und ich völlig neutral blieb (don´t f**k the company!), eine "gemischte" gesellschaft ist einfach spannender. um auf den punkt zurückzukommen: das war nicht die einzige weihnachtsfeier in dem lokal und die raucher (so auch ich) gingen zum rauchen vor die tür, obwohl kein rauchverbot herrschte. eine hübsche dame der anderen firma ging richtung türe, wartete dort auf einen kollegen von ihr (den ich zufälligerweise kenne) und schaute auffällig zu mir rüber. ich stand sofort auf, ging auf sie zu, sie hat fast erschrocken reagiert als ich sie fragte, ob ich mal vorbei dürfte. wenig später kam sie mit dem besagten kollegen nach draussen. ich sah ihr handy und sagte: dein handy hast du wohl aus dem museum geklaut! sie: eh, ja, ist ziemlich alt. ich: macht na nichts, hauptsache es funktioniert! ich hab nämlich das gleiche! sie: ach ja, hast du besseren empfang als ich? ich: weiß nicht, moment! halt mal meine kippe... ich ging rein, holte meins und sagte: guter empfang ist was anderes, aber gib mir mal deine nummer, ich ruf dich an! nach 2 versuchen klingelte ihres und sie hatte meine nummer! im laufe des abends verlor ich sie aus den augen, aber vorhin kam eine sms von ihr: total blöder trick, auf den ich reingefallen bin, aber sehr einfallsreich! wie heisst du eigentlich und wie wars noch auf eurer feier? gruss XXX

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Dein Beitrag zeigt, daß Du erfreulich normal bist! Ja, dieses "bleib wie du bist" wird regelmäßig falsch verstanden. Am Anfang steht: "Sei was Du bist" - denn was könntest Du anderes sein? So wie du bist, hast du deine Berechtigung auf dieser schönsten aller Welten. Und verkrampftes an sich rumverändern bringt bekanntlich nix außer Frust. So weit kommen die meisten mit. Aber dann kommt der zweite Schritt: das In-Beziehung-Treten mit den anderen. Und da geht es um Selbstbewußtsein (so sein, wie man eben ist), um Offenheit und Neugier (mal sehen, wie die anderen so sind) und um soziales Verhalten, das eben auch Anpassung erfordert. Und da sind die meisten dann heillos verwirrt....
Wie findet mann eine Freundin oder einen Freund?
Was mich mittlerweile zur Resignation gebracht hat, ist dieses verkrampfte Suchen, beurteilen, abtesten... Das treibt den friedlichsten und freundlichsten dazu, sich auszuklinken. Leute, seid doch bitte etwas lockerer!
Ikarus, deine Geschichte ist einfach entzückend!
LG
bade_ka

Helferlein 133 Wien W, 30

Quote:

BLEIB SO, WIE DU BIST!
STEH ZU DIR, SO WIE DU BIST!
BLEIBT SO, WIE IHR SEID!

Hallo Ikarus!

Nun, was mir spontan dazu einfällt: ersteinmal muß ich wissen, wer ich bin und wie ich bin! Das ist wohl garnicht so leicht. Vor allem, weil ich eher das Gefühl habe, daß einem das ICH nicht wirklich in die Wiege gelegt wird, sondern, daß es bis zum Schluß formbar ist und sich ständig ändert.

Ein bißchen kann das jeder wohl leiten, indem er sich denkt, wer er eigentlich gerne sein würde... Zulunftsvisionen, Wünsche... Nur, ab wann ist es Schauspielerei?

Die uralte Frage: WER BIN ICH?

Wissen wird man das nie, weil es eben keine eindeutige Antwort gibt. Das ICH ist wie eine Amöbe, es ändert sich ständig. Der Parnter sollte meiner Meinung nach zum aktuellen ICH passen. Bis jetzt habe ich immer erfahren, wer ich bin, wenn ich einen Partner hatte. Weil das ein Mensch ist, den ich am nähesten an mich 'ranlasse und der Seiten zu Gesicht bekommt, die andere nicht zu Gesicht bekommen... Und wenn ich langsam draufgekommen bin, wer ich bin, habe ich gemerkt, daß der Partner vielleicht doch nicht zu mir passt... ? Oder nur unter bestimmten Bedingungen zu mir passen würde.

Ich weiß ja nicht, ob mein Vorhaben funktionieren wird, aber ich habe entschlossen, mich ersteinmal auf die Suche nach mir selbst zu begeben, mir eine Richtung zu geben. Ich glaube derzeit, daß das für mich der einzige Weg ist, jemanden zu finden, mit dem ich eine beständige Partnerschaft führen kann.

Aktiv auf die Suche eines Partners werde ich mich aber nicht begeben. Am besten, ich lasse alles auf mich zukommen. Eines Tages lerne ich vielleicht wen kennen, der mich ersteinmal optisch anspricht. Im Gespräch (muß nicht alles an einem Abend passieren), komme ich vielleicht drauf, daß wir gemeinsame Interessen haben, bzw. ähnliche Ansichten usw. Dann lernen wir uns vielleicht besser kennen. Wenn ich dann glaube, daß auch dieser Mann weiß, was er will, daß er solide ist, dann werde ich wahrscheinlich signalisieren, daß ich Interesse an einer Beziehung habe. Und wenn dann nichtnur eine Staubwolke da ist, kann die Geschichte beginnen. Im Film ist das das Happy End, in der Realität fängt es dann erst an... Das ICH kann sich nochimmer ändern und zwar auch vom Partner weg...

So stelle ich mir das momentan vor, vielleicht ändere ich im Laufe der Zeit meine Meinung. Weiß ich nicht.

LG,
p.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hi,

ich finde Ikarus' Geschichte auch hübsch - und wieder mal ein Beispiel dafür, dass niemals vorausgeplant werden kann, wann und wie man jemanden kennenlernt...

Tja - wie finde ich also einen Partner? Für Menschen meiner Generation sicherlich noch schwieriger als für die jungen. Da ich aber erst recht der Meinung bin, eigentlich so wie ich nunmal bin, ganz okay zu sein und im Grunde Frieden mit meiner Welt geschlossen habe, kann die Antwort für mich nur lauten: auf jeden Fall unverkrampft.

Nur eines möchte ich an mir ändern. Ich schrieb woanders zur traurigen Ausstrahlung, die man als Single ganz unbewusst haben kann; also möchte ich mehr lächeln, mehr anlächeln! Ich bin ja jemand, der ausgesprochen gern und herzlich lacht - wie soll das wer wissen, wenn ich wie eine Trauerflöte aus der Wäsche gucke?

Damit bleibe ich ich, echt und unverstellt - und tue doch eine Menge, nämlich das was ich kann, um potentiellen Partnern zu bedeuten: hier, ich bin offen für Euch, ich bin eine nette, umgängliche Frau - und den Rest überlasse ich dann "ihm" - und dem Schicksal Wink

Ich stimme da mit Pregunta völlig überein.

LG, Eve

P.S. Ich habs heute gleich mal versucht mit dem Anlächeln verschiedener Männer... - o mei! Ist das schwer... Rolling Eyes

Helferlein 133 Wien W, 30

Tja, das mit dem Lächeln. Mein Ex hatte mal bemerkt, daß ich auf Fotos von vor ca. 5 Jahren viel mehr gelächelt hätte, als heute. Damals gab es Leute, die mich Grinsekatze nannten, weil ich immer ein leichtes Lächeln drauf hatte. Manche waren dadurch sogar irritiert (weil sie sich ausgelacht gefühlt haben - zumindest meinte mal einer, daß er gerne wissen würde, was ich denke, wenn ich so grinse), aber das war ja nicht mein Problem.
Lächeln tut wirklich gut und ist anziehend. grinsend

Aber das ist eines von den möglichen Anzeichen, daß man mit sich selbst im Reinen ist... Was der genaue Alsöser dafür war, daß ich das Lächeln abgelegt habe, weiß ich nicht.

LG,
p.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Es ist was Merkwürdiges mit diesem Lächeln; wenn ich es gezielt "einsetze"... dann stört mich mein eigenes Denken ("Der/die könnte/n ja jetzt meinen, ich will was von ihm/ihnen") - dadurch wird es auch schnell wieder etwas Verkrampftes.

Ich denke, so ein ganz kleines Lächeln von Ihnen heraus ist am besten, nicht die "Grinsekatze" machen Smile

Die Art Lächeln, die ich meine, wäre also eher der Ausdruck einer heiteren Grundstimmung - ist natürlich auch nicht immer gegeben.

Tja, wieso "verlernt" oder "vergisst" man das Lächeln? Weil das Leben an sich einem eher ernst erscheint mit den Jahren?

E.

Helferlein 133 Wien W, 30

Quote:

Tja, wieso "verlernt" oder "vergisst" man das Lächeln? Weil das Leben an sich einem eher ernst erscheint mit den Jahren?

Das hat ja schon eher nichts mit dem Thread zu tun, aber in meinem Fall bin ich wohl wirklich vom Leben etwas enttäuscht worden. Bin von der Arbeit enttäuscht worden und von Männern (hatte eine etwas "wilde" Zeit damals)... Hatte eine Identitätskrise und aus der dachte ich 'raus zu sein, bin ich aber anscheinend noch nicht ganz. Aber zumindest gehe ich davon aus: Jeder ist seines Glückes Schmied. Das Lächeln kommt irgendwann wieder...

Wünsche eine gute Nacht!
p.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Moin, moin!

Quote:

Das hat ja schon eher nichts mit dem Thread zu tun

Ja., sorry, falls wir zu sehr abschweifen mit dem "Lächel-Problem",aber hat es nicht indirekt doch sehr mit dem Thema "Wie lerne ich...?" zu tun?.

Ich denke, so gut wie alle, die hier schreiben, nehmen das Leben nicht sehr leicht, haben schon einen Streifen hinter sich; zum großen Teil ist das Leben rau mit uns umgegangen - und nun ist uns das frohe Lächeln fast abhanden gekommen...

Und ein fröhlicher Ausdruck zieht nun mal andere Menschen an, wogegen die ernste Miene eher abweisend wirkt.

Wenn hier oft von Offenheit die Rede ist, um einen Partner zu finden, so gehört der Ausdruck von Augen und Mund sicherlich dazu; deshalb...
ab und zu daran denken: Wie gucke ich wohl gerade?

LG, Eve

Helferlein 135 irgendwo W, 50

Das "Lächel-Problem" ist irgndwie symptomatisch. Very Happy

ich glaube nicht, daß freundliches Lächeln der Schlüssel zum Glück ist. Und ernsthafte Menschen können auch sehr anziehend sein. Wichtiger ist, was dahinter steckt. Oje, wie erkläre ich das????
Wichtig ist, Interesse an anderen zu haben. Wirklich zu haben. Wie das signalisiert wird, ob mit Very Happy

oder mit

ist egal. Mich stört diese hinter allem steckende Grundfrage: Wie um Himmels willen wirke ich auf andere??? Ja, das kann man doch eh nicht beeinflussen! Nur ob einer wirklich an seinen Mitmenschen interessiert ist, das spürt man! Genau so wie man spürt, ob einer sich nur selbst darstellt. Und ob einer Freude am Leben hat. Oder sich nur so durchquält.
Ja es stimmt sicher, alle sind vom Leben durchgebeutelt. Aber bedeutet das jetzt, daß man grundsätzlich aufs Leben böse ist?

Helferlein 95 *.at M, 31

hallo "mädchenrunde" zwinkernd..

Eve12 wrote:

zum großen Teil ist das Leben rau mit uns umgegangen - und nun ist uns das frohe Lächeln fast abhanden gekommen

bade_ka wrote:

Mich stört diese hinter allem steckende Grundfrage: Wie um Himmels willen wirke ich auf andere???

da muss ich zwangläufig an (ich nenns mal) "kindliche unbekümmertheit" denken. kleine kinder wirken einfach echt. die haben noch keine fassade wo man sich nicht sicher ist was sich dahinter verbirgt. wenn sie traurig sind weinen sie, wenn sie fröhlich sind lachen sie. sie können gemein sein, sie trotzen, sie schmollen, sie drücken was weiß ich noch alles aus. aber es ist echt. ich glaube dass mit dem erwachsen werden, mit dem anfangen zu denken der ganze teufelskreis erst losgeht. bei manchen eben mehr, bei anderen weniger, bei ein paar gar nicht. erziehung spielt natürlich da eine wesentliche rolle. sätze wie "so kannst du dich doch nicht geben, was sollen denn die anderen denken, wie sieht denn das aus" tragen das ihre bei.

ich kenne leute die "pfeifen" sich einfach nix. egal wie ihr tun und verhalten auf andere wirkt, sie tun es einfach. oft beneide ich sie weil das etwas ist was ich nicht kann. ich denke ständig nach, wäge alles gegeneinander ab und verpasse so viele chancen und möglichkeiten. ich glaube ich verpasse sogar teilweise das leben. oder besser gesagt "die leichtigkeit des lebens". manchmal (wenn ich etwas angeheitert bin) ziehe ich mit und fühle mich einfach wohl dabei. natürlich hat auch alles gewisse grenzen. der eine zieht sie und der andere eben nicht. da muss dann jeder seinen eigenen weg entdecken und gehen (lernen).

dieses sich fragen wie man auf andere wirkt ist glaub ich auch eine zeiterscheinung. warum geht man zum frisör, warum schminkt man sich, warum trägt man tolle klamotten. sicher, man ist sich selber was wert und möchte sich selbst gerne so sehen. aber speziell wenn man auf parntersuche ist will man auch etwas damit erzielen. das ist dann wichtig dass das eigene wesensbild mit der äußeren erscheinung zusammenpasst. "what you see is what you get". ich gebe zu selber auch noch daran arbeiten zu müssen ...

lg, repo

Helferlein 133 Wien W, 30

Hallo alle!

Stimme Repo zu. Von Kindern könnte man viel lernen.
z.B. im Hier und Jetzt zu leben. Sicher, Kinder haben nicht viel Vergangenheit, aber zumindest ich komme immer mehr drauf, daß ich auch schon aus dem Grunde viel verpasse, weil ich entweder damit beschäftigt bin, meine Zukunft zu planen, oder meiner Vergangenheit nachzutrauern (sowohl im positiven als auch im negativen Sinne), für das Jetzt bleibt nicht viel Platz. Und so kann ich es sogar verpassen, wenn ein Moment positiv ist.

Beispielsweise hat sich bei mir ein kleiner Wunsch bewahrheitet und fast hätte ich das sogar nicht bemerkt, weil ich gerade damals in der Trennungsphase mit meinem Ex war. Irgendwann habe ich es dann plötzlich bemerkt, daß das etwas war, was ich eigentlich schon lange wollte...

Irgendwie hat das dann auch wieder mit der Partnersuche zu tun. Ich denke, genau aus diesem Grund habe ich nie einen Partner gefunden, wenn ich "auf der Suche" war. Das verschließt einem interessanterweise gewisse Möglichkeiten. Offen für alles zu sein, hilft wohl in allen Lebenslagen.

Gibt es da nicht irgendeine Chinesische Weisheit, die besagt, man solte zwar ein Ziel haben, es aber nicht zu intensiv fokussieren?

LG,
p.

Helferlein 51 Heidelberg M, 27

Hallo zusammen,

natürlich steht oft am Anfang eines Kennen lernens der spielerisch Umgang miteinander. Das tun Kinder auch, wenn jemand Neues hinzukommt: Sie spielen miteinander und lernen den anderen dadurch kennen. Mir scheint, wir haben dieses Verhalten mit ins Erwachsenenalter übernommen. Zudem gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, einen Partner kennen zu lernen, ihr kennt sie alle, die muss man jetzt nicht zum zigten mal runterbeten.

Aber dieses Fremd- und Selbstbild, das Ikarus anspricht, ist ein ganz wichtiger Aspekt bei der Partnersuche. Wie gebe ich mich und wie wirke ich auf andere ? ich glaube, wenn man sich diese Frage schon stellt, dann ist man sich seiner selbst nicht ganz sicher und das spürt der Mensch gegenüber, man kommt unsicher rüber. Und wir kennen das ja von uns selbst: Wie reagiere ich auf einen Menschen, der unsicher ist ? Mein potenzieller Traumpartner ? Oder doch jemand, der erst mal seine Unsicherheiten, die nur in seinem Kopf existieren, abarbeiten muss ?

Woher rührt diese Unsicherheit ? Sicher aus der großen Erwartungshaltung, die man selbst in sich trägt bzw. die man denkt, das Sie die andere Person mit sich bringt. Ich muß cool wirken, aber nicht zu cool, damit ich nicht arrogant rüber komme. Ich muß jovial sein, aber nicht zu jovial, sonst komme ich als Einschleimer rüber. Ich muß intelligent sein, aber nicht zu intelligent, sonst kommt die andere nicht mehr mit. Ich muß witzig sein, aber nicht zu witzig, sonst bin ich nur der Pausenclown und werde nicht ernst genommen. Und noch tausend andere Sachen, die einem durch den Kopf schiessen.

Und es ist schwer, diese Gedanken aus seinem Kopf zu kriegen, die einen nur blockieren und lähmen und diese Unsicherheiten verursachen. Und dann ist man eben nicht mehr man selbst, sondern versucht über diese Unsicherheiten hinweg zu schauspielern. Und dann gehts meist in die Hosen Wink

Meine Erfahrung war, einfach die ersten paar Sekunden und Minuten, in denen man unsicher ist, durchzustehen bis sich die erste Nervosität gelegt hat... Oder gleich mit einer lustigen Bemerkung (siehe das Beispiel von Ikarus mit dem Handy) ins Gespräch zu kommen.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hi!

Ihr habt natürlich Recht! Alle! Oben rede ich von Unverkrampftheit - und zwei Zeilen später propagiere ich das gezielte und trotzdem unverkrampfte Anlächeln... Embarassed

Habs aber wenigstens gemerkt... Smile

Tja - einerseits und andererseits... Ich glaube, wie immer, wenn man an solch einem unentschlossenen Scheideweg steht, stimmt ein bisschen von beidem. Wie oben schon gesagt: So ganz mich selbst vergessen, wie ein Kind, das gelingt mir als reflektierender, "denkender" Erwachsener nicht mehr sehr häufig. Wenn, dann "passiert" es mir durch den sogenannten "Flow", also Selbstvergessenheit durch Tun, das mich ganz in Anspruch nimmt. Mir geht das zum Beispiel so, wenn ich singe.

Ich bemühe mich aber doch - wohl auch ganz legitim - auf andere durch Gepflegtheit, durch mein äußeres Erscheinungsbild angenehm zu wirken. Ich erhoffe mir AUCH Zuwendung, Zuneigung dadurch, dass andere mich eben mögen (so wie ich bin). Das ist nun mal Tatsache. Sonst könnte ich aufs Duschen pfeifen, mir irgendeinen Sack überwerfen, damit ich nicht friere und mein Essen wie in der Steinzeit mit den Händen in den Mund schaufeln. Nein, wir Menschen haben uns schließlich so was wie Kultur und Lebensart angewöhnt - macht das Zusammenleben schöner, oder?

In diesen Topf werfe ich auch das Lächeln, das uns für den anderen angenehm macht. Ich kann mich hängen lassen oder ich kann mich aufrichten - ich habe die Wahl. Also ist es nicht "unecht", zu fragen: Wie wirke ich auf andere? Aber - und nun kommt der springende Punkt - es sollte natürlich nicht zum Selbstzweck werden.

Ein gesundes Mittelmaß zwischen Meine-Wirkung-bedenken und Mich-loslassen - ich mein, das ist es.

Gruß, Eve

Helferlein 133 Wien W, 30

Eve12 wrote:

Ich bemühe mich aber doch - wohl auch ganz legitim - auf andere durch Gepflegtheit, durch mein äußeres Erscheinungsbild angenehm zu wirken. Ich erhoffe mir AUCH Zuwendung, Zuneigung dadurch, dass andere mich eben mögen (so wie ich bin). Das ist nun mal Tatsache. Sonst könnte ich aufs Duschen pfeifen, mir irgendeinen Sack überwerfen, damit ich nicht friere und mein Essen wie in der Steinzeit mit den Händen in den Mund schaufeln. Nein, wir Menschen haben uns schließlich so was wie Kultur und Lebensart angewöhnt - macht das Zusammenleben schöner, oder?

Ich hoffe, Du machst das nicht nur wegen der Reaktion der anderen... ?
Du mußt Dich doch ersteinmal selbst wohl fühlen in Deiner Haut. Das gleiche habe ich mir mit dem Lächeln gedacht, bei manchen könnte es helfen, bewußt jemanden anzulächeln, aber da Du dann anfängst, Dich zu fragen, wie das wirkt, warum nicht lieber sich selbst ersteinmal im Spiegel anlächeln? Oder auch ohne Spiegel...
Bei mir geht es derzeit übrigens garnicht. Mein Mund lächelt zwar, aber meine Augen rühren sich kein bißchen...
Die nächste Möglichkeit wäre es, sich vom Lächeln anderer (z.B. von Kindern) anstecken zu lassen. Geht sicherlich nicht alles von heute auf morgen...

LG,
p.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hi P.!

pregunta wrote:

Ich hoffe, Du machst das nicht nur wegen der Reaktion der anderen... ?
Du mußt Dich doch ersteinmal selbst wohl fühlen in Deiner Haut. ... warum nicht lieber sich selbst ersteinmal im Spiegel anlächeln? Oder auch ohne Spiegel...

Nö, sicher nicht nur wegen der Reaktion, sondern schon auch, weil ich mich geduscht selbst besser leiden und riechen mag Laughing

- und ein Sack kleidet nicht so vorteilhaft auch in meinen eigenen Augen. Razz

Aber die Sache mit dem Selbstanlächeln oder auch nur mal so - ohne Absicht - finde ich gut! Du sagst was sehr Wichtiges damit: In der eigenen Haut wohl fühlen, auch ganz ohne andere Menschen - ist schon die Grundvoraussetzung für eine gute Beziehung.

Werde ich beherzigen Exclamation

Gruß, E.

P.S. Ich frag mich gerade, ob es eigentlich ein Zeichen dafür ist, sich zu mögen, wenn man so einen Tag lang zuhause als Lurch rumschlurft... nur mit Katzenwäsche und in den ältesten Klamotten... also, für mich gehört das manchmal zu einem so richtig tollen Sonntag... Embarassed

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Wie finde ich eine Freundin/Partnerin?