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smartie
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Post Sat, 12.Jul.03, 7:37      Angst vorm Essen, Verschlucken, Übelkeit Reply with quoteBack to top

Hallo!
Nachdem ich mich bereits vorgestellt hatte, bin ich nun hier gelandet! Danke Nils! Very Happy

Also: ich bin 28 Jahre alt (sehe aber wesentlich jünger aus, aber das tut ja nichts zur Sache..sieht mich ja keiner) und ich habe seit Ewigkeiten das Probelm, angst vor dem Essen zu haben.
Ich erinnere mich noch daran, wie mir meine Eltern, als ich sehr klein war, mein Brot immer in kleine Stücke geschnitten haben. Je kleiner die Stücke und dementsprechend größer die Anzahl, dachte ich nur "das wird ja immer mehr... " da wurde mir dann schon schlecht...

Ich kann nicht ins Restaurant, nicht bei/mit Freunden essen und Sachen, die für den Magen "anstrengend" wären, das geht gleich gar nicht. Dinge wie Sahnetorte, Sachen von der Imbissbude, fettige Sachen.
Ich denke immer daran, dass mir schlecht wird und welche Blamage das dann wäre....
Essen kann ich fast nur alleine.
Das schlimmste für mich sind Familienessen, mit allen an einem Tisch. Und wenn mir dann noch jemand etwas auf den Teller schaufelt, dann geht gleich gar nichts mehr...

Wenn es ganz schlimm kommt, kann ich nur Zwieback, Toast, Tee und Cola zu mir nehmen, da weiss ich wenigstens, dass es mir bekommt...

Nur wenige Leute kennen mich essend, bei denen liegt die Vermutung nahe, dass ich nicht essen WILL, aber das ist es eigentlich nicht.

Wenn ich mir ausnahmsweise mal nicht einbilde, mir könnte von dem Essen an sich schlecht werden, dann ist die Angst da, ich könnte mich verschlucken... und dann eben erbrechen...

So, das nur einmal zur "Einführung" in mein Problem. Ich hoffe, meine Zeilen liest jemand, der ähnliche Probleme und vielleicht auch einige Tips zur Besserung hat?!?!!??!?!?!
Ich bin jedenfalls ratlos und inzwischen verzweifelt!

Vielen Dank schon einmal! Freue mich über Beiträge!

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Post Sat, 12.Jul.03, 10:09      Reply with quoteBack to top

smartie wrote:
Das schlimmste für mich sind Familienessen, mit allen an einem Tisch. Und wenn mir dann noch jemand etwas auf den Teller schaufelt, dann geht gleich gar nichts mehr...

Tja, so trifft man sich wieder. Wink

Zum Thema: Bei mir ist es jetzt auch immernoch so, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich "mit anderen" esse. Du sagst, bei Dir liegt das daran:
smartie wrote:
Ich denke immer daran, dass mir schlecht wird und welche Blamage das dann wäre....

Ob das bei mir auch so ist, weiß ich jetzt gar nicht. Ich kriege dann (mit anderen) einfach so'n komisches Gefühl und kann irgendwie einfach nicht mehr essen. Letztens hab' ich quasi nebenbei "bewiesen", dass es doch geht, aber das is' 'ne andere Sache. Wink

In Deiner Vorstellungs-Nachricht hast Du noch folgendes gesagt:
Quote:
Ich kann nichts "Unbekanntes" essen... Ich habe angst vor Salmonellen, Viren oder Bakterien im Essen...

Und das kommt mir seeehr bekannt vor, weil solche Angst hatte ich auch mal. Da hab' ich dann von über 80 auf unter 50 abgenommen. Und wenn ich was gegessen habe, dann habbich erst dreimal das Haltbarkeitsdatum gecheckt und mir ganz genau angesehen, ob das "Objekt" nicht irgendwie komisch aussieht. Und nachdem ich es dann verspeist hatte, hatte ich Angst, dass es gleich eine negative Wirkung haben könnte...

Tja, eines muss man meinem früheren VT-Typen ja lassen: Das hat er wegbekommen. Das ist wahrscheinlich typisch für VT: Ich sollte halt (auch unter Angst) was essen und nicht immer alles doppelt oder dreifach checken, und wenn das 'n paar Mal gut geht, sollte die Angst davor zurückgehen und das Ganze einfacher werden. Das hat wohl auch geklappt, jedenfalls fällt mir das heute viel leichter. Wink

Man kann sich natürlich fragen, wo diese Ängste überhaupt herkommen. Und bei mir kann ich sagen, dass meine Mutter da schon immer etwas panikartig war, was Krankheiten und so angeht. Hab' irgendwo schon mal gesagt, dass sie, als ich Baby war, sogar meinem Vater verboten hat, mich zu sehen, wenn er nur mal kurz erkältet war. Und ich erinnere mich, wie sie mir und meinem Bruder immer gesagt hat, wie sollten im Sommer dies und das nicht essen, wenn wir unterwegs sind, weil das ist bestimmt verdorben und blabla. Meine Mutter dürfte auch die einzige Person sein, die "vorbeugend" Aspirin nimmt. Weiß nicht, vor was da vorgebeugt wird - aber sie macht das zum Beispiel, wenn Erkältungen rumgehen. Hmm, sehr fadenscheinig. Ich kann mir aber vorstellen, dass solche Symptome wie Du und ich sie hier beschrieben haben unter solchen Umständen durchaus entstehen könnten. Wink

Bye,
Nils
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Post Sat, 12.Jul.03, 11:12      Reply with quoteBack to top

ich kenne das - so grob auch. ich kann auch nicht mit menschen essen- je näher sie mir stehen desto eher klappts nicht. für MICH liegt das daran, dass zusammen essen etwas SEHR intimes ist.
nicht umsonst verlangt der scheidungsrichter bei einer WAHRHAFTIGEN trennung ,eine trennung von TISCH und bett....
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smartie
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Post Sat, 12.Jul.03, 11:57      Reply with quoteBack to top

Hab´jetzt leider nicht so arg viel Zeit, wollte mich aber schnell mal melden weil ich mich so sehr über Nachricht gefreut habe!

Nur erst mal soviel: meine Eltern sind bzw. waren da eigentlich eher das ganze Gegenteil von mir. Also in die Wiege wurde mir das nicht gelegt. Die konnten/können mich da auch gar nicht verstehen. Meine Mutter hatte zwar (nach eigenen Angaben) eine Eßstörung, aber eben nicht die meine...

Meine gesamte Familie ist auch eher essfreudig, zumindest essen sie alle gerne in Gesellschaft und machen sich überhaupt nicht den Kopf, den ich mir immer mache...

Das mit der Intimität sehe ich genauso

Ich habe nur mal festgestellt, dass je legerer der Anlass (Stehparty oder so) die Sorgen geringer ausfallen...
und wenn ich irgendeinen Grund habe (z.B. sage, ich habe schon gegessen oder ich habe Kopfschmerzen und nicht so viel Appetit, oder da ich Vegetarierin bin, kann ich auch mal sagen, dass ich das halt nicht essen mag) dann stehe ich nicht so unter Druck und schaffe dann doch einen oder zwei Happen von irgendeiner Kleinigkeit, die einen nicht so bedrohlich ansieht... Very Happy

Ach, schwer das zu beschreiben, aber ich denke, ihr versteht das!

Danke erst einmal, später mehr (wenn ich keinem auf den Geist gehe)

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Post Sat, 12.Jul.03, 12:00      Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich habe nur mal festgestellt, dass je legerer der Anlass (Stehparty oder so) die Sorgen geringer ausfallen...


eben! genau DAS meinte ich Wink

is ja längst nicht so intim...
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Post Sat, 12.Jul.03, 12:10      Reply with quoteBack to top

smartie wrote:
Ich habe nur mal festgestellt, dass je legerer der Anlass (Stehparty oder so) die Sorgen geringer ausfallen...

...and...
Time wrote:
eben! genau DAS meinte ich. is ja längst nicht so intim...


*strange* Jetzt, wo ich das von Euch lese, kann ich mir das gut vorstellen, und es macht sogar 'n bißchen Sinn. Mr. Green Zuvor hätte ich aber gedacht, dass sich das Problem mit Leuten, die man besser kennt / mit denen man vertrauter ist, weniger stark auftreten sollte.

Da müsste ich jetzt mal nachsehen, wie das denn in diesem Zusammenhang bei mir so genau war. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass auch hier die Probleme erst beginnen / stärker sind, wenn das ganze "intimer" ist...

Bye,
Nils

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smartie
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Post Sat, 12.Jul.03, 19:02      Reply with quoteBack to top

und wenn ich so recht darüber nachdenke, so gefällt mir auch der Gedanke nicht unbedingt, mit jemandem das Bett zu teilen... zumindest nicht permanent... (nur mal so am Rande erwähnt.. im Hinblick auf den Vergleich mit dem Scheidungsrichter) ...Stößt auch des öfteren auf Unverständnis.
Dieses Problem habe ich aber auch immer damit abgetan, dass mir ja eben auch nachts übel werden könnte... nicht auf denjenigen mit dem ich die Kissen teile bezogen Wink , sondern im Hinblick darauf, was ich vielleicht unverträgliches zuvor gegessen habe...

Was ich auch niemals machen würde, ist Alkohol trinken... denn ich weiß ja nicht, wie ich den vertrage und außerdem verliere ich dann ja auch die Kontrolle... und ich werde auch nie vergessen, wie ich mit vier oder fünf Jahren einen Betrunkenen gesehen habe, wie er die halbe Einkaufsstraße vollgereiert hat...

Oh Mann... also Nils, das ist "strange"!

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Post Sat, 12.Jul.03, 19:27      Reply with quoteBack to top

tja, was lehrt uns das? *seufz*
es ist wohl eher KEINE essstörung ,sondern eine beziehungsstörung Wink

alles liebe

Time
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Post Sat, 12.Jul.03, 19:35      Reply with quoteBack to top

Quote:
Was ich auch niemals machen würde, ist Alkohol trinken...

Funny - auch ich trinke niemals Alkohol. Ich glaube, dass liegt daran, weil ich Angst habe, dann keine Kontrolle mehr zu haben und meine "Maske" nicht mehr kontrollieren kann. Does that make sense? Wink

Ebenfalls interessant: Auch bei mir scheint das Ganze ja in Zusammenhang mit einer Beziehungsstörung zu stehen...

Bye,
Nils

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Post Sat, 12.Jul.03, 20:35      Reply with quoteBack to top

hmmm...
also an eine Beziehungsstörung glaube ich nun aber wirklich nicht. Das ist so das einzige, bei dem ich KEINE Probleme habe oder bisher hatte.

Das mit der Kontrolle über sich selbst haben, dass ist für mich so mit das wichtigste. Ich galube, es gibt keinen Menschen, der sich besser unter Kontrolle hat als ich. Ich hab´auch Panik vor Drogen (passt hier wohl nicht rein, aber sicherlich gehts Dir da auch so,oder Nils?) Ich habe einmal (ohne es zu wissen) ein Stück Hasch-Kuchen gegessen... Das war mein allerschlimmstes Erlebnis. Ich war null ich selbst und hatte so dermaßen Panik...

War ja auch ne gute Kombination: Kuchen und Drogen! Und dann noch auswärts!
Laughing

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Post Sat, 12.Jul.03, 20:41      Reply with quoteBack to top

nun ja...wenn du den gedanken konsequent weiterdenkst, dann würdest du ja darauf kommen WAS du mit der (übermäßigen)kontrolle zu verhindern suchst... Wink
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Post Sat, 12.Jul.03, 22:05      Reply with quoteBack to top

smartie wrote:
Ich habe einmal (ohne es zu wissen) ein Stück Hasch-Kuchen gegessen...

*lol* It's those green cookies again (sorry, Insider-Spruch)...

smartie wrote:
Ich hab´auch Panik vor Drogen (passt hier wohl nicht rein, aber sicherlich gehts Dir da auch so,oder Nils?)

Ja, vor sowas habe ich auch großen "Respekt". Will sagen: Einige Leute, die man da so kennt, gehen damit ja ganz locker um. Aber ich hab sowas noch nie gemacht, und das willich auch gar nicht.

Time wrote:
nun ja...wenn du den gedanken konsequent weiterdenkst, dann würdest du ja darauf kommen WAS du mit der (übermäßigen) kontrolle zu verhindern suchst...

Das würde ich jetzt auch so sehen, wie Time. Wink

Bye,
Nils

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Post Sun, 13.Jul.03, 0:43      Reply with quoteBack to top

liebe smartie,


ich selber kenne diese form von problem auch, jedoch nicht ganz so "stark".
bei mir ist es eine emethophobie, = angst vor erbrechen.
familienessen z.b. sind auch für mich der totale graus Confused Shocked . aber auch, weil es da bei mir mit "beziehungsspannungen" mit meiner schwester z.b. einhergeht.

glaube auch, dass diese angst, mit beziehungen zusammenhängt. oder zusammenhängen kann.

was du wahrscheinlich echt nicht hast, ist eine essstörung.
ich würde deinen beitrag eher unter ängste setzen Wink .

von meiner thera wurde ich aufgeklärt, dass die angst vor übelkeit, erbrechen und vor essen eine "spezifische phobie" ist.
indirekte ursache vielleicht beziehungskonflikte (die müssten bei dir ja aber bereits echt schon als kind stattgefunden habe, denn du kennst diese angst ja seit frühester kindheit, gell).

ich kenne die angst vor erbrechen zu müssen, auch seit meiner kindheit. es ist elend.
(wie bulimiker diesen vorgang noch bewusst provozieren, das ist für mich unvorstellbar Confused .)

was ich auch gleich habe wie du; ich schaue auch immer auf datums von lebensmitteln Wink , und getraue mich auch kaum "Unbekanntes" zu essen.
auch eier sind mir z.b. nicht geheuer, wegen salmonellengefahr.
auch war/bin ich dadurch auch ziemlich schlank schätz ich.
heute bin ich o.k. aber vor einem jahr war ich echt zu dünn.
man meinte dann auch, ich sei magersüchtig. aber ich will ja nicht so dünn sein!!!!

momentan bin ich in einer neuen therapie, -

verhaltenstherapie. ich leide unter verschiedenen störungen. aber als erstes behandeln wir dieses problem;meine angst, zu erbrechen.
haben damit jedoch noch nicht angefangen. bin aber gespannt darauf Wink , wie das gehen soll.
meine angst war/ist zunächst, dass ich in der therapie dann nicht drum herum komme, während dieser behandlung mal echt ERBRECHEN ZU MÜSSEN, um davon überhaupt geheilt werden zu können, von der angst.
das wär mein horror. meine thera beruhigte mich aber, und sagte, dass das NICHT SEIN MUSS.

... an und für sich, ...denke ich, ist erbrechen ja was natürliches. eine reaktion vom körper, wenn der magen etwas nicht erträgt z.b.
und findet normalerweise ja auch eher selten statt.
mein wunsch ist/wäre, (wieder?) ein normales verhältnis dazu zu bekommen.
dass ich mich nicht mehr so sperre, dagegen, wenn mir mal echt übel sein sollte. dass ich es "zulassen" kann, wenn es raus muss Confused .

nun reichts mir aber, für heut nacht genug davon geredet Wink .

liebe grüsse, sonnenblume
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