Vorstellungsgespräch-Ergebnis: Einzelkind!

sporadischer Gast 7 OÖ M, 20

Hallo!

Bin 20j, und war heute bei einem Vorstellungsgespräch, anwesend waren ich, der Chef und die Marketingleiterin. Naja, habe nicht den besten Tag heute, war nervös und konnte die Fragen für meinen Eindruck nicht wirklich gut beantworten..war bis jetzt eigentlich nie der fall, aber egal, ist ja auch kein problem, kommt halt vor.

Doch was mich interessiert, ist, das die Marketingleiterin, die sehr distanziert war, am Ende des Gesprächs sagte: "Sie sind ein Einzelkind, richtig" und grinste mich - schwer zu sagen - wissend an - sie hatte natürlich recht, konnte Sie diese Information während des Gespräches an meinen Aussagen feststellen?? - Würde mich echt interessieren.

War das eine positive oder negative Feststellung, dass ich ein Einzelkind bin?? *gg*

Ich weiß, sehr komplizierte Fragen, doch mir geht das nicht mehr aus den Kopf, ich meine, ich habe ganz normal geredet und die kann aus meine Sätzen herauslesen, dass ich ein Einzelkind bin, da bin ich baff, echt!

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

Doch was mich interessiert, ist, das die Marketingleiterin, die sehr distanziert war, am Ende des Gesprächs sagte: "Sie sind ein Einzelkind, richtig" und grinste mich - schwer zu sagen - wissend an - sie hatte natürlich recht, konnte Sie diese Information während des Gespräches an meinen Aussagen feststellen?? –

Moin Robbie.

Einzelkind zu sein....IST.
Ein Adjektiv benutzt man dafür, wenn man damit ein Motiv verknüpft. Das Motiv, dich einzuordnen, um bei dir den Eindruck von Größe zu hinterlassen. Sie wollte dir zeigen, was sie kann. Wie groß sie ist, Ihre Macht demonstrieren. Lass dich bitte nicht verschaukeln. Menschen neigen dazu, alles, was sie in die Hände bekommen, zu benutzen, um Macht zu erlangen. Wie Werkzeuge. Psychologie dient vielen ausschließlich dazu, Macht über Menschen und sich selbst zu bekommen. Und hier wendet sie ihr Wissen an, um dich zu beeindrucken. Das ist nicht schwierig. Sie hat ihren Speicherinhalt abgerufen und mit dir verglichen...dann gemutmaßt, glück gehabt... und du bist verblüfft.

Man kann Artikel und Arbeiten, Zeitschriften und Sendungen damit füllen, was es bedeutet, ein Einzelkind zu sein. Frag sie doch mal, was es bedeutet, dass Kohlendioxid in der Luft ist. Manche schätzen auch das ein. Und du wirst verblüfft sein, was sie wissen. Es ist Heiße Luft. Heiße Luft treibt Räder an. Das Problem ist, dass diese Räder sich zwar immer drehen und in Bewegung sind...aber nicht vom Fleck kommen.

Mach dir keine Sorgen, Einzelkind zu sein hat weder vor noch Nachteile für dein Leben.

Viele Grüße
Hiob

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Robbie,

robbie wrote:

anwesend waren ich, der Chef und die Marketingleiterin.

fällt dir an deiner Formulierung nicht selbst was auf? Wink

Quote:

konnte Sie diese Information während des Gespräches an meinen Aussagen feststellen?

s.o. ...ich nehme an: JA

Quote:

War das eine positive oder negative Feststellung, dass ich ein Einzelkind bin?? *gg*

Erst mal ist das egal wie viele Geschwister jemand hat. Wenn das Verhalten/Einstellungen jedoch auf eine gewisse Ich-Bezogenheit hindeutet kommts wohl auf den Job an, zu dem du dich beworben hast. Wenn es in selbigen darum geht, dass du dich durchsetzt und wenig soziale Kompetenz im Umgang mit Kunden und Kollegen zeigen musst, ist das sicherlich gut. Im sozialen Bereich oder beim Service wohl eher schlecht.

Lg,

Irrlicht

sporadischer Gast 7 OÖ M, 20

Erstmal danke für die Antworten!

tanzendes_irrlicht wrote:

Hallo Robbie,

robbie wrote:

anwesend waren ich, der Chef und die Marketingleiterin.

fällt dir an deiner Formulierung nicht selbst was auf? Wink

nein, ich weiß nicht was du meinst, sag doch mal, keine Angst, du kannst es mir ruhig geben! Laughing

@Hiob
Alle Achtung, für das, dass du weder die Situation noch die Person kennst, hast du, denke ich, ein wirklich passendes Statement abgegeben, Wow!

Mir is eh klar, dass ich mir keine konkrete Antwort erwarten konnte, wie sie das herausgefunden hatte, und ob sie das positiv oder negativ meinte, wobei ich der Meinung bin, dass sie es eher negativ meinte, ich denke, ich kam zu egoistisch rüber..um konkretere Aussagen von euch zu bekommen, hätte ich wohl das ganze Gespräch wiedergeben müssen.

Wenn Hiobs Theorie - Stichwort Macht - stimmt, finde ich das schon sehr armselig..wobei es zu ihrem Wesen - soweit ich sie einschätzen konnte - sehr passen würde..

Was mich interessieren würde, durch welche Verhaltensweise kann ein Geschulter erkennen, ob jemand ein Einzelkind ist, ist es Egoismus, Schüchternheit,...ich bin mir sicher, so was steht in nahezu jedem Psychologiebuch.

Ich bin jetzt eh nicht deprimiert oder so, mich fasziniert es einfach, wie sie dass in 20 min Vorstellungsgespräch herausfand, wahrscheinlich hat sie eh nur in meinem Lebenslauf erkannt, dass ich keine Geschwister angeführt hatte, und wie Hiob gesagt, nur ihre "Macht" ausüben wollte. Laughing

schönen Tag,
robbie

Forums-InsiderIn 427 Wien W, 21

Hi Robbie,

ich musste gerade echt lachen über das Zitat:

Quote:

tanzendes_irrlicht schrieb:
Hallo Robbie,

robbie schrieb:
anwesend waren ich, der Chef und die Marketingleiterin.

fällt dir an deiner Formulierung nicht selbst was auf?

In der Volksschule wurde ich ständig von meiner Lehrerin gerügt:

Nicht "ICH und ... " sondern "... und ICH". Das ging Jahre so - bis ich einen Bruder bekam *lol*.

Einzelkinder neigen einfach dazu, sich immer in den Vordergrund zu stellen. Ich hoffe das ist jetzt nicht falsch ausgedrückt. Man nimmt sich selbst immer zuerst - weil man es ja von zu Hause so gewohnt ist. Schließlich ist man ja immer "der erste und einzige", ist ja schließlich niemand anderer da.

Tanzendes Irrlicht wollte dich einfach darauf hinweisen, dass du dich selbst in der Aufzählung als erster angeführt hast. Für gewöhnlich - hat auch etwas mit Höflichkeit zu tun wie ich finde - nimmt sich selbst immer am Ende einer Aufzählung.

So könntest du dich selbst als Einzelkind "geoutet" haben - ohne es zu wissen.

Ist aber nicht negatives - daran kann man arbeiten. Jeder Mensch - auch Einzelkinder *ggg* - kann lernen sich selbst ein wenig zurückzunehmen. Nur ein Bisserl grinsend

lg
sensi

OT
@tanzendesIrrlicht: Hoffe du bist nicht böse, dass ich dir da jetzt "zuvorgekommen bin" - war halt auch 12 Jahre lang Einzelkind *g*.

sporadischer Gast 5 Süd-West-Deutschland W, 19

*löschen.will*
Hab versehentlich 2x gepostet.

sporadischer Gast 5 Süd-West-Deutschland W, 19

Mir ist das auch schon passiert, werde auch öfters als Einzelkind erkannt. Das ist mir aber nicht unangenehm, im Gegenteil, ich freu mich drüber, denn es liegt bestimmt an meinem selbstsicheren Auftreten, meiner Redegewandtheit, meiner Art, direkt meinen Standpunkt zu äußern... Leider wird mit Einzelkindern offiziell nur Schlechtes assoziiert, aber eigentlich gibt es viele positive Merkmale, die ein Einzelkind auszeichnen, und darauf reagieren die Leute sehr wohl (unbewusst). Neben dem bereits Genannten - klug und starke Persönlichkeit - wären das noch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein. Ich achte auch immer darauf, fair mit anderen umzugehen, so wie meine Eltern mit mir. Man lernt eine Menge, charakterlich wie moralisch, wenn man von Klein auf viel mit Erwachsenen zusammen ist.
Die Vermutung "Einzelkind" wurde bei mir übrigens nie boshaft geäußert, sondern immer mit nem Schmunzeln dabei (2mal sogar mit Kompliment Smile

) und ich hab es meinerseits lächelnd bestätigt. Also überhaupt nix Schlimmes. Im Vorstellungsgespräch würde ich nachhaken, wie der andere denn darauf kommt, und dann auf meine einzelkindspezifischen Stärken hinweisen. Dem Machtbedürfnis der Marketingchefin (sollte es so sein) würde ich gegensteuern, indem ich mich einfach nicht verunsichern lasse. Nimm nicht jeden Kommentar, den du in deinem Leben hörst, so schwer, und bleib dir selbst treu.

www.geschwisterlos-gluecklich.de.vu

Forums-InsiderIn 395 München M, 22

Miralynn wrote:

Neben dem bereits Genannten - klug und starke Persönlichkeit - wären das noch Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein.

äh, kannst du mir bitte erklären wieso einzelkinder im schnitt klüger sein sollten als welche mit geschwistern?

Quote:

Man lernt eine Menge, charakterlich wie moralisch, wenn man von Klein auf viel mit Erwachsenen zusammen ist.

sicher, aber im umgang mit anderen kindern lernt man auch was, soziale interaktion, umgang mit konfliktsituationen und so zwinkernd..

klar, beides hat seine vor- und nachteile, aber gerade deshalb würde ich mir kein urteil darüber erlauben was denn nun im schnitt besser ist(; insbesondere da in der definition dessen was denn nun eigentlich ´ein besser entwickeltes kind´sein soll schon sehr viel persönliche wertung steckt). vielleicht lernt z.b. ein kind, das sich häufiger mit erwachsenen auseinander setzt, eher dinge wie pflichtbewusstsein oder moralisch reife entscheidungen für die man auch einsteht... aber wo steht geschrieben, dass diese andere entwicklung am ende einen besseren abschluss findet?
imho ist es sehr wichtig kindern lange genug die möglichkeit zu geben ein kind zu sein; also insbesondere das recht impulsiv, unüberlegt und unverantwortlich zu handeln grinsend

oder anderes beispiel: geschwisterliche zuneinung und verständnis... gerade in der pubertät könnte ich mir vorstellen haben es geschwister wesentlich leichter emotional an jemanden ranzukommen als die eltern, ganz gleich wie gut das verhältnis der eltern zu ihrem kind auch ist.

gerade deshalb sollte man wirklich keine wertung vornehmen, auch nicht innerlich oder in bezug auf sich selbst. wenn jemand sich selbst als egoistisch wahrnimmt wird es ihn/sie vermutlich auch stärker treffern von nem personaler als solcher enttarnt zu werden. *g*

und demographisch wäre es ehrlich gesagt auch ein debakel nur noch ein-kind-familien zu haben, aber das ist eh klar zwinkernd..

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Vorstellungsgespräch-Ergebnis: Einzelkind!