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TIM14
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Post Wed, 07.Feb.07, 10:13      Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo ,

halte es für einen großen Fehler, Menschen die Selbstmordgedanken
äußern, abzuwürgen und so die Auseinandersetzung, mit einem
Tabuthema zu verhindern.
Menschen, die hier ernsthaft so etwas äußern, sind in einer
verzweifelten Notlage und benötigen zuerst unsere Hilfe und
Anteilnahme und nicht den erhobenen Zeigefinger.
Das Schlimme ist nämlich, dass dieser scheinbare Ausweg
dem Irrtum unterliegt, eine Lösung zu sein!
Die Probleme sind entstanden, weil mensch lebt bzw. an einem
erfüllten Leben gehindert wird. Darum kann eine mögliche Lösung der
Probleme auch nur im Diesseits liegen.
Im Jenseits gibt es weder Probleme noch Bedürfnisse, sondern einfach
nur Nichts.
Nach meiner Auffassung, ist selbst das kümmerlichste Dasein mehr als Nichts.
Bitte daran denken, bevor es keinen Weg mehr zurück gibt.

LG Tim
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Annemarie
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Post Wed, 07.Feb.07, 12:04      Re: Selbstmordgedanken Reply with quoteBack to top

Lieber Tim,

ich finde es auch nicht gut, jemanden, der solche Gedanken ausspricht, einfach auf irgend eine Art und Weise "abzuwürgen".

Das gilt aber für Menschen, mit denen ich real reden kann, die ich wirklich kenne ... ich meine welche, die ich echt erreichen und somit auch eine echte Hilfe sein kann.

Hier oder sonstwo im Internet sehe ich es sogar als gefährlich an, einen Thread dieser Problematik bestehen zu lassen.

Okay, kann sein, daß ein kurzes drüber schreiben, diskutieren, ein ausreichendes Ventil sein kann, diese Gedanken zumindest vorerst mal beiseite zu schieben. Aber was dann?
Wie bestimmt viele von uns wissen, wird ein Problem nicht kleiner, nur weil es für den Moment durch anderes überdeckt wird. Das nächste Tief und die nächsten Kämpfe mit sich selbst und dem Leben werden folgen ... und das leider meist nicht abgeschwächt, sondern im Gegenteil noch verstärkt. So meine Erfahrungen.

Dann gibt es diese Ankündigungen: "Ihr könnt schreiben, was ihr wollt - ich mach´s ja trotzdem!"

Gut, da halte ich meine Gedanken besser zurück, aber frage Dich: Wie fühlst Du Dich, wenn Du so eine Ankündigung liest und natürlich genau so wie der/die SchreiberIn weißt, daß Du daran nichts ändern kannst.

Ist nicht das Einzige, was Dir bleibt, eine flaue Ungewissheit ... vielleicht sogar das Gefühl, Deiner Verantwortung (die Du in Wirklichkeit nie hattest) nicht gerecht geworden zu sein? ...

... diese Ausführungen können leider beliebig verlängert werden Confused

Wenn es auch hart rüberkommen sollte ... ist es nicht besser, die Verantwortung dem zurückzugeben, der sie auch für sich übernehmen kann? Nämlich dem Schreiber selbst?

Lieber Tim, genau wie Du habe ich mir zu diesem Thema schon sehr viele Gedanken gemacht ... diese oben geschriebenen sind nur ein paar wenige davon ... ich hoffe ich konnte Dich ein wenig damit erreichen.

Verständnisvolle Grüße und alles Liebe,
Annemarie

PS.: Hab´ Deine Titelzeile um Selbstmordankündigungen im I-Net erweitert, weil ich es so verstanden habe, daß es darum geht, solche "Hilferufe" im Forum nicht "abzuwürgen".

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comus
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Post Wed, 07.Feb.07, 12:47      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo Tim,

Ich gebe dir Recht – Suizid ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.

Niemand spricht gerne darüber und trotzdem passiert es jeden Tag. Jährlich sterben hierzulande mehr Menschen durch suizidale Handlungen als bei Verkehrsunfällen, dennoch wird dieser einsame Tod weiterhin gesellschaftlich als Einzelschicksal einiger weniger Menschen angesehen.

Also da läuft was falsch, ganz klar, Prävention ist dringend gefragt.

Dennoch kann ich deiner Argumentation, dass hier im Forum Menschen die Selbstmordgedanken äußern abgewürgt werden wenig abgewinnen. Es geht nicht darum die Diskussion und Auseinandersetzung zu verhindern, sondern die Möglichkeiten die ein Forum bietet konkret zu machen.

Wer sich umbringen möchte, dem wird mit ein paar netten aufmunternden Worten nicht viel geholfen sein, da ist sofortige und FACHLICHE Hilfe unerlässlich.

Ein weiterer Aspekt ist Selbstmordgedanken in einem anonymen Umfeld wie hier zu äußern, verunsichert jeden der so einen Beitrag liest – ohne die Möglichkeit zu haben das verhindern zu können. So findet gewollt oder ungewollt eine Machtverschiebung statt, der sein Leid kundtut (der scheinbar Hilflose) hat gleichzeitig ein ungeheures Machtmittel, er zieht die Fäden und die anderen sind GEZWUNGEN zu reagieren ohne eine wirkliche Möglichkeit dazu zu haben.

Schließlich weiß ich ohne den persönlichen Kontakt nicht wie es der betreffenden Person in diesem Moment wirklich geht, daher wie weiß ich wie ernst oder nicht die Situation tatsächlich ist?

Daher kann der einzig seriöse Rat sein, schnapp dir das Telefon und hol dir SOFORT REALE Hilfe. Wenn ich Zahnschmerzen habe reicht mir ebenso wenig ein Medizinforum für meine Genesung, da geh ich auch zum Zahnarzt.

Ich bin auf dieses Thema sensibilisiert, da ich schon einen geliebten Menschen durch Selbstmord verloren habe. Und verhindern konnte diesen Entschluss gegen das Leben weder gut gemeinte Worte, weder Medikamente, auch nicht die therapeutische Unterstützung. Insofern gibt es bei potentiellen Selbstmördern eine große Bandbreite wie konkret und oft schon zwanghaft dieser Gedanke an ein baldiges Ende ist. Und wie willst du das wissen?

Eines möchte ich noch sagen, Menschen die sich umbringen tun das meist nicht weil sie nicht mehr leben wollen, sie wollen nur SO nicht mehr leben. Wegen ihren Bedingungen sterben sie, nicht wegen dem Leben.

Zusammengefasst „Suizid“ soll hier im Forum weiterhin ein Thema sein über welches offen gesprochen werden kann. Diskussion darüber - Ja, Board für Selbstmordankündigungen - Nein. Die Eigenverantwortung eines Menschen kann nicht einem ganzem Forum übertragen werden.

comus
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Toughy
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Post Wed, 07.Feb.07, 15:04      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr,

ich hoffe, ich übertreibe dieses Mal nicht so sehr wie in dem anderen Thread. Ich hab mich dort über den Großteil der Reaktionen beschwert. Aber es war gar nicht die Mehrheit der Postings, auf die ich emotional stark reagierte. Meine momentane Dünnhäutigkeit hat mich ungerecht werden lassen. Dafür möchte ich mich zunächst einmal entschuldigen.

Zum Thema:

Ich tu mich mit manchen Argumenten, die gegen das Äußern solcher Gedanken sprechen, recht schwer. Bei konkreten Ankündigungen sehe ich durchaus die Notwendigkeit, andere User zu schützen. Gegen Entschlossenheit kann man nichts ausrichten, und insofern gehe ich mit den Modalitäten im Forum und solchen Bedenken wegen der Machtverschiebung durchaus konform.

Ich finde es nur nicht immer so einfach, Gedanken von Ankündigungen zu unterscheiden... oder glaube, dass Gedanken manchmal zu (vor-)schnell als Ankündigungen gedeutet werden. Und dann halte ich es für ungünstig, den Riegel der Threadsperrung vorzuschieben.

Suizidgedanken sind u.a. ein Symptom (!) für Depressionen. Wenn nun jemand schwer depressiv ist, er öffnet sich und erlebt Zurückweisung - das muss sich doch ganz fürchterlich anfühlen!? Treibt das nicht eher noch weiter in die Verzweiflung?

Annemarie wrote:
Okay, kann sein, daß ein kurzes drüber schreiben, diskutieren, ein ausreichendes Ventil sein kann, diese Gedanken zumindest vorerst mal beiseite zu schieben. Aber was dann?

Zur Seite schieben oder auch aussprechen, ansehen... Ich kann mir vorstellen, dass es hilfreich ist, wenn andere ihre Erfahrungen mitteilen, zeigen, dass eine Lage selten so aussichtslos ist wie sie erscheint und berichten, was ihnen geholfen hat (z.B. Therapie). Die (oft selbstgewählte) Isolation Verzweifelter, der Eindruck, völlig allein dazustehen (und als Bestätigung dafür das "Abwürgen"), halte ich für gefährlicher als Verständnis, Rückhalt u.ä.
Das setzt natürlich voraus, dass wir/die User in der Lage sind, Verständnis dafür aufzubringen, dass einem Menschen manchmal alles aussichtslos erscheint oder dass er vorübergehend keine Kraft mehr hat zu kämpfen.
Gelingt das nicht, halte ich es für angebrachter, einen Thread zu schließen - aber nicht, um die Community zu schützen, sondern die/den Betroffene/n.
Und sicherlich gehört ein wachsames Auge dazu, das schaut, ob sich die User nicht vielleicht gegenseitig "aufheizen". Destruktiv solle ein solcher Austausch nicht werden.

Annemarie wrote:
Das nächste Tief und die nächsten Kämpfe mit sich selbst und dem Leben werden folgen ... und das leider meist nicht abgeschwächt, sondern im Gegenteil noch verstärkt. So meine Erfahrungen.

Das ist von Dir sicher nicht so gemeint, Annemarie, aber solche Aussagen finde ich nicht gerade Mut machend ("Komm, zieh durch; nächstes Mal wird's noch schlimmer."). Etwas zur Seite zu schieben, um Kraft für den nächsten Kampf zu schöpfen, finde ich nicht unbedingt verkehrt. Wichtig ist, diese Kraft dann im Sinne der Lebensbejahung einzusetzen: sich Hilfe im realen Leben suchen und alles tun, um ein nächstes Mal zu vermeiden oder es wenigstens weniger schlimm werden zu lassen.
Für mich persönlich ist das insofern relevant, als ich mit einer rezidivierenden Depression immer wieder damit zu kämpfen habe. Ich hoffe, das hört irgendwann auf. Aber ich weiß es nicht. Und ich habe Angst davor, dass es niemals aufhört. Mir bleibt nur das Kämpfen - und eine Erholungsphase bis zur nächsten Episode. Und dann geht der Mist wieder von vorne los. Und meine Erfahrung ist, dass es schlimmer ist, nicht drüber zu reden, die Gedanken nicht raus- und somit ein Stück weit loszulassen.

Annemarie wrote:
Wenn es auch hart rüberkommen sollte ... ist es nicht besser, die Verantwortung dem zurückzugeben, der sie auch für sich übernehmen kann? Nämlich dem Schreiber selbst?

Zugegeben, es sollte sich niemand herausgefordert fühlen, die Verantwortung für denjenigen zu übernehmen. Die (drohende) Überforderung ist klar. Allerdings empfinde ich das Schließen eines Threads nicht als Verantwortungsrückgabe, sondern ähnlich wie Tim als Abwürgen. Vielleicht gibt es eine goldene Mitte? Eventuell einen anderen Text zur Begründung?
Außerdem kann man's auch von der anderen Seite betrachten und diejenigen, die sich zu sehr aufreiben, ermahnen, für sich selber die Verantwortung zu übernehmen (und solchen Threads eher fern zu bleiben) als diese Verantwortung für die anderen User auch noch dem Schreiber, der anscheinend eh schon überfordert ist, abzuverlangen. Und dass (zusätzliche) Schuldgefühle einen Suizid verhindern, halte ich für äußerst zweifelhaft.



@comus:

comus wrote:
Ich bin auf dieses Thema sensibilisiert, da ich schon einen geliebten Menschen durch Selbstmord verloren habe. Und verhindern konnte diesen Entschluss gegen das Leben weder gut gemeinte Worte, weder Medikamente, auch nicht die therapeutische Unterstützung.

Wow, das macht ja Mut! Welche Botschaft willst Du damit rüberbringen? Dass alles Ankämpfen gegen Suizidgedanken ja doch nichts bringt?

Ich habe auch einen geliebten Menschen durch Suizid verloren, und ich hatte nicht einmal die Chance, gut gemeinte Worte zu verlieren, auf eine Therapie oder ärztliche Behandlung hinzuwirken, weil ich schlicht nichts von den Suizidgedanken (und später -absichten) wusste. Niemand tat das. Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht.
Deswegen finde ich es so wichtig, Betroffenen das Gefühl zu geben, dass sie sich mitteilen dürfen. Denn nur so - wenn überhaupt - lässt sich ein Suizid verhindern.

Toughy

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Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
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Annemarie
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Post Wed, 07.Feb.07, 16:23      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Liebe Toughy,

erstmal ... es gibt nichts, wofür Du Dich entschuldigen solltest. Es ist Deine Meinung und somit Dein Recht, sie mitzuteilen Smile

Wie oben ähnlich schon geschrieben, habe ich mir zu diesem Thema sehr viele Gedanken gemacht, weil es für uns (Admin und Mods) immer wieder Thema wird. Sprechen aber kann ich hier nur für mich, wenn gleich ich auch weiß, daß niemand einfach so aus Lust und Laune heraus handeln würde, sondern schon für sich vorher bestmöglichst abwägt.

Toughy wrote:
Ich finde es nur nicht immer so einfach, Gedanken von Ankündigungen zu unterscheiden... oder glaube, dass Gedanken manchmal zu (vor-)schnell als Ankündigungen gedeutet werden. Und dann halte ich es für ungünstig, den Riegel der Threadsperrung vorzuschieben.


Toughy wrote:
Suizidgedanken sind u.a. ein Symptom (!) für Depressionen. Wenn nun jemand schwer depressiv ist, er öffnet sich und erlebt Zurückweisung - das muss sich doch ganz fürchterlich anfühlen!? Treibt das nicht eher noch weiter in die Verzweiflung?



So manche Gedanken dieser Art haben in diesem Forum schon ihren Platz gefunden, ohne daß sie eine Threadschließung zur Folge hatten, weil im Laufe der Konversation augenscheinlich wurde, daß der/die SchreiberIn wirklich Hilfe suchte ... oftmals gab es dann aufbauende Gespräche und eine Wendung, daß der/die Hilfesuchende sich dann auch real darauf einlassen konnte, jemanden vom Fach zu konsultieren. Diese Threads wurden m. W. auch nicht geschlossen.

Toughy wrote:
Annemarie schrieb:
Okay, kann sein, daß ein kurzes drüber schreiben, diskutieren, ein ausreichendes Ventil sein kann, diese Gedanken zumindest vorerst mal beiseite zu schieben. Aber was dann?

Toughy wrote:
Zur Seite schieben oder auch aussprechen, ansehen... Ich kann mir vorstellen, dass es hilfreich ist, wenn andere ihre Erfahrungen mitteilen, zeigen, dass eine Lage selten so aussichtslos ist wie sie erscheint und berichten, was ihnen geholfen hat (z.B. Therapie) (...)



Genau das meinte ich oben Smile ... wenn jemand wirklich nach Hilfe/Rat/Erfahrungen sucht, dann wird es keine Threadschließung geben.

Toughy wrote:
Gelingt das nicht, halte ich es für angebrachter, einen Thread zu schließen - aber nicht, um die Community zu schützen, sondern die/den Betroffene/n.


Liebe Toughy, ich gehe da etwas weiter: Ich denke dabei an den Schutz des/der Betroffenen, die Community und an mich, der ich ja auch nur ein Mensch mit ganz individuellen Grenzen bin Smile

Toughy wrote:
Annemarie schrieb:
Das nächste Tief und die nächsten Kämpfe mit sich selbst und dem Leben werden folgen ... und das leider meist nicht abgeschwächt, sondern im Gegenteil noch verstärkt. So meine Erfahrungen.

Toughy wrote:
Das ist von Dir sicher nicht so gemeint, Annemarie, aber solche Aussagen finde ich nicht gerade Mut machend ("Komm, zieh durch; nächstes Mal wird's noch schlimmer.").


Du hast Recht, Toughy, so es zu Dir rübergekommen ist, habe ich es nicht gemeint.

In dem Zusammenhang, wie ich das geschrieben habe, meinte ich, daß es ohne professionelle Hilfe und damit ohne Arbeit an der/den eigentlichen UrsacheN nur noch schlimmer werden könnte. So hatte ich es viele Jahre selbst erlebt.

Also bitte nicht als demotivierend sodern eher umgekehrt - wie ich es auch gemeint hatte - als Motivation zu einen wirklich hilfreichen Schritt verstehen Smile

Toughy wrote:
Zugegeben, es sollte sich niemand herausgefordert fühlen, die Verantwortung für denjenigen zu übernehmen. Die (drohende) Überforderung ist klar. Allerdings empfinde ich das Schließen eines Threads nicht als Verantwortungsrückgabe, sondern ähnlich wie Tim als Abwürgen. Vielleicht gibt es eine goldene Mitte? Eventuell einen anderen Text zur Begründung?


Nun, ehrlich gesagt versuche ich mit jeder Entscheidung die goldenen Mitte zu finden. Das es gerade bei so einem heiklen Thema (wenn überhaupt) noch schwieriger ist, diese zu finden, das ist mir bewußt.

Toughy wrote:
Außerdem kann man's auch von der anderen Seite betrachten und diejenigen, die sich zu sehr aufreiben, ermahnen, für sich selber die Verantwortung zu übernehmen (und solchen Threads eher fern zu bleiben) als diese Verantwortung für die anderen User auch noch dem Schreiber, der anscheinend eh schon überfordert ist, abzuverlangen. Und dass (zusätzliche) Schuldgefühle einen Suizid verhindern, halte ich für äußerst zweifelhaft.


Hmmm ... schwierig - klar, ich bin auch Deiner Meinung, daß sich die Menschen hier nicht alles antun sollten. Das sie auf sich achten sollten und nur in Threads lesen, die sie mit Sicherheit nicht in eine Krise stürzen lassen. Und ich denke so wie Du, daß das auch unbedingt zur Eigenverantwortlichkeit gehört.

Das ist leider oft nur Theorie ... auch Du, liebe Toughy, hattes Eingangs geschrieben ... :

Toughy wrote:
Hallo Ihr,

ich hoffe, ich übertreibe dieses Mal nicht so sehr wie in dem anderen Thread. Ich hab mich dort über den Großteil der Reaktionen beschwert. Aber es war gar nicht die Mehrheit der Postings, auf die ich emotional stark reagierte. Meine momentane Dünnhäutigkeit hat mich ungerecht werden lassen. Dafür möchte ich mich zunächst einmal entschuldigen.


Trotzdem es Dir im Moment leider nicht so gut geht, bist Du in dieses Thema, welches Dir emotional sehr nahe geht (wegen momentaner Dünnhäutigkeit) eingestiegen. Das ist nicht Theorie, Toughy - so ist es in der Praxis leider sehr oft Sad

Das soll kein Vorwurf sein, Toughy - kenn dieses Phänomen ja selbst ... nur zum Näherbringen, was ich meine ...

Liebe Grüße und alles Gute Dir Smile

Annemarie

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Post Wed, 07.Feb.07, 16:40      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Quote:
comus schrieb:
Ich bin auf dieses Thema sensibilisiert, da ich schon einen geliebten Menschen durch Selbstmord verloren habe. Und verhindern konnte diesen Entschluss gegen das Leben weder gut gemeinte Worte, weder Medikamente, auch nicht die therapeutische Unterstützung.


Toughy wrote:
Wow, das macht ja Mut! Welche Botschaft willst Du damit rüberbringen? Dass alles Ankämpfen gegen Suizidgedanken ja doch nichts bringt?


@Toughy:

Nein, da hast du mich falsch interpretiert. Ich wollte damit nicht verallgemeinern sondern einen konkreten Fall schildern.
Jeder der konkrete Suizidgedanken hat benötigt die bestmögliche fachliche Betreuung und menschliche Unterstützung.
"Suizidgedanken" sind nicht nur Gedanken bei manchen Menschen entwickeln sich daraus über sehr kurze bis sehr lange Zeiträume immer wieder zwanghafte Impulse die dann im schlimmsten Fall auch umgesetzt werden.
Meine Botschaft ist daher, dem Betroffenen die bestmögliche Hilfe geben, leider auch in der traurigen Gewissheit dass damit nicht jeder Selbstmord verhindert werden kann. Sad Sad

LG
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Post Wed, 07.Feb.07, 17:29      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo ihr,

ich denke auch nicht, dass hier jemand eine Selbstmordankündigung macht, um sich in den Mittelpunkt zu drängen. Ich hab im Forum die Erfahrung gemacht, dass man ernst genommen wird, auch bei "kleineren Problemen". Fast immer wird geantwortet.
Als ich den Thread von feeya las, war ich zuerst verwundert, dass er nicht geschlossen wurde. Aber einzig und allein wegen der Netiquette, die das eigentlich nicht will.

Was nützt es wenn jemand akute Selbstmordgedanken hat, aber das Problem klein redet und drum herum redet? Dann kann man nicht am eigentlichen Problem ansetzen und somit auch schlechter helfen.

LG
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Post Wed, 07.Feb.07, 19:44      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben,

habe eure Beiträge interessiert verfolgt und denke nicht, dass
jemand der wirklich will, sich vorher noch die Mühe macht, hier
zu schreiben, sondern wird es einfach tun.
Wenn hier jemand schreibt, dann ist es ein Hilferuf,
der nicht überhört werden sollte.
Trotzdem sehe ich aber auch die Gefahr, dass Menschen die
labil sind mit runtergezogen werden könnten und sich unter Umständen
sogar noch die Schuld daran geben, wenn sie nicht helfen konnten.
Mein Vorschlag wäre deshalb, wenn sich so eine problematische
Diskussion entwickelt das Thema in einen nicht öffentlichen
Bereich zu verschieben und danach alle darüber informieren.
Wer sich stabil genug fühlt oder berufen kann bei den Moderatoren
um einen Zugang zur weiteren Diskussion bitten, damit der Kontakt zum
Hilfesuchenden nicht abreißt.
Zum Thema Verantwortung kann ich nur sagen, wenn ich versuche
zu Helfen, die Hilfe aber nicht ankommt oder angenommen wird,
habe ich getan was in meiner Macht steht und damit bin ich
zufrieden.

LG Tim
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Post Wed, 07.Feb.07, 19:46      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Liebe Annemarie,

hab ganz lieben Dank, dass Du so ausführlich geantwortet hast! Very Happy

Annemarie wrote:
So manche Gedanken dieser Art haben in diesem Forum schon ihren Platz gefunden, ohne daß sie eine Threadschließung zur Folge hatten (...)

Ähnlich wie sonnewasser hatte auch mich die "Schließungspolitik" etwas irritiert. Bin bei diesem Thema blind für die Hamsterrad-Regelung gewesen, die ja grundsätzlich greift; das ist mir nun (wieder) bewusst. Aus diesem Blickwinkel ist das für mich besser nachvollziehbar.
Ist zwar schade, dass viele Menschen erst durch dieses Hamsterrad-Denken zu Suizidgedanken kommen bzw. dass diese dadurch erst so richtig brisant werden (und Hilfe dadurch noch notwendiger als eh schon ist), aber es ist auch klar, dass es hier niemand leisten kann, das Karussell zu bremsen.

Annemarie wrote:
(...) ich gehe da etwas weiter: Ich denke dabei an den Schutz des/der Betroffenen, die Community und an mich, der ich ja auch nur ein Mensch mit ganz individuellen Grenzen bin Smile

Noch besser! Very Happy

Annemarie wrote:
Nun, ehrlich gesagt versuche ich mit jeder Entscheidung die goldenen Mitte zu finden. Das es gerade bei so einem heiklen Thema (wenn überhaupt) noch schwieriger ist, diese zu finden, das ist mir bewußt.

Ich habe großes Vertrauen darin, dass Du - wie alle anderen Mods - darum bemüht bist. Für mich selber war die Schließung besagten Threads deswegen so heavy, weil ich halt, wie erwähnt, zwei oder drei Postings regelrecht gemein fand, die Schreiberin aber letztlich die alleinige Person war, die, unter dem Hinweis, ihr Verhalten wäre feige, gebremst wurde. *mit den Schultern zuck*

Annemarie wrote:
klar, ich bin auch Deiner Meinung, daß sich die Menschen hier nicht alles antun sollten. Das sie auf sich achten sollten und nur in Threads lesen, die sie mit Sicherheit nicht in eine Krise stürzen lassen. Und ich denke so wie Du, daß das auch unbedingt zur Eigenverantwortlichkeit gehört.

Das ist leider oft nur Theorie ... auch Du, liebe Toughy, hattes Eingangs geschrieben ... (...)

Oh ja, das stimmt. Grundsätzlich. Und dass auch ich mich öfter aufreib(t)e und verstrick(t)e, ist bestimmt kein Geheimnis. Wink Dass es in diesem Fall für mich anders gelagert ist, macht Deine Feststellung auch nicht weniger richtig und wichtig.

Annemarie wrote:
Das soll kein Vorwurf sein, Toughy - kenn dieses Phänomen ja selbst ... nur zum Näherbringen, was ich meine ...

Ja, es ist näher-, nein: angekommen.
Angekommen ist auch, dass dieses Thema und der Umgang damit selbst für Euch Mods nicht durch und durch unproblematisch ist. Vermutlich wäre es gut, wenn ich mal langsam einsehen würde, dass es nicht immer eine für alle zufriedenstellende Lösung gibt.
Bis ich das verinnerlicht habe, bleibe ich aber noch etwas grummelig smilie2


Hallo comus,

da bin ich jetzt echt erleichtert, dass ich einer Fehlinterpretation unterlag! Ich konnte das nämlich nicht so richtig mit meinem Eindruck hinsichtlich Deiner sonstigen Postings vereinbaren.

comus wrote:
Meine Botschaft ist daher, dem Betroffenen die bestmögliche Hilfe geben, leider auch in der traurigen Gewissheit dass damit nicht jeder Selbstmord verhindert werden kann.

*nick* Das stimmt leider, ja Neutral
Und bestimmt haben wir nicht zuletzt wegen unserer einserseits gemeinsamen, andererseits doch sehr verschiedenen Erfahrungen mit Suizid auch eine andere Drauf- und Einsicht gewonnen. Vielleicht stehen wir auch nur an verschiedenen Punkten der Verarbeitung. Du bist vielleicht näher an der Wut als ich...? Würde mir liebend gern eine Scheibe davon abschneiden.

Liebe Grüße,
Toughy

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Post Wed, 07.Feb.07, 20:30      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

hallo ihr, hallo toughy,

ich bin froh, dass du geschrieben hast. denke, nun hat sich einiges aufgeklärt grinsend

mir hat es leid getan, dass du in dem anderen thread plötzlich so mitgelitten bzw. die so übertragenerweise mitabgelehnt gefühlt hast. ich weiss nun nicht, ob du auch meine einwendungen so schwierig fandest, aber ich habe, wie du, auch eigener betroffenheit reagiert. ich merke, dass mir ganz übel wird vor sorge und hilflosigkeit, weil ich einfach weiss, dass wir hier in einem forum - ohne eigene hilfsmöglichkeiten, ohne die person und den tatsächlichen zustand zu kennen - nicht viel tun können. ich habe mit meiner eigenen suizidalität bereits viele erfahrungen im rahmen der therapie gemacht. (also das darüber sprechen, keinen tatsächlichen versuch) ich weiss, wie extrem die zustände sein können und wie schnell es kippen kann in ein ausagieren-müssen. zum glück habe ich die möglichkeit, offen in der therapie darüber zu sprechen.

mir ist inzwischen bewusst, welches aggressive potential darin steckt, derartiges anzudrohen. in einem virtuellen raum ist die macht, die derjenige auf die hilflosen helfer ausübt (aber sicher nicht als solche wahrnimmt) - fast noch größer. real kann ich die politzei rufen, wenn es hart auf hart steht, aber hier... hier bleibt einfach nur das uferlose gefühl von hilflosigkeit.

das hier ist nicht der richtige ort... den worten von annemarie und comus kann ich mich voll und ganz anschliessen. es soll kein tabu sein, darüber zu schreiben, sich auszutauschen. nein das finde ich gut. .. aber eine ankündigung ist etwas anderes.

ach ich glaube, ich schreibe jetzt nichts neues, wollte nur zum ausdruck bringen, dass ich genauso betroffen bin, wie du. mir sind meine eigenen grenzen sehr schmerzlich bewusst. mich bringt sowas sehr schnell an den rand des erträglichen - auch aus eigenen erfahrungen - und mich einfach davon fernhalten, naja... letztlich beteiligt man sich immer dort, wo man selbst auch irgendwo betroffen ist.

LG

caroline
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Post Wed, 07.Feb.07, 21:23      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo Toughy,

Quote:
da bin ich jetzt echt erleichtert, dass ich einer Fehlinterpretation unterlag! Ich konnte das nämlich nicht so richtig mit meinem Eindruck hinsichtlich Deiner sonstigen Postings vereinbaren.


Ja, alles klar freut mich wenn ich das aufklären konnte. Schließlich ist es mir ein Anliegen Hoffnung zu Geben anstatt zu Nehmen, leider stossen wir bei diesem Thema auf Grenzen des möglichen und genau das wollte ich damit ausdrücken.

Quote:
Vielleicht stehen wir auch nur an verschiedenen Punkten der Verarbeitung. Du bist vielleicht näher an der Wut als ich...? Würde mir liebend gern eine Scheibe davon abschneiden.


Kann das so nicht sagen, näher an der Wut fühl ich mich nicht. Eher näher an der Dankbarkeit dass es meine Bestimmung war diesen tollen Menschen kennenlernt zu haben. Es war mir vergönnt mit ihm auf einem kleinen Stück seines Lebensweg zu gehen, auf diesen letzten Metern wo wir uns trafen lernte ich einen Freund kennen.

Seither weiß ich, dass Freundschaft nicht bloß in Zeit gemessen werden kann, es ist so ein Gefühl von Dankbarkeit welches ich nicht wirklich beschreiben kann.

Die Wut kam am Anfang natürlich schon, die Wut war mein Unverständnis und meine Hilflosigkeit dass er "ganz einfach" gegangen ist. Irgendwann verstand ich dann, ich und alle Menschen die ihn kannten hätten ihn noch gebraucht, wir wollten ihn halten - doch mit seinem Tod hat er sich nicht gegen uns entschieden.

Entschieden hat er sich bloß gegen sein unendliches Leid. Ich bin mir sicher er ging mit der gleichen Trauer im Herzen von dieser Welt die Menschen die er liebt zu verlieren. Ich habe ihn verloren, er hat die ganze Welt verloren.

Ich schick dir heute noch eine PM passend zum Thema.

Liebe Grüße
comus
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Post Wed, 07.Feb.07, 21:54      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Liebe caroline,

nein, Deine Betrachtungen habe nicht als schlimm empfunden. Mir selber tut es total Leid, dass ich das in dem anderen Thread nicht mehr klarstellen konnte. Nicht mal editieren geht, wenn ein Thread geschlossen ist *grml* Deswegen bin ich sehr dankbar dafür, dass Tim diesen Thread hier eröffnet hat und so die Möglichkeit für mich besteht, über meinen ersten Impuls hinaus zu reagieren.

caroline wrote:
mir hat es leid getan, dass du in dem anderen thread plötzlich so mitgelitten bzw. die so übertragenerweise mitabgelehnt gefühlt hast.

Sad Ja, Tatsache Übertragung, aber auch etwas Projektion. Fiese Mischung, wenn man mich fragt... Aber es ist gut, dass ich das auf den Schirm bekommen habe.
Unter anderem hat mich die (vermeintlich) lässige Art von Binichdarichtig sehr an diesen lieben Menschen erinnert, den ich durch Suizid an den Tod verloren habe. Die Vorstellung, dass er irgendwann mal irgendwo solche "Sprüche" von sich gegeben hat und ähnlich "abgefertigt" wurde, zerreißt mir einfach das Herz. Dabei ist es sehr unwahrscheinlich, dass das je passiert ist; es gab keine Andeutungen.
Ach, verzwickt...

caroline wrote:
(...) ich habe, wie du, auch eigener betroffenheit reagiert. ich merke, dass mir ganz übel wird vor sorge und hilflosigkeit, weil ich einfach weiss, dass wir hier in einem forum (...) nicht viel tun können.

Ja, das kann ich gut verstehen, obwohl ich neuerdings anders ticke. Ich selber kenne halt keine größere Hilflosigkeit als die in Bezug auf den tatsächlichen (dabei aber nicht einmal geäußerten Wunsch vom) Suizid in meinem Umfeld.
Nun, bestimmt ist es eine gewisse Gnade, dass wir meistens nicht wissen, was aus den Menschen in diesem Forum wird oder geworden ist, wenn sie sich nicht mehr melden. Das hat schließlich nichts zu heißen.

caroline wrote:
zum glück habe ich die möglichkeit, offen in der therapie darüber zu sprechen.

Das ist gut und nicht nur ein Glück für Dich! hug

caroline wrote:
mir ist inzwischen bewusst, welches aggressive potential darin steckt, derartiges anzudrohen.

*nick* Auf jeden Fall! Damit zu drohen, ist wirklich fürchterlich. Was sich daraus entwickeln kann, ist in diesem Forum ja vielfach nachzulesen.
Gleichzeitig finde ich es aus meiner Sicht heraus verdammt schwierig zu unterscheiden, wo jemand sich mitteilt und wo er droht/erpresst. Je näher einem der Mensch und je problematischer viell. auch das zwischenmenschliche Miteinander (z.B. bei Beziehungskrisen), desto schwieriger dürfte es wohl sein.


Hmm, nun komme ich zwar von meinem ursprünglichen Anliegen ab, aber ich finde es gar nicht schlimm, wenn wir nun allgemeiner werden und einen Tabubruch vollziehen, indem wir drüber reden. Wäre schön, wenn sich noch mehr User beteiligen würden.


@comus: Mich bewegen Deine Zeilen sehr. Im Moment kann ich nicht viel mehr dazu sagen, weil ich mich gerade in Tränen auflöse. Ich hoffe, eines Tages kann ich so wie Du darüber schreiben: über die tiefe Dankbarkeit, den inneren Frieden... Und wahrscheinlich bringen mich Deine Worte diesem Punkt schon näher. Danke dafür und für die PM!


Seid lieb gegrüßt,
Toughy

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Post Wed, 28.Feb.07, 19:03      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Ungeachtet derer, welche Suiziddrohungen im Internet schreiben, um sich einen Spaß zu machen, gibt es auch diejenigen, welche es ernst meinen. Wir wollen nicht vergessen, dass wohl jeder Mensch leben will, aber mit der momentanen Situation nicht zurecht kommt. Suizid ist da eine mögliche Lösung. Erst kürzlich hat sich ein älteres Paar mit einer Überdosis Insulin entleibt, weil beide an einer unheilbaren Krankheit gelitten haben. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass den meisten Leuten (einschließlich mir), die sich in professionelle Hände begeben, nicht geholfen werden kann. In diesen Forum werden etwaige Threads mit dem Hinweis, sich professionelle Hilfe zu suchen, administrativ gesperrt. Vor über einen Jahr habe ich hier meinen Suizid angekündigt. Ein Erstgespräch beim Forumbetreiber (seines Zeichens Psychotherapeut) hat gezeigt, dass er nicht in der Lage ist, meine Argumente pro Suizid zu entkräftigen. Einen Grund, warum ich ihm also mein Geld hinterhertragen sollte, konnte ich demnach nicht finden. Mein dritter Suizidversuch folgte, aber ich lebe, obwohl ich ihn fast nicht überlebt hätte. Ich blicke auf ein Leben in Scherben zurück, was ich niemanden empfehlen kann. Leider wollen die Leute an die sogenannte professionelle Hilfe glauben, aber jemand, der sich mit unlkösbaren Problemen konfrontiert sieht, weiß es besser. Diese Hilfe gibt es nicht! Man kann nur versuchen dem Chaos eine Chance zu geben und in der Hoffnung auf Besserung weiterhin ein minderwertiges Leben führen. Das mache ich, aber ich empfehle es niemandem, der schon abgecheckt hat, dass ihm eine psychotherapeutische sowie medikamentöse Betreuung nicht weiter bringt.

Annemarie wrote:
Es ist Deine Meinung und somit Dein Recht, sie mitzuteilen


Ja, genau, aber die Schreiber, deren Meinungen, die du nicht lesen kannst/willst, machst du mundtot (Thread oder gar Benutzernamen sperren). Eine tolle Logik (hört sich so weiblich an)

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Post Wed, 28.Feb.07, 19:15      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

Hallo Guna Suno,

erst mal sorry, dass ich in dem anderen Thread den du eröffnet hattest so reagiert habe. Ich habe wohl den Ernst deiner Lage nicht richtig begriffen. Du hast schon ein paar Selbstmordversuche hinter dir und dir fehlt immer noch die Lust am Leben.

Willst du vielleicht deine Argumente für das Sterben mal schreiben? Was sind die Gründe dafür? Wie war deine Kindheit, Jugend, Liebesleben, Arbeits- u Schulleben usw.? Wie hast du alles erlebt?

Wie sind deine Therapieversuche abgelaufen?

LG
sonnewasser

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Post Wed, 28.Feb.07, 19:31      Re: Selbstmordgedanken-, ankündigungen im I-Net Reply with quoteBack to top

@ sonnewasser

Du bist ärger als sternenmeer. Ich fordere dich hiermit auf keine Antworten mehr auf meine Beiträge zu schreiben.

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