Ich hasse meinen Job - Am zweiten Tag!

sporadischer Gast 7 OÖ M, 20

Hallo!

Tja weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen, in Prinzip nahm das Dilemma, dass sich jetzt bemerkbar macht, schon vor 6 Jahren seinen anfang.

Naja, also heute arbeite ich den zweiten Tag als Software-Entwickler..kurz gesagt, ich finde es totlangweilig und absolut uninteressant, habe überhaupt keine Lust, mit irgendjemand zu reden oder so, die Leute dort mag ich auch kein bisschen.

Ich hasse es, den ganzen Tag still vor dem Computer rumzusitzen, die ganze Zeit auf den Bildschirm zu starren, und warten, bis die 8h um sind.

Zuvor hatte ich 5 Jahre eine HTL für Elektronische Datenverarbeitung besucht, und hatte Programmieren eigentlich von der ersten Unterrichtsstunde an gehasst, hab die HTL halt dann doch durchgezogen, was mir unmengen an Nerven gekostet hat..

Tja, meine Eltern meinen, dass ich faul bin, und zu nichts zu gebrauchen, und das ich arbeiten gehen soll, das mit der Programmier-HTL war übrigens auch ihre Idee, ich bin der festen Überzeugung, dass ich nicht faul bin, aber den ganzen Tag ruhig vorm Computer zu sitzen, dass is sowas von langweilig, noch dazu irgendwas unterinteressanten programmieren zu müssen..

Ich würde am liebsten sofort kündigen, und was anderes suchen, auch wenns schwierig wird, aber meine Eltern kontern daruf eigentlich nur mit irgendwelchen Vorwürfen, dass ich keinen Stress vertrage, was weiß ich, einfach völlig aus der Luft gegriffen..

Tja, danke fürs lesen, schreibt bitte was dazu, bin echt an eure meinungen interessiert!

Helferlein 63 Wien M, 39

Hallo Robbie,

erstmal Hallo im Forum. Ich kann Deine Situation wahrscheinlich ganz gut nachvollziehen, weil ich aus der gleichen Ecke komme.

Auch ich habe eine HTL für EDV und Organisation absolviert. Allerdings in Wien als Kolleg und vor mittlerweile 17 Jahren. Auch ich fühlte mich am Anfang sehr fehl am Platz. Heute besitze ich einen Mittelständischen IT-Betrieb mit 30 Mitarbeitern, und bin als Manager tätig.

Was mich interessieren würde ist folgendes: Du weißt, was Du nicht willst. Weißt Du auch, was Du stattdessen lieber machen würdest? In welchem Bereich arbeitest Du derzeit. Welche Art von Programmen schreibst Du?

Bin gespannt auf Deine Antworten.

liebe Grüße,
Tomart

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo robbie!

Ja, dann mach doch! Du bist noch jung! Die (Arbeits-)welt steht Dir offen.

sporadischer Gast 7 OÖ M, 20

Hallo Tomart, danke für dein Posting, bin für jeden Post dankbar!

Naja, ich weiß es schon was ich will, nur will ich wohl zu viel, damit will ich sagen, ich kenne meine Interessen bzw Ziele schon sehr genau, Problem nur, dass diese sehr hochgesteckt sind (bsp. Lufthansa-Pilot, hab mich dort beworben, Erfolgsrate ist halt nur ca. 6%, werde demnächst wohl zum Test eingeladen).

Momentan bin ich als Application-Developer angestellt, ich programmiere Forms, PL/SQL, oracle - in dem Bereich halt - die letzten zwei Tage sollte ich mich einarbeiten, doch ich finde es erschreckend langweilig, den ganzen Tag alleine vorm PC zu hocken, und zu programmieren, mit meinen Kollegen weiß ich net viel anzufangen, sind halt typische Programmierer (ich weiß, klingt komisch, aber man kann gewisse Charakterzüge entdecken, die sich bei Programmierer immer wieder decken, doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen), ich hab halt das Gefühl, dass ich dort nichts verloren habe.

Eigentlich wusste ich ja schon in der ersten Klasse HTL, dass Programmieren nicht mein Ding ist, hatte auch schon bald erkannt, dass ich als Programmierer nicht meine Berufung finden werde.

Jetzt war ich 6 Monate beim Heer, genoß die Zeit, habe auch irgendwie dort vergessen, wie viel Sorgen mir meine Schul- bzw. Berufswahl mir die letzten 5 Jahren gemacht hat (stundenlange Diskussion mit den Eltern), naja und jetzt am zweiten Arbeitstag, ist wieder diese erdrückende Antriebslosigkeit und Demotiviertheit da, wie in der HTL Zeit.

Ich wollte es versuchen, als Programmierer anzufangen, da ich dachte, dass es vielleicht in der Arbeit was anderes ist, ich habe mich getäuscht, ich fühle mich genau wieder so, wie in der HTL Zeit, echt mies, das Gefühl, komischerweise habe ich beim Heer, als ich mal Abstand hatte, wieder erfahren, wie viel Power und positive Energie ich eigentlich habe, dieses Gefühl kannte ich gar nicht mehr, und jetzt ist dieses schöne Gefühl wieder weg.
(Hoffe ihr versteht was ich meine, ist für mich ein bisschen schwer auszudrücken).

Es ist nicht die Arbeit, dass ich zuviel Stress hätte oder so, im Gegenteil, die Zeit vergeht mir viel zu langsam; ich habe mich nie fürs Programmieren interessiert, und werde es wohl auch nie.

Ist halt schwer, mit meiner Schulbildung was anderes als im Bereich Programmieren zu finden..ich brauche "Action" und will mit Menschen zusammenarbeiten und nicht mit dem Computer, bin auch eher ein Mensch, der Entscheidungen gerne nach dem Gefühl trifft, beim Programmieren führt schon die kleinste Ungenauigkeit zu Problemen.

Habe mich heute zum Beispiel für eine Tätigkeit im Immobilienbereich (Immobilienberater) beworben, mal sehen was dabei rauskommt, in der Stellenausschreibung steht, dass sie auch Einsteiger nehmen..

Was mich halt am Rande noch nervt, ist, dass meine Eltern irgendwie nicht verstehen (wollen), dass ich mich fürs Programmieren nicht interessiere, die meinen, ich wäre faul, zu nichts zu gebrauchen usw...wobei ich selbst der Meinung bin, dass ich sehr ehrgeizig bin..was solls, solln denken was sie wollen.

Tja, is ned afoch mid da oabeit..

Helferlein 63 Wien M, 39

Hallo Robbie,

ich finde, Du hast sehr gut ausgedrückt, wie es Dir geht, und was Dich bewegt.

Was soll ich jetzt dazu sagen: Das ist für mich total schwierig.

Ich werde Dir zwei Standpukte aufschreiben, die ich beide als gültig betrachte:

1. Standpunkt: Du hast eine sehr gute Ausbildung. Mit dieser guten Ausbildung musst Du nicht ewig Programmierer bleiben. In 3 Jahren hast Du Deinen Ingenieur. Du kannst (wohlgemerkt in der EDV-Branche) Abteilungsleiter, Consultant, Oracle DataWarehouse-Experte, Analytiker .. und noch tausende Sachen mehr werden. Programmierer zu sein ist in unserer Branche nur der Anfang. Die Action wird mehr, Du hast immer mehr mit Menschen zu tun, Du reist herum (Stichwort CEE-Region) und Du verdienst einen Haufen Kohle.

Irgendwann sitzt Du mehr in Flugzeugen und Hotellbars herum, als an Deinem Schreibtisch. Und ich kenne einige (inklusive meiner Person), die sich manchmal das beschauliche Leben eines Programmierers zurückwünschen Cool

. Ich, und viele Die ich in der Branche kenne, sind diesen Weg gegangen. Der Job als Programmierer waren die "Lehrjahre". Übrigens hat mich das Programmieren auch nie besonders interessiert. Deswegen bin ich auch in Richtung Consulting gegangen, und habe in den letzten 10 Jahren meine Firma aufgebaut.

2. Standpunkt: Du bist jung. Das ist fantastisch. Du hast so viel Zeit vor Dir. Deine Ausbildung nimmt Dir keiner mehr weg. Natürlich ändert sich in der EDV sehr viel sehr schnell. Aber Du hast eine Basis. Und das ist wichtig. Mach mal ein paar Jahre, was Dich interessiert. Reise herum, schlag Dich durch. Wenn Du intelligent bist, und das glaube ich, wirst Du immer Dein Geld zum Überleben (und mehr) verdienen. Sieh Dir andere Länder an, lerne Sprachen. Erweitere Deinen Horizont. Diskutiere nicht mit Deinen Eltern. Die haben Ihr Leben, die haben Ihre Entscheidungen getroffen. Triff Du Deine. Es ist Dein Leben, Du hast nur das eine. Ich habe in Deinem Alter teilweise nach dieser Maxime gelebt, und habe meiner Familie sehr schnell klargemacht, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffe. Teilweise war ich zu vorsichtig, und manchmal bereue ich, nicht immer mutig genug gewesen zu sein.

Deine Entscheidung musst Du selbst treffen.

liebe Grüße, Tomart

Forums-InsiderIn 317 München M, 41

Hi Robbie,

ich bin genau wie Du im selben Dilemma - allerdings schon etwas länger...

Genau wie Du habe ich eine Informatik-Ausbildung gemacht, weil es angeblich vernünftig war, und viel Geld bringen sollte.

Doch ich habe diesen Job immer schon gehasst. Es fällt mir wahnsinnig schwer, den ganzen Tag ruhig vor dem Computer zu hocken, viel lieber würde ich mit Menschen zu tun haben und abwechslungsreiche Aufgaben erledigen. Genau wie Du schreibst ist es bei mir auch: mir vergeht die Zeit am Arbeitsplatz viel zu langsam, mir ist unendlich langweilig, mit meinen Kollegen weiß ich kaum etwas zu reden (da sie sich hauptsächlich nur für Computer interessieren), das Büro ist licht- und trostlos...

Ich kann Dir nur raten: nutze die Tatsache, dass Du jung bist und versuche, einen Beruf zu finden, der zu Dir passt. Ich selber habe es nicht geschafft und quäle mich schon viel zu lange durch meinen ungeliebten Berufsalltag. Erspar Dir die Quälerei...

Viele Grüße von Martin

sporadischer Gast 7 OÖ M, 20

Ja Tomart, wies aussieht sind das meine zwei Möglichkeiten *g*, ob du es glaubst oder nicht, ich war kurz davor bis zum Herbst ein halbes Jahr nach Hawaii zu gehen und dort zu joben, die Vernunft hat dann halt doch gesiegt *g*

Habe übrigens großen Respekt davor, Tomart, was du in deinem Beruf erreicht hast!

Natürlich wäre es fantastisch, wenn ich nach deiner Möglichkeit 1 gehe und mich vom Programmieren langsam innerhalb der EDV-Branche entfernen kann, doch glaub mir, es gibt nichts, was ich zu diesem Thema nicht schon in meinem Kopf durchgespielt hätte.
Das Problem, dass ich jedoch sehe, ist, dass halt doch viele dann nach 20 Jahren immer noch programmieren, ist auch in der Firma so, wo ich arbeite, klar, man nicht voraussehen, wie es kommt, doch bin ich jedoch davon überzeugt, dass jemand, der Spaß an seinen Job hat, am Anfang als Programmierer, später als Chef umso mehr, sicher bessere Entwicklungsmöglichkeiten hat, als jemand, der sich jeden Tag zur Arbeit schleppt, mies gelunt ist usw. so entsteht ensteht halt schnell ein negatives Bild von einem gegenüber seinen Vorgesetzten, aller Voraussicht nach, wird man sich dann 20 Jahre später immer noch zur selben Arbeit quälen müssen.

Deswegen eigentlich meine starken Bedenken, ob es Sinn macht, weiter zu machen, um womöglich in 20 Jahren immer noch vor dem selben Dilemma zu stehen.

Hallo, Nick Shadow, so wies aussieht sind wir zwei Leidensgenossen, ich würde dir an dieser Stelle gerne einen guten Rat geben, ehrlich, nur leider ich weiß ich momentan nicht mal für mich selber richtig was eine kluge Entscheidung wäre.
Wobei ich ja für mich persönlich dazu tendiere, was anderes zu machen, vielleicht mehrere Sachen auszuprobieren, Action hätte ich dann genug, mein Gefühl würde mir sagen "Ich bin Gut", nur macht es auf Dauer wenig Sinn, aber für kurze Zeit wäre es äußerst Reizvoll.

Versuchen will ich jetzt aber trotzdem dir einen Tip zu geben, wenn du es nicht geschafft hast, einen für dich erfüllenden Beruf zu finden, versuche doch die Schönheit des Lebens verstärkt in deiner Freizeit zu erfahren, widme dich deinen Hobbys, mache was, was dir du selbst oder andere nicht zugetraut hätten, es kann Wunder wirken!

Ach ja, was meinst du, du hast es nicht geschafft, hast du es versucht, woran ist es gescheitert?

Forums-InsiderIn 317 München M, 41

robbie wrote:

Das Problem, dass ich jedoch sehe, ist, dass halt doch viele dann nach 20 Jahren immer noch programmieren, ist auch in der Firma so, wo ich arbeite, klar, man nicht voraussehen, wie es kommt, doch bin ich jedoch davon überzeugt, dass jemand, der Spaß an seinen Job hat, am Anfang als Programmierer, später als Chef umso mehr, sicher bessere Entwicklungsmöglichkeiten hat, als jemand, der sich jeden Tag zur Arbeit schleppt, mies gelunt ist usw. so entsteht ensteht halt schnell ein negatives Bild von einem gegenüber seinen Vorgesetzten, aller Voraussicht nach, wird man sich dann 20 Jahre später immer noch zur selben Arbeit quälen müssen.

Deswegen eigentlich meine starken Bedenken, ob es Sinn macht, weiter zu machen, um womöglich in 20 Jahren immer noch vor dem selben Dilemma zu stehen.

Das ist ziemlich genau der Grund, weswegen ich auch 20 Jahre nach dem Berufseinstieg immer noch mehr oder weniger auf der Stelle trete: der Job hat mir nie Spaß gemacht, deswegen war ich unmotiviert, war nicht besonders erfolgreich. Und so kommt man auf der Karriereleiter natürlich nicht weiter.

Stattdessen habe ich immer wieder versucht, aus diesem Beruf auszubrechen. Aber es gibt kaum eine schwierigere Aufgabe, als einen eingeschlagenen Berufsweg verlassen zu wollen. Denn jeder potentielle Arbeitgeber mit interessanteren Aufgabenstellungen verlangt Zeugnisse und Referenzen, die ich aber nur für meine bisherigen Tätigkeiten vorweisen kann. Und mein Lebenslauf spiegelt leider eine reine Informatikerkarriere wider. Jeder der diesen Lebenslauf liest, traut mir nichts anderes zu, als Computer zu programmieren. Und somit landet man immer wieder im selben Sumpf...

Ich habe auch schon mit Weiterbildungen/Umschulungen geliebäugelt. Aber diese müsste ich selbst finanzieren (inklusive des Verdienstausfalls). Hierfür reichen meine finanziellen Mittel leider nicht aus... Und dann immer der Standardspruch: "In deinem / Ihren Alter würde ich das nicht mehr tun..."

Inzwischen habe ich diese Bestrebungen wieder aufgegeben und konzentriere mich ganz auf meine ausserberuflichen Aktivitäten. Nur hier kann ich Zufriedenheit und Bestätigung erlangen. Ich spiele Theater, fotografiere, lerne Sprachen uvm.

Das Spektrum meiner Lieblingsberufe wäre übrigens breit gefächert gewesen. Folgende Berufe hätten mir gut bis sehr gut gefallen:
- Flugbegleiter
- Hotelbetreiber
- Reiseverkehrskaufmann
- Bibliothekar / Buchhändler
- Fotograf / Kameramann / Cutter
- Redakteur
- Mediziner
- Dolmetscher / Übersetzer
...

Helferlein 63 Wien M, 39

@robbie:

Quote:

ich war kurz davor bis zum Herbst ein halbes Jahr nach Hawaii zu gehen und dort zu joben, die Vernunft hat dann halt doch gesiegt *g*

Kommt halt darauf an, wie man Vernunft definiert. Für einen Menschen in meinem Alter, könnte es in der Tat unvernünftig sein, von heute auf morgen abzuhauen, und irgendwo zu jobben. Ich kenn ein paar, die das "im hohen Alter" noch gemacht haben, das ist aber meistens in die Hose gegangen.
Für einen 20-jährigen könnte es aber tatsächlich vernünftiger sein, sich mal ein paar Jährchen die Welt anzusehen, und ein paar Erfahrungen zu sammeln. Überleg mal: Dein Leben kotzt Dich jetzt schon an. Was glaubst Du, wie das mit 30 aussieht. Und erst mit 40. Kennst Du keine total frustierten 40-Jährigen. Willst Du so werden?

Nichts ist schlimmer, als zurückzuschauen und festzustellen, dass man Dinge machen hätte wollen, und es nun zu spät ist. DAS wäre wirklich unvernünftig. hammer

lg, Tomart

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Pilot wär für mich auch ein Traumjob gewesen! love1

Aber ob Du da so die Action hast, bleibt mal dahingestellt. So traumhaft wie vor 20-30 Jahren ist es nicht mehr. Neutral

Helferlein 63 Wien M, 39

@Nick Shadow: Mann, ich habe wirklich Mitgefühl mit Dir, und es tut mir weh zu lesen, dass Du in Deinem Job so gefrustet bist. Ich denke aber, dass Du auch mit 40 noch nicht zu alt bist, etwas zu ändern. Siehst Du keine Möglichkeit innerhalb Deiner Branche in eine andere Tätigkeitsform zu wechseln Als Key Account Manager, oder Analyst oder Projektmanager oder dergleichen?
Du hast doch nach 20 Jahren sehr viel Erfahrung, und erfahrene Techniker werden in Deutschland und Österreich händeringend gesucht.

Wie gesagt, ich bin zwar in der EDV-Branche tätig, aber ich habe seit 6 oder 7 Jahren kein Programm mehr geschrieben bzw. aus der Nähe gesehen.

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich will hier nicht erzählen wie toll ich bin, und was ich alles großartig geschafft habe. Es gab 3 Gründe warum ich mich selbständig gemacht habe:
1.Grund: Ich war nicht wirklich ehrgeizig und fleissig genug, um in einem bestehenden Betrieb Karriere zu machen. Cool

2.Grund: Ich wollte aber trotzdem mehr Geld verdienen dance

3.Grund: (und aus heutiger Sicht, nicht der unwichtigste): Mir machte programmieren auch nicht soooo großen Spaß, und ich war auch nur eher guter Durchschnitt auf diesem Gebiet. Bis zu meiner Pensionierung zu programmieren, konnte ich mir auch nicht vorstellen.
Jetzt mache ich Dinge, die mir mehr Spaß machen: Verkauf, Projektbetreuung, Mitarbeiterbetreuung, Kundenbetreuung, Budgetplanung.... (sehr kommunikative und teilweise auch kreative Dinge)

Abschließend möchte ich sagen, dass es nicht von der Branche abhängen muss, welche Art der Tätigkeit man ausübt.
Übrigens glaube ich persönlich (ganz subjektiv), dass Flugbegleiter und Dolmetscher nur am Anfang attraktiv erscheinen und sich nach kurzer Zeit als zwei der ödesten Berufe herausstellen, die es gibt.

lg, Tomart

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Ich kann das persönlich nicht so richtig nachvollziehen, warum man keinen ruhigen Computerjob machen möchte. Bei körperlicher Arbeit ist man meistens am Feierabend so kaputt, dass man zu gar nichts mehr Lust hat, und das intensive Arbeiten mit Kollgen oder Kunden stellt einem unentwegt vor viele Probleme und Konflikte, die man nur teilweise selbst beeinflussen kann. Vielleicht seid ihr einfach nur verwöhnt, oft kann man es sich gar nicht vorstellen, dass andere Jobs noch mehr Nachteile haben als der eigene. Ich war selbst nie beim Miitär, aber ich habe von anderen gehört, dass dort meistens nicht wirklich gearbeitet wird - es ist vielleicht kein geeigneter Vergleich für Jobs in der freien Wirtschaft.

Ich sehe viele Anknüpfungspunkte bei eurer Ausbildung für andere Berufszweige. Jede Software muss verkauft werden. Schulen brauchen EDV-Lehrer, genauso große Betriebe, Banken usw. müssen ihr Personal schulen. Dann werden ganz viele Programme ins Deutsche übersetzt oder vom Deutschen ins Englische. Firmen, die diese Lokalisationen übernehmen, brauchen auch Mitarbeiter, die einen richtigen Informatik-Hintergrund haben.

Das alles geht natürlich nicht ohne Weiterbildung. Aber die kann man machen, wenn man ernsthaft an einem anderen Beruf interessiert ist. Ein Jahr auf Achse im Ausland hätte vielleicht den Vorteil, dass man hinterher die Arbeit besser zu schätzen weiß, wenn man dann allerdings immer noch keine Sympathie fürs Programmieren hat, dann hat es aber den Nachteil, dass man trotzdem keinen Deut mehr qualifiziert ist für was anderes als vorher.

sporadischer Gast 7 OÖ M, 20

Quote:

Ich kann das persönlich nicht so richtig nachvollziehen, warum man keinen ruhigen Computerjob machen möchte. Bei körperlicher Arbeit ist man meistens am Feierabend so kaputt, dass man zu gar nichts mehr Lust hat, und das intensive Arbeiten mit Kollgen oder Kunden stellt einem unentwegt vor viele Probleme und Konflikte, die man nur teilweise selbst beeinflussen kann. Vielleicht seid ihr einfach nur verwöhnt, oft kann man es sich gar nicht vorstellen, dass andere Jobs noch mehr Nachteile haben als der eigene. Ich war selbst nie beim Miitär, aber ich habe von anderen gehört, dass dort meistens nicht wirklich gearbeitet wird - es ist vielleicht kein geeigneter Vergleich für Jobs in der freien Wirtschaft.

Hi!
Mir ist schon klar, dass es genügend Leute gibt, die ihren one-man Computer-Job sehr mögen, kenn genug davon, mein Problem ist, dass ich am Ende des Tages nicht zufrieden nach gehe was ich gemacht, ich verfalle in eine eher depresive Stimmung, ich brauche den Kontakt zu Menschen um am Ende des Arbeitstages nicht deprimiert nach hause fahren zu müssen.
Ich finde es beunruhigend auffallend, wie bewusst ich mich auf jede Konversations, selbst mit dem Tankwart z.b., freue und sie mir wieder aus meiner Demut hilft.

Du absolut recht, beim Militär wird nicht viel gearbeitet, beim österreichischen schon gar nicht Laughing

, außer im Assistenzeinsatz, weiß nicht genau worauf du hinauswillst, ich habe das Militär nicht mit Jobs mit der freien Wirtschaft vergleichen, habe nur zum Ausdruck gebracht, dass ich in der Zeit beim Heer den nötigen Abstand gewonnen habe, um zu sehen, was mich belastet!, womit ich zufrieden bin, was ich will und wie toll das Leben ist, wenn man keinen faden Bürojob hat Cool

Nicht falsch verstehen, ich bin mir sicher, es gibt auch interessante Bürojobs..und es gibt auch sicher schlimmere Jobs, als fade Bürojobs, trotzdem, finde ich, bin ich zu jung, um meinen Job nicht zu mögen.

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Kurios: bei mir ist es genau umgekehrt. Ich hab ständig Leute um mich rum, sitze auf dem Präsentierteller den ganzen lieben langen Tag, telefoniere nebenher dauernd - und kann schon im Bus auf dem Heimweg keine Stimmen mehr hören! Wenn abends daheim das Telefon klingelt, nehm ich nicht ab, sondern lass den AB drangehen...

Es ist in beiden Fällen eben ZUVIEL von EINER Sache. Nur hat man leider wenig Einfluss, es an Ort und Stelle zu ändern. Ich würde mich, wäre ich in Deinem Alter, um eine neue Stelle bemühen, die mit mehr Kontakten verbunden ist. Du bist noch jung genug - freu Dich!

Eve

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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