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Ginger27
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Post Thu, 15.Feb.07, 16:52      Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

seit ca. 7 jahren bin ich opiatabhängig. begonnen hat es wie bei den meisten leuten mit kokain. irgendwann bin ich dann zu heroin überredet worden. am anfang alles durch die nase. dann lernte ich meinen damaligen freund kennen, der älter war als ich und schon einige erfahrungen mit drogen hinter sich hatte, zu dem damaligen zeitpunkt aber keine drogen mehr genommen hatte.. an meinem geburtstag hatte ich ihn dazu überredet..(ich war damals schon im methadonprogramm). nach langem auf ihn einreden hat er eingewilligt. aber er nur i.v. durch die nase zahlt sich für ihn nicht aus, meinte er. naja..das wollte ich dann auch..ich hab ihm stundenlang dazu überreden müssen aber im endeffekt hat er mir damals dann auch meine erste fixe gesetzt (denn ich wusste nicht genau, wie man das macht)..

lange rede, kurzer sinn...kurz darauf hab ich mir das methadon auch i.v. zugeführt. nach einiger zeit, liess ich mich auf "compensan" umstellen. 600mg pro tag. sprich 3x täglich 200mg i.v.
damals lebte ich ein junkieleben, wie es im buch steht.

mein leben hatte nach einigen jahren eine schlimme wendung genommen. es ist viel passiert.. viele tiefschläge.. und einer davon hat mich dann dazu bewegt, wieder ein "normales leben" führen zu wollen. ich hab mich zusammen gerissen, jeglichen beikonsum von benzodiazepan u.ä. sein gelassen, mir einen job gesucht, mit meinen damaligen freund und auch allen anderen "freunden" aus der "szene" gebrochen. hatte auch kurze zeit nachher arbeit gefunden und neue freunde, die nichts mit drogen zu tun hatten.

das geht seit ca. 3 jahren so. habe praktisch mein leben aufgeräumt. es weiss auch keiner von meiner opiatabhängigkeit. manchmal merken die anderen, das was mit mir nicht stimmt. hab dann immer eine latte von ausreden parat, warum ich so dreinschaue.. warum ich ständig müde bin usw..
aber es wird immer ärger.. ich bin mittlererweile extremst antriebslos, mach nurmehr das notwendigste und bin kaum mehr rauszubekommen. habe einen neuen job, der mir auch gefällt, aber mehr als diesen mache ich kaum.
ich will das nicht mehr. ich will wieder mein leben normal planen können. gefühle haben (denn die sind nebenbei auch komplett abgestumpft).. nicht nur alles so planen, daß ich 3 pro tag daheim sein muss für ca. 1 stunde, um das erledigen zu können.. noch dazu hab ich anschliessend kein zeitgefühl und brauch für alles ewig und 3 tage.. und so schnell ist dann wieder 1 tag vorbei.. einer wie der andere.. mein leben kommt mir vor, als würde es neben mir vorbei laufen.. und ich habe nichts mehr davon.. ich schlafe sehr viel und zu allem anderen fehlt mir die motivation..

ich habe jetzt noch 17 tabletten.. die letzten 17, bevor ich ein neues rezept brauche.. eigentlich sollte ich schon pinkeln gewesen sein, damit sich das alles mit dem arzt und amtsarzt ausgeht. aber ich will kein neues rezept mehr! ich will endlich nach 7jahren damit aufhören! ich will daß die 17te tablette meine letzte ist! habe heute damit begonnen. statt 3 mal, nurmehr 2 mal zu mir genommen. morgen sollen es nurmehr 1 1/2 werden, übermorgen auch und den tag darauf vielleicht nurmehr 1.. ich will mir ein bisschen helfen, mit anderen dingen.. gegen die antriebslosigkeit, hab ich mir überlegt.. mit dingen, die zumindest körperlich nicht abhängig machen.. den körperlichen entzug, kann ich mit codein oder ähnlichen ein bisschen entgegenwirken, aber diese antriebslosigkeit macht mich fertig und ich will nicht nur deshalb wieder auf opiate rückfällig werden.
vielleicht sollte ich auch erwähnen, daß ich noch nie einen entzug versucht habe..

hat jemand sowas schon durchgemacht und kann mir seine erfahrungen schreiben? wäre sehr dankbar, da ich sonst niemanden habe.. drogenberatung will ich nicht.. hab ich alles hinter mir und hat nichts gebracht..

ich hoffe auf eure erfahrungsberichte!

danke und lg,
ginger
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liv1
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Post Thu, 15.Feb.07, 19:37      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

hi Ginger,

wie geht es Dir unterdessen?

Ich kenne Compensan selber nicht, war jedoch etwa 10 Jahre auf Methadon.

Quote:
aber es wird immer ärger.. ich bin mittlererweile extremst antriebslos, mach nurmehr das notwendigste und bin kaum mehr rauszubekommen.


Ist das typisch auch für Compensan? Ich kenne diesen Zustand von Methadon her sehr genau. Nimmst Du irgendwelche AD`s? Mir hat ein AD in der schlimmsten Zeit schon sehr geholfen. Vor allem auch wärend dem Entzug/Abbau des Methis. Sprichst Du mit Deinem Arzt über Deine Antriebslosigkeit? Was meint er dazu?

Quote:
aber ich will kein neues rezept mehr! ich will endlich nach 7jahren damit aufhören! ich will daß die 17te tablette meine letzte ist! habe heute damit begonnen. statt 3 mal, nurmehr 2 mal zu mir genommen. morgen sollen es nurmehr 1 1/2 werden, übermorgen auch und den tag darauf vielleicht nurmehr 1..


Denkst Du nicht, es wäre besser, das mit Deinem Arzt zu besprechen? Denn Deinen Abbau-Plan empfinde ich als zu radikal. Ich würde erstmal versuchen eine Viertel-Tablette (höchstens eine Halbe) weniger zu nehmen und zu gucken, wie es Dir damit geht. Geht das problemlos, kannst Du schon daran denken, am nächsten Tag noch ein Viertel weniger zu nehmen. Aber dann würde ich Dir raten, ein/zwei Wochen auf der Dosis zu bleiben. Du spürst, wenn Du etwas auf Dich horchst, von alleine, wann Du jeweils wieder bereit bist, etwas zu reduzieren. Bei zuviel Hast geht der Schuss sehr schnell nach hinten los .... .

Denn es bringt ja absolut nichts, wenn Du rasend schnell abbaust, rückfällig wirst (weil Dich das Tempo psychisch überfordert) und es Dir noch verschi*sener geht - als ich die ersten male auch zu schnell abbauen wollte, landete ich schlussendlich immer auf noch einer höheren Dosis Methadon, als zuvor.

Quote:
.. den körperlichen entzug, kann ich mit codein oder ähnlichen ein bisschen entgegenwirken........


Und woher bekommst Du Codein? Im Prinzip ist es derselbe "Schrott" wie Compensan. Sucht mit einem anderen Suchtmittel zu bekämpfen, denke ich, ist immer ein heisses Spiel. Danach musst Du ja mit dem Codein auch wieder aufhören - und das ist bestimmt nicht viel einfacher. Wenn Du mit Deinem Arzt sprichst, fändet Ihr zusammen bestimmt bessere Lösungswege. Codein ist ja auch ein Opiat ... .

Ob Dein Abbau schlussendlich ein/zwei Monate länger dauert, als mit einem übereilten Entzug, kommt nun wirklich nicht mehr darauf an. Lieber langsam und sicher - als schnell und "gefährlich" ... .

Naja, das ist so mein Tip an Dich.

Ich wünsche Dir eine gute, ruhige Nacht und grüsse Dich, liv
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Sunny93
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Post Thu, 15.Feb.07, 19:51      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

Hallo Ginger,
hm ja das kenne ich: war 7jahrelang Heroin,davon ca.2Jahre im Methadon-Programm. Neutral
Angefangen, ganz klassisch: kiffen, Koks(selten, war teuer!), Blech rauchen(Heroin), fixen!
Jetzt bin ich auch schon 7Jahre sauber! Very Happy

Irgendwann war ich andem selben Punkt wie du: ich hatte einfach keine Lust mehr...immer musstest du das Metha dabei haben, Urlaub etc. und Gefühle waren damit nur begrenzt möglich.
Allerdings hatte ich zuvor auch etliche Entzüge(Klink/allein, den ersten nach einem Jahr"draufsein") hinter mich gebracht. Das ging ne Weile gut(meist so 2Monate) und dann war ich einfach wieder dabei. Es ist auch leider nicht ganz so einfach...
Was jahrelang im Kopf"verkehrt"lief(Synapsen...) kann man so schnell nicht unbedingt in Griff bekommen.

Zum Schluss habe ich mich eben selber runterdosiert vom Metha und gut wars! Dazu muss ich sagen, das ich mit dem Metha-Programm eine ambulante Therapie begonnen habe, was wahrscheinlich auch sehr hilfreich war!
Ist alles natürlich bei jedem individuell, bei mir ist es so gewesen. In der Zeit (und vorher)gab es bei mir auch Koks und Tabletten...
Heute bin ich sauber, trinke selten Alkohol und rauch leider noch Zigaretten... Confused
Man kann es schaffen, behaupte sogar mal jeder kann es schaffen!
Als Süchtiger bleibt man nur(!!) immer gefährdet! - Aber es gibt keinen Suchtdruck mehr und das Leben hat einiges an Lebensqulität gewonnen!
Denk immer dran- es lohnt sich!
LG Sunny flower

_________________
"It's fucking great to be alive...."
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Therese28
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Post Thu, 15.Feb.07, 20:09      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

Quote:
hat jemand sowas schon durchgemacht und kann mir seine erfahrungen schreiben? wäre sehr dankbar, da ich sonst niemanden habe.. drogenberatung will ich nicht.. hab ich alles hinter mir und hat nichts gebracht..

Ich hab einen kalten Entzug hinter mir. Ein Freund von mir hat das ganz ähnlich gemacht, war allerdings die ersten Wochen auf ganz heftigen Benzos.
Mit Methadon o.ä. Substitutionen hab ich keine Erfahrungen, halte aber nichts von diesen langwierigen Sachen.

Ich Wünsch dir von Herzen alle Kraft für deinen eingeschlagenen Weg Exclamation
Was vor dir liegt, wird bestimmt verdammt hart werden.
Nachher steht dafür ein neues Leben bereit.


grüße
menis
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Ginger26
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Post Wed, 21.Feb.07, 18:15      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

Ich danke euch für eure antworten! leider hatte ich probleme mit meinem account und hab mich nicht mehr einloggen können! hab jetzt einen neuen angelegt, statt ginger27, ginger 26. nur damit es keine verwirrungen gibt.

@liv:
danke, es geht mir ganz gut. aber leider habe ich es nicht so geschafft, wie ich mir das vorgestellt habe. ich hab mich einstweilen nur um 200mg runterlassen können. d.h. anstatt 3x pro tag, mach ich das nur mehr 2x. und ich kanns kaum glauben, aber ich spüre jetzt schon eine verbesserung! ich bin nicht mehr andauernd so müde! ich kann wieder lachen! so richtig! das ist mir so abgegangen die letzten jahre! ich hab früher immer so gerne und so viel gelacht! die letzten 7 jahre hat es das nicht gegeben und ich hab schon fast vergessen, wie befreiend das ist!

jedenfalls zu dem wegen den codis.: meinst du, wird man von denen auch körperlich abhängig? das wusste ich nicht. hab gedacht, die sind irgendwie zusammengesetzt, daß sie zwar den entzugsschmerzen entgegenwirken, aber trotzdem körperlich nicht abhängig machen. hast du selber mit diesen erfahrungen? oder kennst jemand der die versucht hat? würde mich interessieren.
a.d. - meinst du antidepressiva? vor jahren hatte ich die mal. aber da hab ich ständig nur geschlafen. da hatte ich noch keinen job und nichts.. war ganz unten. muss aber dazu sagen, hab nebenbei auch benzos genommen und die nicht wenig. mein arzt interessiert sich leider nicht besonders dafür. habs das letzte mal anklingen lassen, daß ich aufhören will, aber er hat das dezent ignoriert...

@sunny:
ja genau, genau das ist es, was mir auch schon so zuwider ist. keine wirklichen gefühle haben zu können. bin extremst kalt geworden! war eine weile lang gut für mich, weil viel passiert ist, wo ich mir ansonsten schwer getan hätte. aber das ist jetzt alles vorbei!!!!
urlaub oder sowas hat es für mich bis jetzt nie gegeben! wenn jemand gefragt hat, ob wir auf paar tage wohin fahren, waren meine ersten gedanken:"wie mach ich das mit den spritzen? was, wenn sie mich bei der grenze kontrollieren und die finden? wie koch ich mir dort, im selben zimmer mit jemand anderen, meine tabletten auf? und wo mach ich das dann??" und alles das will ich einfach nicht mehr! ich versteh genau, was du meinst!
mit methadon hab ich es vor jahren auch schon mal fast geschafft, mich runterzudosieren! mein freund hat damals immer einen teil weggeschüttet ohne mein wissen und was anderes stattdessen dazu. (wasser oder keine ahnung) jedenfalls is mir nichtmal aufgefallen. aber ich war so dumm und hab mich dann auf compensam umstellen lassen und war ärger drauf denn je.
jedenfalls respekt daß du das geschafft hast! und danke für den zuspruch, wegen "jeder kann es schaffen!" das gibt mir schon ein bisschen zuversicht! yo

@menis:
meinen höchsten respekt vor dir, daß du einen kalten entzug durchgezogen hast! davor habe ich zuviel angst! vor ca. 2 monaten hat mich mein ex im stich gelassen, der hätte mir 4 tabletten, die ich ihm davor geborgt habe bringen sollen und er ist nicht gekommen. pffffff.....ein wahnsinn, wie es mir dabei gegangen ist! und das war wahrscheinlich nicht annähernd das, was du durchgemacht hast. aber eine frage: wie lange dauern die entzugserscheinungen? bzw. wie lange ist es wirklich heftig? ab wann kann man wieder "normal" sein leben fortsetzen?
danke für deine lieben worte! du hast recht, ich muss immer daran denken! nachher steht ein neues leben für mich bereit! das darf ich einfach nie vergessen!

lg
ginger
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sævus et vafer
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Post Wed, 21.Feb.07, 19:53      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

hey ginger,
das alles hört sich sehr traurig an. Fass Dir doch ein Herz und beantrag bei deiner Krankenkasse eine stationäre Psychotherapie. Manchmal braucht man halt etwas hilfe, um wieder gesund zu werden. Das ist keine Schande, ich kann nur aus eigener Erfahrung raten: Mach eine stationäre Therapie mind. 6 Wochen lang, und Du tankst dort Kraft! Sofern Du es auch selber möchtest, und Dich nicht gezwungen fühlst, verspreche ich Dir, dass es hilft !
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Ginger26
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Post Thu, 22.Feb.07, 7:27      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

sævus et vafer wrote:
hey ginger,
das alles hört sich sehr traurig an. Fass Dir doch ein Herz und beantrag bei deiner Krankenkasse eine stationäre Psychotherapie.



ja, du hast an und für sich vollkommen recht! das würde ich auch gerne machen! früher hab ich nie daran gedacht, aber in letzter zeit immer öfter! am liebsten würde ich alles hinschmeissen, eine stationäre therapie machen und danach ein neues leben beginnen...
aber das ist bei mir nicht so einfach. ich habe ein paar haustiere. vor allem auch hunde! die sehr an mir hängen. (findelkinder) und leider keine familie mehr, oder sonst jemand, der sich um sie kümmern könnte... das macht die ganze sache nicht gerade leichter. denn ich muss auch, egal wie beschissen es mir geht mit ihnen raus... und gerade da ist oft die willenskraft nicht so stark. wenn ich einfach daheim bleiben könnte für 1 woche, wäre es schon bei gott einfacher, als so...

hab jetzt nurmehr 1 tablette... bin heute nacht öfters schweissgebaded aufgewacht. mir geht es nicht sehr gut, aber immerhin hab ich es geschafft, die eine noch nicht zu mir zu nehmen. wie es nach der einen weitergeht, weiss ich noch nicht... hab ein paar ideen. entweder ich kaufe mir 2 tabletten nach, wo ich jeweils nur die hälfte nehme, oder hab auch schon daran gedacht so aufzuhören, wie es begonnen hat... also mit "h".. hab das vor ca. 2 monaten versucht. das gute war, daß das h. nur meine enzugsschmerzen genommen hat und ich nicht "drauf" war... was mir das runterdosieren erleichtern würde. vom kopf her weiss ich ausserdem 100% daß ich aufhören will! und wenns drauf ankommt denk ich hab ich schon einen starken willen...

glg
Ginger
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Post Thu, 22.Feb.07, 13:51      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

hi Ginger,

denkst Du wirklich das geht gut, wenn Du jetzt von zwei Tabletten auf null gehst, wenn Du schon mit zwei Tabletten schweissgebadet bist? Glaubst Du, Du hälst das psychisch und physisch echt aus? Sorry, aber das bezweifle ich stark.

Ich weiss es nicht, aber könnte das nicht "gefährlich" werden? Erstens körperlich und zweitens besteht dann doch wirklich stark die Gefahr, dass Du (wie in Deinem letzten Post angedeutet) wieder auf Heroin zurückgreifst oder Compensan auf der Strasse kaufst? Und ob das dann wirklich ein Schritt vorwärts (in Richtung Stabililtät und Gesundheit) wäre, ist stark zu bezweifeln, oder?

Ich möchte Dich keinesfalls entmutigen. Es ist tatsächlich für jeden zu schaffen - aber dazu braucht es einen "vernünftigen"/angemessenen Weg. Und das ist wahrscheinlich sehr selten die total radikale Variante. Sowas geht bei Heroin manchmal echt gut, aber bei einem Substi glaube ich, erreicht man nur was, wenn man sich Zeit gibt, und den Abbau nicht übereilt oder gar einen (fast) kalten Entzug versucht. Ein Methi-Entzug z.B. ist härter und wesentlich länger als ein Heroinentzug - und ich denke, bei Compensan ist das ähnlich (aber ich weiss es nicht!). Daher verstehe ich Deine Überlegung, Dir mit Codein oder Heroin helfen zu wollen.

Ich jedoch kenne keinen, der es echt geschafft hat, sich mit (Gassen-)Heroin auf null runterzudosieren - da spielt dann doch schnell wieder die hinterlistige Sucht und die Gier mit. Es ist auch schwerer einzuteilen, weil man ja nie genau weiss, wie gut es ist.

Hast Du denn kein gutes Verhältnis zu Deinem Arzt? Kannst Du mit ihm nicht über Deine Probleme (auch psychischer Natur) sprechen? Wenn nicht, rate ich Dir, einen solchen zu suchen und mit diesem einen vernünftigen Abbau-Plan mit sehr regelmässigen Gesprächen, auszuarbeiten. Ganz alleine (wie Du ja anscheinend bist), ist das schwer zu schaffen - mit Hilfe, Gesprächen, Unterstützung, Aufmunterung (durch den Arzt - und ev. auch Suchtberatungsstelle) ist es wesentlich einfacher. Mit tat es nur schon gut, meinem Arzt alle ein/zwei Wochen erzählen zu können, dass ich nicht rückfällig (wieder mehr Methi oder gar Heroin) wurde.

Könntest Du für einen stäzionären Entzug Deine Tiere nicht ins Tierheim geben? Es gibt sicher Orte, wo Du Deine Hunde (und anderen Tiere) bezahlbar hingeben könntest. Da könnte Dir vielleicht auch die Drogenberatung weiterhelfen - Du wirst nicht die erste Patientin sein, die dieses Problem hat. Glaube mir, es gibt für alles ein Weg! Man muss sich dafür aber auch einsetzen. Man muss sich die Hilfe holen, die kommt nicht von alleine zu Dir. Wink

Ich denk an Dich ... . Lass wieder was von Dir hören! Gruss liv


PS: Zu Deiner Frage - JA, Codein macht sehr wohl physisch und psychisch abhängig und das nicht zu knapp. Davon kann ich Dir ein Liedchen singen ... .
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Post Thu, 22.Feb.07, 14:23      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

Hallo Ginger!

Mein Freund hatte selbige Idee wie du. Er ist momentan ist auf Methadon und wollte sich auch mit H runterkrachen. Wir haben lange darüber geredet und sind zum Schluss gekommen, dass es keinen Sinn haben kann, weil

a. wie liv schon sagte - weißt du nie wie das Zeug ist
und
b. was ich als sehr wichtig erachte, müsstest du dich wieder in die Szene begeben, bzw. einen Dealer aufsuchen. Das hätte meinen Freund total zurückgeworfen, weil durch das Metha ist er zumindest von der Sezene weg und muss das nicht ständig sehen.

Ist ein wichtiger Punkt, den du auch bedenken solltest.

Viel Glück noch,
lg
sensi
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Post Thu, 22.Feb.07, 15:54      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

das stimmt, da hast du vollkommen recht!!!! ich hab mich vor ein paar jahren aus der szene verabschiedet und will da auch nicht mehr hin zurück!
ich hätte nur jemanden bei mir im haus, der mir das besorgen könnte. er ist selber nicht abhängig, schmeisst nur ab und zu irgendwelche runden, oder sonst irgendwas... jedenfalls kann der mir so ziemlich alles besorgen. normalerweise nehme ich das nicht in anspruch. nur vor ca. 2 monaten, wie das war, wo mich mein ex sitzen hat lassen wegen den 4 tabletten und ich daheim schon die wände hochgekrochen bin, da hab ich mir von ihm was bringen lassen. und irgendwie hat das so gut funktioniert gehabt. das hat grade mal meine schmerzen und das alles weg gemacht. aber muss dazu sagen, einige kleine sympthome waren nicht ganz weg. habs an dem geruch gemerkt, den ich in der nase hatte (den hab ich immer, wenn ich krache) der war trotzdem da und damals hab ich mir gedacht, es wäre eigentlich einfach, mich damit herunterzudosieren. weil ich ganz im gegesatz zu den compensan und vor allem zu früher, wie ich noch auf heroin war, eben gar nicht gierig drauf war!!! habs mir auch nur einmal i.v. gegeben, weil ich zu viel angst vor dreck hatte! den rest durch die nase und auch immer nur soviel, daß ich über die runden gekommen bin. leider hab ich am nächsten tag wieder meine 21 compis aus der apo bekommen, womit ich mich wieder raufgeschossen habe. aber damals hab ich noch nicht daran gedacht aufhören zu wollen. und jetzt wo ich das will denk ich andauernd wieder an diese situation...

darf ich fragen, wie es dein freund geschafft hat davon wegzukommen?

lg
ginger
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Post Thu, 22.Feb.07, 16:06      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

weisst du was, das mit dem arzt ist eine gute idee! ich werde nächste woche mal zu meinem vorherigen arzt gehen! der war immer top zu mir und hat sich auch dafür interessiert! der jetzige is kurz vor der pensn und macht nurmehr das nötigste kommt mir vor. wenn ich was sage, unterbricht er mich gleich und bremst mich ab. er schaut mich nichtmal an, sondern nur in seinen computer.
hab den arzt damals gewechselt, weil mir der andere zu weit weg war. der jetzige ist gleich paar stiegen weiter als ich! das war halt sehr angenehm.

bin drauf gekommen, daß ich gestern aus der apotheke noch 6 tabletten bekommen hätte! werde jetzt mal hinschauen, hoffe ich krieg sie heute im nachhinein noch. zumindest die 3 für heute müsste ich kriegen. aber die fr. mag. in der apo ist eh lieb und denke schon, daß sie mir die auch für gestern geben wird. mit diesen tabletten müsste ich auf jeden fall bis montag durchkommen! und da werde ich dann zu meinem vorigen arzt gehen und mit ihm reden. vielleicht kann er mir wirklich helfen.

sag mal, wie lange hat das bei dir eigentlich gedauert, bis du ganz auf null warst? und vor allem: ich hab gehört, daß grad von den letzten paar mg auf null am ärgsten ist. stimmt das? hast du da dann nicht trotzdem entzugsschmerzen gehabt? hab schon gehört, daß leute jahrelang auf 2mg oder so sind und den letzten absprung einfach nicht schaffen. wie war das bei dir genau?

lg
Ginger
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Post Fri, 23.Feb.07, 7:29      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

Hi Ginger!

Quote:
darf ich fragen, wie es dein freund geschafft hat davon wegzukommen?


Noch gar nicht Sad. Derzeit 70mg Metha und 4 Praxiten. Für einen Entzug auf der Baumgartner ist er angemeldet, wir warten eigentlich nur noch auf den Termin, denn für Nachbetreuung hat er auch schon gesorgt.

Ich hoff das geht in den nächsten Wochen über die Bühne - hab selbst schon sooooo genug von der ganzen Thematik. Als Nicht-Abhängiger fühlt man sich irgendwie auch schon abhängig wenn man einen abhängigen Partner hat *g*.

lg
sensi
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Post Fri, 23.Feb.07, 9:15      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

[quote="_Sensitive_"]Hi Ginger!

Quote:
Als Nicht-Abhängiger fühlt man sich irgendwie auch schon abhängig wenn man einen abhängigen Partner hat


pffff....glaub ich dir! immerhin lebst du das ganze ja mit mit ihm. bei meinem ex war es damals so, er hat mir immer meine tabletten gestohlen und sich selbst reingehauen, damit wir auf der selben "welle" quasi sind und gemeinsam aufhören können. idiotisch! obwohl ich ihm x mal gesagt habe, daß ich wenn nur aufhören kann, wenn jemand stabiler neben mir ist, der einen klaren kopf hat und sich in der zeit um alles kümmert!!!
aber dein freund hat somit eh glück, daß du ihm da so tatkräftig unterstützt! 70mg metha und 4 praxln...auch nicht wenig... die ganzen benzos sind überhaupt hinterfotzig, finde ich. bin froh daß ich zumindest mit denen seit jahren nichts mehr zu tun habe.

wünsch dir jedenfalls alles gute für dich und deinen freund!!! würde mich interessieren, wie es weitergeht mit ihm. ob die therapie im endeffekt wirklich erfolgreich war usw.

lg
Ginger
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Post Fri, 23.Feb.07, 9:18      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

Hallo nochmal, Ginger

Gut, dass Du einen so starken Willen hast, Dich zu ändern. Diese Notwendigkeit erkennen nicht viele, gerade heutzutage muss man so flexibel sein, da kann so ziemlich jeder mal eine Therapie gebrauchen. Und nur eine mind. 6 wöchige, stationär verspricht leider ausreichend Erfolg (Da gibts viele Studien darüber)
Meine Mutter hat das gleiche Problem mit unserem Hund. Wenn keine Familie oder die Möglichkeit einer Unterbringung da ist, ist es im Ausnahmefall in einigen Kliniken evtl möglich, Tiere mitzunehmen. Ich bin diesbezüglich auch am Suchen nach Einrichtungen. Wenn ich eine speziell-passende finde, geb ich Dir gerne bescheid.
Ich weis, wie schwierig es ist, Kräfte für eine radikale Veränderung zu mobilisieren, und nicht Abwehrhaltungen gegen dieses "Krankenhäuser" (Psychosomatische Kliniken) zu entwickeln.
Bei Suchtfällen rät der Arzt der Krankenkasse aber auch oft zu einer Entgiftungstation, was bei starker körperlicher Abhängigkeit theoretisch auch sinnvoller sein kann. Ich rate Dir nur, den jetzt vorhanden Willen zu nutzen, und zumindest die ambulante Therapie gewissenhaft anzugehen.
Alles Gute,
S.
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Post Fri, 23.Feb.07, 9:32      Re: Will endlich ein Leben ohne Opiaten! Aber wie? Reply with quoteBack to top

wirklich, es gibt kliniken, wo man tiere mitnehmen kann? das wusste ich nicht. ja, das wäre lieb von dir, wenn du mir dbzgl. bescheid geben könntest!

ja, der wille war eigentlich noch nie da. muss sagen, so blöd das jetzt klingt, aber ich war immer ein leidenschaftlicher junkie. hab alle konsequenzen dafür in kauf genommen. die müdigkeit, die gefühlslosigkeit (für die ich eine zeit lang dankbar war) und alles andere. in den letzen 2 monaten sind sie mir 2 mal ausgegangen, die tabletten! das war davor nie der fall. da hab ich damals beim 2ten mal begonnen zu überlegen. bin irgendwie ein abergläubischer mensch und hab mir gedacht, vielleicht ist das ein zeichen, daß es zeit ist über das "aufhören" nachzudenken. naja, dann sind die neuen regelungen: jedes monat pinkeln gehen müssen, nur bei arbeitsbescheinigung kriegt man die tabsn 1x in der woche, ansonsten täglich... ja, aber wie sag ich das meinen chef, das ich sowas brauche. was wenn er fragt warum usw. dann eben die ewigen rennereien mit arzt, amtsarzt jetzt auch noch pinkeln. und dann die ewige müdigkeit und antriebslosigkeit. und auf einmal hab ich mir gedacht, ich will das alles nicht mehr. mich fuckt es so dermassen an, das ganze, das gibts nicht. naja und der meinung bin ich immer noch und bis jetzt hab ich mich ganz gut geschlagen, finde ich. und das, obwohl ich nebenbei noch arbeite. 8o)

lg
Ginger
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