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arisma2
neu an Bord!
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Post Sun, 04.Mar.07, 20:13      Gefühlslage in der Probezeit Reply with quoteBack to top

Hallo liebes Forum!
Meine Situation stellt sich augenblicklich wie folgt dar: Vor 3 Monaten bin ich neu nach München gezogen und habe dort meinen ersten Job nach dem Studium angetreten. Ich hatte im Bewerbungsgespräch ein serh gutes Gefühl, sowohl vom fachlichen her als auch menschlich und war sehr sicher, dass der Weg der richtige ist. Die ersten vier Wochen waren sehr gut und ich habe mich sehr wohl gefühlt, obwohl natürlich jede Menge Infos auf mich eingestürzt sind. Jetzt nach drei Monaten hat sich meine Gefühlslage verändert. Ich habe den Eindruck, dass ich es einfach nicht packe, produktiv zum Arbeitsgeschehen beizutragen. In Meetings verstehe ich nur Bruchteile, kann aber dem Gesamtgeschehen inhaltlich nicht folgen. Ich habe das Gefühl, dass ich einfach nicht mehr in der Lage bin, noch weitere Infos aufzunehmen - weil ich noch nicht mal die alten Infos verarbeitet habe. Ich denke, meine Lage hat verschiedene Ursachen. Zum einen sicherlich die firmenspezifischen Dinge und die Hintergründe der komplexen Branche, zum anderen fehlt mir aber anscheinend auch die Fähigkeit zum vernetzten Denken. Mir fällt es grundsätzlich schwer, aus Arbeitsergebnissen Rückschlüsse zu ziehen (wie muss ich das und das interpretieren, was sagt mir die und die Zahl aus...), mit anderen zu diskutieren, eigene Ideen (sofern ich welche habe) darzustellen etc. Diese Probleme habe ich nicht erst jetzt, sondern auch schon im Studium, wobei man das da sehr gut kaschieren konnte...
Seit einigen Tagen denke ich nur noch daran, die Stelle wieder zu kündigen, da ich nicht denke, den Anforderungen zu genügen. Das Problem ist nur: Was kommt danach? Die oben beschriebenen allgemeinen Fähigkeiten werden ja überall gefordert, d.h. bei jedem neuen Job hätte ich die gleichen Schwierigkeiten. Die Randbedingungen bei meinem jetzigen AG sind gut: nette und hilfsbereite Leute, angenehmes Klima, gute Bezahlung etc.. Es könnte also noch viel schlimmer sein. Ich sehne mich gerade total nach einem stupiden Routine-Job, der mich intellektuell nicht an meine Grenzen bringt und der mich nachts ruhig schlafen lässt. Aber wie soll ich das als (von den Noten her sogar sehr guter) Hochschulabsolvent erklären? Das Problem liegt ganz klar an mir, in keinem Fall an der Firma.
Hinzu kommt, dass ich bei einer Kündigung auch in finanzielle Schwierigkeiten käme - ich müsste der Firma nämlich die Umzugskosten und Maklergebühren zurückerstatten... Und wüsste dann gar nicht, wie ich meine laufenden Kosten decken soll - München ist ja kein billiges Pflaster...
Von meinem Chef kam hierzu bisher noch nichts. Ich überlege, nächste Woche ein Feedback-Gespräch zu führen, in dem ich natürlich nicht das sage, was ich hier geschrieben habe, sondern einfach wissen möchte, ob mein Eigenbild mit dem Fremdbild übereinstimmt. Nur wie fängt man sowas am besten an? Ich will mich ja auch nicht als total überfordert darstellen. Vielleicht etwas nach dem Motto "Ist es normal, dass mir nach 3 Monaten das und das noch unklar ist oder müsste ich das jetzt schon wissen?"
Bin dankbar für jeden Tipp und jede Antwort, die mir vielleicht ein bisschen aus meinem augenblicklichn Tief rausholen kann. Danke!
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schnu
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Wohnort Wien
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Post Sun, 04.Mar.07, 23:06      Re: Gefühlslage in der Probezeit Reply with quoteBack to top

Hey..

Ich wollte dir nur kurz eines mitteilen:
Bei einem komplexeren Job ist es eigentlich so, dass ein guter Chef weiß, dass ein Mitarbeiter frühestens nach sechs Monaten alles einigermaßen gut beherrscht. Nach ca zwei Jahren ist ein Mitarbeiter selbst in der Lage, einen neuen MItarbeiter einzuführen und ihm die wichtigsten Tricks und Kniffe zu erklären. Das ist zumindest, was mir ein Unternehmer mal erklärt hat.
Insofern kannst du dich auch ein bisschen enstpannen. Nach drei Monaten hat man noch nicht alles drauf und ist auch noch eher zurückhaltend.
Ein Feedbackgespräch ist sicher eine gute Idee, aber versuche auch deine Freizeit für dich gut und entspannend zu nützen, dann fällt es dir viel leichter die Informationen zu verarbeiten.

Ich würde noch nicht aufgeben und kündigen, sondern das ganze mal etwas entspannter angehen und die eigenen Erwartungen mit denen deines Arbeitsgebers abgleichen und gegebenenfalls reduzieren.

Ich wünsch dir viel Glück,

schnu
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