Verhalten von Dorfmenschen in der Großstadt

sporadischer Gast 8 Bayern M, 27

Ich beobachte momentan sehr häufig im Bekanntenkreis, dass sich das Verhalten derer ändert, die seit einiger Zeit in einer Großstadt leben / arbeiten / studieren usw.
Früher waren wir eine nette Clique, haben oft am Wochenende etwas unternommen. Seit Ende 2006 sind nun einige Leute aus dieser Clique nach München gewechselt. Wenn sie dann am Wochenende gelegentlich doch mal wieder in die Provinz zurück kehren, fällt eines auf: Sie sind überheblich geworden, schwärmen pausenlos von all den Dingen, die es auf dem Land (vermeintlich) nicht gibt. Woher kommt dieses Verhalten?
Ich für meinen Teil habe war in der Studienzeit auch in einer größeren Stadt, finde aber für mich gerade die eher ländlich geprägten Regionen reizvoller.

Forums-InsiderIn 317 München M, 41

Ich würd sagen, es gibt einfach Menschen, denen eher das ländliche Leben liegt, und andere, denen das Leben in der Stadt besser gefällt.

Ich selber komme auch vom Land, habe aber immer schon davon geträumt, in einer Großstadt leben zu können. Und seitdem ich in München lebe geht es mir viel besser. Hier kann ich halt so leben wie ich es mir vorstelle.

Naja, und andere Menschen sind halt anders. Viele von meinen früheren Bekannten vom Land würden nie freiwillig in eine Großstadt ziehen.

Lass Deine Bekannten doch einfach reden und denk Dir Deinen Teil. Du schätzt das Landleben, sie schätzen nun das Stadtleben, und jeder kann auf seine Weise zufrieden sein...

Forums-InsiderIn 170 Niederösterreich W, 30

Bei mir ist es grad umgekehrt. Ich bin ein Stadtmädel und wurde zum "Landmenschen". In der Stadt hab ich mich nie wohl gefühlt, diese Anonymität. Es ist zwar praktisch weil kulturell mehr geboten wird und so Ausgehmöglichkeiten viel vielfältiger sind.

Ich kenn aber auch Dorfmenschen, die die Stadt bevorzugen. Ich hatte auch als Stadtmensch mich durchzusetzten bei den Dorfbewohner, weil ja die Wiener "alle so überheblich" sind. Das ich anders bin, habens dann auch gecheckt.

Lg
Exeter Rolling Eyes

sporadischer Gast 16 Niedersachsen M, 31

Ich habe längere Zeit in Großstädten (auch im Ausland) gelebt aber seit meiner Erkrankung (Psychose) glaube ich, dass ich mich auf dem Lande einfach viel besser regenerieren kann. Das letzte Mal wo ich in einer etwas größeren Stadt gelebt habe war ich durch die ganzen Hintergrundgeräusche dermaßen irritiert und fühlte mich sehr unsicher. Ich fühl' mich wohl auf dem Land.

sporadischer Gast 7 Graz W, 29

ich komme selbst vom land und bin in ne grössere stadt gezogen und ich muss schon sagen das leben am land hat seine vorteile und das leben in der stadt auch.
am land hast du die frische luft, du bist mehr in der natur, du kannst dir mehr tiere halten, du hast deine ruhe, wenig verkehr. allerdings dieses persönliche eingeengt sein hat mir am land nie gut gefallen. jeder kennt jeden, jeder weiß über jeden bescheid, und wenn man irgendwas anstellt wissen auch gleich alle anderen davon.
in einer größeren stadt ist das anonymer, man hat ehrlich gesagt mehr ruhe in dieser beziehung als am land. dafür interessiert sich auch keiner für den anderen, ja man merkt ja nicht mal, wenn jemand gestorben ist. noch ein vorteil ist, dass alles in der nähe ist, man kann alles kaufen, dass ergibt wieder den nachteil, dass man mehr geld ausgibt und vielleicht dadurch schulden macht.
jedoch das ich durch den umzug in die stadt überheblicher geworden wäre, wäre mir eigentlich nicht aufgefallen. man kann hier einfach mehr unternehmen, aber dafür ist es laut und dreckig, womit ich demnächst einen umzug ans stadtrandgebiet plane. wenn man etwas älter ist und kinder hat ändern sich die prioritäten, da ist dann nicht nur mehr der konsum wichtig, sondern auch die wohnqualität, und die ist am land doch besser als in der stadt.

sporadischer Gast 9 Ösi M, 33

ich bin von der Großstadt in eine kleine Stadt gezogen. Mich haben einige Leute angesprochen das ich jetz gesünder ausseh - war blass und ausgemergelt.
Am Anfang hab ich auch eine gewisse Arroganz an den Tag gelegt bzw. waren mir viele Leute zu starr in ihren Ansichten. Es geht hier alles langsamer, weil es keine U-Bahn gibt was mich anfangs kochen lies.
Das Multikulti hat mir einerseits gut gefallen und die Offenheit, aber mit der Zeit wurde mir die Stadt zu schnell, zu laut, zu viele Menschen, zu unpersönlich, zu viele Eindrücke. Wenn man am Wochenende mal ins Grün fuhr, war da die halbe Stadt anzutreffen.
Es hat eben vieles seine Vor- und Nachteile. Man kann auch in der Stadt toll leben bzw. im Grünen, aber das ist oft mit einer langen Wegzeit verbunden bzw. mit einem dicken Geldbörs´l. Ich tu mir persönlich schwer mit Menschenansammlungen, Massenverhalten und Konsum. Aber ab und zu brauch ich auch den Kulturschock wieder.

Forums-InsiderIn 444 A Country near Germany M, 41

Du sprichst in der Titelzeile von irgendeiner Grossstadt, im Text dann aber von München.
Das sind schon zwei paar Stiefel.
Bin mit Unterbrechungen, ca.18/19 Jahre in Isarhausen, bis heute habe ich nicht rausgefunden, worum es in dieser Stadt geht.
Sie ist katastrophal, ich mag sie nicht sonderlich.
Ihre Oberflächlichkeiten sind dramatisch.
Die Menschen, die man trifft, sind alle Eventmanager und/oder Lifestyleberater oder arbeiten bei Vanitiy Fair.
Grausam.
In der Fussgängerzone lauter Autisten unterwegs.
50jährige quetschen sich in Edeljeans, die Haare blondiert,
sondern sie am Biertisch(!) nur Schwachsinn ab.
In der Ubahn gibt es Samstag morgens, nur besoffene Schwörer, die dir Prügel androhen, weil du falsch kuckst, "weisst du alder".

Nun, ich bin ein intuitiver Mensch, habe eigentlich schon einen Sinn für "Orte der Kraft". In München kein Ausschlag.
Während dies am Ammersee sicher anders ist.

Nun, ich war neulich in einer Kleinstadt im Bayerwald.
Irgendwie war das was ganz anderes, der gemähte Rasen im Stadtpark duftete. Der Stadtplatz war nett, wildfremde Kinder sagten "GriasGod" zu mir (so wie ich das früher auch gelernt hatte).
Tja, bin am überlegen, die Zugverbindung ist in Ordnung, Jobs gibt es auch dort...was hält mich in der menschlichen Katastrophe, genannt München?
Hmm, Denkprozess ist im Gange....

Helferlein 84 Wien W, 21

Ich bin auch ein Stadtmädel, Wienerin, war aber fast jedes Wochenende bei meiner Oma in NÖ.

Mein Freund ist ein echtes Landei. Seine Familie ebenso. Und da fallen manchmal schon (angeblich) negative Dinge über Wien. So - ich verteidige mich natürlich - weils meine Heimats- und Geburtsstadt ist.

Ich mag Wien, weil es sooo viele Möglichkeiten gibt. Aber, seit ich auf Wohnungssuche bin, tu ich mir in der Stadt schwer, es gibt wenige Orte wo ich gänzlich zufrieden sein kann und wünsche mir aufn Land wohnen zu können, weil am Land ist die Natur präsenter, schöner, frischer, belebender, etc. Die Mentalität ist dann auch anders. Jedoch brauch ich am Land auch ein bisschen Anonymität.

Vor kurzem meinte mein Freund, dass ich eigentlich eher ein Landmädel als Stadtkind wäre. Ich nehms als Kompliment Wink

Forums-InsiderIn 168 out of space W, 28

Hallo Lady Lilith,

naja, das is so eine Sach mit Wien. Sobald man weiter draussen wohnen will, ist es weit zum fahren in die Stadt. Aber der Begriff weit – is für Wiener eh anders kommt mir vor. Wenn ich mal nach einer Strasse fragte kam oft mal – oh das is weit weg – komplizierte U-Bahn Erklärung folgte. Dabei war es zu Fuss viell. 10 min entfernt.

In Wien is doch eh alles so nah beinander bzw. super Verbindungen. Klosterneuburg bis in die Stadt geht ja auch ratz-fatz. Z.B.

balloon

Helferlein 84 Wien W, 21

Hallo Aluna Smile

Den spruch "oh das ist weit weg" kenn ich. Damals brauchte ich eine 3/4 std. bis ich überhaupt erst zur schule kam - für mich war das nichts besonders.

Ja hab mich schon im Bezirk Mödling umgeschaut, blöd ist nur, Auto hab ich keins, Schnellbahn fahrt auch nicht immer und nicht überall in Mödling..

Aber früher oder später heißt es sowieso für mich - Ländle ich kommee Wink

Forums-InsiderIn 223 takatukaland W, 19

hallo!

ich lebe auf dem land, also in einem dorf ganz nah an einer kleinstadt. die nachteile wenn man auf dem land lebt, sind z.B. dass die wege einfach länger sind, man muss einfach ein auto haben oder eben geld für bus und bahn ausgeben, wenn man wohin will. in meiner stadt gibt es nicht viele möglichkeiten, deshalb fahr auch ich jeden tag eine 3/4 stunde zur schule in einer größeren stadt. ich weiß das ich bald in eine größere stadt ziehen werde und freue mich auch schon drauf, für eine bestimmte zeit dort zu leben. aber ich würde ungern mein ganzes leben in der großstadt verbringen. ich finde es so toll wenn man morgens aufwacht und gleich aufstehen kann ohne sich zu stylen und einfach raus in den garten gehen kann. und es riecht gut auf dem land, nach erde und regen und kornfeldern und anderen pflanzen. und man hat seine ruhe...meistens^^
noch ein aspekt wenn man auf dem land lebt: jeder kennt jeden^^das ist einerseits gut, es ist schon ein familiäres gefühl, andererseits nervt es schon, es wird halt viel getratscht, du kannst nix verbergen Laughing

naja so viel dazu, liebe grüße

Helferlein 50 Oberbayern, Bodensee M, 37

hallo zusammen,

vielleicht hat das leben bei manchen verschiedene wohnphasen. ich bin vor einigen jahren aus berlin in den tiefen süden gezogen und empfand das als totale befreiung. hatte allerdings das glück, in ein gefüge mit recht vielen menschen zu kommen, so daß ich von einer drohenden ländlichen isolation weitgehend verschont geblieben bin. ich kann mir um nichts in der welt vorstellen, noch mal in eine großstadt zu ziehen, allerding kenne ich auch momente, in denen ich manche städtischen aspekte vermisse. vor allem den, daß man in berlin für wirklich alles, was man sich schlecht leisten kann, eine preiswerte alternative findet, zumindest, wenn man leute kennt- private autoschrauber, essen gehen für 3 euro, second hand - läden u.ä.. hier habe ich auf einiges verzichten gelernt, vor allem auf meine süchte - dafür bin ich täglich von wundervoller natur und netten menschen umgeben. es ist nicht immer einfach, denn in einer stadt kann man sich immer irgendwie mit action betäuben, um nicht nachzudenken - zumindest, bis es bewusst wird.
ich habe mal festgestellt, daß in großstädten vor allem zugezogene sich überheblich benehmen, vielleicht, weil sie glauben, sich von irgendetwas abgehoben zu haben und am nabel der welt zu sein. aus distanz betrachtet ist das manchmal sehr lustig.

lg, a.

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