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Polarsternin
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Post Thu, 22.Mar.07, 19:48      Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich würde mich freuen, wenn mir jemand zuhören könnte.
in meiner Therapie habe ich zweierlei Probleme:
1) Ich schaffe es nicht, meine Psyche zu befreien
2) Ich schaffe es nicht, meinem Therapeuten Positives entgegen zubringen, obwohl ich mit ihm zufrieden bin und ich ihn total schätze. Ich mag ihn auch sehr. Aber er glaubt mir das nicht.

zu Pkt 1 ) wie macht man das, um mit Hammer und Meissel an sich dran zu gehen? Das klingt vielleicht hart aber ich erreiche mich nicht, ich bin soooo zugemauert... . Ich hatte in den letzten drei Therapien so viel Schmerz erfahren, und trotzdem ist es mir nie gelingen, mich aus meinen inneren Gemäuern zu befreien. Ich fühle mich so eingesperrt und so furchtbar einsam. Ich lebe in einer Trockenheit, Öde und in einer furchtbaren Kälte. Und ich will da raus. Mir macht das Angst, dass ich dort mein restliches Leben zubringen werde. Warum hatte ich in den letzten Therapien so viel Schmerz erfahren und trotzdem hat sich innerlich nichts geändert? Ich glaube, das lag daran, weil ich den Schmerz nach den Stunden zu Hause mit mir alleine ausgetragen hatte und hatte ihn zu wenig mit den Theras. geteilt. Es muß doch aber einen Weg geben, wie ich mich meinem jetzigen Therapeuten besser öffnen kann?

zu Pkt. 2) Ich kann meinem Thereputen äußerlich nicht so viel Positives entgegenbringen. Ich kann ihm nicht so viel zeigen. So oft hat er von mir den Eindruck, dass ich ihm Vorwürfe machen möchte, dass ich mit ihm unzufrieden bin und dabei ist das überhaupt nicht so. Ich kann es ihm nur nicht zeigen. Ich glaube, weil ich Angst vor seiner Nähe habe. Das verunsichert mich alles so sehr und es bremst mich in meinem Verhalten. Mein negatives und schainbar destruktives Verhalten hat überhaupt nichts mit ihm hzu tun. Ich verstehe mich so wenig, es ist nicht so, dass ich mit ihm so unzufreiden bin, ich bin mit mir so wahnsinnig unzufrieden und alles kommt mir so hoffnungslos vor. Und ich weiß innerhalb der Therapiestunde oft auch selber nicht, wieso ich mich so und nicht anders verhalte. Warum kann ich nciht authentisch sein? Und ich blocke so viel ab. Ich weise angeblich so viel zurück. Aber das hat mit mir zu tun und nicht mit ihm, weil ich mit mir unzufrieden bin. Ich habe einfach nur Angst, vor dem neuen Schmerz. Ich habe Angst vor Nähe. Das macht mir so wahnsinnig zu schaffen. Und die Angst, mich zu verlieren. Ich würde ihn jetzt so gerne anrufen, mich entschuldigen, was weiß ich, aber ich weiß, dass ich das nciht darf. Und in der nä. Stunde fehlen mir wieder die Worte... . Kann das Problem, wie ich es jetzt aus der Distanz heraus empfinde, niemals benennen. Diese shcmerzvollen Gefühle kommen immer erst nach der Stunde. Und dann bin ich alleine damit, vielleiucht weil ich das so viel. Alles ganz unbewußt. Weil meine Psyche das so will.

Wie kann ich nur diese Mauer, wenigstens in der Therapie fallen lassen? Ich vertaue ihm und trotzdem habe ich diese Angst.
Wie kann ich ihm mehr das Gefühl geben, dass ich seine Arbeit als mein Pschotherapeut und als Mensch wertschätze? Ich kann dias nciht so deutlich zeigen, zumindest nicht so, dass es auch glaubwürdig wirkt. Hätte ich die Wahl, zu einen anderen zu gehen, ich würde das gar nciht wollen. Ich möchte bei ihm bleiben.

Wenn ich es nicht schaffe, mich zu öffen, dann nützt mir der beste Therapeut nix und ich bleibe in dieser dürre und in dieser Eiseskälte hinter meinen Mauern gefangen, bis ich irgendwann erfroren bin.
Wie kann ich meinem Therapeuten nur sagen, was ich empfinde? Ich kann mich in der Therpie so wenig spüren und alles ist dadurch so verworren, weil mein Kopf zu mitdenkt.

Es ist alles so kompliziert. ich habe im Leben äußerlich so viel geschafft aber solche banalen Dinge schaffe ich einfach nicht, wie z.B. mich zu öffnen.

Ich danke euch für das zuhören.
Liebe Grüße, Polarsternin

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Post Thu, 22.Mar.07, 20:04      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Liebe Polarsternin,

zunächst einmal möchte ich dir sagen: sich zu öffnen, das ist keine Banalität, da finde ich , gehst du zu hart mit dir ins Gericht.
Die Sache mit dem Vertrauen ist schwierig.
Du sagst, du hast Vertrauen, aber ich bin mittlerweile der Ansicht, dass wenn das Vertrauen zu einem Therapeuten/einerTherapeutin da ist, man sich dann auch öffnet. Ich selbst bin seit fast zwei Jahren in Therapie und habe heute noch manchmal Mühe damit. Aber ich bin an den Punkt gekommen, ihr wenigstens mitzuteilen, dass ich eingesperrt bin und in etwa die selben Ängste habe, wie auch du sie beschrieben hast.
Ich habe es ihr nicht sagen können und so schrieb ich ihr einige Briefe und mit der Zeit war ich immer fähiger in der darauffogenden Stunde mit ihr darüber zu reden. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich?
Wie lange machst du schon Therapie?

Ich wünsche dir alles Liebe
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Post Thu, 22.Mar.07, 21:28      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Liebe Polarsternin,

Dein Beitrag ist mir sehr nahe gegangen. Ich kann Deine Verzweiflung irgendwie so nachfühlen.

Als erstes ist mir auch eingefallen, ob Du Dich trauen würdest, ihm mal einen Brief zu schreiben? Hast Du schon mal eine andere Variante überlegt, als verbal mit ihm zu kommunizieren?
Du könntest z.B. auch genau diesen Text ausdrucken, den Du hier gerade geschrieben hast. Er ist deutlich geschrieben und man kann gut nachvollziehen, was Dich so belastet.

Wenn es Dir so schwerfällt, Dich zu öffnen und Du Dich innerlich so gefangen fühlst...
Schaffst Du es denn vielleicht, ihm genau dieses so zu sagen?...
Dass Du derart blockiert bist und dass Dich das daran hindert, das zu sagen, was Du eigentlich sagen willst?
- glaubst Du, er ahnt von all dem gar nichts?

Ich habe auch, ganz ähnlich wie Du, damit zu kämpfen. Ich habe so viel Angst, so viel Mißtrauen. Ich bin oft blockiert und verstumme dann zeitweise ganz.
Nach ein paar Minuten schaffe ich es aber meistens, ihm genau dieses zu sagen, dass ich so verdammt blockiert und gehemmt bin... und es mich daran hindert, zu reden. Er reagiert immer äußerst behutsam darauf, so dass sich ein kleines Stück dieser Blockade dadurch löst, dass ich es einfach benannt habe und er darauf reagiert.

Irgendwie habe ich so die Vermutung, dass Du schon vieles an "Techniken" ausprobiet hast, um dieses zu überwinden? Vielleicht liege ich damit auch falsch!?

Quote:
ich erreiche mich nicht, ich bin soooo zugemauert... Es ist alles so kompliziert... solche banalen Dinge schaffe ich einfach nicht, wie z.B. mich zu öffnen.

Doch! Hier schaffst Du es! Und zwar sehr authentisch und sehr gut!
Du hast also diese Fähigkeit. Nur in der Therapie ist sie noch nicht 'freigesetzt'.

Übrigens verstehe ich mein derart verklemmtes und ängstliches Verhalten in der Th auch nicht. Aber es ist ja trotzdem authentisch! Dort bin ich so, und das Verhalten ist echt. Auch wenn ich es nicht verstehen kann.
So ist es bei Dir auch. Es ist doch kein unechtes Verhalten.

Quote:
Warum hatte ich in den letzten Therapien so viel Schmerz erfahren und trotzdem hat sich innerlich nichts geändert? Ich glaube, das lag daran, weil ich den Schmerz nach den Stunden zu Hause mit mir alleine ausgetragen hatte und hatte ihn zu wenig mit den Theras. geteilt.

Hast Du Deinem Th mal von dem Schmerz von damals berichtet?
Hat sich wirklich nichts geändet?
Auf Deine Frage hast Du ja selbst schon eine Vermtung als Antwort.
Du hast schon mal einen Ansatz, was Du diesmal anders machen solltest.

Warum konntest Du Dich in Deinen vorherigen Th besser öffnen?
Ist es jetzt wirklich 'nur' die Angst vor neuem Schmerz?

Du hast so einige Sätze so treffend formuliert, wie ich sie genau empfinde, und bisher nicht so klar sagen konnte. Dafür danke ich Dir!

Kopf hoch! Deine Th ist noch nicht zuende und Du hast noch Zeit und Chance, es zu ändern!

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Polarsternin
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Post Fri, 23.Mar.07, 6:37      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

... ich danke euch für euer Mitgefühl. Ich habe solch ein schreckliches Bedürfnis, ihn anzurufen und ihm zu sagen, dass meine Krise gar nichts mit ihm zu tun hat und dass er überhaupt nciht schuld daran ist. Wirklich, ich habe nicht einaml an seine Fähigkeit gezweifelt. Er spürt meine Unzufriedenheit und er glaubt, dass ich ihn dafür verantwortlich mache. ABER DAS IST DOCH ÜBERHAUPT NICHT SO. Mein Fehler ist vielleicht, dass ich zu viel abwehre, dass ich ihm das Gefühl gebe, zu wenig mit ihm zu arbeiten. In Wirklichkeit brauche ich seine Hilfe, auch wenn ich abblocke, wenn ich vieles abwehre, dann geschieht das nur aus Angst, und nicht weil ich ihn für unfähig halte. Im Gegenteil, von all den Theras, die ich bisher hatte, komme ich mit ihm am besten klar. Ich fühle mich von ihm ammeisten verstanden und ich fühle mich in der Stunde nicht alleine. Trotzdem blocke ich scheinbar so viel ab. Aber das tue ich nciht bewußt. In den letzten Therapien ist vieles aufgewühlt worden aber ich habe mich nicht verstanden gefühlt und habe mir den inneren Schmerz für zu Hause aufgehoben. Ich vergesse so schwer, vergangene Erfahrungen. Er bekommt wahrscheinlich etwas ab, was er gar nciht verdient hat. Ich schätze ihn total sehr und ich bin so verzweifelt darüber, wie dieses blöde Mißverständnis nur entstehen konnte. Mir geht es einfach sehr schlecht, bedingt durch meine Krise, so dass ich in letzter Zeit wünschte, mein Leben wäre endlich zu ende. Aber selbst dazu bin ich nciht mal in der Lage. Aber das ist meine Krise und das hat mit ihm doch gar nix zu tun. Aber ich brauche seine Hilfe.´Und ich kann es ihm nicht einmal zeigen, dass ich seine Hilfe brauche. Dass es mir sehr wichtig ist, dass er mir mit mir arbeitet aber scheinbar nehme ich so wenig an. Aber innerlich ist das gar nicht so. Innerlich gehe ich oft mit ihm konform in dem was er sagt und ich versuche auch vieles umzusetzen. ER IST NICHT SCHULD, DASS ES MIR SO SCHLECHT GEHT. Wie kann ich ihm das sagen, dass er mir auch glaubt? Wie kann ich das jetzt nur bis Montag zur nä. Stunde überbrücken?

Die Idee, ihm Briefe zu schreiben, und sie ihm in der Stunde vorzulesen, daran habe ich auch schon gedacht, weil ich mich besser schriftlich ausdrücken kann als mündlich aber ich glaube, er hat das nciht gerne. Er ist ANalytker und er möchte nicht, dass ich schon Vordenke. Er will dass ich das alles in der Stunde entwickle. Und das schaffe ich einfach nicht.
Aber über diese blockade ztu reden, das will er auch, und das muß ich schauen, dass ich sie auch rechtzeitig spüre. Ich spüre sie doch nicht rechtzeitig.

Ich danke euch sehr für euer Zuhören, und dass es noch andere gibt tut gut, dann fühlt man sich hinter der Mauer mit dieser so scheiß Kälte mal nicht alleine. Ich muß jetzt leider abreiten gehen. Bis später.
Schönen Gruß von mir, Polarsternin

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Post Fri, 23.Mar.07, 9:44      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Liebe Polarsternin,

ich weiß ja nicht, was aktuell in Deiner Th 'eskaliert' ist.
Aber Du scheinst Dir einen wahnsinnigen Druck zu machen - und zwar nicht nur damit, dass Du Dich nicht öffnen kannst und blockiert bist, sondern auch noch damit, dass Dein Th Dein Verhalten nicht persönlich nimmt - oder es als zweifeln an seinen Kompetenzen empfindet.
Quote:
Er spürt meine Unzufriedenheit und er glaubt, dass ich ihn dafür verantwortlich mache.
Hat er das so gesagt? Oder ist es Deine Vermutung?

Quote:
Er bekommt wahrscheinlich etwas ab, was er gar nciht verdient hat.
Na und? Das dürfte er bei seiner Tätigkeit gewohnt sein. Glaubst Du nicht, dass er das richtig einzuordnen weiß?
Warum hast Du eigentlich so große Angst davor, dass er das alles falsch verstehen und persönlich nehmen könnte?
Ich habe dazu zwar selbst eine Vermutung, aber vielleicht kannst Du Dir die Fragen mal versuchen zu beantworten.

Quote:
ER IST NICHT SCHULD, DASS ES MIR SO SCHLECHT GEHT. Wie kann ich ihm das sagen, dass er mir auch glaubt?

Warum ist das eigentlich so wichtig, dass Du ihn davon überzeugst, dass ER KEINE SCHULD hat!?
Hat er Dir deshalb Vorwürfe gemacht, oder wie?
Irgendwie geht es hier so viel um ihn anstatt um Dich...

Quote:
...ihm Briefe zu schreiben, weil ich mich besser schriftlich ausdrücken kann als mündlich aber ich glaube, er hat das nciht gerne. Er ist ANalytker und er möchte nicht, dass ich schon Vordenke. Er will dass ich das alles in der Stunde entwickle. Und das schaffe ich einfach nicht.

Glaubst Du nur, dass er das nicht möchte - oder weißt Du das?
Eben - Du schaffst es noch nicht, und vielleicht wäre die schriftliche Kommunikation eine vorübergehende Möglichkeit, aus der völligen Blockade zu kommen. Besprich das doch mal mit ihm! Oder hast Du das bereits?

Du hast schon Montag die nächste Stunde. Ich weiß zwar nicht, wie sehr Du das Gefühl hast, es bis dahin nicht mehr auszuhalten.
Nur rein aus meiner subjektiven Position heraus würde ich sagen, mach Dir bis dahin mal in Ruhe Gedanken dazu, komm mal ein bißchen runter, überdenke das alles am Wochenende noch einmal und überlege Dir, was Du in der nächsten Stunde anders machen kannst.
Ich halte es für keine gute Idee, ihn vorschnell anzurufen und Dich für alles zu entschuldigen (wofür eigentlich?)... So wirkt es jedenfalls auf mich.

Vielleicht liege ich auch damit falsch, aber ich bekomme immer mehr den Eindruck, als wenn er eine sehr große (zu große?) 'Macht' in Eurer Th/Pat.-Beziehung hat - und Du eine ziemlich starke Abhängigkeit entwickelt hast.
Hast Du Dir den Aspekt mal durch den Kopf gehen lassen?
Apropos: Wie lange bist Du schon bei ihm?

Ganz viele liebe Grüße! friend

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Post Fri, 23.Mar.07, 14:09      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Hi,

ich glaub Du bräuchtest einefach einen warmherzigen, freundlichen, geduldigen (mit Dir geduldig!!) Therapeuten, damit Du lernst wie es sein kann so behandelt zu werden und auch zu lernen wie Du Dich selbst so behandeln kannst.

Ich glaub ewiges rumstochern in ollen Geschichten, also Dinge wo Du wirklich sehr viel Vertrauen haben musst wie ein einer Psychoanalyse und wo der Therapeut auch nocht emotional relativ reserviert handelt ist evtl im Moment garnicht das vorrangig wichtige bei Deinen Problemen.

Hat Dein Therapeut denn diese Eigenschaften?

Liebe Grüsse,

Petra
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carö
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Post Fri, 23.Mar.07, 16:31      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

liebe polarsternin,

esperanza hat schon die fragen gestellt, die mir auch in den sinn gekommen sind. grinsend

mir scheint auch, dass du sehr große angst hast, dass er dich fallenlassen könnte, wenn du deine verzweiflung, abgehnung, unzufriedenheit etc. mit ihm in verbindung bringen würdest. deshalb möchtest du auch, dass er unbedingt weiss, dss du ihn eigentlich schätzt und magst und mit ihm einverstanden bist... ja ?

aber in einer analyse gehts es ja genau darum, dass du im gemeinsamen erleben mit dem analytiker, dich besser kennenlernst.
er wird dir deine gefühle nicht nachtragen, sondern sie zum anlass nehmen, genauer hinzuschauen, woher sie kommen, was sie mit dir und auch eurer beziehung machen etcetc. letztlich wirst du irgendwann die "geister" im hintergrund (die inneren "kalten", ablehnenden, verunsicherten, angstvollen, etcetc... anteile - ich weiss, du hast mal hier danach gefragt) besser erkennen können und ihnen nicht mehr ausgeliefert sein. dann wirst du ihm auch ehrlich sagen können, wie sehr du ihn und eure gemeinsame arbeit schätzt...

und: dein verhalten hat sehr wohl mit ihm etwas zu tun, denn nur er und du seid gemeinsam in diesen stunden anwesend.

es hat aber nicht damit zu tun, dass du ihn mit deinem ganzen wesen tatsächlich ablehnst... und das weiss er auch... dazu ist er sicher profi genug. es gibt aber verborgene teile in dir, die ihn nicht so nah heranlassen/weghalten wollen könnten aus angst, aus verunsicherung etc. davor, dass er, wenn er wirklich sieht, wie es in dir aussieht, sich von dir abwendet. und du kannst gar nicht anders... könntest du anders, wärst du nicht in therapie... denn dann hättest handlungsalternativen, du würdest dich so gut kennen, dass du auch die möglichkeit einer verhaltensänderung hättest... du hättest eine wahl und damit handlungs-/entscheidungsfreiheit.

und du magst sie auch noch nicht wirklich anschauen - scheint mir - weil dabei ja auch immer die angst mitschwingt, was denkt der jetzt über mich, wenn ich so ablehnende, schlimme gefühle mitbringe... deshalb die entschuldigung ? es ungeschehen machen wollen damit ? er bezieht es auf sich, damit du nicht alleine beliben musst damit... er nimmts nicht persönlich, sondern gibt dir die möglichkeit mit ihm als deiner "spielfigur" das noch verborgene spiel kennenzulernen und es letzlich aktiv gestalten zu können.

er reicht dir im grunde die hand, indem er deinen ärger, frust, verzweiflung, ablehnung auf sich bezieht... sei versichert, dass er weiss, dass du das nicht absichtlich machst, wie gesagt... absicht unterstellt handlungsfreiheit... das was du erlebtst, nennt sich wohl übertragung oder so zwinkernd.. bin ja kein profi.. aber einer übertragung kannst du nicht ausweichen... sie passiert.. und sie ist das geeignete instument in der analyse, dein dir noch "unverständliches" verhalten besser verstehen zu lernen.

es ist sicherlich ein ganz wichtiger schritt, mit ihm genauer zu hinterfragen, was die gründe für dein blockieren sein könnten... auch deine vorstellungen, wie du in der analyse zu sein hast... nicht schreiben dürfen etc. .. über alles kann/ sollte man reden. zuerst mal übers nicht reden können.

ich wünsch dir alles gut, kopf hoch...

LG
caroline
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Post Fri, 23.Mar.07, 17:21      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Hallo Polarsternin!

Irgendwie erkenne ich mich in deinen Zeilen sehr gut wieder und von daher möchte ich dir meine Erfahrung schildern.

Ich mache jetzt seit fast 2 Jahren Therapie, vertraue und schätze meine Therapeutin sehr und trotzalledem verfalle ich sehr oft in Schweigen oder blockiere, wehre ab.

Ich lese bei dir immer wieder heraus, dass du Angst hast deinen Therapeuten zu enttäuschen, wenn du nicht mitarbeitest, stattdessen nur Schweigen herrscht. So ergeht es mir auch sehr oft.

Gerade weil ich meine Therapeutin so irrsinnig gern habe, setze ich mich auch oft sehr unter Druck, ich will ihre Arbeit würdigen, eine "gute" Klientin sein, die "brav" mitarbeitet, andererseits habe ich immer wieder Angst, sie könne etwas lächerlich finden, sie hätte mich vielleicht nicht mehr so gern, wenn ich ihr gewisse Sachen erzähle,,,,, Diese Dinge blockieren mich sehr oft und ich hatte oft das Gefühl ihr das mitteilen zu müssen, aber traute mich nicht, aus Angst sie könnte dann wütend sein.

Was mir da sehr geholfen hat war der Vorschlag meiner Therapeutin, die Mauer, die so oft zwischen uns steht, zu zeichnen und die Ziegelsteine zu benennen. Also alles niederzuschreiben, was mich blockiert und daran hindert, Gefühle, Gedanken auszusprechen. Ich sah anfangs keinen Sinn darin, aber so im Nachhinein betrachtet, hat es mir sehr geholfen. Ich hatte zuhause genügend Zeit und Raum, mir in Ruhe Gedanken zu machen, woran es liegen könnte. In der Stunde haben wir darüber gesprochen und immer wenn ich mal wieder mal eine längere Schweigephase habe kann sie mich wieder mit dieser Mauer konfrontieren und hinterfragen wo es im Moment gerade hakt. So weiß sie schon ungefähr in welche Richtung es gehen könnte und ich tue mir leichter es auszusprechen wenn sie es behutsam hinterfrägt und mir so den Einstieg erleichtert.

Vielleicht könnte dir das ja auch helfen. Das dein Therapeut meint, es könne an ihm liegen, dass du nicht redest, würde ich gar nicht so als Vorwurf oder Kritik sehen sondern eher als Hilfestellung. Er scheint ja nicht unrecht damit zu haben,,,, so wie ich das empfinde, meint er nicht dass du seine Arbeit nicht würdigst und er "Schuld" hat sondern wie du eh selber schreibst, aus irgendwelchen Gründen Angst hast, dich auf ihn einzulassen, dich fallen zu lassen. Sei es Angst dein Gesicht zu verlieren, sei es weil er es nicht verstehen könnte oder oder oder.

Ich hoffe meine Ideen, Gedanken dazu helfen dir ein wenig weiter

Alles Gute

Zwergerl
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Post Fri, 23.Mar.07, 20:02      Re: AW Teil 1 Reply with quoteBack to top

An alle,
vielen Dank für eure lieben Antworten. Ich fühle mich von euch sowas von verstanden, in allem was ihr geschrieben habt. Man kann nicht mal mit Freunden darüber reden... . Das können nur die Menschen verstehen, die das selbst erlebt haben.

Ihr habt recht, ich habe jetzt eine wahnsinnige Angst, fallen gelassen zu werden, bzw. dass er die Therapie zu mir abbricht.

mein Therapeut erlebe ich nicht als einen Machtmenschen. Ich verstehe selbst nicht, was gestern vorgefallen ist. Es ist für mich wie ein Schockerlebnis. Er spürt meine so große Enttäuschung, aber nie einmal suchte ich die Schuld bei ihm. Aber er weiß, dass es mir schwer fällt, Probleme, die ich mit Menschen habe, direkt anzusprechen und wahrscheinlich ist dadurch dieses Missverständnis entstanden. Ich kämpfe gerade mit einer tiefen Hoffnungslosigkeit udn er glaubt nun, ich würde ihm die Schuld zuweisen. Ich kann seine Worte nicht wieder geben. Aber das war nichts rein interpretiert. Er hatte sich ganz klar ausgedrückt.
Ich hatte schon in der Stunde Schuldgefühle ihm gegenüber, so dass ich ihm dann ein Geheimnis von mir erzählte, was mit ihm zu tun hatte, und was sehr persönlich war, damit er versteht, dass ich ihn schätze. Ich hatte vor es ihm mitzuteilen, weil es auch in die Therapie gepasst hatte weil zu einem ganz wichtigen Thema, mit dem ich zu kämpfen habe. Aber der Zeitpunkt sollte der richtgie sein und nun teilte ich ihm das deises Geheimnis mit zwischen Ärger und Frustration.

In der letzten Therapie versuchte ich Themen wie z.B. Einsamkeit, Heimatlosigkeit, Identität, u.a.m. zu bearbeiten. Ich fing mit einem Thema an, und wartete die Reaktion meiner Therapeutin ab, um entscheiden zu können, ob ich mit ihr weiter dieses Thema besprechen wollte oder es lieber zu einem noch geeigneteren Zeitpunkt zu vertagen. Nun, ich hatte immer wieder vertagt, nach mehreren Anläufen bis die Therapie zu Ende war und ich keine Lust mehr hatte zu verlängern. Und ich war im festen Glauben, trotzdem meine Störungen überwunden zu haben. Ich hatte eine Weiterqualifizierung durch einen neuen Job, und war davon überzeugt, dass das an dem Erfolg der Therapie gelegen hätte (was auch so war in diesem Falle) und dass meine Probleme mit dem neuen Job und mit den neuen Kontakten alle vom Tisch wären. Das war es aber nicht. Nach der Therapie verschlimmerten sich meine Symptome um einiges mehr... .

Und mein jetziger Therapreut hat schon recht, wenn er glaubt, meine Unzufriedenheit könnte etwas mit ihm hzu tun haben, weil er weiß, dass ich in der letzten Therapie über die Probleme mit der Therapeutin nicht geredet hatte. Und nun denkt er, dass ich mit ihm auch so umgehe. Dem ist aber nicht so.

Ich wollte damals über meine Autoaggressionen sprechen, und weil sie mir so peinlich waren, deutete ich sie nur an. Es blieb aber bei den Andeutungen. Und nun schleppe ich all diese Themen in die nä. Therapie und ich möchte nicht die selben Fehler wieder machen, in dem ich meine Themen nur angedeutet bespreche. Mittlerweile sind fast sechs Jahre vergangen seit der Beendigung der letzeten Therapie. Und ich kaue noch an den selben Problemen. Und darin liegt die so furchtbar große Hoffnungslosigkeit.

Ich fühle mich von ihm verstanden und ich möchte ihn als Therap. nicht verlieren. Außerdem stimmt auch die Chemie. Er trifft den Nagel oft auf den Kopf. Er sagt so vieles richtig. Und ob er empathisch ist, ehrlich gesagt hatte ich bisher noch nie jemand empahtisches. Nur einmal in einer psychologischen Beratung.


Teil 2 folgt:

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Post Fri, 23.Mar.07, 20:10      Re: AW Teil 2 Reply with quoteBack to top

... Etwas mehr "Wärme" und Geduld von therapeuten Seite würde das ganze tatsächlich in mir um einiges erleichtern. Und ich könnte dadurch besser lernen, mir gegenüber auch diese Geduld und diese "menschliche Wärme" oder "Liebe" entgegenzubringen. Dann kann ich viel leichter aufmachen und Wunden heilen.

Und was das Schreiben betrifft, das was mich bewegt schriftlich festzuhalten und in der Therapie vorzulesen, würde ich sehr gerne machen aber er arbeitet eben mit anderen Methoden. Früher kam ich dort mit Zettelchen an, wo ich eine kleine Struktur drauf hatte. Er hat mir das nie gesagt, dass er das ncith möchte. Ich habe es aber gespürt und irgendwann auch angesprochen. Er hatte mir zugestimmt, mir aber auch die Gründe genannt. Deshalb denke ich nciht, dass er meine Briefe akzeptieren würde.
Ich hoffe ihr habt recht, dass er weiß, dass ich mich ihm niht absichtlich so verhalte... .

Ich danke euch sehr für euer einfühlsames Zuhören. Das hat mir sehr geholfen.

Ganz liebe Grüße, Polarsternin

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Post Fri, 23.Mar.07, 20:56      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

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Post Fri, 23.Mar.07, 22:38      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Liebe Polarsternin,

es freut mich sehr, dass Du Dich so sehr von uns hier verstanden fühlst!
Ich hoffe, dass die Beiträge Dir auch irgendwie ein wenig helfen, in Deinen ursprünglichen Anliegen weiterzukommen.
Du klingst jetzt jedenfalls viel mehr so, dass Du innerlich wieder etwas 'runtergekommen' bist.
Vielleicht kannst Du mit dieser Portion "innerer Ruhe" einige Dinge für Deine nächste Stunde überlegen?

Quote:
Ihr habt recht, ich habe jetzt eine wahnsinnige Angst, fallen gelassen zu werden, bzw. dass er die Therapie zu mir abbricht.

Ja, das ist aus Deinen Beiträgen deutlich herauszuhören.
Ich kann nur sagen, dass es mir in dieser Hinsicht (und auch in anderen Punkten von Dir) ganz genau so geht wie Dir! Ich habe ständig Angst, von meinem Th abgewiesen, fallengelassen, rausgeschmissen, verurteilt oder sonstwas zu werden (alles, was zu einem 'Verlust seiner Hilfe' führen könnte) - obwohl er mir gar keinen Anlass dazu gibt!
Ich habe so viel Mißtrauen und Zweifel... meine Güte! Confused
Obwohl ich gleichzeitig so dankbar und froh bin, dass ich endlich die Chance habe, über meine Probleme reden zu können - und das mit einem so verständnisvollen und kompetenten Gegenüber!
Leider habe ich dennoch so viel Angst, dass ich es einfach noch nicht schaffe, mich wirklich zu öffnen, zu vertrauen usw.

Mir ist selten ein Beitrag so nahe gegangen wie Deiner! Du schreibst sehr authentisch und mir geht es einfach ähnlich.
Ich würde mich freuen, wenn Du von Deinem weiteren Verlauf berichten würdest.

Ganz herzliche Grüße!

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Post Sat, 24.Mar.07, 13:22      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Liebe Esperanza,

mit Hilfe eurer Beiträge geht es mir schon deutlich besser. Es wäre alleine sehr schwer gewesen.

Ich bin schon froh, wenn endlich Monatg ist. Es ist eine beschissene Verlustangst. und es ist so viel Schaaaam. Und es gibt so viel, was mir große Sorgen bereitet. Ich habe es bisher nicht geschafft, ihm von diesen Ängsten und Sorgen besser zu erzählen. Wenn ich das getan hätte, könnten einige Missverständnisse erst gar nicht entstehen. Aber ich werde es ab nä. Woche anders machen.

es tut mir leid, dass du ähnliches durchmachst. Ich bin jetzt gerade mittendrin in diesem Schmerz, dass ich jetzt noch gar nciht die richtigen Worte für dich finden kann. Aber dass wir das alle schaffen, dass wünsche ich dir, einfach uns allen. ich wünsche uns dass wir Antworten finden, und die uns helfen, zu uns selbst zu finden. Und die uns heilen helfen.

Sorry, für meine vielen Tippfehler meiner Postings und die nicht ganz korrekte grammatikalische Ausdrucksweise. Aber es war alles so undeutlich für mich vor meinen Augen, dass ich die Buchstaben vor den Augen ncith richtig sehen konnte.
Und mein lieber Kater liegt mir immer auf meinem Schoß, wenn ich am PC tippe.

Danke für die Umarmungen, liebe Münchnerkindl.

Liebe Grüße, Polarsternin

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Post Sat, 24.Mar.07, 13:35      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

liebe polarsternin,

ich freu mich sehr, dass du wieder etwas zuversichtlicher bist und drück dir die daumen, dass du ihn mehr an deinem inneren teilhaben lassen kannst.

liebe grüße

caroline
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Post Sat, 24.Mar.07, 22:19      Re: Hammer und Meissel Reply with quoteBack to top

Liebe Polarsternin,

schön, dass es Dir so viel besser geht und Du mit neuem Mut an die nächste Stunde gehst!
Du brauchst Dir keine tröstenden Worte für mich einfallen zu lassen, denn der ganze Thread hat mir auch sehr viel gebracht!
Herzliche Grüße und alles Gute!

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