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Gabriela
neu an Bord!
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Post Tue, 22.Jul.03, 11:26      Total am Ende Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich dachte ich schreibe mir hier vielleicht mal einen Teil meines Frustes von der Seele.
Ich bin 40 jahre alt, wirklich glücklich verheiratet, insgesamt 6 Kinder wobei jeder 3 eigene mit in die Ehe brachte. Zwei ( meine eigenen) leben noch bei uns im Haus.Meine andere Tochter (14) auf eigenen Wunsch beim Papa und die Kids von meinem Mann einer noch bei der Mutter die beiden ältesten schon alleine.

Tja, was soll ich sagen ? Mein Vater beginn 1993 Selbstmord wgeen plötzlicher Arbeitslosigkeit, mein Sohn damals 9 landete ein Jahr später für 10 Monate in der Kinder und Jugendpsychiatrie weil er versuchte sich zu erdrosseln ( er wollte zu seinem geliebten Opa). Mir ging es jahrelang nicht gut bis ich dann meinen jetzigen Mann traf. Erst da verändete sich auch mein Leben etwas zum positiven. Meine Kinder waren in der zwischenzeit im Kinderheim, weil es mir damals zeitweise so schlecht ging das ich mich nicht ausreichend kümmern konnte. Und als ich meinen Mann kennelernte, selbst wieder stabil war, holte ich sie heim. Für mich stand fest - jetzt wirds alles seinen weg gehen.
Mein Sohn der dringend einen Vater brauchte ( sein eigener kümmert sich seit 17 Jahren nicht) - bekommt endlich etwas fundiertes.
Weit gefehlt - in Stichpunkten: 8 Wochen die Schule geschwänzt. Sonderschule - dennoch eine Ausbildung bekommen in einem Jugendhof die sich speziell für solche Jugendliche einsetzen - auch dort nach einiger zeit nicht zur Arbeit erschienen. Als es uns reichte brachten wir ihn dort ganz unter. Er lebte dort fast 2 Jahre. Im Kreise Kleinkrimineller wie ich das heute so sehe. Er fing an zu stehlen. Das letztemal im Nov. einen DVD Player und wurde erwischt. Im januar kam er in die Psychiatrie weil er ausgerastet ist in der Gruppe und man angst um Leib und Leben hatte ( ansich war mein Sohn immer ein zu ruhiges Kind). In der Klinik schwor er mir dann das er sich ändern will - das es so nicht weitergeht mit ihm. Er erzählte mir all die schönen Dinge die Mutter so gerne hören will ( so jedenfalls heute mein Gefühl).
Gegen die Ärzte, gegen das Jugendamt, gegen den Jugendhof und seine Betreuer setze ich dennoch durch das mein Sohn wieder bei uns leben kann.
Seine Versprechen hielten 3 wochen. Sein Restgeld das er noch bekam und teilweise angespart hatte brachte er in 4 wochen durch ( 1600 euro).
Es kam der gerichtstermin wegen dem Diebstahl. Er inzwischen 18 fuhr nicht hin weil er sich verspätete. Gestern morgen dann um 7 Uhr stand die Polizei im Haus. Mein mann schon weg auf Arbeit, die Tochter und ich noch am schlafen , weckten die Beamten meinen Sohn und führten diesen ab. Ich erfuhr davon erst durch meie Tochter die die Stimmen gehört hatte.
Das ganze erzählt er nun stolz seiner anderen Schwester das er da in einer Zelle gehockt hat bis das er vorgeführt wurde.

Seine Ausbildungsstelle hat er damals geschmissen beim umzug hierher. Erwartet nun von uns das wir ihm gefälligst wieder was neues suchen. Selbst rührt er keinen Finger. Es sei denn ich sage ihm speziell irgendwelche sachen die er zu machen hat.

Familientherapie haben wir 2 Jahre hinter uns. Wer therapeirt wurde waren mein Mann und ich. An den Kindern prallte alles ab.

Ich sitze jetzt hier und weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Der junge Mann ist nun 18. Eigene Wohnung will er nicht - er sagt dafür ist er noch nicht reif genug.
Ich aber ertrage das ganz nicht mehr.
Alleine schon dieses wochenlange "nicht-duschen".
Ich glaube das letzte mal war vor 4-5 wochen das er fliessend Wasser gesehen hat.

Was soll, was kann ich tun ? Ich gehe langsam an dem ganzen Kaputt.
Zudem stehe ich relativ aleine da. Mein Mann ist beruflich derart stark eingespannt das ich ihn 2 stunden täglich nur sehe.

Danke fürs lesen und vieleicht habt ihr einen Rat.

Liebe Grüße

Gabriela
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NochGlut
sporadischer Gast
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Post Tue, 22.Jul.03, 11:42      Reply with quoteBack to top

Hallo, Gabriela!

So etwas zu erleben muß zweifellos sehr hart für eine Mutter sein.



Ich denke, Du kannst deinem Sohn nicht damit helfen, dass Du ihn vor die Tür setzt. Auch nicht indem Du ihn unter Druck setzt.
Das macht alles nur schlimmer. Du kannst wohl nur versuchen ihn selbst davon zu überzeugen dass es gut ist nicht zu stehlen und dass es gesund ist zu duschen...

Reden hilft da nicht viel denke ich.
Vielleicht solltest Du einfach mal überlegen was für deinen Sohn wichtig sein könnte. Es gibt niemanden für den NICHTS wichtig im Leben ist. Es gibt sicher etwas für das es sich lohnt zu leben.

Nicht in der Vergangenheit, nicht jetzt aber irgendwann in der Zukunft.
Du wirst nich etwas Geduld haben müssen. Und ich denke Du bist so stark!

Es tut mir leid, dass ich dir keinen besseren Rat geben kann...

Ich wünsch dir jedenfalls das Allerbeste!!!!
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Gabriela
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Post Tue, 22.Jul.03, 12:57      Reply with quoteBack to top

@ NochGlut

tja, was glaubst du was für gespräche wir in nunmehr 4 Jahren schon durch haben. Gute - Böse - Mit Strafen - Ohne Strafen
Ich glaube es gibt nichts mehr was wir noch nicht versucht haben.
Ziele ? Hat er keine - und wen dann für 5 Minuten. Entweder wir machen dann und ebnen dem Herrn den Weg - oder es passiert eben garnichts.

Als er frisch aus der Klinik kam im März haben wir tiergreifenden Gespräche geführt. Haben regeln aufgestellt die er selbst wollte.
Wir sind unseren nachgekommen weil wir es als wichtig ansahen das auch von mir und meinem Mann ein Stückchen kommt.
Seine eigenen Rgeln verwarf mein Sohn - gehalten hat er sich an keiner.
Eine Abmachung war: beim Essen keine Probleme zu wälzen. Da aber das gemeinsame Essen am Abend die einzigste Zeit am tag ist wo alle zusammen sind, wo man mal Zeit hat, fragte ich ihn an einem Tag wann er denn gedenkt sich Arbeit zu suchen.
Er schob daraufhin seinen Teller weg - und brüllte mich an das wir eine Abmachung hätten.

Tja - wo sind seine mit uns? Wir haben uns an unsere gefälligst zu halten. So sieht das aus.
Daraufhin war der PC weg den wir im zur Verfügung gestellt hatten ( ein Entgegenkommen damals unsererseits weil eigentlich feststand das die Kids keinen Rechner bekommen).

Selbstständige Hilfeleistungen als Beispiel ? Weit gefehlt - mit einer seelenruhe schaut er zu wenn ich die Colakästen reinschleppe - wenn ich die Wohnung zum Hausputz auseinander nehme. Die einzigste Anstrengung die er dann unternimmt ist das schliessen seiner Zimmertüre.

Gut - es sei denn ich sage: du bringst jetzt den Mülleimer raus.
Dann macht er dies auch - aber auch nur den und nichts anderes - auch wenn da noch 1000 Sachen rumstehen die ebenfalls genau dort hin müssten.

Körperpflege ?
Gleiches Thema - Ich muss ihm sagen was er zu tun hat.
Wollen wir einkaufen muss ich ne stunde vorher anfangen ihm zu sagen: geh duschen - macht er dann widerwillig
Kommt wieder geduscht - ich muss ihn schicken: geh dich kämmen!!
Macht er auch...
Ich schicke ihn wieder: Zähne putzen gehört auch dazu
Und er steht ein drittesmal vor mir wo ich ihn wieder weg schicke zum raiseren.

Das kann doch nicht normal sein. Und dann reden ? wenn man 4 Jahre den Mist schon mitmacht ? Immer in der Hoffnung nun hat er es gerafft ?
Was ist mit meiner Geduld ? Was ist mit meiner Kraft ?

Rauswerfen ? Wohin soll er dann ?
Halte ich das dann durch ? Stehe ich die Angst durch das er sich vielleicht dann was antut ?

Beim vorletztenmal das ich ihm was verbot fand ich stunden später ein Bild an seiner Zimmertüre auf dem unser Haus in hellen Flammen abgebildet war.

Und noch eine wichtige Frage: wie lang kann ich meinem Mann das alles noch zumuten ? Einem Mann der bisher sein letztes Hemd gab für ihm fremde Kinder ( was sie ja eigentlich sind) der sich beklauen lies ohne das sie sonderlich gestraft wurden. Der aber auch ein solches Verhalten von seinen Kindern nicht kennt.


Gruß

Gabriela
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Odie
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Post Tue, 22.Jul.03, 13:48      Reply with quoteBack to top

hallo gabriela!

weiß momentan ncith was ich dir raten soll.

gibt es keine beratungsstelle die in solchen fällen helfen könnte. mir scheint, dass ihr das alleine nciht auf die reihe kriegt (was mich nciht wundert).

was raten die auf der psychiatrie? entlassen die einfach ohne nachbetreuung?

schau , dass du unterstützung bekommst!!! ganz wicht ig, dass du auf dich schaust, weil sonst kannst du deinem sohn überhaupt nicht helfen.


liebe grüße

Odie

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Post Wed, 30.Jul.03, 21:00      Reply with quoteBack to top

liebe gabi !

ich selbst als mutter zweier töchter bin manchmal am verzweifeln.ich kann mir sehr gut vorstellen was du gerade durch machst.meiner schwägerin erging es ähnlich.sie haben den kontakt abgebrochen,um sich nicht selber mehr zu schädigen.der sohn hat darauf gemerkt nach einigen monaten,das er jetzt keine freunde,kein geld und keine familie mehr hat.er ist jetzt wieder bei seinen eltern,sie versuchen es wieder alles in den griff zu bekommen.ich sagen dir einen satz von einem alkoholiker:erst wenn man alles verloren hat ,dann merkt man erst was man an diesen menschen hatte.ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen,aber überlege dir genau:ob es so richtig ist ihm immer nach zu ziehen.obwohl er das nicht will.er muss selber drauf kommen,nur er kann es ändern,sei dann seine mutter wenn er hilfe von dir erwartet,nicht wenn er sie nicht will.
lg naomi

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Selbst ein langer Weg von etlichen km
beginnt mit einem kleinen Schritt.
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