Lustgefühl in Vagina fehlt, früher sogar Ekelgefühl (M)

sporadischer Gast 5 Saarland M, 33

Hallo,

ich hatte bisher noch nicht wirklich viele Partnerinnen und damit wenig Erfahrungen mit Sex zu zweit; um ehrlich zu sein hatte ich erst eine richtige längere "Beziehung". Und die ging über höchstens 3 Jahre. Mein Problem: Bei allem, was sich außerhalb der Vagina abspielt bin ich sozusagen der Held, habe viel Lust, leidenschaftliches Küssen ist drin, Oralverkehr z.B. mit meiner Ex-Freundin, Nur mit dem eigentlichen Geschlechtsakt ist was wirklich nicht in Ordnung. Ich will Familie, würde es einer Frau gerne auf "normalem" Wege besorgen, all das beunruhigt mich mittlerweile; ja meine "Unfähigkeit" den gewöhnlichen Geschlechtsakt zu vollführen hat mich soeben daran gehindert, der Partie meines Lebens meine wirklichen Gefühle einzugestehen und jetzt hat Ihr das ein Anderer eingestanden, mit dem sie jetzt zusammen ist. Ich gehe nicht auf interessante Menschen ein, weil ich Angst habe, dieser Person keinen "richtigen" Sex bieten zu können.
Meine Vergangenheit:
Meine Probleme mit Vaginen könnten z.B. hierher kommen:
Als Kind hatte ich öfters Träume von einem 2 oder 3 Jahre älteren Mädchen, dass damals mit mir auf die Grundschule ging, nämlich, dass ihre Vagina mich verschlingen würde, sozusagen aufsaugen würde. Das klingt seltsam nicht. Es ist aber die pure Wahrheit.

Also ich mit etwa 23 zum ersten Mal auf dem Rücksitz eines Autos mit einem Mädchen leidenschaftlich geküsst hatte, wollte sie sich auf mich draufsetzen, und sofort, als sie ihre Vagina auf mich draufsetzen wollte, war jegliche Erregung weg. Wir hatten es später mehrmals probiert. Immer wieder dieses seltsame fast "Ekelgefühl". Alles Andere drumherum machte mich wirklich heißt, aber als es darum ging in sie einzudringen, ging jegliches Gefühl verloren. Ihr Körper, alles hatte mich sehr erregt, aber als er "hinein" sollte war alles vorbei. Fazit. Unser Sex bestand aus Hand und Mundarbeit und nicht mehr.
Das ging dann in die Brüche und ich hatte Ihr nie was von meinem Ekel erzählt.

So ging es auch bei einem weiteren Mädchen, die ich auch sehr erotisch fand, als wir aber dann zur Sache kamen, gings schief. Wir waren leidennschaftlich am Knutschen und Erkunden und ich wollte nur mit der Hand ihre Zone erforschen und schon alleine das "feuchte da Unten, die Haare" ließen mich schnell abkühlen.

Mit der Zeit glaube ich wurde es aber etwas besser mit meinem Ekelgefühl (bei meiner längeren Beziehung), zumindest insofern, dass ich länger in meiner Partnerin bleiben konnte ohne völlig runterzukommen. Gefühlt hatte ich trotzdem nicht sehr viel, als wäre ich taub. So intensiv wie bei der Onanie, oder beim Oralverkehr mit meiner Ex war das Gefühl nicht im geringsten. Ich glaube ich tauchte nur ein, weil ich ihr Lust bereiten wollte. In ihr zu kommen wäre unmöglich gewesen, wenn man keine Lust empfindet, ja nix empfindet.
Ich kann nicht gerade sagen, dass ich wenig Lust habe, ich erleichtere mich täglich und schaue auch erotische Filme an.

Was haltet Ihr davon? Hatte jemand schonmal ähnliche Erfahrungen?
Was soll ich tun?

Danke für jede Antwort ...

Forums-Gruftie 944 BRD W, 24

Hi MrHellmark,

jetzt wird's analytisch Embarassed

... Ich glaube, dein Problem ist eher klassisch denn ungewöhnlich. John Munder Ross (Psychoanalytiker) schreibt in seinem Buch "Das männliche Paradox" auch über dieses Phänomen, und zwar schreibt er von der Angst des Mannes, "zu verweiblichen", "entmannt" zu werden.

Quote:

Nun ist eine Möglichkeit, zu beweisen, daß man immer noch Mumm hat - einen Penis und einen Hoden - ein Genital, das groß genug ist und tadellos funktioniert, den Geschlechtsorganen beim Gebrauch zuzusehen. Anders als beim Geschlechtsverkehr, bei dem sie aus dem Blickfeld verschwinden, kommt es bei sexuellen Eroberungen in der Regel zu einem langen Vorspiel (...). Er zieht sich zurück, tritt gleichsam einen Schritt zurück und vermeidet es, sich mit der Geliebten allzu lange zu vereinigen und die Grenze zwischen seinem Selbst und dem anderen, zwischen männlich und weiblich, zu überschreiten.
(...) Sie haben noch größere Angst vor den Frauen und davor, was diese ihnen "antun" können. Für sie stellt nicht nur Nähe, sondern auch das Sich-eins-Fühlen eine Bedrohung ihrer Geschlechtsidentität dar.

Er wäre kein Analytiker, wenn er das nicht auch in Beziehung zu den Eltern setzen würde.

Quote:

Hinter dem Sexualtrieb des Mannes liegt, so Freud (...), die Sehnsucht nach der Rückkehr ins verlorene Paradies. Durch den Geschlechtsakt kann der Mann in der Phantasie und in seinem Erleben in die längst vergangene Zeit zurückkehren, als er von den Zwängen und der Härte der Welt durch die Sphäre der Mutter geschützt war. Alle Männer würden am liebsten für immer dort verweilen, in und neben ihr, der Mutter, der Geliebten. (...)
Es ist diese Abhängigkeit, zusammen mit den damit einhergehenden - realen oder imaginären - Opfern, nach der sich der (Mann) zwar sehnt, denen er jedoch auch verzweifelt zu entfliehen sucht. Da er sich selber nicht entkommen kann, versucht er, vor der Frau wegzulaufen. Aber worin besteht die Gefährdung? Wiederum darin, zu verweiblichen.

Er schreibt auch was von der Angst des Mannes, durch den Vater kastriert zu werden, was ich nicht so wirklich verstehe Confused

. Da deine Ängste schon in der Kindheit präsent waren, erscheint es mir aber naheliegend, mal zu gucken, wie die Beziehungen zu deinen Eltern (und auch die Beziehung zwischen beiden) aussahen. Wie gingen sie mit dir und einander um, wie haben sie dich erzogen? Gab es einschneidende Erlebnisse in deiner (frühen) Kindheit? Vielleicht fällt dir dabei ja selbst irgendetwas auf.

Es kann halt durchaus sein, dass deiner scheinbaren Empfindungslosigkeit beim Geschlechtsakt (bzw. der Penetration) eine tiefer sitzende Angst zu Grunde liegt. Sagt dir denn das oben Zitierte irgendwas?

Lieben Gruß,

thorn

Helferlein 77 Octopus's Garden W, 20

Quote:

Die Vagina ist ein dehnbarer, muskulärer Schlauch, der beim Menschen 8 bis 10 cm lang ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vagina#Anatomie

Quote:

Mehrere Studien in der Sexualforschung, die u. a. in Großbritannien und den USA durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass fast die Hälfte aller Frauen andere Formen der Sexualität dem Vaginalverkehr vorziehen würden. Dafür können psychologische oder medizinische Gründe die Ursache sein (Frigidität bzw. Vaginismus).
Da für Frauen sexuelle Lust nicht unbedingt nur an Penetration geknüpft ist, kann die Stimulation der Klitoris, z. B. durch Cunnilingus, einfach als befriedigender empfunden werden.Um die Stimulation beider Sexualpartner zu maximieren, auch wenn Kondome verwendet werden, ist es ratsam die Vaginalmuskulatur, speziell den Pubococcygeus zu trainieren. Die muskulare Verengung trägt mit der dadurch erhöhten Sensitivität auch zum leichteren Erreichen des Orgasmus der Frau bei

http://de.wikipedia.org/wiki/Vaginalverkehr#Sexuelle_Lust

Quote:

Viele Untersuchungen, z.B. die von Kinsey, weisen darauf hin, dass ein beachtlicher Anteil der Frauen nur dann zum Orgasmus kommen kann, wenn die Klitoris (mit-)stimuliert wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Klitoris#Funktion

Insofern würde ich sogar sagen, dass es halb so wild ist ist. Smile

Schwierig wäre es, wenn du generell Angst vor Frauen hättest aber du kannst ja Beziehungen haben und du hast auch Sex. (Kannst ja sogar alles andere nicht nur ohne Probleme sondern auch mit Lust berühren!)
Es ist ein Irrglauben, dass nur Penetration "richtiger" Sex sei - es ist ja sogar das Gegenteil der Fall, das wahre Geschlechtsorgan der Frau, welches ein Pendant zur Eichel ist, ist die Klitoris.

Ergo: Gerade dadurch, dass du andere Praktiken benutzt wie Oralsex, kannst du deine Partnerin befriedigen im Gegensatz halt zu denen, die ständig nur einlochen wolllen.

Zum Kinderzeugen...das kann man ja auch künstlich regeln.

sporadischer Gast 5 Saarland M, 33

Hallo,

schonmal danke für jede der Antworten.
@ Walrus: Trost spenden hilft nicht wirklich grinsend

. Ich würde gerne checken, was mit mir los ist ...
@thorn: das klingt ja sehr interessant, was da zu lesen ist. Ich weiß nicht, wie ein normales Verhältnis zu den Eltern genau aussieht. Aber ich kann nur sagen, es war schon interessant in meiner Vergangenheit. Meine Eltern waren nicht gerade standard. Sie sind geschieden und das nicht ohne Grund.
Meint Ihr, dass man mein Problem wieder geradebügeln kann?

Grüße,

MrHellmark

Helferlein 77 Octopus's Garden W, 20

ich wollte dir keinen trost spenden sondern generell aussagen, dass die Penetration überbewertet bzw. die Vorstellung, dass nur diese den richtigen SEx darstellt, und alles andere praktisch "Vorspiel", antiquär ist.

Also das es nicht wirklich schlimm ist und die Penetration nur eine von vielen Sexpraktiken ist und man nicht alles machen muss. Es ist ok, eine von Milliarden auszulassen.

Forums-InsiderIn 197 Düren M, 26

ICh kenne das problem, bei mir ist es so das ich nie vaginal komme, sondern oral oder mit der hand nachsitzen muss har har..

ich weiss nicht, ich finde es liegt daran weil ich oft mit vorhaut über der eichel onaniert habe, daher ist diese nicht so empfindlich, also ich spiele mit dem gedanken mich von der vorhaut zu trennen, damit es endlich klappt Confused

ich kenne das auch mit der vagina die mich verschlingt, ka ich habe 0 eckel vor frauen! Smile

es fehlt halt nur das gefühl wenn man in der frau ist, zur zeit ist nur leicht flutschig bis warm, mehr nich Embarassed

sporadischer Gast 5 Saarland M, 33

Hallo nochmal,

und danke für Eure antworten.
@Walrus: o.k., da hast Du wirklich recht. Es gibt ziemlich viele Sexpraktiken.
@Dodo: Ich glaubte, ich wäre ein Unikat. Ich habe auch schon viel onaniert und ich glaube ich habe das immer so gemacht, dass es mit der vagina nicht zusammenpasst. wenn ichs recht bedenke, brauche ich meine vorhaut dringend und noch mehr, ich mag keine feuchte Eichel. Ich onaniere immer trocken. Vielleicht sollte man das einfach üben oder mal versuchen sich zu sensibilisieren auf andere weise. Dass man sagt, man onaniert jetzt nicht mehr wie vorher, sondern nur noch mit so einer künstlichen vagina. irgendwann muss man ja schließlich explodieren.
In der letzten Zeit mit meiner letzten Freundin hatte ich kaum noch bis gar kein Ekel mehr vor der Vagina, ich hatte auch kräftig mündlich mitgemacht,69 etc. Aber was Du da sagst, dass du nicht sonderlich viel spürst in der vagina, das ist bei mir auch. Und Du hattest auch diesen seltsamen Traum? Wow. Aber das mit dem Oralsex bei meiner Ex. hat mich eigentlich immer ziemlich in die wolken versetzt und ihr mund war ja feucht, aber die Vorhaut war noch drüber?? Jetzt bin ich ganz verwirrt. Vielleicht ist es doch noch ein wenig Ekel?

Danke noch mal an alle BeiträgerInnen

Forums-InsiderIn 194 zu wenig weit im Süden M, 37

Hi

Quote:

Und Du hattest auch diesen seltsamen Traum?

ich glaub ja, es gibt viele, die diesen Traum haben - bei mir ist es aber eher ein Wunschtraum Embarassed

DodoQQ wrote:

...also ich spiele mit dem gedanken mich von der vorhaut zu trennen, damit es endlich klappt Confused

Nö, daran kanns meiner Meinung nach nicht liegen. Viel mehr ist es so, dass die Vorhaut noch einen gewissen Schutz bietet, d.h. die Haut darunter bleibt empfindlicher als wenn die Vorhaut weg wäre, denn ständiges "ungeschütztes" Reiben an der Unterwäsche, Jeansreissverschlüssen und dergleichen führt zwangsläufig auch zu einer gewissen abhärtung.

Sonst kann ich leider wenig zu dem Thema beitragen. Für mich is das gefühl in einer vagina ideal, kein kneifen, kein kratzen, kein ziehen, keine zähne auf die sie aufpassen muss, weich und lustvoll.

was genau ekelt dich davor ?

vg
Joy

sporadischer Gast 5 Saarland M, 33

Hallo,

Quote:

was genau ekelt dich davor ?

ursprünglich hatte ich einen Ekel davor, den ich aber nicht erklären kann. Was ich weiß ist, dass ich keine Lust empfinde, wenn ich drin bin. Mir kommt es so vor, als wäre da sowas wie Taubheit.
Die Erklärungen ganz oben in einem Beitrag von Freud scheinen mir ziemlich logisch. Es scheint so zu sein, dass ich den natürlichen Grad zwischen der "Frau wirklich nah sein" und mich als "Mann definieren" wollen nicht schaffe. Hört sich jedenfalls irgendwie gut an. Vielleicht denke ich stärker daran wieder rauszukommen, als reinzukommen. Daher würde sich die Taubheit erklären, da ich mich nicht gehen lassen kann und diesen Zustand in der Vagina als unangenehm empfinde.
Ich hoffe, das kann terapiert werden..

Viele Grüße..

sporadischer Gast 5 Saarland M, 33

@thorn: mein gott hat die sache auch etwas damit zu tun, dass man z.b. keine frauen einfach nur als "guten freund" haben will bzw. kann? ich meine ist das nicht auch so etwas wie "ich muss mich abgrenzen gegenüber der frau", normalität herrscht nur unter "gleichen"? ich sehe frauen immer mit ihrer erotischen komponente, ihre erotik lockt mich nur an, ich will keine frau einfach nur als "guter kumpel" jedenfalls nach meinem jetzigen empfinden. hat das alles mit dem text von freud zu tun?

danke für jede antwort..

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