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Flair
neu an Bord!
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Post Sat, 05.May.07, 14:20      Entzug mit Akupunktur? Reply with quoteBack to top

Hallöchen!

Nehme seit 4 Jahren Tilidin, momentan pro Dosis 120 bis 130 Tropfen und das 2 bis 3 mal am Tag. Ich habe nun seit langer Suchtberatung mich für eine Entgiftung im Krankenhaus entschieden. Ich soll jetzt am 9. Mai ins Krankenhaus und mußte aber am Freitag nochmal zu meinem Hausarzt wegen einer Einweisung fürs Krankenhaus. Ich war nun gestern bei ihm und er wollte natürlich wissen für was. Also habe ich ihm alles erzählt und er war schon ziemlich geschockt das ich nie was zu ihm gesagt habe. Das Tilidin habe ich auch nicht von ihm, sondern jeder weiß wer in Deutschland Tilidin haben will, bekommt es auch.
Er meinte nur warum ich nicht mal was früher gesagt hätte er macht doch Akupunktur auch gegen Sucht. Er hat nur ca. 3 Monate Wartezeit bis man einen Termin bekommt. Er war auch lange in China und scheint mit der Akupunktur schon vielen geholfen zu haben. Er meinte dann gestern, wir machen jetzt eine Akupunktur und Montag nochmal eine. Mit 2 bis maximal 3 Sitzungen wäre das Problem gelöst. Er meinte auch man würde kaum Entzugserscheinungen haben und wenn ich über das We Gier nach Tilidin haben sollte soll ich nur 60 Tropfen nehmen. Ich habe gestern und heute nur einmal 60 Tropfen genommen. Aber ich kann mir nicht vorstellen das eine Akupunktur das Problem einfach so beseitigt. Es ist ja auch eine Gewohnheit. Er ist eben der Meinung das eine 8 Wochen lange Entgiftung im Krankenhaus Quatsch ist und dies mit 2 Akupunktur Sitzungen zu schaffen ist. Ich bin nun total im Zwiespalt was ich nun machen soll. Den Termin habe ich im Krankenhaus noch nicht abgesagt. Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße und danke schonmal für eure Antworten
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Marry48
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Post Tue, 08.May.07, 6:11      Re: Entzug mit Akupunktur? Reply with quoteBack to top

Hallo

Versuch es doch erst einmal mit der Akupunktur, wenn es Dir zu schlecht geht, kannst Du immer noch ins Krankenhaus gehen.
Ich nehme seit Jarzehnten Kopfschmeztabletten und möchte auch damit aufhören, ich weiß auch noch nicht wie ich das anstellen soll, weil ich nicht mit meinem Arzt darüber reden will. Ich habe mal einen Arzt gefragt, der sagte zu mir, man soll nicht apprupt damit aufhören, sondern ausschleichen lassen. Zum Beispiel jeden Tag eine Tablette weniger wie man sonst genommen hat. Also, ich werde es so anfangen, sollte ich es nicht schaffen, dann muss ich mit meinem Arzt darüber sprechen. Versuch es doch auch mal so. Entgiften im Krankenhaus ist natürlich auch gut, weil man da unter Aufsicht ist und die können handeln, wenn es zu arg wird, anderereits habe ich mal gehört, die lassen einen leiden, damit man sich immer daran errinnert, wie es ist wenn man wieder rückfällig wird. Ich hoffe Du läßt es mich wissen, was und wie Du es machst.
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg!
Liebe Grüße von Marry
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liv1
[nicht mehr wegzudenken]
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Post Tue, 08.May.07, 10:36      Re: Entzug mit Akupunktur? Reply with quoteBack to top

hi Flair und Marry,

ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, dass einfach so schnell durch 2 Akupunktursitzungen eine Opiat-(das ist ja Tilidin)-sucht wegzuzaubern ist. Wenn das so wäre, wären ja alle anderen dumm, die sich einen richtigen Entzug antun. Zudem wäre es bestimmt bekannt und würde häufig praktiziert. Es scheint mir einfach unvorstellbar, eine so starke (vor allem auch psychische) Abhängigkeit, die sich über Jahre entwickelt und verinnerlicht hat, innert zwei/drei Sitzungen aufzulösen. Natürlich ist es möglich, dass es einen physichen Entzug etwas erleichtern kann - aber Sucht ist ja hauptsächlich ein psychisches Problem (ein Problem von Gewohnheit, Problembewältigung, ...) und das so schnell zum verschwinden bringen zu können, klingt für mich nach Humbug.

Ich würde auf jeden Fall den Entzug im Krankenhaus antreten und wenn es möglich ist, die zwei Sitzungen Akupunktur in dieser Zeit vornehmen lassen (das wird ja wohl nicht nur Dein Arzt beherrschen). So kannst Du die wunderheilenden Sitzungen machen und bist doch in einem geschützten Rahmen. Bringt dann die Sitzung nichts hast Du nicht viel verloren. Nützen sie aber nichts, hättest Du Dir keinen Gefallen getan, den Spitalaufenthalt abzusagen. Hätte so eine kurzfristige Absage dort nicht auch finanzielle Konsequenzen?

@Marry,

Quote:
Versuch es doch erst einmal mit der Akupunktur, wenn es Dir zu schlecht geht, kannst Du immer noch ins Krankenhaus gehen.


Ich nehme nicht an, dass dort jederzeit ein Bett für Flair freigehalten wird ... Wink . Da kann man sich normalerweise nicht von heute auf morgen entscheiden mal hinzugehen.

Quote:
anderereits habe ich mal gehört, die lassen einen leiden, damit man sich immer daran errinnert, wie es ist wenn man wieder rückfällig wird.


Das sind doch so die alten Horrorgeschichten von vor 15 Jahren. Damals bekamen wir in der Psychiatrie gegen einen Heroinentzug wirklich so gut wie nichts, aber heute ich das kaum mehr so. Und vor allem in einem Krankenhaus nicht - die sind da, um den Patienten physisch gesunden zu lassen - und dazu gehört wohl kaum ein "Schreckens-Entzug". Das sind gerne Geschichten, die sich unter Süchtigen verbreiten und vielen so grosse Angst machen, dass sie es gar nicht versuchen. Schade!

Also Flair, ich hoffe sehr, Du bist schlau und gehst morgen in den Entzug und gibst Dir und Deiner Gesundheit eine Chance auf kontrollierte Genesung. Zudem gewinnst Du durch so einen Aufenthalt auch etwas Abstand zu Deinen "Sucht-Gewohnheiten".

Ich wünsche Dir so oder so viel Glück und würde mich auch freuen, zu lesen, wozu Du Dich durchgerungen hast,

gruss liv
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