Depressionen, Angste, Nervosität, etc...

sporadischer Gast 9 Wien W, 22

hallo an alle!

ich bin relativ neu hier...aber ich finde, es sehr gut, dass es dieses forum gibt. ich weiß im mom gar nicht so recht was ich schreiben soll, da mir soviel im kopf rumschwirrt!

ich hatte vor 5 jahren voll den nervenzusammenbruch mit depressionen, panikattacken, zwängen und allem was dazu gehört. ist aber nach ca. 3 wochen wieder vergangen. 2 jahre später hatte ich wieder so ein tief...stärker als davor. dann hab ich mich entschlossen eine therapie zu machen und mir wurden medikamente verschrieben.

ich habe sehr viel aufgearbeitet und es geht mir seit ca. 2 1/2 jahren recht gut. hab aber immer wieder mal so tiefs...lang nicht so schwerwiegende, aber sie ziehen mich jedes mal runter. im mom bin ich wieder in so einem tief. was mich am meisten nervt, ist, dass es jedes mal irgendwie anders ist...dieses mal fühl ich mich total ausgelaugt, bin sehr nervös, weiß nicht wo ich hinsoll, zu wem ich gehen soll, was mir gut tut.

ich habe vor ca. 1 monat ein medikament abgesetzt und dachte es wäre langsam zeit dafür, es ging mir am anfang auch nicht schlecht aber irgendwie wirds seit 3 tagen immer schlimmer.

ich fühl mich total durcheinander, bin nervös, habe das gefühl als wäre ich ein zombie, fühle aber auch irgendwie nichts, ganz komisch irgendwie...es geht mich irgendwie so an...weil ich habe echt angst, dass ich mein ganzes leben diese medikamente nehmen muss und dass immer wieder solche phasen kommen. ich habe eh schon soviel gelernt in meiner therapie und trotzdem ist es jedes mal eine neue herausforderung wenn es mir wieder schlecht geht. ich vesteh das auch nicht, warum es jetzt kommt. normalerweise hab ich so phasen (wenn sie kommen) eher im winter und nicht wenn es schön und warm draußen ist.

vielleicht kann mir jemand seine erfahrungen mit medikamenten-absetzten erzählen und wie ich damit umgehen soll und alles. ich bin im mom ein wenig verzweifelt und habe wieder mal angst, dass das nie wieder aufhört! es ist einfach soviel wert, wenn es einem gut geht!

lg

sporadischer Gast 27 Norddeutschland W, 28

Hallo!

Ich selbst nehme zwar keine Medikamente, aber ich arbeite mit psychisch erkrankten Menschen und kenne mich doch etwas aus.

Medikamente solltest du nicht selbstständig absetzten, sondern dies mit deinem Arzt besprechen. Dieser wird sie dann langsam ausschleichen lassen, wenn er es für sinnvoll hält. immer langsam etwas weniger.

Dir geht es jetzt schlechter, dass merkst du ja und dan besteht bestimmt auch ein Zusammenhang dazu, dass du Medikamente einfach nicht mehr nimmst.
Wink

Ansonsten kenne ich das auch. Ich weiß auch viel über Depression wie man sich verhalten soll und so. Aber wenn ich mal in so ein Loch rutsche, seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Rolling Eyes

Gruß platy

sporadischer Gast 9 Wien W, 22

ich hab das medikament schon in absprache mit meinem arzt langsam (schleichend wie du es genannt hast) abgesetzt. trotzdem...ich weiß echt nicht an was es liegt.
vor allem ich hab eher niedrige dosen bei den medikamenten und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so eine niedrige dosis soviel bewirken kann, oder liegt das in meinem kopf? vielleicht hab ich einfach das gefühl, da ich das medikament nicht mehr nehme, bin ich mir wieder unsicherer?

du hast selbst auch depressionen oder arbeitest du "nur" mit menschen, die depri haben zusammen?

ich hab nun echt schon lange keine phase gehabt, in der es mir schlecht gegangen ist...schon über ein halbes jahr und vor ca. einem halben jahr wars eher ganz leicht! ich hab echt gedacht,dass ich es langsam aber sicher im griff habe und es deprimiert mich, dass dies dem anscheinend nicht so ist!

seufz...es macht mir einfach angst!

sporadischer Gast 27 Norddeutschland W, 28

Ich habe selbst auch depressive Phasen. Confused

Oft können auch schon so geringe Dosen viel bringen. Vielleicht "erwartest" du aber auch unbewußt, dass es dir wieder schlechter gehen "muß" ohne Medis?

Oder hast du gerade viel Stress oder ähnliches?

Versuche nicht soviel Angst davor zu haben. Ich weiß, das hört sich etwas doof an, Rolling Eyes

aber deine Angst könnte das ja auch noch verstärken.

Wen man die Neigung zu Depressionen hat, muß mal wohl auch damit leben, dass man im Leben ab und an mal wieder damit konfrontiert wird, also auch mal schlechtere Momente hat. Wichtig ist zu wissen, dass man da auch wieder raus kommt.
Vielleicht sorgst du dann etwas mehr für dich, tust dir was Gutes. Rede ruhig auch mal mit Freunden oder Familie darüber. Das hilft mir auch sehr.

Sehr viele Menschen leiden zeitweise an Depressionen. Es ist nur immer noch ein Tabuthema bei vielen.

Very Happy

Gruß platy

sporadischer Gast 9 Wien W, 22

meine ganze familie und sehr viele freunde von mir wissen bescheid! bei uns ist das kein tabu-thema. zum glück nicht! aber ich hab immer das gefühl, dass ich anderen damit auf den wecker falle oder speziell bei meinem freund, dass wenn diese phase länger als nur ein paar tage dauert, dass er dann vielleicht geht?! es ist halt immer so ein teufelskreis...hatte ja auch panikattacken, die ich aber sehr gut in griff bekommen habe. dazu halt auch noch alle möglichen arten von ängsten, die immer dann auftreten, wenn es mir nicht gut geht. es ist sehr nervig!

kennst du dieses gefühl auch, total nervös zu sein und nicht wissen wo man hinsoll und was einem guttut? normalerweise fühl ich mich bei meinem freund wohl aber dieses mal ist es wieder so,dass ich angst habe bei ihm zu sein und gleichzeitig habe ich angst, er könnte mich verlassen wegen meinem gemütszustand obwohl er eh total lieb ist und immer für mich sorgt! es kommt im mom einfach wieder alles auf mich zu! Sad

sporadischer Gast 27 Norddeutschland W, 28

Das Gefühl kenne ich gut. Dann bin ich total unzufrieden mit allem. Mir hilft es dann, mit anderen Menschen zusammen zu sein und was zu unternehmen. Das ist für mich sowieso immer ganz wichtig.

Habe eher Schwierigkeiten, wenn ich allein bin.
Das Problem ist, dass ich manchmal somatisiere, also gar nicht merke, dass ich depressiv bin, sondern Schmerzen am Körper bekomme.
Das nervt total. Mag dann auch schon gar nicht mehr erzählen, wenn ich das habe, wel es 1. so schwer zu verstehen ist und 2. man mir auch gar nicht so richtig helfen kann und 3. ich es nicht so gerne mag, wenn man mich ständig fragt, ob ich noch Schmerzen habe ( auch wenn das natürlich lieb gemeint ist)

Insofern kann ich verstehen, wenn du Angst hast, dass dein Freund etc genervt ist, wenn du mehrere Tage schlecht drauf bist. Aber du sagst ja selbst, dass er sehr lieb ist Smile

Die Unruhe ist schon manchmal echt nervig. Das ist bei mir so, wie aufgeregt sein vor einer Prüfung oder so...

platy

sporadischer Gast 9 Wien W, 22

owe...schmerzen? das hab ich nicht! klingt nicht angenehm.

das mit dem nervössein...stimmt es ist als hätte man eine große prüfung. das ist total nervig! weil ich dann nie weiß wo ich hinsoll, was ich tun soll, bin total rastlos aber auch total erschöpft von der depression. total widersprüchlich halt! es ist alles so kompliziert irgendwie...wenns einem wieder besser geht, dann denkt man sich: ach, wenn wieder so ein phase kommt, das macht nichts. das schaff ich locker...und dann ist sie da und man ist total überfordert, weil es nicht immer das gleiche ist. bei mir können zum teil ganz unterschiedliche symptome sein. das eine mal bin ich total traurig und ängstlich und müde, das andere mal wie diesesmal nervös, ängstlich, fühl mich schlecht, kann aber zum beispiel nicht weinen, und das andere mal würd ich am liebsten dauernd durchheulen! sehr anstrengend...

hast du eine therapie gemacht?

lg

sporadischer Gast 27 Norddeutschland W, 28

Ne, hab keine Therapie gemacht. Hat aber auch damit zu tun, dass ich aus diesen Bereichen komme. Ich belese mich viel, überprüfe mich und versuche neu dazu zu lernen, wenn es um meine Erkrankung geht.

Mir geht es schon viel besser, als z.B. vor zwei Jahren, wo alles anfing.
Somit scheine ich mich auf dem richtigen Weg zu befinden.
Wenn es sich wieder verschlechtern würde, würde ich vielleicht doch noch ne Therapie machen, mal gucken.

Aber ich kenne das auch: wenn es einem wieder besser geht, dann sieht man vieles ach wieder anders.

Ich hatte auch Ängste. Bei mir hat sich das sehr um Erkrankungen gedreht.
Habe immer große Angst vor Krebs. Naja, und dann gehe ich sehr ungern zum Arzt, versuche irgendwas zu verdrängen..., dadurch bekomme ich eher mehr Ängste... dann gehe ich vielleicht doch irgendwann zum Arzt, der findet nichts und mir geht es wieder besser Rolling Eyes

Das habe ich aber schon etwas besser im Griff. Versuche mich meinen Ängsten zu stellen. Das ist wichtig.

Wie äußern sich deine Ängste?

platy

sporadischer Gast 9 Wien W, 22

selbsttherapie?? wow...ich glaub, das wär bei mir nicht so klug, da würd ich nur noch auf mehr sachen draufkommen, was ich haben könnte! Laughing

meine ängste wechseln sich eigentlich immer ab...aber die sich abwechseln sind immer die gleichen, also zb: angst davor allein zu sein, angst vor meinem freund, angst die kontrolle zu verlieren, angst irgendwelche schlimmen krankheiten oder so zu haben (wobei das eher selten ist) und dann sind da halt noch meine zwangsgedanken, die auch immer wieder mal vorbeischauen. das macht mir dann auch angst...und das ist dann eigentlich die hauptangst! keine ahnung...vielleicht könnte man das zwangsängste nennen! Wink

und dann gibts da noch die angst, dass ich das mein ganzes leben haben werde und immer wieder in ein loch falle...tja...so sind meine ängste. ängste hab ich schon lange...die haben schon in meiner frühesten kindheit angefangen und das komisch und ich kann mich an alle ereignisse erinnern, bei denen die ängste angefangen haben und trotzdem krieg ich sie nicht ganz in den griff. scheint doch komplexer zu sein, weil sie sich immer wieder mal transformieren??? halt verändern! zwinkernd..

sporadischer Gast 27 Norddeutschland W, 28

Wenn sich die Ängste immer so verändern, ist das bestimmt schwierig für dich, weil du dich ja nicht so richtig auf sie einstellen kannst Shocked

Kannst du dir erklären, was dir die Ängste sagen wollen?
Oft steht da ja irgendeine "Ur-Angst" oder so etwas hinter...
Finde ich interessant darüber nachzudenken, warum sind diese Ängste da? Was haben sie für einen "Zweck"?

Bei mir war das so, dass ich als Kind auch mal Phasen mit Ängsten hatte, gerade Nachts. Weiß aber nicht, ob das vielleicht jedes Kind hat, wenn es ihm bewußt wird, dass es sterblich ist, dass es Bedrohungen gibt.

Hatte schon immer Angst vor Krebs.
(war aber auch dabei im Alter von vier Jahren, als meine Oma daran gestorben ist).

Dann hatte ich mal große Angst vor dem Ozonloch (so mit 9 Jahren). Da lag ich Nachts wach mit Herzklopfen.

Vielleicht haben manche Menschen auch die Neigung, sich mehr Gedanken zu machen, als andere, sind vielleicht etwas tiefsinniger?

Meine Schmerzgeschichte hat angefangen, als ich vor zwei Jahren angefangen habe zu arbeiten. Da hatte ich Ängste, Panik etc.
Heute ist es schon viel besser, aber eben nicht weg Confused

Lieben Gruß, platy har har..

sporadischer Gast 9 Wien W, 22

ich glaub schon, dass es menschen gibt, die mehr ängste und gedanken haben als andere. ich zum beispiel bin ein mensch, der sich immer um alles und alle sorgt, und es jedem recht machen will und sehr viel nachdenke, auch über dinge, die gar nicht schlimm sind...aber wo ich mir dann die größten gedanken zu mache...so quasi: ach, was meint der von mir weil ich das und das gesagt habe und warum kommt er heut nicht, bin ich dran schuld...aber ich denk mal das liegt in meiner natur. zwinkernd..

eine urangst,so wie du es beschrieben hast, ist bei mir sicher die, dass ich angst habe, allein zu sein...ich habe einige situationen in meiner kindheit erlebt, wo ich alleine war und niemand da war und ich dann probleme hatte oder angst oder dergleichen...und da haben dann auch meine angstzustände begonnen. ich wollte dann nie mehr irgendwo anders schlafen als zu hause, weil ich angst hatte, dass wenn irgendwas ist, dann ist meine mutter nicht da. das hat sich dann erst mit ca. 11 jahren gelegt..

meine mutter war lange zeit meine ansprechpartnerin für alles, sie war immer da und hat sich immer um mich gekümmert (meine eltern haben sich scheiden lassen als ich 6 war), doch leider hat sich als ich 12 war angefangen zu trinken, somit hab ich so quasi meine mutter und zugleich meine beste ansprechpartnerin in einem verloren. bin dann auch mit 14 von zu hause ausgezogen! tja...und ich denke, dass daher meine verlustängste kommen!

sporadischer Gast 27 Norddeutschland W, 28

Das kann natürlich gut sein, das war bestimmt sehr schwer für dich.
Hast du denn jetzt wieder einen guten Kontakt zu deiner Mutter?
Mit 14 Jahren allein auf den Beinen stehen zu müssen ist bestimmt krass.

Rolling Eyes

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