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colibri70
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Post Mon, 14.May.07, 11:50      Ständig in Angst Reply with quoteBack to top

ich weiß gar nicht wie ich beginnen soll. vielleicht ersteinmal ein Hallo.

Ich schreibe hier einfach mal, weil ich mir davon Hilfe verspreche o. zumindest einen guten Rat.

Ich bin noch* nicht wirklich verzweifelt aber auf dem besten weg dorthin.
Eines weiß ich jedoch, ich brauche Hilfe. Ich war auf der Suche nach einer Erklärung und fand Euch so im Internet.

Ich möchte ausholen u. mich Ihnen erst einmal vorstellen. Mein Name ist Doreen, bin 36 Jahre alt u. Mutter von zwei Kindern u. seit einem Jahr verheiratet. Seit ca. 7 Jahren beobachte ich an mir wesentliche Veränderungen, die nun auch nicht wirklich so ungewöhnlich sind aber ich für meinen Teil empfinde sie in den letzten Jahren sehr bedrohlich. Ich bin als Kind ganz normal aufgewachsen, wurde nie missbraucht u. wurde auch nie geschlagen. Meine Eltern waren sehr führsorglich u. liebevoll. Beide sind leider schon verstorben, wobei ich beide intensiv in den Tod begleitet/ betreut habe. Ich habe viele Jahre Leistungssport getrieben u. habe auch sonst nie ungewöhnliche o. schwerwiegende Krankheiten gehabt. Natürlich gab es Situationen in meinem leben, die für mich schwer waren aber die ich meiner Meinung nach immer verarbeitet habe.

Angefangen hat mein Leidensweg, wie bereits geschrieben vor 7 Jahren. Es gab keinen nennenswerten, erkennbaren Auslöser. Mein damaliger Partner u. ich waren auf einer Feierlichkeit auf der es auch Alkohol gab u. wir ausgelassen waren. Ich habe auch getrunken. Nach ca. 3 Gläsern Wein bemerkte ich, wie sich mein Mundwickel nicht mehr kontrollieren lies u. ich wohl auch sichtbar für alle anderen ein merkwürdigen Gesichtsausdruck bekam. Das machte mir Angst u. ich zog mich auf die Damentoilette zurück. Ich hoffte dass sich das schnell regulieren würde aber es kam ein unkontrolliertes Zucken meiner rechten Extremitäten (Hand u. Bein) hinzu. Nach ca. 2 Minuten war alles vorbei. Ich war total schockiert u. es machte mir Angst. Zudem gab mir mein Partner zu verstehen, das ich das doch demnächst unterlassen solle, wie das ausschaut.

Nur war es nicht von Dauer, denn jedes Mal wenn ich in die Ver-/Gelegenheit kam etwas Alkohol zu trinken (was keine Gewohnheit war/ist) habe ich diese Störung an mir bemerkt. Manchmal sehr früh, ein Glas Bier zum essen reicht. In den letzten zwei Jahren war es teilweise so schlimm, dass ich sofort den sozialen Kontakt abbrach u. die Heimreise antrat. Ich habe heute keinerlei Kontrolle über meinen Bewegungaparat u. hinzu kommt die ständige Angst, dass mir dies auch so passiert, was leider schon vorkam. Ich habe Angstausbrüche in der Bahn, im Buss u. in engen Räumen. Wenn mich auch nur jemand anspricht, sei es um nach den Weg zu fragen bekomme ich Schweißausbrüche u. mein ganzer Körper beginnt für mich spürbar zu zittern. Wiederum bin ich in anderen Situationen souverän. Ich kann aber nicht mehr differenzieren wann u. wo nicht.

Inzwischen war ich natürlich bei diversen Ärzten u. lies mich einschlägig untersuchen um ein organischen Defizient auszuschließen. Meine Schilddrüse ist o.B., es wurden CT/ MRT´s durchgeführt o.B., selbst die Einweisung in die Neurologie u. der unter Alkohol provozierten Situation konnten keinen Aufschluss geben. Einer meinte essentieller Tremor, der andere vermutet ein unverarbeitetes Trauma, Epilepsie wurde ausgeschlossen aber es wurde keine zufrieden stellende Diagnose gestellt. In letzter zeit ist alles anders geworden. Es bedarf keiner Situation in der ich Alkohol trinke, sondern ich bekomme die Attacken auch in den normalsten Situationen. Auf dem Weg zur Arbeit, bei Vorstellungsgesprächen, wenn ich auf Fremde treffe, ich etwas aufschreiben muss wenn jemand hinter mir steht.... die Liste ist inzwischen sehr lang. Ich möchte einfach nur Gewissheit u. wissen was mit mir los ist. Was kann ich tun?

Ich hoffe Ihr können mir helfen oder einen Rat geben...

Mit freundlichen Grüßen
Doreen
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Post Mon, 14.May.07, 20:33      Re: Ständig in Angst Reply with quoteBack to top

Hallo Doreen,

Erstmals herzlich willkommen im Forum. Very Happy

Was dir vor 7 Jahren auf dieser Feier passierte war wohl mit größter Wahrscheinlichkeit eine Panikattacke. Und alles was dir danach passierte kann ihren Ursprung in dieser ersten Panikattacke haben. Der Ort und die Umstände (Alkoholeinfluss) kann reiner Zufall sein, es hätte dir genauso an der Supermarktkassa passieren können. Doch für Panikattacken ist es typisch die erste wird immer als das Maß der Dinge im Kopf gespeichert und ähnliche Situationen werden fortan als "gefährlich" eingestuft. Bedeutet da du in dieser bestimmten Situation vor 7 Jahren diese bedrohliche Angst samt ihren körperlichen Sympthomen erlebt hast, hast du ab sofort ähnliche Situationen (wenn ich was trinke) als "gefährlich" eingestuft. So entsteht dann die Angst vor der Angst und der Kreislauf der Angst ist geschlossen. Heißt soviel wie eine einzige Panikattacke im Leben löst die nachfolgenden aus, genau durch die Angst vor der Angst.

Meine Vermutung beim Lesen deines Beitrags ist, das bei dir sowohl Anteile einer Agoraphobie bzw. soziale Phobie vorhanden sind. Eine soziale Phobie lässt sich recht leicht erkennne wenn du alleine Dinge ohne Angst machen kannst die im Beisein von anderen Menschen Angst auslösen deutet das auf eine soziale Phobie hin.
Daher meine Frage all deine geschilderten Beschwerden treten die auch auf wenn du alleine bist oder immer wenn du unter anderen Menschen bist?

Körperlich hast du dich durchchecken lassen und daher liegt die Vermutung nahe, dass deine Beschwerden ein psychisches Problem zu Grunde liegt. Daher solltest du mal in diese Richtung weiterschauen.

Quote:
Zudem gab mir mein Partner zu verstehen, das ich das doch demnächst unterlassen solle, wie das ausschaut.


Okay, dieser Satz ist der Über Hammer, was dümmeres hab ich selten gehört. Aber es erklärt vielleicht auch besser, wieviel Angst in dir da noch zusätzlich aufgeladen wurde, das sowas "ja nicht wieder passieren darf". Und genau darum passiert es dann auch wieder Wink

Hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

LG, comus

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Post Tue, 15.May.07, 13:27      Re: Ständig in Angst Reply with quoteBack to top

Hallo,

mir scheint als ob dein Problem im Grunde dasselbe ist wie in diesem Thread beschrieben: http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=3064&postdays =0&postorder=asc&&start=60

Gruß,
Paraschlumpf
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Post Wed, 16.May.07, 7:35      Re: Ständig in Angst Reply with quoteBack to top

hallo,
danke für eure antworten.
wie schon beschrieben ist die liste sehr lang von sittuationen in denen ich mich von meiner angst überrollen lasse. auch wenn ich allein zu hause bin kommt das vor u. ich habe dann aber eine gewisse kontrolle, weil mich ja niemand sieht.
gestern war ich auch wieder bei meiner ärztin u. sie hat mir ein medikament gegeben. Truxal. ich habe jezt zwei medi-einheiten genommen u. merke noch nicht wirklich viel. aber wir wollen ja erstmal anschubsen. habe auch eine kl. liste von ansprechpartnern bekommen (psychologen). muss nun nur noch anrufen Confused
ab montag fahre ich auch wieder in die arbeit. aber daran möchte ich noch nicht denken. ist besser so Rolling Eyes

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