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Nell
Helferlein
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Post Sun, 10.Nov.02, 19:12      Recht auf Gutachteneinsicht? Reply with quoteBack to top

Hallo...,

habe mal eine Frage zur Diagnose und zum Gutachten der Therapie.

Als meine Therapie begann fragte ich meine Therapeutin welche Diagnose sie bei mir gestellt hat und was in meinem Gutachten steht. Ich dachte bis dahin noch, dass der Patient das Gutachten oder zumindestens die Diagnose automatisch mit Bestätigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse erhält.
Meine Therapeutin wurde auf einmal ziemlich ablehnend, sie sagte mir das hätte sie mir doch schon erläutert, ich hätte letzten Sommer eine Depression gehabt (letztes Jahr hatte ich eine ziemliche Krise -ich habe ein Jahr auf diesen Platz gewartet mit gelegentlichen Sitzungen alle 2 oder 3 Monate), die wohl unverarbeitete Kindheitserlebnisse in mir geweckt hätten. Das klang alles ziemlich ausweichend. Auf genaueres Nachfragen, fast einer Auseinandersetzung, teilte sie mir mit, dass sie neurotische Depressionen diagnotiziert hat.
Sie wirkte dabei aber so beschwichtigend, und bezog sich dabei nur auf das letzte Jahr, als könnte ich diese Diagnose nicht verkraften.
Machen alle Therapeuten so einen Zirkus bei der Mitteilung der Diagnose? Ich fragte auch ob die Möglichkeit bestünde sich das Gutachten anzuschauen, worauf sie mit dem Einwand reagierte, dies könnte sowieso kein Laie verstehen, aber unter gegebenen Umständen könnte man Einblick erhalten. Ich habe sie noch nie so abwehrend erlebt. Habe ich da einen wunden Punkt aus therapeutensicht angesprochen?
Kennt jemand die gegebenen Umstände, oder weiss vielleicht jemand ob man evetuell ein Recht auf Einsicht des Gutachtens hat?
Ich würde mich freuen zu hören, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Seid gegrüsst Nell
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hanna
sporadischer Gast
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Post Sun, 10.Nov.02, 22:36      Reply with quoteBack to top

hallo nell,

bin kein therapeut, kann also mal nur raten bzw. aus einigen sachen, die mir selbst + anderen passiert sind, herleiten.

das erste, was mir dabei einfiel, ist eine geschichte von meinem ex-freund, der selbst unheimlich viel psychoanalytische + sonstige psychotherapeutische literatur gelesen hat, sowohl die etwas populaereren sachen als auch eher die insider-titel. das hat dazu gefuehrt, dass er quasi nach jedem buch mit fuenfzig neuen ideen bei seinem therapeuten aufgetaucht ist, was er haben koennte oder was er vielleicht zusaetzlich noch haben koennte oder warum sie denn nicht diese + jene methode ausprobieren. unterm strich ging es ihm zunehmend schlechter, weil er bei jeder begebenheit + jeder gefuehlsregung nur noch versucht hat, das mit irgendetwas gelesenem in verbindung zu bringen. das ging solange, bis ihm sein therapeut schlichtweg verboten hat, noch weiter solche buecher zu lesen. letzten endes hat es die therapie nur blockiert.

zum anderen fuehle ich selbst mich aeusserst unbehaglich, wenn ich eines dieser furchtbar schwergewichtigen woerter auf mich angewendet sehe. z.b. depression: lese ich eine beschreibung von depressiven symptomen, vermuteten oder erwiesenen ursachen, behandlungsmoeglichkeiten etc., weiss ich zwar, dass ein teil davon auf mich zutrifft, aber der begriff an sich erschlaegt mich fast. ich bekomme dann das gefuehl, meine "befindlichkeiten" nehmen ploetzlich den charakter von schicksal an - schwer zu beschreiben, aber es klingt dann so riesig + von aussen kommend + nicht handhabbar. geht mir mit den meisten (psychiatrischen) fachbegriffen so. mit sinusitis hab ich das problem nicht Wink

einmal habe ich zufaellig meine diagnose gelesen, als die arzthelferin mich nach der geaenderten adresse gefragt hat, + das war sehr sehr seltsam. faktisch hat diese diagnose nicht gestimmt (bei aller laienhaftigkeit meinerseits, aber diese diagnose enthielt die beschreibung "post-partum", das problem war aber waehrend der schwangerschaft aufgetreten). spaeter habe ich zufaellig etwas ueber die haeufigkeit bestimmter symptome im zusammenhang mit schwangerschaften gelesen. aus diesem artikel habe ich dann geschlossen, dass mein arzt mir mit der "falschen" diagnose einen gefallen getan hat, weil nach einer entbindung die haeufigkeit psychischer stoerungen rapide ansteigt, waehrend einer schwangerschaft jedoch ebenso rapide abnimmt. kurz gesagt: mit seiner diagnose falle ich in die kategorie "kann jedem mal passieren", im zusammenhang mit der schwangerschaft waere ich jedoch extrem auffaellig gewesen. er hat auch mal erwaehnt, dass die diagnosen + gutachten fuer die kasse sind + basta. ich habe den eindruck, dass therapeuten durchaus mal die akzente so setzen, dass ihre klienten davon profitieren. (wuerde da jetzt bestimmt keine BOESE absicht des therapeuten unterstellen, eher im gegenteil.) es ist ja auch eine gratwanderung, eine diagnose bzw. ein gutachten so abzufassen, dass eine therapie notwendig erscheint + die kasse einerseits willig zahlt, dabei jedoch andererseits dem klienten nicht fuer den rest seines lebens einen stempel aufzudruecken, der ihm in seinem weiteren leben vielleicht im weg stehen kann.

im uebrigen halte ich auch aus der erfahrung mit medizinischer ausbildung nichts davon, wenn man sich als laie mit diagnosen herumschlaegt. wenn du eine medizinische ausbildung machst, sei es ein studium, ausbildung in der krankenpflege etc., verzieht es dir anfangs extrem die perspektive. vor lauter spektakulaeren symptomen + krankheitsbildern, die man sich so einpaukt, sieht man naemlich ploetzlich hinter jedem schnupfen gleich einen killervirus oder leukaemie, wenn man einen blauen fleck entdeckt, an dessen entstehung man sich nicht mehr erinnern kann. das gilt sowohl fuer einen selbst als auch fuer nahestehende menschen. erst mit der zeit + der erfahrung kommt dann die realistischere einschaetzung. ich denke, das laesst sich ohne weiteres auf psychische krankheitsbilder uebertragen.

vor diesem hintergrund verzichte ich persoenlich dankend darauf, eine diagnose gestellt zu bekommen oder einsicht in die gutachten zu nehmen. jedenfalls, solange ich vertrauen zu dem/der therapeuten/in habe. + ich kann auch gut verstehen, wenn therapeuten nicht erpicht darauf sind, mit ihren klienten die berichte durchzudiskutieren.
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himmelblau
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Post Mon, 01.Dec.03, 17:51      Diagnose und Gutachten Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich würde gerne wissen, ob Ihr euren Therapeuten direkt nach einer Diagnose gefragte habt (würdet) oder dieser es euch auch ohne Hinweis oder Frage gesagt hat bzw.ob ihr auch das Gutachten was an die Kasse geschickt wird lesen durftet?


Bin diesbezüglich etwas auf der Strecke geblieben und fand es okay.
Hab mich auch nie ganz getraut danach zu fragen.
Es gibt aber Momente wo ich gern wüßt was "mit mir los ist".

beste Grüße. Himmelblau

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Fallen.Angel
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Post Mon, 01.Dec.03, 17:55      Re: Diagnose und Gutachten Reply with quoteBack to top

ich hab mehr oder weniger nach meiner diagnose gefragt... ich bin drauf gekommen das therapeuten nicht gern über diagnosen reden

nachdem ich außerdem die erklärung und die verlängerung für die krankenkasse selbst besorgen und abgeben musste... konnte ich meine diagnosen auch lesen...

aber wenn dich deine diagnose so brennend interessiert frag doch einfach... wahrscheinlich weißt du eh schon was du hast.. ich wusste es vorher auch schon

grüße fallen angel

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tanzendes_irrlicht
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Post Tue, 02.Dec.03, 9:24      Re: Diagnose und Gutachten Reply with quoteBack to top

Hi....

ist bei mir ähnlich.

hab mal meinen Thera gefragt und er hat sich nur hin und her gewunden und mich gefragt, was ich denn denken würde und warum ich mich in eine Schublade stecken möchte.
Embarassed äh, wollte doch gar keine Schublade

und doch ich will sie, weil ich mich einordnen möchte.

also später noch mal mit Thera geredet, er hat mir seine vorläufige Diagnose genannt und mir dann erklärt (und das macht er immer wieder zum Thema) dass er mir keine Begriffe mitgeben will, sondern ich solle fühlen lernen, was ich brauche und eben nicht.
Begriffe seien in meinem Kopf, aber Heilung sei nur möglich, wenn ich das aha-Gefühl habe.
Darüberhinaus bin ich eine abstrakt denkende Person, die sich schnell auf die Ratio zurückzieht, wenns mir unangenehm wird. Da arbeitet er mit mir dran - ich soll fühlen, nicht denken.
Also keine Begriffe zum Denken Confused Very Happy

Lieben Gruß,

Tanzendes_Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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Jürgen
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Post Tue, 02.Dec.03, 11:28      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

@ an alle was bringt euch die Diagnose ?

unsicherheit ?

selbstverurteilung ?

für was brauch ich die Diagnose ?

Ich bin in Therapie hab meine Diagone per zufall auf meiner Karteikarte gelesen und hab versuch mich am selben tag noch umzubringen !

für was ? Heute könnte ich darüber lachen , Damal hätte es mich fast umgebracht ( ich mich )

Diagnose ist was für Thera , Dr und Krankenkasse sonst nichts !!!

Liebe grüße Jürgen Ach
Quote:
ja Recht auf Gutachten-Einsicht?

ja hast du , dein Arzt / Thera wird aber von der KK darüber informiert !!
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himmelblau
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Post Tue, 02.Dec.03, 12:43      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

Danke für die Antworten!

Ich hatte mal einen Versuch gestartet bei meiner Thera zu fragen, was in dem Gutachten über mich steht, etc. -> sie hat sich auf freundliche Art gewehrt.
Bin ja beinahe beruhigt, dass das anscheinend viele Theras so handhaben. Ich befürworte es ja irgendwie. Ich würde es sicher nicht anders machen.

Aber um dem Wahnsinn ein Ende zu setzen und nicht diese ewige Grübelei "Heute sieht man was so und morgen ist wieder alles ganz anders." ... das schlaucht.

Quote:
unsicherheit ?
selbstverurteilung ?


definitiv will ich beides nicht. Gerade deshalb, dass es nicht so ist/wird würde ich gern wissen wie die Diagnose lautet. Blosse Vermutungen kann ich nicht akzeptieren. Ich will einfach nur Klarheit. Den Namen für das "Kind" -> heißt es doch immer ... und das von jemanden der sich auskennt.

Ich glaube nicht, dass MICH eine Diagnose so sehr runterzieht, dass ich über suizid nachdenke.
Wenn dann habe ich das schon vorher getan bzw. wegen anderer Dingen. Aber nicht wegen etwas, dass mich eigentlich weiterbringen sollte.

Ich habs schon in der Thera nicht leiden können alles so anzugehen, dass man diesen Punkt überspringt. Nach einer Stunde etwas anders zu sehen als vorher ohne zu wissen, woran es wirklich lag. Das verwirrt mich noch mehr. Warum kann es nicht eher so sein: "so schauts aus mit deinen Erlebnissen, Gefühlen und Gedanken. bis dahin hast du dich verrannt. das hast du dir nur eingebildet. das ist real. und nun wo du beides erkennen kannst und weißt was es ist können wir daran arbeiten es anders zu sehen/ zu machen." ...

ich glaub' jetzt bin ich richtig wirr. Cool
liebe Grüße. himmelblau

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Fallen.Angel
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Post Tue, 02.Dec.03, 13:35      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

@jürgen

ein diabetiker ist sicher froh wenn er rausfindet was er hat..
ein herzkranker möchte sicher wissen ob er herzkrank ist oder nicht..

so einfach ist das...

psychische krankheiten.. sind nunmal krankheiten..

und jeder würde gerne wissen was er hat..

grüße fallen angel

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Jürgen
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Post Tue, 02.Dec.03, 15:35      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

so einfach ist das nicht
@Fallen.Angel

muss ich dir leider wiedersprechen ! viele Psychologen halten es für schädlich und bei vielen Psychischen Krankeiten wird auch davor gewarnt
z.b. Boderline
Denn eine Diagnose ist nichts weiter als eine Arbeitshypothese, die nützlich aber auch sehr schädlich sein kann !!

"Sind die Befunde klar und ist der behandelnde Arzt sich seiner Diagnose sicher, dann sollte diese meiner Meinung nach generell auch den Patienten mitgeteilt werden. Eine Diagnosemitteilung sollte aber keinesfalls mit dem Benennen der Störung abgetan sein. Die Diagnose sollte keine leere „Worthülse“ für den Patienten bleiben und nicht immer ist es wichtig, den konkreten Namen zu nennen, denn die Patienten finden sich eher in der Beschreibung der Krankheit wieder als unter dem bloßen Begriff Borderline. In meinen Augen erscheint es nützlich, wenn der Therapeut die Diagnose mit dem Patienten gemeinsam erarbeitet."

also Thera wird das schon richtig machen ! OK

@himmelblau

Quote:
Ich glaube nicht, dass MICH eine Diagnose so sehr runterzieht, dass ich über suizid nachdenke.


Vorsicht das mit dem suizid planst du nicht !!! 95 % machen es dann einfach !!!!!!!! die 5 % die jammern machen es eh nicht !! ist wie SVV keiner will es macht es aber !!

LG Jürgen
Stöpsel2
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Post Tue, 02.Dec.03, 21:08      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

Hallo,

irgendjemand schrieb was davon, daß man durch eine Diagnose einen Stempel aufgedrückt bekommt. Wie ist das zu verstehen?

Ich hab das Gutachten (das, was man halt braucht, um die Therapie genehmigt zu kriegen) der Ärztin (allgemeinmedizinerin) gesehen und hatte mich da schon direkt darüber aufgeregt, weil nichts davon gestimmt hat (ich bin wegen körperlichem Unwohlsein bei ihr gewesen). Ich hatte damals überlegt, ob ich dagegen protestieren soll, aber dachte dann, daß das eh nur für die Krankenkasse ist und da es mir eben gesundheitlich nicht gut ging, hab ich den Aufwand gelassen. Hab ich jetzt irgendwelche Nachteile davon, wenn da Quatsch drin steht? Krieg ich Schwierigkeiten, wenn ich die Kasse wechseln will, irgendwann später mal eine neue Therapie beantragen will oder sonst irgendwie?
Oder redet ihr vom Gutachten der Therapeuten und die haben ne andere Bedeutung?

Ansonsten muß ich sagen, klar würds mich interessieren, was da drin steht, aber nachdem ich mich in der letzten zeit selbst zu verrückt gemacht habe, ob in der Therapie denn alles richtig läuft, ob wir denn genug machen usw. werde ich ein Nachfragen besser bleiben lassen. Ich glaub, das wär nicht gut für mich.

@himmelblau:
Quote:
Ich habs schon in der Thera nicht leiden können alles so anzugehen, dass man diesen Punkt überspringt. Nach einer Stunde etwas anders zu sehen als vorher ohne zu wissen, woran es wirklich lag.


Das geht mir ganz genauso. Ich möchte verstehen, warum ich irgendwas falsch mache oder irgendwann wieder richtig mache oder mich besser fühle. Na ja, leider versteht mein Th. mein Bedürfnis wohl nicht so ganz. Er sagt zwar, klar dürfe ich verstehen, nur wenn er mir von sich heraus keine entsprechenden Infos gibt... Na ja, ist wohl ein anderes Thema.

Viele Grüße
Stöpsel
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Jürgen
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Post Thu, 04.Dec.03, 13:41      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

@Stöpsel2 Ich glaube fast du hat da was falsch verstanden ?
was du hier beschreibst ist doch sicherlich nur die Überweisung an den Psychologen , so viel ich noch weis machst du einen Therapie bei einem Verhaltenstherapeut !!!!!!! da gibts noch kein gutachten !!!!

ein Gutachten wird erstellt zur überweisung in die Klinik , oder zur verlängerung deiner VT so ab der 35- 40 Stunde wo dein Thrapeut das erste mal eine Arbeitsdiagnose nennen muss !!!!

nur das da kein missverständniss auftritt ( ein Gutachten ist ch 4-6 Din 4 Seiten lang !!!!

LG Jürgen
Stöpsel2
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Post Thu, 04.Dec.03, 15:29      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

Hallo Jürgen,

danke, da bin ich ja beruhigt! Smile Das, was ich meinte, war so ein Vordruck, der war deutlich kürzer.

Viele Grüße
Stöpsel
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himmelblau
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Post Thu, 04.Dec.03, 22:35      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

Hallo Stöpsel! (den nickname find ich cool, da kann man nur Schmunzeln) Very Happy

Quote:
Das geht mir ganz genauso. Ich möchte verstehen, warum ich irgendwas falsch mache oder irgendwann wieder richtig mache oder mich besser fühle. Na ja, leider versteht mein Th. mein Bedürfnis wohl nicht so ganz. Er sagt zwar, klar dürfe ich verstehen, nur wenn er mir von sich heraus keine entsprechenden Infos gibt... Na ja, ist wohl ein anderes Thema.


Die Thera's werden es anscheinend alle so handhaben. So ein Käse. Ich dachte sie verstehen uns Klienten/ Patienten so gut in "allen" Lagen. Dabei hat man es doch so oft, dass soviel aus der Kindheit (von wo auch immer) ungeklärt ist, weil so viel nicht ausgesprochen wurde.
... wenn's denn mal daran geht den "Zustand" zu klären... dann stottern selbst die Therapeuten rum und winden sich mit aller Mühe heraus um diese Frage nicht beantworten zu müssen.
Denk' sie sind darin ausgebildet mit viel Verständnis einem Irrwege und Realität aufzuzeigen. Warum kann an dieser Stelle nicht klar gesprochen werden? Sie versuchen doch so oft beschwichtigend etwas zu erklären. Warum setzen sie nicht an dieser Stelle ihr Talent (nicht falsch verstehen! ich schätze die Arbeit eines Therapeuten sehr und finde es beinahe faszienierend wie einfühlsam und verständnisvoll Menschen sein können, dass ich es schon fast wieder surreal finde) ein?
Man muss es dem Klienten doch nicht brutal auf die Nase binden aber wenn es jemand wissen will, kann man doch auch durchaus jemanden erklären wie alles zusammenhängt was vom Klienten an "Symptomen" auftritt und wie sich das nennnt.
Statt dessen hängt man immer weiter in der Luft und wartet darauf dass jemand einen erklärt was eigentlich das Problem ist.


mmmmhhhh Question

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Alessa
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Post Fri, 05.Dec.03, 21:50      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

Hallo ihr,

Quote:
... wenn's denn mal daran geht den "Zustand" zu klären... dann stottern selbst die Therapeuten rum und winden sich mit aller Mühe heraus um diese Frage nicht beantworten zu müssen.

Statt dessen hängt man immer weiter in der Luft und wartet darauf dass jemand einen erklärt was eigentlich das Problem ist.


Hm. Ich glaube auch nicht, dass es Sinn und Zweck einer Therapie ist, nach einigen Therapie-Stunden, in denen man dem Therapeuten seine Probleme geschildert hat, von diesem dann eine Erklärung zu bekommen á la: "Ihr Problem hat den Namen x, ist aus dem Grund y heraus entstanden und damit es Ihnen wieder besser geht, müssen Sie Maßnahme z ergreifen."
Das ist jetzt überspitzt ausgedrückt Wink

Ein solches rein rationales Vorgehen würde ich ja noch am ehesten den Verhaltenstherapeuten zuschreiben wollen.... *g*

Aber nicht umsonst werden von der Krankenkasse in jedem Fall mind. 25 Stunden Therapie genehmigt. Genug Zeit, um durch die Gespräche mit dem Therapeuten/-in und die Selbst(er)kenntniss(e), die sich im Laufe der Therapie einstellen, selbst ein Gespür zu entwickeln, was bei einem denn so falsch läuft. Und wie das nun im Fachjargon bezeichnet wird, ist dann eigentlich gar nicht mehr so wichtig ... oder ?

Da ich persönlich nach einer begonnenen Verhaltenstherapie (nach ca. 10 Stunden) zu einem Therapeuten gewechselt bin, der tiefenpsychologisch fundiert arbeitet, musste für die Krankenkasse ein Gutachten gefertigt werden, damit ich nochmal die volle Stundenzahl bekomme. Weil ich selbst Bedenken hatte, ob die Kasse das so "schluckt" und ich wissen wollte, ob ich Probleme erwarten müsse, sagte er mir, was er als Diagnose geschrieben hat. Das Gutachten habe ich nicht gesehen. Vielleicht schaue ich mir das Gutachten mal an, wenn ich die Therapie abgeschlossen habe. Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, während der Therapie zu wissen, wie der Therapeut meine Persönlichkeit / Zustand "beurteilt". Im schlimmsten Fall könnte ich mich durch irgendeine Formulierung vor den Kopf gestoßen fühlen und ich fände es sehr schade, wenn die Wertschätzung, die ich ihm entgegenbringe, davon beeinflusst würde.

LG
Alessa

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Wer Menschen führen will, muss hinter ihnen gehen. (Laotse)
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Post Sat, 06.Dec.03, 13:10      Re: Recht auf Gutachten-Einsicht? Reply with quoteBack to top

@ Alessa Hallo und Herzlich Willkommen hier im Forum !

Deine feststellung finde ich Super !!!

Quote:
Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, während der Therapie zu wissen, wie der Therapeut meine Persönlichkeit / Zustand "beurteilt". Im schlimmsten Fall könnte ich mich durch irgendeine Formulierung vor den Kopf gestoßen fühlen und ich fände es sehr schade, wenn die Wertschätzung, die ich ihm entgegenbringe, davon beeinflusst würde.



das ist eine Weisheit !!! Wau bin begeister!
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