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skunk
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Post Wed, 16.May.07, 13:05      Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr Lieben,
vor ca. 2 Jahren erhielt ich die Diagnose Borderline, einige Wochen später brach ich alle ärztlichen kontakte ab, ohne Begründung – ich weiß es selbst nicht.

Nach langem hin und her hab ich Montag den Entschluss gefasst zu meiner Hausärztin zu gehen. Nachdem ich ewig vor der Praxis stand und mit derben körperlichen Problemen (Zittern, Übelkeit, Angst..) zu kämpfen hatte, rang ich mich dazu durch reinzugehen. Mir wurde gesagt dass ich entweder ca. 2 Stunden warten, oder am nächsten Tag wiederkommen soll. Ich entschloss mich den nächsten tag hinzugehen. Was mir allerdings unmöglich was, da ich mich die Nacht mehrmals übergeben musste und mich auch am darauffolgenden tag nicht besser fühlte…

Konkret besteht mein Problem darin, dass ich sobald sie mich fragt was denn los sei, anfangen würde zu heulen. Das ist mir extrem unangenehm, sogar richtig peinlich, denn soooo schlimm isses ja eigentlich alles gar nicht. Nur leider passiert mir das immer wenn quasi fremde sich für mich interessieren bzw. ich über mich, meine Gedanken oder Empfindungen rede… dazu kommt dass in den Momenten sämtliche Gedanken und Probleme wegen denen ich eigentlich dorthin gehe wie weggeblasen sind. Also ich hab dann meist keinen Zugang mehr zu mir selbst, alles wie hinter einer mauer verschwunden, so dass ich nicht mehr rankomme.. nur noch heule… was dann dazu führt dass ich es gar nicht erst versuche mir Hilfe zu holen..

Dazu kommt dass sich die Szene ‘ich beim Arzt‘ seit tagen in meinem kopf abspielt.. ich denk ständig drüber nach was ich denn sagen will wie ich es sage, was der Arzt sagt usw.… je näher das Gespräch rückt umso schlimmer wird es, bis hin zu zusätzlichen körperlichen Beschwerden. Und meist muss ich schon an der Anmeldung bzw. im Wartezimmer gegen die tränen ankämpfen was mich dazu veranlasst fluchtartig die Praxis zu verlassen… allerdings besteht dieses Problem nur wenn es um meine ‚Psyche‘ geht.. ne Erkältung wäre kein Problem…

Nun hoffe ich dass mir in dem Forum hier jemand einen tipp geben kann und vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen dem es ähnlich geht. Ich bin für jede Antwort dankbar!

Mfg skunk

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Wer seine Freiheit für Sicherheit aufgibt wird irgendwann beides verlieren...
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Abba13
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Post Wed, 16.May.07, 13:25      Re: Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

du hast die antwort schon da stehen

"
Wer seine Freiheit für Sicherheit aufgibt wird irgendwann beides verlieren..."

alles spielt sich in deinem kopf ab, du hast angst nicht verstanden zu werden, eine erkältung sieht der arzt auch - es ist vermeindlich normal
das psychische dagegen spielt sich tief drinnen ab, abgeschottet von der außenwelt - verschlossen und versteckt
ist es dann nicht normal das man innerlich aufgewühlt ist wenn man das da tief drinnen herausholt ? seine schwächen freilegt ..

das ist der preis den man bezahlen muss

Sad

du kannst das heulen versuchen zu vermeiden, indem du dir klarmachst wieso du weinst-das aus dir herausbricht
der zweite schritt ist herauszufinden was es dir bringt
erleichterung? schwäche zeigen? vor glück - es geschafft zu haben?

wieso willst du aber nicht weinen - klare fakten aufschreiben

als letzten schritt stell dir vor wenn du zum arzt gehst und nicht weinst,
deine psychischen probleme eine grippe deiner seele ist welches auch behandlung benötigt, es kann auch nix dafür das es die grippe bekommen hat -

mfg
dani
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skunk
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Post Mon, 21.May.07, 19:17      Re: Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

Quote:
alles spielt sich in deinem kopf ab, du hast angst nicht verstanden zu werden


ja das kann gut sein.. ich hab angst davor das sie denkt ich rede mir da was ein oder mach mir was vor.. oder hab mir alles ausgedacht.. meine probleme sind im vergleich zu manch anderen wohl recht nichtig und ich versteh selbst nicht warum ich das alles alleine nicht schaffe...

Quote:
der zweite schritt ist herauszufinden was es dir bringt
erleichterung? schwäche zeigen? vor glück - es geschafft zu haben?


schwäche zeigen ist ein riesiges problem, ja.. das macht mich angreifbar.. ich war immer stark, hab immer gespielt um ja nicht schwach zu wirken.. hilfe zu brauchen und versagt zu haben lässt mich verzweifeln.. wahrscheinlich hab ich jahrelang so gehandelt und meine gefühle tief in mir vergraben.. so tief das es mir jetzt nicht gelingt da dran zu kommen und drüber zu reden und auch das lässt mich verzweifeln

Quote:
wieso willst du aber nicht weinen - klare fakten aufschreiben


mehr als das es mir total unangenehm ist mit meinen problemen zum arzt zu gehen und dann nicht drüber reden zu können, kann ich dazu nicht sagen... und wenn ich mal anfange beim arzt zu heulen kann ich nicht mehr aufhören und krieg auch keinen ordentlichen satz mehr zustande.. weiterhin denk ich wohl dass es doch sowieso keinen interessiert und ich die leute nur aufhalte und an wichtigen dingen hindere

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Post Mon, 04.Jun.07, 20:39      Re: Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

hallo,

für alle die es interessiert: ich habs heut endlich zu meiner hausärztin geschafft - unds ging gründlich daneben...

Ausschlaggebender Punkt sind meine ständigen Schwächeanfälle der letzten Wochen gewesen, also Kreislaufzusammenbruch oder so.. na jedenfalls konnte die Ärztin während den nichtmal 5 Minuten die sie mich untersuchte nichts feststellen und schon da meinte Sie mir nich helfen zu können...

Also nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte ob es von der Psyche kommen könnte, da ich mir wegen meiner Langzeitarbeitslosigkeit etc. ziemlich viel Stress mache..

und was Sie darauf antwortete riss mir den Boden unter den Füßen weg! Sie meinte, ich könne aufhören mir deswegen Stress zu machen und soll mich damit abfinden dass ich ewig arbeitslos bleibe, die einzige chance die ich habe wäre mein leben nach hartz4 auszurichten unds mir bissl schön zu machen.. ich soll die finger von Drogen lassen und hoffen dass ich einen Partner kennenlerne der mehr Geld hat... immerhin würde es genug arbeitssuchende geben, da krieg ich sowieso keinen job... Ihrer meinung nach gehöre ich sowieso zu den Frührentnern... einen anderen weg gibt es für mich nicht und wenn ich aufhöre mir den Stress deswegen zu machen wird auch mein Kreislauf besser...

Medizin gegen die Kreislaufbeschwerden bekam ich übrigends auch nicht aufgeschrieben denn für Hartz4 sind die zu teuer und wenn ich mal wieder nen Schwächeanfall hab soll ich mich auf ne Bank legen und die Beine hochtun...

Dann ging ich und ich werd auch niemehr dahin gehen! Danke fürs zuhören.. ich wolltes einfach mal loswerden...

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marlene1976
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Post Thu, 21.Jun.07, 14:09      Re: Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

Hallo Skunk,

ich bin selbst eine Borderlinerin! Und die Heulattacken kenne ich ganz gut, und die Ängste dass jemand denken könnte ich würde mir alles nur einbilden. Oder die Sätze: Jetzt stell dich mal nicht so an!!!

Ich kann dir nur eines sagen, das ist alles auch typisch für die Erkrankung, Schamgefühle sind unsere ständigen Begleiter.

Ich habe 8 Jahre bis zur Diagnose gebraucht, dass heisst selbst Therapeuten bei denen ich Jahre ein und aus ging kamen nicht zu dieser Diagnose, bis ich in der Psychatrie gelandet bin, gott sei dank!!!

Diese Ärztin hat vielleicht keinerlei Erfahrung mit Borderline, aber andere schon.....

Gib nicht auf...es gibt andere Ärzte!

LG
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Post Fri, 22.Jun.07, 9:54      Re: Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

Hallo skunk,

mit Borderline kenne ich mich jetzt nicht so aus, aber was Arbeit betrifft, bin ich in einer ähnlichen Situation aufgrund meiner Angstzustände. Und ich finde was deine Ärztin gesagt hat, hätte sie nicht sagen dürfen. Vor allem nicht, wenn sie deine Krankheit kennt.

Bist du denn auch in Therapie? Ein Therapeut könnte bestimmt besser mit dir umgehen, als eine Allgemeinärztin. Nimmst du denn Medikamente?

LG
sonnewasser

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skunk
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Post Tue, 10.Jul.07, 14:33      Re: Heulattacken beim Arzt Reply with quoteBack to top

hallo @sonnewasser,

sorry das ich jetzt erst antworte.. war ziemlich viel los in den letzten wochen. also erstmal, nein, ich nehme keine medikamente und bin nicht in therapie. irgendwie hatte ich mir beides von meiner ärztin erhofft.

nunja, ich habe nicht aufgegeben und war letzte woche, nach einigen anläufen, bei einer allgemeinmedizinerin mit zusatzausbildung psychologie und die meinte mich einweisen zu wollen... zuerst war ich geschockt aber dann dachte ich, ok.. dann eben klinik.

am freitag gehts los und ich weiß nicht genau ob ich angst haben oder mich drauf freuen soll.. ich hoffe so sehr das ich meine ängste loswerde und es nach vier jahren arbeitslosigkeit schaffe wieder ins leben zu finden... nur weiß ich nicht ob ich in einer klinik richtig aufgehoben bin.

wie ergeht es dir mit diesen angstzuständen?

mfg skunk

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