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sara-chantal
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Post Thu, 24.Jul.03, 15:55      Panik vorm Alleine sein, alleine schlafen und alleine essen Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben,

ich bin noch neu hier, aber vielleicht kann mir ja jemand ein paar Tipps zu meinen Problemen geben.

Vor etwa 2 Jahre fing alles an. Ich war alleine daheim, kurz davor ist meine Mom ins Gefängnis gekommen, mein Freund hat schlussgemacht, mein Opa und meine Oma sind gestorben und meine beste Freundin ist weggezogen. Zusätzlich hatte ich ein Drogenproblem, ich habe gekifft und Pillen geschmissen, an einem Tag habe ich auch Pilze gegessen. Während ich auf Pilzen war, hatte ich 12 (!) Stunden das Gefühl nicht mehr atmen zu können, mein Herz raste und ich hatte panische Angst zu sterben.

Wie gesagt, am nächsten tag wollte ich ein Brot essen, und plötzlich dachte ich, ich ersticke daran. Ab diesem Tag konnte ich nicht mehr alleine sein, ich hatte ständig Angst zu sterben. Mit den Drogen habe ich vor 1,5 Jahren aufgehört, weil ich dachte, es liegt daran, und habe auch nichts mehr angerührt.

Aber bis heute ist es so, dass ich nicht alleine schlafen kann. Sobald es draußen dunkel wird und ich mich ins Bett lege, fängt mein Herz an zu rasen, ich habe ein Kloßgefühl im Hals, bekomme keine Luft mehr, fange an zu schwitzen und denke ich werde sterben.

Ich habe auch öfter versucht, etwas zu essen, hatte aber dann jedes Mal solch eine Panik, dass ich ersticke, dass ich den Notarzt angerufen habe.
Essen kann ich heute nur noch, wenn eine Vertrauensperson bei mir ist und auch nicht in den nächsten stunden von mir geht.

Auch vor anderen alltäglichen Situationen habe ich Angst, mit den gleichen Sympthomen wie vorm Schlafengehen, z. B. wenn ich mit dem Zug fahre oder nun auch nur wenn ich alleine daheim bin, auch tagsüber.

Ich bin völlig abhängig von meinem Freund, mit dem ich nun seit 1,5 Jahren zusammenlebe. Und er kann langsam auch nicht mehr. Er kann nicht ständig bei mir sein, damit ich essen und schlafen kann.

mein Leben ist mir langsam nichts mehr wert, ich war beim Psychologen, einer hatte mich ausgelacht (!!!!!) und 2 andere wollten mir harte Medikamente verschreiben, die ich aber auf KEINEN FALL nehmen will, ich habe vor jeglichem Mittel, dass zu einer Bewusstseinsveränderung führt oder führen kann, panische Angst. Ich trinke zu Silvester nicht mal mehr Sekt.

Ich bin völlig verzweifelt, weiss nicht mehr wohin, meine Beziehung neigt sich dem Ende zu und ich weiss nicht wo ich hin soll. Ich kann nicht leben, ich kann nicht alleine sein und essen, ich habe Angst, nicht überleben zu können. Und da ich mit meinem Freund in eine andere Stadt gezogen bin, weit weg von meiner alten, habe ich dort noch keine Freunde gefunden, und die meisten Leute, die ich kennenlerne,wenden sich von mir ab, wenn ich ihnen erzähle, was mit mir los ist.

Ich kann einfach nicht mehr, mir fehlt jeglicher Mut. Ich bin jetzt gerade mal 19 Jahre alt, und habe schon oft überlegt, mein ganzes Leben hinzuschmeissen.

Kann mir jemand von euch vielleicht Tipps geben, evtl. erklären, wie ich mir dabei selbst helfen kann, auch mit Literatur oder Ähnlichem???

Wäre lieb von euch, ich bin am verzweifeln und möchte einfach nur wieder ein ganz normales, unabhängiges Leben führen wie Millionen andere Menschen auch.

Viele liebe Grüße

Sara-Chantal
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Post Thu, 24.Jul.03, 18:48      Essen Reply with quoteBack to top

Hallo meine Liebe,

mein erste richtige Panikattacke hatte ich auch als ich etwas gegessen hatte. Damals dachte ich - ich bin wohl allergisch - konnte nicht mehr atmen. Klos im Hals etc. Bei der Notaufnahme wurde mir dann Valium verabreicht und ich fast noch belächelt.
Daraufhin wollte ich auch nichts mehr essen und nahm 8 KG ab.. ich hatte Angst daran zu ersticken - und wenn ich was gegessen habe dann nur in Anwesenheit von anderen. ( Die könnten mich ja dann retten im Notfall Razz )
Ich bin dann auch in Therapie und lernte mich meinen Ängsten zu stellen.
Also auch der Angst alleine zu sein bein Essen. Ich habe sehr viel Geduld benötigt - aber ich bin mir sicher du kannst das auch...
Gib bitte nicht auf- es gibt auch gute Therapeuten... dann suche halt solange bis du einen gefunden hast..

fühl dich gedrückt von mir du bist nicht alleine..
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sara-chantal
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Post Thu, 24.Jul.03, 19:30      Reply with quoteBack to top

Hallo,

danke für deine Antwort. ich dachte schon ich wäre alleine mit meinem Problem nicht alleine essen zu können. Ging das bei dir über eine schocktherapie und hast du Medikamente bekommen? ich weiss nicht mehr wo ich noch nach Therapeuten suchen soll, diese sind die einzigsten, die in meiner Nähe sind. Wie konntest du dir selber dabei helfen und kannst du mittlerweile wieder alleine essen, ohne Panik zu bekommen??

Viele liebe grüsse mit hoffen auf eine Antwort

Sara-Chantal
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Post Fri, 25.Jul.03, 8:25      Essen Reply with quoteBack to top

Ich hatte damals das Glück einen sehr lieben Thera zu haben.
Medikamente habe ich auch genommen - Futuril - ein Antidepressivum
bei mir waren es Angst und Depression.
Aber jetzt zurück zu dem Essen. Meine Erfahrung war diese, daß ich mich
dieser Angst stellen muss und nicht weglaufen - es geht ja auch nicht
irgendwann brauchte ich ja was zu Essen. Ich hatte halt immer Angst zu ersticken - ich habe dann langsam angefangen mit Jogurt oder Suppe - da hatte ich keine Angst zu ersticken - wegen des Klosgefühls - und irgendwann kam dann mal der berüchtigte Moment wo ich versucht habe ein Jogurt zu essen wo ich alleine zu Hause war. Ich dachte jetzt musst du
sterben und es ist keiner Da - Panik - traurig
Aber ich habe es ausgehalten - so habe ich es immer wieder versucht.
Es war nicht immer leicht und es hat auch nicht immer ohne Angst geklappt - aber ich habe es geschafft.
Ich bin mir sicher das du das auch kannst.
Du kannst ja zuerst anfangen, daß dein Freund für 10 Min das Haus verlässt und in dieser Zeit ißt du etwas - dh. du hast du Sicherheit er kommt in 10 Min. wieder. Aber leider muss ich dir sagen - Du musst da
durch - und ich weiss du kannst das - ich habe das auch geschafft und ich
bin bestimmt nicht Superwoman.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen - bin in Gedanken bei dir - und wenn du noch Fragen hast bin ich gerne für dich da
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