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Leppo
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Post Mon, 21.May.07, 0:46      Leere und Beobachtungswahn durchs Kiffen Reply with quoteBack to top

Hallo
Ich bin mit 17 Jahren von zu Hause ausgezogen um eine Ausbildung in einer anderen Stadt anzufangen. Bin halt in der Woche immer dort geblieben (hatte da meine eigene Wohnung) und am WE meistens nach Hause gefahren um meine Freunde und Eltern zu besuchen. Die Ausbildung war für mich die Hölle auf Erden. Ich wurde permanent verbal ernidirigt wegen jeder Kleinigkeit die ich nicht auf anhieb so hinbekam wie es sich die Leute dort vorstellten. In der Anfangszeit hab ich mir das auch meist nicht gefallen lassen und dementsprechend gegenargumentiert, doch das machte die ganze Sache meist schlimmer und schürte den Hass der Leute gegen mich noch mehr. Ich hab meinen Eltern die Storys natürlich auch erzählt aber obwohl sie mich nie gezwungen haben weiter zu machen hatte ich immer das unbestimmte Gefühl das sie das von mir erwarteten (immer nach dem Motto : "Na ja das schaffst du auch noch und denk dran wie schwer es heutzutage ist eine vernümftige Ausbildung zu bekommen")

Zu der Zeit wurde in meinem damaligen Freundeskreis sehr viel geraucht und da ich ihrgendwann mit dem Mobbing der Kollegen nicht mehr klar gekommen bin fing ich an jeden Tag zu rauchen.
Ich versuchte natürlich auch mit meinen Leuten darüber zu reden aber so wirklich wollte das meist keiner wissen (1. weil die meisten selbst den Arsch voller Probs hatten und 2. weil man im meist breiten Zustand auch einfach kein Bock auf die Probleme anderer hatte).

Na ja ich weiß zwar bis heut nicht so wirklich wie aber ich hab trotz des täglichen Kiffens und trotz der 3anhalb jahrigen Mobbigatacken meine Ausbildung gut geschafft.

...na ja aber um auf das eigentliche Problem zurückzukommen.....mein Selbstwertgefühl ist seit dem total weg, meist fühl ich mich einfach nur ausgebrannt und leer und möchte am liebsten nur noch für mich allein sein . Ich mein ich hab immer noch soziale Kontakte (Eltern, Freunde) mit denen ich was unternehme aber bis auf wenige Momente fühl ich mich meist vollig verunsichert und weis meist gar nicht wie ich mich verhalten soll weil ich immer ihrgendwie denk das mich jemand beobachtet und nur darauf wartet bis ich ihrgend was falsches mache.

ich war auch schon zwei Mal wegen der Geschichte bei ner Psychologin aber ihrgendwie konnte oder wollte die mir auch nicht weiterhelfen.

Was soll ich tun.........bin jetzt seit ner Woche nciht mehr am Kiffen aber mein Beobachtungswahn ist dadurch eher schlimmer geworden.

Hoffe das ihrgend jemand von euch n Rat für mich hat.

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M, 35


Post Mon, 21.May.07, 15:43      Re: Leere und Beobachtungswahn durchs Kiffen Reply with quoteBack to top

Herzlich Willkommen @Leppo.

Durch "offenere Titel-Formulierungen" besteht die geeignetere
Möglichkeit dass sich mehrere mit ähnlich gelagerten Problemen,
trockene wie nasse Kiffer zum Beispiel,
untereinander austauschen ?!

Ein Vorschlag:

Magst Du Dich auch vielleicht hier beteiligen ?

thread: Cannabis Entzug- Kiffen aufhören, aber wie Teil 3
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=32934

und/oder
thread: Angst & Panik durch Marihuana
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=7157

und/oder
thread: Dauerkiffer - Ein Teufelskreis
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=10959

Das was Du beschreibst kommt gewiss einigen bekannt vor,
mir zumindest vom Ansatz her sicherlich auch.

Ich habe mit 17 damals in einer kaufmännischen Ausbildung
(auch) ein bescheidenes verkümmertes Selbstbild gehabt
und angefangen mit Joints und das 18 Jahre lang
mit Aufs und Abs intensiviert.

Mit dem so genannten "Amotivations-Syndrom",
welches einem/einer unter anderem droht, ist nichts zu spassen.


aus: drugcom.de

Amotivations-Syndrom
Der Begriff des Amotivations-Syndroms wurde in der klinischen Praxis im Zusammenhang mit psychiatrisch auffälligen Cannabiskonsumenten geprägt. Man hat beobachtet, dass dauerhafte Cannabiskonsumenten teilnahmslos, passiv und allgemein antriebsvermindert wirken sowie den Alltagsanforderungen mit einer gewissen Gleichgültigkeit gegenüber treten, sprich: sich ziemlich hängen lassen.

Aus diesen Beobachtungen wurde geschlossen, dass der Cannabiskonsum die Ursache für den Verlust an Motivation sei. Die Wissenschaftler Kleiber und Kovar (1998) haben in einer Expertise für das Gesundheitsministeriums jedoch darauf hingewiesen, dass hier vermutlich Ursache und Wirkung verwechselt wurden. Man müsse vielmehr davon ausgehen, dass Personen, die ohnehin schon demotiviert sind und der Leistungsgesellschaft kritisch gegenüber stehen, zum Abbau ihrer Frustration eher dazu neigen, Cannabis zu konsumieren, als geistig stabile Persönlichkeiten.

In einer groß angelegten Befragung von Cannabiskonsumenten haben die Sozialwissenschaftler Kleiber, Soellner und Tossmann (1996) 1458 Cannabiserfahrene u.a. nach ihrer Leistungsmotivation befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Konsumenten sich statistisch nicht bedeutsam von einer Normstichprobe unterscheiden. Unterschiede zeigen sich lediglich im Bereich der Hochmotivierten. Unter den Cannabiskonsumenten sind im Verhältnis zur Normstichprobe weniger Hochmotivierte zu finden.

Aufgrund der Forschungsergebnisse kann daher die Annahme eines durch Cannabis erzeugten Amotivations-Syndroms nicht aufrechterhalten werden.


Mag sein,Cannabis erzeugt kein Amotivations-Syndrom,
aber es unterstützt meiner Überzeugung nach
bei einigen Menschen besonders massiv diese Antriebslosigkeit.

Diesen - wie ich - Menschen mit problematischen Hintergründen dürfte
wohl geraten werden besonders vorsichtig mit dem Konsum
psychotroper Substanzen umzugehen. Das Konsumverhalten
zu beobachten und zu prüfen, gegebenenfalls zu ändern.

Die Gefahr des Kontrollverlustes ist gerade bei Cannabis gegeben.
Jedenfalls ist das eine meiner Erfahrungen.
Trotz der unangenehmen Auswirkungen, wie:

Leere, Apathie, depressive Gedanken,Konzentrationsschwierigkeiten,
Vermeiden von Umgang mit Menschen, Komplexe... .

Ich dachte mal ich medikamentiere an mir im Positiven herum,
wenn ich Cannabis als eine Art Antidepressiva annehme.
Cannabis hielt mich bei Laune,schien mein Trost zu sein,
meinen Horizont zu erweitern ?

Irgendwann euphorisierte mich Cannabis aber nicht mehr.
Der Konsum machte mich nun allermeist ängstlicher,scheuer,
engstirniger,unflexibler,depressiver.

Wenn du dir Zeit nimmst oder genommen hast ein wenig in den
Beiträgen von anderen zu lesen,wirst Du dich bestimmt in den
ein oder anderen Beschreibungen und Schilderungen
wiederfinden können...?

MfG,
HerrRossi
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