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Bali3
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Post Thu, 07.Jun.07, 8:21      Therapiepause, ja oder nein? Reply with quoteBack to top

Hallo und guten Tag,
habe ein massives Problem, weiß nicht mehr weiter und würde gerne eure Meinung dazu wissen. Ich bin schon länger krankgeschrieben und sie wollen mich jetzt berenten. Die ersten wochen ging es mir damit gut, aber dann kommt und kam durch die fehlende Alltagsstruktur alles durcheinander. emotional fahre ich ständig Achterbahn, bekomme meine Alltagsdinge nicht mehr geregelt und führte vor ein paar Wochen noch obzessiv Monologe mit meiner Therapeutin, so als ob ich mich an sie festkralle und sie nicht mehr loslasse, kann keine Minute alleine sein, habe dadurch ständig Stress und komme noch zusätzlich in konflikte, weil ich meine Sachen nicht regele und auch mir Vorwürfe mache, dass ich wieder nicht präsent bin für meine Tochter. Das ict ein Selbstläufer, den ich nicht stoppen kann. Das Obzessive ging dann nach einer Therapiesitzung weg, zur Zeit führe ich auch ständig Monologe, aber nicht so verbissen. trotz allem. es geht nicht weg und ich stelle fest, dass mir ständig dinge passieren wie vom fahrradfallen, herdplatte anlasse, Tasche in der Kneipe vergesse,nicht schlafen können, beim Autofahren plötzlich nicht präsent bin, usw. Ich wäre so froh, mein Leben wäre zu Ende, aber will das meinen Kindern nicht antun. ich halte das alles nicht mehr aus. z.B. das ständige Gequassel mit meiner therapeutin und was noch schlimmer ist, daß ich meine Sachen nicht geregelt bekomme. das macht mir dann noch Angst und Panik.
ich habe einmal die woche 50 Min. therapie und eigentlich finde ich meine therapeutin klasse, aber diese situation kann ich nicht mehr aushalten. sie meint, sie könnte jetzt keine traumasitzung mit mir machen, da ich so instabil bin, aber bei mir im Kopf rennt es sozusagen und ich stehe unter Dauerstress. das Obzessive ging vor ein paar Wochen auch weg, weil ich nur mit 2 Sätzen was gesagt habe, die augen dazu bwegte und ein paar tränen ausnahmsweise rauskullerten. Danach war das Ozessive weg. wie geht es Euch damit? Brauche Euren Rat, weiß nicht mehr weiter und freue mich über jede Antwort.
LG
Bali
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Jenny Doe
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W, 39


Post Thu, 07.Jun.07, 9:09      Re: Therapiepause, ja oder nein? Reply with quoteBack to top

Hallo Bali!

Quote:
kann keine Minute alleine sein


Was passiert, wenn Du alleine bist?
Hat Dich die Arbeit von Dir selber abgelenkt?

Quote:
aber dann kommt und kam durch die fehlende Alltagsstruktur alles durcheinander


Wenn der Job plötzlich weg ist - wodurch auch immer - dann ensteht ein Loch. Und in dieses scheinst Du reingefallen zu sein, oder?
Ich kenne diese Problematik auch, ich bin auch erwerbsunfähig (ich hoffe aber, dass ich bald wieder arbeitsfähig bin, ich arbeite darauf hin). Anfangs wusste ich auch nichts mit mir anzufangen, mir fehlte eine Alltagsstruktur. Ich habe mir dann Aufgaben gesucht. Inzwischen kann ich über Langeweile nicht mehr klagen.

Quote:
als ob ich mich an sie festkralle und sie nicht mehr loslasse


Füllt Deine Therapeutin jetzt das Loch? Ist sie Deine Alltagsstruktur geworden?

Quote:
weil ich meine Sachen nicht regele


Vielleicht kannst Du mit Deiner Therapeutin einen Tagesplan erarbeiten, so dass Du wieder Struktur in Dein Leben kriegst und Deine Sachen wieder geregelt bekommst?

Quote:
Ich wäre so froh, mein Leben wäre zu Ende


Dafür gibt es keinen Grund. Weißt Du, ich sage mir immer, es ist ja nicht das Leben an sich, unter dem man leidet, sondern das Problem, das man hat. Darunter leidet man. Aber Probleme kann man angehen und beseitigen oder lernen damit umzugehen. Es muss ja nicht so bleiben, wie es ist. Das Leben kann ja auch wieder schön werden.

Quote:
dass mir ständig dinge passieren


Wo bist Du mit den Gedanken?

Quote:
ich halte das alles nicht mehr aus. z.B. das ständige Gequassel mit meiner therapeutin


Was hälst Du daran nicht mehr aus?

Quote:
aber diese situation kann ich nicht mehr aushalten


Was möchtest Du gerne ändern?
Wie könntest Du es ändern?

Mach Dir mal eine Liste von den Dingen, die du ändern möchtest und nehm sie Dir Schritt für Schritt vor. Nicht alle auf einmal, das könnte zuviel werden, sondern eins nach dem anderen, so dass der große Berg immer kleiner wird.

Ich wünsche dir viel Erfolg und halt die Ohren steif. Es gibt einen Ausweg aus so einer Situation.

Gruß
Jenny

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Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
www.induzierte-erinnerungen.com
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Bali3
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Post Thu, 07.Jun.07, 10:51      Re: Therapiepause, ja oder nein? Reply with quoteBack to top

Hallo Jenny,
vielen Dank für Deine Antwort, sie hilft mir weiter. Das ist eine gute Iddee mit der Therapeutin einen wochenplan zu erarbeiten. Das entspannt mich etwas.
Allerdings, weil ich die Schnauze so voll hatte, habe ich eine Tavor eingeworfen und jetzt kann ich endlich mal loslassen. Sofort sieht die Welt anders aus. Aber leider verblödet man mit Tavor, schade -sonst würde ich die nur nehmen und einfach damit leben.
Dein Argument, dass das Leben nicht scheiße ist, sondern meine Probleme unerträglich sind, das ist gut.
Tausend Dank für Deinen Tipp und Deine Antwort.
LG Bali
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Habibti
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Post Sat, 09.Jun.07, 18:16      Re: Therapiepause, ja oder nein? Reply with quoteBack to top

Hallo Bali,

kann gut verstehen, daß Du Dir in solch einer Situation mit Tavor behilfst.
Aber ich möchte davor warnen dies zu oft zu tun, denn wie Du sicherlich weißt, gehört Tavor zu den Benzdiazepinen, d.h. es kann abhängig machen !

Mich würde interessieren, was Deine Therapeutin zu dem Sagst, was Du oben geschrieben hast. Vielleicht magst erzählen.

Daß sie mit Di so keine Traumasitzung machen will, finde ich sehr vernünftig ! Das spricht für sie.

Liebe Grüße, Habibti

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HOFFNUNG ist nicht die Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, daß etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

( Jochen Mariss )
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Bali3
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Post Mon, 11.Jun.07, 10:18      Re: Therapiepause, ja oder nein? Reply with quoteBack to top

Hallo habibti, d.h. Liebling, stimmts?
habe jetzt beschlossen mehr Medikamente einzunehmen, obwohl das ja nicht mein Ziel war und ist. aber im Moment weiß ich mit meinen Zuständen einfach nicht mehr weiter, so daß ich sogar bereit wäre in die Klinik zu gehen. Nur diese Vorstellung, daß sie mich ausfragen und sie mich vollstopfen mit Medikamenten, sodaß ich kaum noch laufen kann und auch die Mitpatienten in der Klappse, die einem auch nicht gerade aufmuntern, sondern immer am Betteln sind, hält mich davon ab, dies zu tun. Ich mache wieder die Durchhaltetaktik. Aber ich fühle mich sauschlecht, wenn ich mich ständig um die eigene Achse drehe egozentriert bin und den Kontakt zur welt verliere. Ich fühle mich nicht gut, wenn ich ständig über mich nachdenke, mich kontrolliere und ohne Perspektive bin. das ist alles grenzenlos ohne den Boden unter den Füßen zu haben. Ich hätte nie gedacht, daß ich nochmals in so eine extreme Situation komme und jeder Tag ein Kampf ist ums überleben ( emtional), zum essen habe ich ja noch etwas.
Ich mache wieder die Übung,
Wie heiße ich?
Wie alt bin ich?
wo wohne ich?
wieviele Kinder habe ich?
usw.
Das hift etwas aus den schleifen zu kommen.
Lg
bali
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Habibti
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Post Mon, 11.Jun.07, 11:03      Re: Therapiepause, ja oder nein? Reply with quoteBack to top

Hallo Bali,

wenn Du es ohne Klinik schaffst, ist es ja ok, aber mußt aufpassen, daß Du nicht soweit reinrutschst, daß Du selber nimmer raus kommst !
Weißt, in die Klinik gehen heißt nicht automatisch mit Medikamenten vollgestopft zu werden ! Da hast Du ja auch ein Wörtchen mitzureden !

Deiner Beschreibung nach geht es Dir wirklich sehr schlecht und die Frage stellt sich, was könnte jetzt am ehesten helfen ? Denn so kanns ja nicht weiter gehen. Vielleicht kannst mit Deiner Thera mal darüber reden.

Liebe Grüße, Habibti

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( Jochen Mariss )
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