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rameo
sporadischer Gast
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Wohnort Hamburg
W, 29


Post Sun, 24.Jun.07, 15:34      Den passenden Job finden - nur wie? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe mich hier etwas durchgelesen und sehe: Es gibt doch recht viele Leute, denen es so geht, wie mir. Ein erleichterndes Gefühl, da ich im Bekanntenkreis scheinbar die einzige bin, die so unglücklich und ziellos im Jobleben stekct. Und das mit 29, wo man ddoch wissen sollte, was man will.

Mein Problem: Ich dachte eigentlich, dass ich einen Job mache, der mir gefällt. Aber seit einiger Zeit bin ich nur noch unglücklich: Ich arbeite im Vertrieb und berate Kunden. Zunächst als Selbständige, jetzt wieder als Angestellte. Die Beratungen machen Spaß und ich komme gut bei den kunden an. Aber alles drumrum macht mich fertig. Wenn Kunden unzufrieden sind, sei es mit mir oder mit dem Produkt, macht es ich fertig. Wenn Kunden Probleme haben, für die ich nichts kann, aber die ich doch bitte versuchen soll zu lösen, macht es mich fertig. Ich fühle mich auch immer, auch im Urlaub für die Kunden zuständig. Zunächst dachte ich, dass wäre in der Selbständigkeit so, aber es hat sich auch im angestellten Verhältnis nichts geändert!!

Ich würde gerne wieder im Innendienst arbeiten, aber dort wird zur Zeit kaum ein Job angeboten. Nur über Zeitarbeit. Aber der Verdienst wäre netto um ein paar hundert Euro geringer. Das kann ich mir nicht leisten.

Außerdem habe ich auch Angst, dass ich im Innendienst auch nicht glücklicher werde.

Ich habe nun seit fast zwei Jahren viel hinter mir: Zunächst habe ich auf freiberuflicher Basis für eine Firma gearbeitet und bin aber gegangen, weil mich der Job nicht ausfüllte. Ich wollte mehr. Ein Fehler, wie man aber erst im nachhinein erfährt. Dann habe ich freiberuflich für eine Firma gearbeitet und wurde auch nicht glücklicher. Deshalb wieder der Wechsel zur festen Anstellung. Seit Januar 2007 in zwei Firmen.

Dieses WEchseln tut meinem Lebenslauf, mir und meiner Beziehung gar nicht gut!! Ich bin schon ganz fertig, meine Gedanken kreisen nur darum: Wie finde ich endlich wieder einen Job, bei dem ich die nächsten Jahre bleiben möchte??? Es kommen mir auch Zweifel: Bin ich von Natur ein unzufriedener Mensch, der eigentlich gar nicht das richtige finden kann??? Habe ich keine Durchhaltevermögen??? Brauch ich eher einen Psychater als einen neuen Job?

Manchmal bin ich kurz davor jetzt schon zu kündigen, auch wenn ich nichts neues habe. Wie gesagt: Zeitarbeitsfirmen bieten genug an.
Aber dann kommt die Vernunft und sagt: Das kannst Du Dir nicht leisten!!! Du brauchst Dein Einkommen!! Wie blöd wärst Du, einen festen Job zu kündigen!! Gerade heute. Sei still, hör auf zu meckern und bleib bei Deinem jetzigen Arbeitgeber. Auch wenn Du unglücklich bist!!

So, jetzt habe ich mir mal mein "Problem" von der Seele geschrieben. Vielleicht fühlt sich ja jemand so wie ich??
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Wohnort Norddeutschland
M, 36


Post Sun, 01.Jul.07, 15:54      Re: Den passenden Job finden - nur wie? Reply with quoteBack to top

Hallo rameo,

teilweise geht es mir ähnlich, und das ist auch der Grund, warum ich antworte. Du schreibst, dass dir die Kundenberatung grundsätzlich spass macht und du gut bei den Kunden ankommst. das klingt doch eigentlich positiv. Nur das mit dem drumrum verstehe ich nicht. Ich war selbst mal in der Kundenberatung tätig, und selbstverständlich kommt es vor, dass Kunden unzufrieden sind, sich beschweren und erwarten, dass man die Probleme, die sie mit dem Produkt haben, für sie löst. Dadurch wird man natürlich unter Druck gesetzt, insbesondere, wenn sich das Problem des Kunden nicht so einfach oder nicht sofort lösen lässt. Andererseits wird aber ja auch ein wütender oder verärgerter Kunde freundlicher, wenn er merkt, dass man ihm helfen kann (und will). Ich hab jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass Kunden freundlicher werden und evtl sogar Verständnis haben, wenn man ein Problem nicht sofort lösen kann, wenn sie nur den Eindruck haben, dass man ihnen helfen will und ihr Anliegen Ernst nimmt (das sollte aber nicht so weit gehen, dass man solche Probleme mit nach Hause nimmt bzw. sich in der Freizeit und im Urlaub noch für die Kunden zuständig fühlt). Ich denke, hier solltest du konsequent zwischen Job und Privatleben trennen.
Liegt es bei dir eher daran, dass dich die Kunden überfordern, oder liegt es an fehlender Unterstützung seitens der Firma bzw der Kollegen? Oder liegt es daran, dass du selbst nicht hinter dem Produkt stehen kannst, weil es z. B. nichts taugt?
Wenn du mit deiner Situation unzufrieden bist, solltest du versuchen, etwas zu ändern bzw einen neuen Job zu finden. Du solltest jedoch auf keinen Fall kündigen, bevor du etwas Neues hast. In dem Fall würdest du vom Arbeitsamt eine Sperre bekommen und ganz ohne Geld dastehen. Lass dich lieber mal krankschreiben, wenn's mal gar nicht mehr geht. Wenn dir die Firma dann kündigt, bekommst du wenigstens vom Arbeitsamt Unterstützung.
Zum Thema Zeitarbeit: ich hab zwar noch nie für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet und kann da deswegen eigentlich nicht mitreden. Es muss auch nicht unbedingt für jeden oder in jeder Situation das schlechteste sein, aber du schreibst ja selbst, dass die Bezahlung schlechter wäre. Ich war bis vor acht Monaten arbeitslos und hab mich zu der Zeit mit dem Thema beschäftigt und mich auch bei Zeitarbeitsfirmen beworben. Glücklicherweise hab ich noch rechtzeitig einen anderen Job gefunden (der allerdings auch alles andere als zufriedenstellend ist) und musste nicht bei so einer Zeitarbeitsfirma anfangen. Grundsätzlich habe ich den Eindruck bekommen, dass diese Firmen ihre Leiharbeiter saumäßig bezahlen, selbst aber jede Menge Kohle scheffeln. Für mich ist das eine moderne Form der Ausbeutung und so ein Job käme nur infrage, wenn sich gar nichts anderes findet. Leider grassiert das Phänomen Zeitarbeit wie eine Seuche, weil immer mehr Firmen ihre Mitarbeiter auslagern.
Momentan gibt der Arbeitsmarkt ja allgemein nicht viel her ( außer für Ingeneure und andere hochqualifizierte AN) und insofern wird es wohl schwierig, eine Firma zu finden, in der man die nächsten Jahre bleiben möchte (so etwas suche ich ja auch). Ich mache es jedenfalls so, dass ich weiter nach einer neuen Stelle suche, aber in meinem alten Job bleibe, bis ich was besseres gefunden habe. in deinem Fall wäre es ja vielleicht auch eine Überlegung wert, wieder auf freiberuflicher Basis etwas zu machen. Schließlich hast du da ja schon Erfahrung.
So, nun hab ich meinen Senf dazu gegeben und hoffe, dass dir meine Ansichten zumindest ein wenig helfen.
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