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chillmaster
neu an Bord!
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Post Mon, 28.Jul.03, 11:43      Vererbung einer psychischen Erkrankung? Reply with quoteBack to top

Hallo

Ich habe ein paar Fragen was die vererbung psychischer Krankheiten betrifft.

Meine Mutter leidet an einer Psychose (glaube ich jedenfalls).
Die meiste Zeit ist sie relativ normal. Teilweise nervös (schwache nerven halt). Sie nimmt glaube ich medikamente zur beruhigung.
Des weiteren hat sie massive schlafprobleme (geht am abend seeehr früh ins bett und schläft trotzdem kaum). Sie hat auch eine ziemlich schlechte Lernfähigkeit. (Ich kann ihr zeigen wie man einen PC einschaltet und sie weiss es 1 Tag später nicht mehr)

Allerdings brechen manchmal, meist nach strapazen (zb. Reisen), solche psychischen Anfälle aus. Sie muss dann die Psychiatrie eingeliefert und behandelt werden.

Sie hat gesagt diese schwachen nerven seien vererbbar. Sie hätte es auch von ihrer Mutter und mein Cousin hätte dasselbe (allerdings hätte er es besser im Griff)

Ich glaube viel davon hängt mit den 3 Fehlgeburten zusammen, welche sie durchstehen musste. Ich bin von meinen 4 Geschwistern der einzige welcher länger als eine halbe Stunde überlebt hat. Soviel ich weiss war der letzte Versuch der Auslöser für eine Psychose (ob es die erste war weiss ich allerdings nicht)

Ich mache mir nun ziemliche Sorgen dass ich das auch geerbt habe.
Schlafprobleme habe ich kaum welche (und wenn, hat es immer einen Grund). Nervös war ich früher öfters, heute manchmal. Aber auch das hat praktisch immer einen Grund. (Meistens kann ich über diesen nachdenken und die nervosität verschwindet)

Ich kann selbst nicht einschätzen wie meine Nerven sind. Habe ja keine Vergleichsmöglichkeiten.

Hätte gerne ein paar Tips und Ratschläge von euch. Wie hoch ist die wahrscheindlichkeit? Was kann ich, wenn überhaupt, dagegen tun?

Gruss Chillmasta

PS: ich bin 17, m
PPS: entschuldigt die Rechtschreibung
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Laurièn
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Post Thu, 07.Aug.03, 12:24      Reply with quoteBack to top

Hallo,

da ich nicht in Deine Gene schauen kann, kann ich Dir auch nicht sagen, ob Du im weiteren Leben anfällig für Psychosen bist/wirst, weil Du Anlagen hast, die vererbt werden können.

Wenn Deine Mutter Probleme hat die Fehlgeburten zu verarbeiten und sonstige Dinge, denen sie durch Überforderung nicht Herr werden kann, sind das Sachen, die jeder durch Schicksalsschläge bekommen kann.

Trotzdem kann ich Deine Sorgen nachvollziehen.

Meine Mutter ist auch psychisch belastet und ich selbst habe vor Jahren mal einen epileptischen Anfall gehabt. Die Ursachenforschung begann. meine Mutter war nicht zur Mitarbeit zu bewegen, weil sie alles verdrängen will und seit Jahren Medikamente nimmt, aber noch nie in Therapie war, um zu reden, was ich sehr bedenklich finde.

Ich stand auch total hilflos da und wußte nicht, was ich machen sollte, hatte EEGs, KST und CT (Verfahren zur Untersuchung des Gehirns durch hochfeine Aufschlüsselung und "Röntgen" mit Hilfe von Computern), aber es konnte nichts auffälliges gefunden werden.

Für mich war die Antwort wichtig, ob ich erblich vorbelastet bin oder nicht, weil davon mein Berufswunsch und die Ausübungt abhing. Als Anfallsleidender ist man im Gegensatz zu anderen Menschen nicht so stark belastbar und man kann auch keine Aufgaben übernehmen, die viel Verantwortung bedeuten und die gefährlich werden können, wenn man einen Anfall kriegt und nicht mehr handeln kann.

Du kannst zu einem Neurologen gehen und abchecken lassen, ob es Auffälligkeiten gibt, die mit der Reizübertragung zwischen den Nerven in Deinem Gehirn zu tun haben (EEG auch unter verschiedenen Bedungungen). Wenn er Dir mit seiner Diagnose weiterhelfen kann, würde es mich sehr freuen!

Ich weiß, wie sehr man aufn Schlauch steht, wenn man nicht weiß, was mit einem los ist...die Ungewißheit ist oft schlimmer als das Ergebnis.

Es gibt Krankheiten im psychischen Bereich, die zum Teil als Anlage weitergegeben werden, die aber so rezessiv sein können, dass sie niemals zum Tragen kommen. Aber es gibt auch Mitbringsel der Gene, die durch Deinen Alltag und Deine Art Dinge zu bewältigen ausgelöst werden können und so einen ähnlichen Weg gehen wie Generationen Deiner Familie vor Dir.

Mach Dich aber nichtt selbst verrückt. Vieles entsteht durch Lebensumstände, die Deiner psychischen Gesundheit nicht förderlich sind, aber nur, wenn Du mitläufst.

Sobald D Du erkennst, das in Deinem Leben etwas nicht okay ist, sag es und tu was dagegen. Du mußt nur auf Dich hören und erkennen, wa sfür Dich gut ist... Wink


Viel Glück und alles Gute,

Laurièn

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delia
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Post Sat, 16.Aug.03, 11:29      Reply with quoteBack to top

Hallo Chillmaster,

inwieweit genetische Einflüsse hinsichtlich eines Psychose Risikos eine Rolle spielen, ist nicht einwandfrei geklärt. Es gibt diesbezüglich die unterschiedlichsten Annahmen, die einen setzen einen größeren Schwerpunkt auf genetische Dispositionen, die anderen einen geringeren. Fest steht aber, dass wohl eine genetische Disposition vorhanden sein muss, um an einer Psychose zu erkranken. Wenn du mich fragst, so denke ich aber, dass viele diese haben. Ich kann deine Angst sehr gut verstehen, denke ich. Ich würde dir raten, dass du mit dir selbst in Kontakt bleibst, was ich übrigens auch jedem anderen raten würde, d.h. eigene PRobleme erkennen und nicht zu lange zu warten, um sich ggf. Hilfe zu suchen. Hinsichtlich Psychosen geht man jedoch mittlerweile von mulitkausal wirkenden Faktoren aus, d.h. es müssen jede Menge Faktoren zusammen kommen.
Wenn du merkst, du hast ein Problem, das du nicht allein lösen kannst, hol dir professionelle HIlfe.
Vielleicht würde ich auch potentielle Auslöser für Psychosen vermeiden: Dies sind besonders Drogen, auch THC.
Ansonsten würde ich mir keine großen Sorgen machen, denn so lange du noch Angst davor hast, psychotisch zu werden, musst du dir schon einmal keine Gedanken machen, denn innerhalb einer psychotischen Phase, fühlst du dich alles andere als ver-rückt.

Vielleicht lässt du dich auch einmal professionell über Psychosen beraten. Ich arbeite mit Menschen, die an einer chronischen Psychose leiden und wenn du Fragen hast und ich dir weiter helfen kann, werde ich dies gern tun. Du kannst mir auch unter delia78@web.de eine E-Mail schreiben.
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