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diewildenjahre
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Post Tue, 10.Jul.07, 22:35      Selber schizophren sein, wie soll man das verkraften? Reply with quoteBack to top

Ich habe seit dem ich keinen Tropfen Alkohol mehr trinke eine furchtbare Krankheitseinsicht bekommen, ich weiß dass ich krank bin. Aber wie soll man denn jetzt damit leben.

Ich mache schon fünf Jahre lang eine Gesprächspsychotherapie, aber jetzt hat es mich mal wieder ziehmlich erwischt, ich weiß nicht mehr so recht wie ich jetzt damit leben kann.

Kann mir vielleicht irgendjemand einen Tip geben was bei ihr/ihm geholfen hat, das zu verdauen?
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Sonnefrau
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Post Tue, 10.Jul.07, 23:51      Re: Selber schizophren sein, wie soll man das verkraften? Reply with quoteBack to top

Hi diewildenjahre,

so ganz habe ich dein posting nicht verstanden. Heisst das, dass du die Diagnose "Schizophrenie" bekommen hast?
Oder heisst das, dass du es schizophren findest, dass dir erst jetzt die Erkenntnis gekommen ist, dass du krank bist (Alkoholkrank?)

Was auch immer, wenn du eine Diagnose erhältst und bereit bist anzuerkennen, DASS du krank bist,- was du dann tun sollst?

Ich kann jetzt nur von mir sprechen, - ich habe mir zuallererst angesehen, was mir mein Körper mitteilen will, mit dieser Krankheit.
Dann habe ich versucht zu sehen, welche Veränderungen in meinem Leben notwendig sind, damit ich wieder gesund werden kann.
Das alles mittels therapeutischer Hilfe, weil man oft "vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht",- weil man/frau ja zu nahe dran steht.

Nun bin ich in der Phase der Umsetzung, die schwer genug ist, und hoffe, dass ich das mittels Einsicht, Veränderung meines Verhaltens, mittels Medikamenten und therapeutischer Unterstützung - wieder soweit hin bekomme, dass ich wieder gesunden kann.

Alles Liebe
gute Besserung
Sonnefrau

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"Ist es nicht seltsam, wieviel wir wissen, wenn wir uns selbst statt jemand anderen fragen?"

aus Illusionen von Richard Bach
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diewildenjahre
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Post Wed, 11.Jul.07, 7:28      Re: Selber schizophren sein, wie soll man das verkrafte Reply with quoteBack to top

Sonnefrau wrote:
Hi diewildenjahre,

so ganz habe ich dein posting nicht verstanden. Heisst das, dass du die Diagnose "Schizophrenie" bekommen hast?
Oder heisst das, dass du es schizophren findest, dass dir erst jetzt die Erkenntnis gekommen ist, dass du krank bist (Alkoholkrank?)

Was auch immer, wenn du eine Diagnose erhältst und bereit bist anzuerkennen, DASS du krank bist,- was du dann tun sollst?

Ich kann jetzt nur von mir sprechen, - ich habe mir zuallererst angesehen, was mir mein Körper mitteilen will, mit dieser Krankheit.
Dann habe ich versucht zu sehen, welche Veränderungen in meinem Leben notwendig sind, damit ich wieder gesund werden kann.
Das alles mittels therapeutischer Hilfe, weil man oft "vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht",- weil man/frau ja zu nahe dran steht.

Nun bin ich in der Phase der Umsetzung, die schwer genug ist, und hoffe, dass ich das mittels Einsicht, Veränderung meines Verhaltens, mittels Medikamenten und therapeutischer Unterstützung - wieder soweit hin bekomme, dass ich wieder gesunden kann.

Alles Liebe
gute Besserung
Sonnefrau


Danke für deine Antwort, ich habe gestern schon eine Schlaftablette eingenommen und ich war schon zu lange auf.
Ich habe die Diagnose Schizophrenie schon 2001 bekommen, ich habe mir aber immer eingeredet dass es bei mir nicht so schlimm sei, weil ich ja mit dem Auto fahre, selbst die Polizei bei der ich mal war hat nicht gesagt dass ich nicht Auto fahren darf, mein Psychiater sagt nichts dagegen, meine Therapeuten auch nicht. Also ich fahre mit dem Auto, aber arbeiten gehe ich schon seit 99 nicht mehr regelmäßig, und das hat auch gewiss seine Gründe, ich bin irgendwie rausgerutscht aus der Arbeitswelt, ich habe meine Lehre geschmissen und hatte immer zu heftige Krisen um wieder fuß zu fassen. Da ich aber am Wochenende immer ausging, zumindest alle paar Wochen eckte ich manchmal an. Ich hatte das Gefühl dass mich die Leute nicht akzeptieren, das Gefühl habe ich betäubt durch Alkohol. Jetzt habe ich einen Therapeut gefunden der mir klar gemacht hat dass ich so nicht wieder gesund werden kann. Ich will aber gesund werden deshalb habe ich mein Verhalten geändert und den Alkohol Anfang Februar ganz gelassen. Jetzt kommen soviele verdrängte Gefühle auf mich zu dass ich nicht immer weiß wie es weitergehen soll. Ich habe Angst dass ich keinen Platz in der Welt habe. Ich fühle mich sehr einsam manchmal. Ich werde voll damit konfrontiert dass ich krank bin. Ich war der Verzweiflung nahe. Ich wusste nicht mehr weiter. Jetzt frage ich mich eben wie es andere schaffen, und das hast du mir eh sehr gut geschildert, ich denke auch dass ich irgendwo schon in der Umsetzphase bin, weil die stärksten Depressionen nach den Psychosen habe ich hinter mir. Ich liege nicht mehr den ganzen Tag im Bett und wünsche mir dass mich jemand erlöst. Ich lebe manchmal richtig gerne, ich erlebe viele positive Dinge, ich habe zwar so gut wie keine Freunde, aber ich habe Hoffnung dass ich Freunde finde. Ich werde nicht mehr die ganze Zeit von Wahnvorstellungen verfolgt. Ich lebe eigentlich ganz friedlich dahin, ich nehme Medikamente die mir helfen dass alles in geregelten Bahnen verläuft. Ich habe eine schwere Last zu tragen, und jetzt wollte ich wissen ob es vielleicht Menschen gibt die schon besser drauf sind. Und die schon wieder integriert sind in allen Lebensbereichen.
Danke fürs lesen
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