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Ron Taboga
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Post Tue, 17.Jul.07, 15:31      Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Hallo ihr da!

Ich befinde mich zur Zeit in einer wirklich nicht besonder guten Lage.

Zu meiner Geschichte:

Ich habe einen Realschulabschluss und habe dann danach eine Lehre zum Industriekaufmann angefangen. Dort wurde ich allerdings nur ausgenutzt und wie ein Werkzeug von Abteilung zu Abteilung geschoben. Dazu musste ich noch auf Pfeiffen mithelfen bei LKW ausladen usw. wenn zu wenig Leute im Versand waren.

Da sank natürlich meine Motivation auf den absoluten 0 Punkt und ich habe meine Arbeit nur äußerst angewidert und ohne Fleiß und Engagement erledigt, was natürlich zu vielen Fehlern und Ärger führte. Hab auch ständig Krankenscheine eingereicht, da es mich anwiderte in diese Firma zu gehen. In der Berufsschule hatte ich auch kein Bock und habe aus Frustration absolut nix für getan.
Meistens schrieb ich 4en und paar 5en zwischendurch.

Das alles steigerte sich natürlich bis zu dem Punkt, wo mir gekündigt wurde und das ein halbes Jahr vor den Prüfungen. Naja irgendwie habe ich dann trotzdem einen Abschluß bei der IHK erreicht aber ebend einen seeehr schlechten, da ich zu dem Zeitpunkt meinen Zivildienst gemacht habe

Nach dem Zivildienst habe ich 5 Monate in einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet, wo ich sinnlos Papier hin und her schieben musste für einen Hungerlohn.
Danach war ich dann über 1 Jahr arbeitslos und habe dann aus Not eine Altenpflegehelferausbildung angefangen die ich auch abgeschlossen habe. Aber auch hier habe ich gemerkt das man nur ausgenutzt wird. Man muss unmenschliche Arbeitszeiten über sich ergehen lassen (12 Tage hintereinander, Wochenende, Feiertage, Schichtarbeit, Teildienst) und musste unter ständigem Stress wie ein Schwein schwer körperlich malochen.

Naja gegen ende der Ausbildung war für mich klar das ich keinen einzigen Tag in diesem Beruf arbeiten wollte, obwohl es nichts mit der Tätigkeit an sich zu tun hatte nur mit den absurden Arbeitsbedingungen.

Ich habe bei diesen ganzen Erfahrungen einen unglaublichen Hass auf dieses ganze System und vor allem auf die Arbeitgeber entwickelt. ICH HASSE DIESE SKLAVENTREIBER RICHTIG. Die stellen unmenschliche Ansprüche an den Arbeitnehmer oder nutzen ihn nur aus und wollen am liebsten einen Hungerlohn dafür zahlen. Ja so sind sie. Und zwar ALLE. KEINE AUSNAHME!!! Evil or Very Mad

Mittlerweile bin ich wieder fast 1 Jahr arbeitslos. Ich kann und will im Moment nicht Arbeiten gehen. Nicht zu diesen Bedingungen. Ich sehe in jedem Arbeitgeber meinen größten Feind der mich wie einen Sklaven nur ausnutzen will.

Durch meinen versauten Lebenslauf habe ich ja eh wenig chancen. Habe ja auch kaum Berufserfahrungen außer den "Ausbildungen". Und für Hungerlöhne gehe ich nicht Arbeiten da kann ich besser von meiner Stütze leben und habe zwar 50-100 Euro weniger in der Tasche aber werde nicht wie ein Sklavenarbeitstier behandelt.

Das Problem ist das ich durchaus gerne wieder Arbeiten würde, vor allem wegen dem finanziellen Aspekt weil besonders große Sprünge kann ich nicht machen mit meiner Arbeitslosenstütze.

Aber ich weiss aber nicht wie ich das hinkriegen soll bei meinem Hass auf den Leistungsdruck, die Arbeitgeber, die Arbeitsbedingungen.

Und wie soll ich überhaupt längere Zeit eine Arbeit behalten bei meinem tiefgründigen Hass auf die Sklaventreiber (Arbeitgeber)?
Arbeit MUSS leistungsgerecht bezahlt werden und in menschnwürdigen Verhältnissen abgeleistet werden. Ich habe es noch nie so erlebt und von anderen höre ich auch wie traurig die Realität ist.

Dazu kommt noch das ich immer das Gefühl während der Arbeit hatte, daß ich meine Lebenszeit verschwende und hatte auch einige Schlaflose nächte deswegen.

In dieser beschissenen Kapitaldiktatur zählt nur das Geld der Drecksfirmen. Der normale Mensch ist nebensächlich und höchstens als Arbeitssklave zu gebrauchen.

Aber irgedwie muss ich doch die Kurve kriegen und was tun will ja nicht bis zum Lebensende arbeitslos bleiben Sad

Was kann ich machen Question

LG

Ron Taboga
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Post Tue, 17.Jul.07, 21:50      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich sehe in jedem Arbeitgeber meinen größten Feind der mich wie einen Sklaven nur ausnutzen will.


Quote:
Und für Hungerlöhne gehe ich nicht Arbeiten


Quote:
Was kann ich machen Question


Selbstständig werden. Vielleicht sogar im doppelten Sinne, wenn du verstehst was ich meine.

Quote:
Mittlerweile bin ich wieder fast 1 Jahr arbeitslos. Ich kann und will im Moment nicht Arbeiten gehen. Nicht zu diesen Bedingungen.

Sorry, die Bedingungen ändern sich nicht dadurch indem du abwartest und auf bessere Zeiten hoffst. Was hast du in dem Jahr getan um deine Situation zu verbessern?
Bei mir entstand der Eindruck du machst es dir in deiner Situation recht bequem, während andere in ihren "Drecksjobs" schwitzen machst du dir es gemütlich, da du dich ja von diesem System nicht ausbeuten lässt. Nein, du bist der Nutznießer von dem ganzen was du da anprangerst. Evil or Very Mad

Alles was du da schreibst sind in meinen Augen bloß Scheinargumente, stell dich endlich mal den Aufgaben des Lebens, such dir Ziele.

comus

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Post Tue, 17.Jul.07, 22:02      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Das Arbeitsleben ist hart das ist kein Zuckerlecken.
Ich wurde auch nicht gerade wie ein Zuckerpüppchen behandelt, aber ich habe die Zähne zusammen gebissen,
Leistung gezeigt und bin die Leiter hinaufgefallen.

Jeder Arbeitgeber hat seine Macken, man muss auch bereit sein kompromisse ein zu gehen,
und versuchen über den Dingen zu stehen.
Gefühle und Emotionen haben in der Arbeitswelt nichts verloren,
das ist Fakt.

Da muss man Funktionieren und Leistung bringen.

Sorry ist meine meinung.

Du schwebst auf Wolke sieben, und wartest auf einen Engel, der dir einen Job besorgt, der dir jede menge KOhle einbringt, du aber keine Leistung dafür erbringen musst.

Wenn ich deinen Post lese bin ich dafür das man Harz4 noch weiter zusammenstreicht, sowas will ich von meiner sauer verdienten kohle nicht unterstützen.

Vielleicht solltest du mal erwachsen werden, verantwortung für dich übernehmen.

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Ron Taboga
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Post Tue, 17.Jul.07, 22:17      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Quote:
Selbstständig werden. Vielleicht sogar im doppelten Sinne, wenn du verstehst was ich meine.


Ich bin durchaus selbständig habe eine eigene Wohnung und wohne schon seit Jahren nicht mehr bei meinen Eltern.

Und ja sich beruflich selbständig zu machen ich tüftel immer noch eine Idee aus es ist heutzutage alles andere als einfach wenn man nicht sofort auf die Nase fallen will.

Quote:
Sorry, die Bedingungen ändern sich nicht dadurch indem du abwartest und auf bessere Zeiten hoffst. Was hast du in dem Jahr getan um deine Situation zu verbessern?


Ich habe mich durchaus ab und an beworben aber entweder war dem Mr. Sklaventreiber meine berufliche Erfahrung nicht genug oder als ich mich bei Zeitarbeitsfirmen beworben haben die mir einen Stundenlohn angeboten für den nicht mal Osteuropäer den Finger krumm machen würden.

Ich hoffe nicht auf "bessere Zeiten". Ich weiss daß sich die momentane Totalkatastrophe so schnell nicht ändern wird.
Ich will eine Anstellung finden, in der ich als ein Mensch respektiert werde, der seine Grundrechte wahrnehmen darf und noch dazu ein Privatleben haben darf. Natürlich will ich einfach Leistungsgerecht entlohnt werden.

Ich muss einen deutlichen finanziellen Unterschied im Vergleich zu dem spüren, was ich zur Zeit von der Stütze bekomme. Haben ich diesen Unterschied nicht, warum soll ich dann schuften gehen und weiterhin fast genauso knapp bei der Kasse sein?

Ich geh arbeiten um finanziell besser zu leben. Sonst für gar nix. Leider kann ich mir keins von meinen Hobbys zum Beruf machen. Aber das können eh nur die wenigsten,

Quote:
Nein, du bist der Nutznießer von dem ganzen was du da anprangerst.

Alles was du da schreibst sind in meinen Augen bloß Scheinargumente, stell dich endlich mal den Aufgaben des Lebens, such dir Ziele.


Den Aufgaben des Lebens? Was sind diese Aufgaben des Lebens? Sich von Sklaventreibern ausnutzen zu lassen? Jeden Drecksjob anzunehmen nur der "Arbeit" wegen? Wieso wird die Arbeits in dieser Gesellschaft zur Religion gemacht?

Ich will einfach nur einen Job mit leistungsgerechter Bezahlung, ohne Mobbing, ohne Ausnutzen und mit Arbeitszeiten die einem auch ein Privatleben erlauben welches mir persönlich viel wichtiger ist als das Berufsleben. Wenn ich arbeiten gehe dann um besser finanziell zu leben, aber ganz sicher nicht lebe ich um zu arbeiten.


Last edited by Ron Taboga on Tue, 17.Jul.07, 22:40; edited 1 time in total
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Ron Taboga
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Post Tue, 17.Jul.07, 22:33      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Quote:
Jeder Arbeitgeber hat seine Macken, man muss auch bereit sein kompromisse ein zu gehen,
und versuchen über den Dingen zu stehen.
Gefühle und Emotionen haben in der Arbeitswelt nichts verloren,
das ist Fakt.


Gefühle und Emotionen gehören zu jedem Menschen und sind in jeder Sekunde seines Lebens ein Teil von ihm. Deine Aussage ist genauso sinnlos wie Menschenfeindlich. Der Mensch ist kein Roboter der zu jeder Tag und Nachtzeit funktionieren muss.

Quote:
Du schwebst auf Wolke sieben, und wartest auf einen Engel, der dir einen Job besorgt, der dir jede menge KOhle einbringt, du aber keine Leistung dafür erbringen musst.

Wenn ich deinen Post lese bin ich dafür das man Harz4 noch weiter zusammenstreicht, sowas will ich von meiner sauer verdienten kohle nicht unterstützen.

Vielleicht solltest du mal erwachsen werden, verantwortung für dich übernehmen.


Ach Gott mir kommen gleich die Tränen Cool

Meinst du mir macht es Spass mit so wenig Kohle auszukommen? Du warst vielleicht nie Arbeitslos und kannst das eh nicht nachvollziehen.

Und wieso MUSS ich denn einen Job annehmen, mit dem ich finanziell genauso schlecht stehe wie mit der Stütze? Weil ich mich dann zu den "glücklichen" Erwerbstätigen zählen kann die wie der Letzte Dreck von ihrem Sklaventreiber behandelt werden und weiterhin viel zu wenig Kohle haben?

Kein Mensch sollte für Menschenunwürdige Löhne arbeiten gehen müssen (Zeitarbeitsfirmen, Spargelstechen etc.)

Wenn die Firmen Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und vernünftige Löhne von denen man sich auch ein wenig was leisten kann anbeiten würden, was meinst du wie schnell Leute die so denken wie ich diese Jobs annehmen würden?

Und ich schwebe nicht auf Wolke sieben und will einen Traumjob. Ich will einfach nur Fair behandelt werden. Sowohl bei den Arbeitsbedingungen als auch bei der Bezahlung. Und wenn diese stimmen bin ich auch bereit eine Menge Leistung zu bringen.
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Post Tue, 17.Jul.07, 22:48      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich muss einen deutlichen finanziellen Unterschied im Vergleich zu dem spüren, was ich zur Zeit von der Stütze bekomme. Haben ich diesen Unterschied nicht, warum soll ich dann schuften gehen

Vielleicht darum........
Quote:
Ich habe mich durchaus ab und an beworben aber entweder war dem Mr. Sklaventreiber meine berufliche Erfahrung nicht genug


Ich glaube du hast eine etwas falsche Sichtweise vom Berufsleben. Du bist nicht der, der die großen Forderungen stellen kann, nicht der Arbeitgeber muss froh sein wenn du bei ihm arbeitest, es ist genau umgekehrt.

Daher die Frage warum arbeiten gehen wenn du dir auch mit der Stütze ein bequemes Leben führen kannst ist, deine Lücken im Lebenslauf werden immer größer und das spricht nicht für dich. Für einen Chef liest sich das genauso wie ich deinen Beitrag lese, du bist keiner der sich reinkniet und Herausforderungen annimmt du gehst den einfachsten und bequemsten Weg. Und der heißt zuhause sitzen, jammern, die Schuld für alles auf die anderen schieben, nur ja nicht auf den eigenen Anteil hinblicken.
Ehrlich ich nehm dir das alles nicht ab, entweder hast du tiefe Ängste in dir oder du willst ganz einfach wie die Made im Speck leben.
Es gibt soviele Menschen die für einen Hungerlohn arbeiten und glücklich sind eine Arbeit zu haben, ganz einfach weil sie Stolz in sich tragen und sich für nichts zu schade sind. Du hältst ganz einfach die Hand auf und lässt dir dein Leben und deine "Selbstständigkeit" finanzieren. Für Leute wie dich gibt es wirklich nur die Möglichkeit wie es @LaHabana auch ausdrückte, alles Geld streichen dann würdest du wissen wofür du arbeiten gehst.

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Ron Taboga
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Post Tue, 17.Jul.07, 23:37      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich glaube du hast eine etwas falsche Sichtweise vom Berufsleben. Du bist nicht der, der die großen Forderungen stellen kann, nicht der Arbeitgeber muss froh sein wenn du bei ihm arbeitest, es ist genau umgekehrt.


Da irrst du dich ich weiss schon wie der Hase läuft...leider. Ich will auch keine "grossen" Forderungen stellen wie du das so toll bezeichnest. Ich will eine Arbeitsstelle wo ich nicht jeden morgen mit Bauchschmerzen hin muss, wie ein Tier ausgenutzt werde und am Ende des Monats mir immer noch keine Kohle bleibt. Was ist das denn für ein Leben wenn man nur auf den Feierabend und das Wochenende wartet und am Sonntag schon Magenschmerzen wegen dem Montag hat?

Quote:
Ehrlich ich nehm dir das alles nicht ab, entweder hast du tiefe Ängste in dir oder du willst ganz einfach wie die Made im Speck leben.


Weder das eine noch das andere. Wie schon oben tausend mal erwähnt lasse ich mich von einem Arbeitgeber nicht verarschen, schlecht behandeln und werde für ihn nicht fast umsonst arbeiten.
Ist das etwa verwerflich in euren Augen?

Quote:
Es gibt soviele Menschen die für einen Hungerlohn arbeiten und glücklich sind eine Arbeit zu haben, ganz einfach weil sie Stolz in sich tragen und sich für nichts zu schade sind. Du hältst ganz einfach die Hand auf und lässt dir dein Leben und deine "Selbstständigkeit" finanzieren. Für Leute wie dich gibt es wirklich nur die Möglichkeit wie es @LaHabana auch ausdrückte, alles Geld streichen dann würdest du wissen wofür du arbeiten gehst.


Das ist eine typische Aussage von Leuten die NOCH NIE in solch einer Situation waren und anscheinend auch nicht die leiseste Ahnung davon haben, wie es ist ausgenutzt zu werden und keine Chance auf eine vernünftige Anstellung mit adequater Bezahlung und akzeptablen Bedingungen zu haben.

Und natürlich bin auch ich in der Lage Kompromisse einzugehen. Wenn allerdings ich bei einer Sache NUR einstecken muss bzw. schwerwiegende Nachteile habe und nur rumgescheucht werde da hört jede Kompromissbereitschaft auf...und das nicht nur bei mir.

Bsp: Wenn ich einen Job mache bei dem die Bezahlung Gut ist aber die Arbeitsbedingungen halt nicht die besten sind, kann ich die hohe Belastung durch das Gehalt kompensieren.
Auf der anderen Seite bei einem Job bei dem die Bezahlung Schlecht ist aber es herrschen gute Arbeitsbedingungen gibt es auch eine Kompensation und ich würde auch damit irgendwie leben können.

Sind aber Bezahlung und Arbeitsbedingungen auf menschenverachtendem Niveau (wie ich das nun mal bisher ausschließlich so kennengelernt habe), woher soll ich denn überhaupt eine Motivation zum Arbeiten nehmen?
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Post Wed, 18.Jul.07, 6:00      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Quote:
Und wieso MUSS ich denn einen Job annehmen, mit dem ich finanziell genauso schlecht stehe wie mit der Stütze?


Ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr, zuerst jede freie Minute während der Schulzeit, als ich noch keinen Anspruch auf irgenwas hatte. Dann während der Studienzeit und als ich das Studium abgebrochen hatte, teilweise für sogenannte Hungerleiderlöhne auch schon fast rund um die Uhr in zwei Jobs. Ich war arbeitslos und konnte meine Familie gerade so und unter Schulden machen durchbringen während ich eine Umschulung machte. Und ich hätte jeden Job angenommen nachher nur um in dem Gefühl zu leben, ich verdiene mein Geld, auch wenn es nicht viel ist, bin ich stark genug um mir mein Leben selbst zu finanzieren.

Ich habe also immer geschuftet wie ein Esel. Hatte ich das Gefühl, ich werde ungerecht behandelt habe ich das auch vor dem Arbeitsgericht durchgesetzt und auch recht bekommen, war halt der Job weg, na und.

Ich bin keiner der zu allem ja und amen sagt und in den gatsch hupft wenn er nicht selbst es als Notwendig erachtet, weil es eben Teil des Jobs ist und weil jeder das machen würde, der diesen Job hätte.

Beinahe jeder deiner Sätze, der für dich aus deiner Erfahrung heraus als richtig und stimmig erscheint, ist für mich aus meiner Erfahrung heraus, Gejammere.

Ich bin heute in einer Position, die es mir erlaubt Mitarbeiter für gut oder schlecht geeignet zu der einen oder anderen Tätigkeit einzustufen, also in Chefposition. Ich trage Varantwortung und habe es selbst zu werantworten, wenn Leute unter mir nicht die entsprechende Leistung bringen. Wer schwach ist aber Willen zeigt bekommt von mir jede Unterstützung, weil auch mir viel Unterstützung beschieden wurde, wer jammert und auch seine Arbeit schlecht macht, fliegt. Und dabei habe ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen.

Da ich weiß was arbeiten heißt, und dass das auch bedeuten kann Jahrelang von der Hand in den Mund zu leben obwohl man von 6:00 bis 23:00 und länger unter starker physischer und psychischer Belastung stehend immer ein Minus auf dem Konto haben kann, sehe ich jeden einzelnen deiner Sätze als Selbstbetrug.

Man kann sagen die Welt ist schlecht, man kann aber auch sagen, ich möchte besser werden in dem was ich mache oder ich bin bereit etwas aus mir zu machen und ich höre auf die Schuld für mein Scheitern nur in der Gesellschaft zu suchen. Meine Rechnung ist bislang aufgegangen.

Ich bitte diesen Text nicht als Verurteilung zu lesen, sondern nur als Beispiel als Gegenentwurf zu deinen Ausführungen. Ich kenne die Welt derjenigen, die dein Eingangszitat täglich hören, auf der anderen Seite. Ich habe viele Freunde, die Menschen wie dir täglich versuchen bei der Jobsuche und Qualifizierung zu helfen und diese Freunde leben nicht ganz zu Unrecht mit der Einstellung, die ich als meine geschildert habe. Also ich weiß wovon ich spreche.

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Post Wed, 18.Jul.07, 7:30      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr, zuerst jede freie Minute während der Schulzeit, als ich noch keinen Anspruch auf irgenwas hatte. Dann während der Studienzeit und als ich das Studium abgebrochen hatte, teilweise für sogenannte Hungerleiderlöhne auch schon fast rund um die Uhr in zwei Jobs. Ich war arbeitslos und konnte meine Familie gerade so und unter Schulden machen durchbringen während ich eine Umschulung machte. Und ich hätte jeden Job angenommen nachher nur um in dem Gefühl zu leben, ich verdiene mein Geld, auch wenn es nicht viel ist, bin ich stark genug um mir mein Leben selbst zu finanzieren.


Aber Arbeit muss sich doch lohnen müssen. Warum wird Arbeit hier glorrifiziert, als sei es das einzige worüber man sich als Mensch identifiziert? Auch für 4€ die Stunde, egal aber Hauptsache "Arbeit". Evil or Very Mad

Wenn ich bsp. für 4€ die Stunde schwer körperlich arbeiten muss, und auch noch 60km hin und zurück Arbeitsweg habe und am Ende des Monats im Schnitt so 50€ weniger als mit der Stütze in der Tasche habe, dann ist das nun mal für mich ein Arbeitsangebot, welches sich einfach für mich NICHT lohnt. Von dem erwähnten Jobangebot gibt es übrigens bei Zeitsklavenfirmen eine ganze Menge.

Und was bringt mir denn dieses ach so tolle Gefühl daß ich mein Geld selber verdiene wenn ich dabei menschenunwürdig behandelt werde und mich ausnehmen lasse wie eine Gans?

Quote:
Beinahe jeder deiner Sätze, der für dich aus deiner Erfahrung heraus als richtig und stimmig erscheint, ist für mich aus meiner Erfahrung heraus, Gejammere.


Natürlich beschwere ich mich über die fatalen Arbeitsbedingungen heutzutage, und ich bin weiss Gott nicht der einzige. Wenn sich keiner damals im Mittelalter beschwert hätte, wären wir immer noch bei einem Standard 16 Std Tag und noch schrecklicheren Arbeitsbedingungen. Gejammere ist das einfach in meinen Augen nicht. Denn wenn es um fatale, menschenfeindliche Zustände geht kann es doch nicht sein, daß das alles einfach so hingenommen wird.

Quote:
Da ich weiß was arbeiten heißt, und dass das auch bedeuten kann Jahrelang von der Hand in den Mund zu leben obwohl man von 6:00 bis 23:00 und länger unter starker physischer und psychischer Belastung stehend immer ein Minus auf dem Konto haben kann, sehe ich jeden einzelnen deiner Sätze als Selbstbetrug.


Genauso sehe ich es als Selbstbetrug, unter diesen Umständen Arbeiten zu gehen nur um die scheinheilige "ich habe eine Arbeitsstelle" Fahne hochzuhalten.

Nicht jeder ist bereit, sich wie der letzte Dreck behandeln zu lassen.

Der Mensch braucht keine Erwerbsarbeit um jeden Preis. Der Mensch braucht ein Einkommen, das ein menschenwürdiges Auskommen ermöglicht und er braucht eine sinnvolle Tätigkeit.
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Post Wed, 18.Jul.07, 9:47      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Dann kannst du ja froh sein, dass dich der Staat erhält. Und das meine ich ernst, nicht abwertend oder zynisch. Ich bin froh, dass es dieses Sozialsystem gibt und ich zahle gerne ein. Und viele Menschen bezahlten mit ihrem Leben für unsere heutigen Rechte.

Ich habe auch grundsätzlich nichts gegen ein erwerbsloses Grundeinkommen das an keine Leistung außer der Tatsache meiner Geburt gebunden ist und das den Menschen nicht das Gefühl gibt Almosenempfänger zu sein.

Ich identifiziere mich nicht über Arbeit, aber ich arbeite gerne. Auch für 4 € die Stunde oder auch umsonst. Denn in der Stütze sehe ich für mich nur eine Überbrückungshilfe und keine Grundversorgung oder Bürgergeld, wie das vielleicht in D bezeichnet und vertreten wird. Die ist politisch noch nicht ausgereift.

Vielleicht setzt du dich ja dafür ein. Politiker arbeiten nicht und verdienen trotzdem Geld. Very Happy und da sind für mich wirklich viele Schmarotzer zu finden.

Nein der Mensch braucht keine Erwerbsarbeit um jeden Preis aber er braucht Arbeit, sie ist Teil unseres Lebens in einem Lebensabschnitt, in dem wir Verantwortung für andere tragen. Würde ich noch einer Jäger und Sammlerkultur angehören würde ich auch dafür sorgen müssen, dass zu Mittag etwas über dem Lagerfeuer bruzelt, egal ob ich mich damit identifiziere oder nicht. Ansonsten gibts halt nur Maniok oder wir verhungern, was ja auch vorkommen soll in der Natur.

Nachdem du also wahrscheinlich nicht das System wirst ändern können mußt du entweder dort bleiben wo du bist oder beginnen dich selbst zu verändern.

Lass dich nicht runterziehen von den Zuständen, es geht uns immer noch sehr gut, wenn du deine Chancen nicht siehst,wer dann. Und deshalb bleibt es für mich solange gejammere bis jemand aktiv an seiner Situation etwas ändert außer jemand ist so schwach, dass er wirklich Hilfe braucht. Aber dann hört man auch irgendwann auf zu jammern, holt sich Hilfe und ist dankbar, nicht aus Unterwürfigkeit sondern aus echter Dankbarkeit heraus.

Ich hoffe was ich meine, meine Botschaft kommt rüber. Es ist schwer in unserer Zeit zu unterscheiden, wo liegen die Verlockungen und Illusionen und wo ist mein eigener Anteil in dieser Verlockung. Trotzdem und davon bin ich überzeugt, kann es gelingen, sich selbst zu positionieren. Ob es gelingt? Nicht jeder hat Erfolg und Borgward nur als Beispiel ging auch mit Pauken und Trompeten baden und er war wahrscheinlich vom Verlust seines Lebenswerkes mehr getroffen als vom Verlust seines Vermögens.

Für mich gibt es natürlich auch Systeme und Karotten vor der Nase, aber ich hatte nie das Gefühl ich hätte keine Wahl. Ich kann aufstehen und fortgehen, aber ich weiß was mich hält und das ist nicht die Existenzangst.

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Post Wed, 18.Jul.07, 9:56      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Hallo Ron Taboga,

hier ist schon ziemlich viel Text, hab mir jetzt auch nicht alles durchgelesen. Aber mir kam eine Idee.

Kann es sein, dass du hinter deinem "Hass" auf das Arbeitsleben etwas versteckst, mit dem du nicht umgehen könntest? Ich hatte auch eine Zeit, in der ich so argumentiert habe wie du und musste für mich selbst entdecken, dass ich dahinter meine riesen große Angst vor Arbeit und der Zukunft versteckt habe.

Und Angst ist sicher um einiges schwerer zu ertragen. Wut ist da schon gesünder, macht einen selbst nicht so fertig.
Hat man Angst, fühlt man sich klein und nutzlos.

Hm, was meinst du dazu?

LG
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Post Wed, 18.Jul.07, 9:59      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht Reply with quoteBack to top

laß dir keinen scheiß erzählen
ich frage mich sowieso wie andere das schaffen...10 oder 20 jahre lang nen job den sie nicht mögen und nie gewollt haben. die werden dann später alle tierisch verbittert und neidisch.
diejenigen die jetzt auf dir rumhacken haben sich schon mit ihrem leben abgefunden und akzeptieren keinen der es anders versucht. die gönnen einem nichts, weil sie sich selber nichts gegönnt haben.

auch wenn deine phase 2 oder 3 jahre dauert....orientiere dich und suche dir das passende. du hast dann noch immer 40 jahre die du einzahlen kannst.
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Post Wed, 18.Jul.07, 10:01      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Hi,

du schreibst: Kein mensch sollte für menschenunwürdige Löhne arbeiten gehen?

Wenn diese Menschen nicht arbeiten würden, überlege mal, wovon würdest du denn leben? Du ruhst dich doch darauf aus!

Mit deiner "Ausbildung" ist es sicherlich schwer, eine "erfüllende" Arbeit zu finden. Wenn man nichts kann und auch nicht bereit ist, sich im Berufsleben zu beweisen, der kann auch nicht verlangen, ein "Vermögen" zu verdienen. Du siehst von vorne herein, Arbeit als etwas schlechtes an!
Ist mir wirklich unverständlich! Eine Arbeit kann erfüllend sein, und am Abend das Gefühl geben, etwas erreicht bzw. etwas geschafft zu haben.
Mit Ehrgeiz und Fleiss wird dies auch belohnt!

Zu Hause sitzen, von der Stütze zu leben, und auf die "Arbeitgeber" schimpfen, und auch auf diejenigen die Arbeiten, zeigt, dass dir die nötige Reife für das Leben fehlt!

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Post Wed, 18.Jul.07, 10:09      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht Reply with quoteBack to top

warum wollt ihr eigentlich alle menschen irgendwo reinpressen und unglücklich machen ?

wenn ihr für euch das none+ultra gefunden habt ok.
aber zu sagen: GEH RAUS UND FRIß SCHEI?E ist keine lösung. es zeigt nur was mit euch gemacht worden ist.
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Post Wed, 18.Jul.07, 10:14      Re: Komme mit diesem unmenschlichen Arbeitsleben nicht klar Reply with quoteBack to top

Oh entschuldige bitte, ist es als rumhacken herübergekommen?

Ich fasse meine Beiträge als Diskussionsbeiträge auf, und ich habe eine etwas andere Meinung als andere aus einer anderen Erfahrung.

Ist mein Ton zu laut? Habe ich .... erzählt, wenn ich das erzähle was mir widerfahren ist und was ich aus meinen Erfahrungen bisher gemacht habe.

Ich will auch niemanden bevormunden oder behaupten ich wüßte was für den einen oder anderen das Richtige ist.

Sollte das aus meinen Beiträgen hervorgehen? Meine Absicht ist es nicht aber was ich nicht mag ist, wenn jemand meine Erfahrungen als .... wertet. Das mache ich selbst.

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