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Ken84
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Post Wed, 18.Jul.07, 1:56      Mein Leben.. Reply with quoteBack to top

hallo
Ich bin 23m und weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich hab schon seit längerer Zeit mehrere Probleme, die mein alltägliches Leben zur Qual machen. Es sind eigentlich schon so viele, dass ich nicht weiß, wie ich jetzt anfangen soll.

In der Schule war ich früher immer ein Aussenseiter und hatte nie wirklich viele Freunde. Mit der Zeit hat sich das dann gelegt, trotzdem hat mich die zeit geprägt und bin bis heute eher ein Einzelgänger. Mit der Zeit fing ich mit dem Computerspielen an, bis ich danach süchtig wurde. Ich hab die wenigen sozialen Kontakte die ich hatte total vernachlässigt und war den ganzen Tag nur am spielen. Es war so schlimm, dass ich einmal in den Sommerferien ganze zwei Monate im abgedunkeltem Raum vorm Pc saß. Heute spiele ich zwar noch immer, würde mich aber nicht mehr als süchtig bezeichnen. Ich spiele einfach nur noch vor Langeweile um mich irgend wie abzulenken. Wegen der Spielsucht hab ich nie was für die Schule gemacht, trotzdem hab ich irgend wie mein Abitur geschafft.
Als ich dann auf die Uni kam, bin cih von zu Hause ausgezogen und hab mich sogar in ein Fitnessstudio angemeldet. Komischerweise schnell Anschluss gefunden und hab das erste mal in meinem Leben (viele) Freunde, wenn an das so sagen kann. Trotzdem bin ich unglücklich...

Da ich lange Zeit ein Aussenseiter war und kaum Freunde hatte, hatte ich auch nie eine Freundin.. Ich bin heute 23 Jahre alt und hatte noch nie einen Kuss oder ähnliches. Ich würde sogar sagen, dass ich noch nie in meinem Leben mit einem Mädchen geflirtet hab. Mit der Zeit wurde es dann immer schlimmer und heute bin ich soweit, dass ich mit dem Thema abgeschlossen habe. Ich weiß, dass ich nie eine Freundin haben werde und deswegen bemühe ich mich auch gar nicht mehr drum. Ich kann mir nichtmals vorstellen, wie es ist eine Freundin zu haben...

Ein anderes Problem sind meine Freunde. Von der Schulzeit hab ich ca 2-3 Freunde, mit dehnen ich sehr selten übers Internet kommuniziere. Ich weiß, dass es mit meinen jetztigen Freunden aus der Uni genau so enden wird. Ich finde wir haben überhaupt keine gemeinsamen Interessen. Wenn was gemeinsam unternehmen werden soll, versuche ich es so oft wie möglich abzusagen. Mein ganzes Leben war ich ein Einzelgänger und brauche deswegen auch meine Zeit wo ich alleine bin.

Ein weiteres Problem von mir ist, dass ich meinen Körper hasse. Ich würde mich nicht als hässlich bezeichnen, könnte aber auf der Stelle mind. 10 Sachen aufzählen, die ich an meinem Körper nicht mag. Es fängt damit an, dass ich sehr starken Heuschnupfen habe und der Sommer für mich zur Qual wird. Teilweise hab ich im Sommer noch Asthma. Ich war lange Zeit Untergewichtig. Als ich mich dann ins Fitnessstudio angemeldet habe, habe ich in kürzester Zeit viel an Gewicht zugenommen. Dies hatte zur Folge, dass ich an meiner ganzen Brust Hautrisse bekommen hab.

Noch ein weiteres Problem von mir ist, dass ich überhaupt keine Motivation oder Lust zu irgend etwas habe. Ich sitze den ganzen Tag vorm Pc und versuche mich irgend wie abzulenken, dass der Tag vorbei geht. Ich hab auch keine Motivation für die Uni. So gesehen bin ich ein schlechter Student und mein Studiengang macht mir auch nicht sonderlich viel Spass, aber ich hab schon zuviel Zeit investiert um jetzt damit aufzuhören. Trotzdem fliege ich regelmäßig durch Klausuren, weil ich keine Motivation zum lernen hab. Mir ist es egal was derzeit aus mir wird. Ich werde früher oder später eh alleine ohne Freunde und Freundin wohnen. Da ist es auch egal, was für ein Beruf ich haben werde. Wieso soll ich mein ganzes Leben lernen, dann die ganze Zeit arbeiten und als Rentner hoffen, dass ich bald sterbe? Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und einfach nur von Hart4 leben. (damit würde ich auch deutlich mehr bekommen als jetzt als Student) Alles ist so sinnlos. Ich glaub das Leben ist auch eine einzige Ablenkung von der Sinnlosigkeit.
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Ken84
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Post Wed, 18.Jul.07, 1:57      Re: Mein Leben.. Reply with quoteBack to top

Ab der siebten Klasse, wo ich so allmählich zum Aussenseiter wurde, fing ich so langsam an über mein Leben nachzudenken. Ich lag Nächte lang wach und hab nur nachgedacht. Jeden Abend liege ich im Bett und muss an mein Leben denken, und wenn ich ausnahmsweise mal nicht über mein Leben nachdenke, dann denk ich an irgend was anderes. Das hört sich jetzt komisch an, aber bevor ich einschlafen kann, bin ich ca 2-3 Stunde vorher am denken. Ich würde sagen, dass ich seit 7 Jahren nicht mehr normal geschlafen habe. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer und heute kann ich kaum vor 4 Uhr einschlafen. Meistens wird es noch viel später...

Meistens denk ich auch drüber nach, wie es ist zu sterben, aber dann verwerfe ich den Gedanken immer schnell, weil ich nicht will, dass meine Eltern mit erleben müssen, wie ihr eigenes Kind stirbt.

Ich weiß auch nicht, wieso ich das jetzt alles hier geschrieben habe. Ich werde auch nie zu einem Psychologen gehen, weil ich der Auffassung bin, dass man Menschen nicht ändern kann. er würde mir paar Sachen erzählen aber im Enddefekt würde sich nichts an der Gesamtsituation ändern.
Trotzdem ein danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben meinen Text zu lesen. Ich hab bestimmt einige Sachen jetzt vergessen, aber es ist zu viel alles auf einmal aufzuschreiben.
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vb3rzm
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Post Wed, 18.Jul.07, 6:31      Re: Mein Leben.. Reply with quoteBack to top

Hallo Ken,

und warum gehst du nicht wirklich zum Psycholgen? Ich kenne den Text den du geschrieben hast, er hätte in dem Alter in dem du jetzt bist auch von mir sein können.

Ich glaube auch, dass Menschen sich nicht ändern zumindest nicht in ihrem innersten Sein, wozu auch, es ist ja von Geburt an schon alles da, ich glaube, dass man die Sichtweise auf das Leben und seinen Umgang mit den eigenen Gefühlen ändern kann oder lernen muß auf sich selbst zu hören.

Ich glaube aber auch, dass die wenigsten die Kraft haben aus sich selbst heraus grundlegende Veränderungen der Sichtweise in Gang zu setzen.

Dazu Bedarf es der Hilfe anderer um in ihrer Gegenwart sich selbst als angenommen und akzeptiert zu fühlen. Therapeuten können das geben.

Es geht glaube ich darum, wieder Vertrauen in sich zu finden.

Liebe Grüße

vb

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Das Gefühl des geliebt werdens ist ein Wiederhall der Liebe, die Du in DIR trägst. geronimos secret
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Robbins
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Post Wed, 18.Jul.07, 13:06      Re: Mein Leben.. Reply with quoteBack to top

Hi Ken!

Das klingt für mich nach einer ausgewachsenen Depression. Warst Du schon mal in Therapie bzw. wurde bei Dir irgendetwas diagnostiziert?

Quote:
Ich hab schon seit längerer Zeit mehrere Probleme, die mein alltägliches Leben zur Qual machen.


Du versuchst sicher alles auf einmal in den Griff zu bekommen, aber so funktioniert das leider nicht. Was belastet Dich am meisten? Hast Du Dir schon mal eine Liste gemacht, von den Dingen die Du Dir am meisten wünschst? Das wäre schon mal ein erster Schritt, danach könntest Du weitergehen und Dir überlegen was davon denn realisierbar wäre.

Quote:
Ich bin heute 23 Jahre alt und hatte noch nie einen Kuss oder ähnliches. Ich würde sogar sagen, dass ich noch nie in meinem Leben mit einem Mädchen geflirtet hab.


Das quält Dich sicher sehr, aber das ist kein Problem was nur Dich betrifft, das ist mittlerweile ein gesellschaftliches Problem. Ich habe 28 Jahre lang auf meine erste Freundin gewartet, und daß ich nicht wußte was Liebe ist, das hat mich davon bewahrt mich umzubringen. Und wenn Du noch nie geflirtet hast, dann wäre es höchste Zeit mal damit anzufangen, meinst Du nicht!? Auch wenn das am Anfang sehr verkrampft und nicht erfolgreich sein wird, aber das ist eine Sache die man(n) lernen kann. Und mit oder ohne Freundin, wenn Du an Dir arbeitest, dann wirst Du Dich zumindest als Mensch weiterentwickeln. Mit anderen Worten, nichts was Du tust ist umsonst, im positiven wie im negativen Sinn.

Quote:
Ich weiß, dass ich nie eine Freundin haben werde und deswegen bemühe ich mich auch gar nicht mehr drum.


Woher weißt Du das? Bist Du Hellseher? Laughing Daß Du mit dem Thema abgeschlossen hast, ist nicht mal das Schlechteste! So bist Du offen und hast keine Erwartungen, optimale Voraussetzungen dafür, jemanden kennenzulernen! Wenn Du Dir eine Sache so sehr wünschst, dann drehen sich Deine Gedanken nur noch um dieses eine Thema, und genau damit machst Du Dich blind für die anderen Dinge in Deinem Leben, die mit Sicherheit da sind, auch wenn Du sie momentan nicht siehst. Hab Geduld, auch wenn es noch so schwer auszuhalten ist.

Quote:
Mein ganzes Leben war ich ein Einzelgänger und brauche deswegen auch meine Zeit wo ich alleine bin.


Bist Du gerne Einzelgänger? Wenn ja, warum solltest Du dann etwas ändern? Auch hier kann ich nur aus eigener Erfahrung sprechen, wenn man etwas anders "tickt" kann es sehr schwer werden, Leute zu finden, mit denen man was anfangen kann. Denke nicht nur in eine Richtung, quasi ein Freund der alle Deine Interessen teilen sollte ... suche Dir doch für jeden Lebensbereich einen anderen Freund. Einen mit dem Du quatschen kannst, einen mit dem Du weggehen kannst, einen mit dem Du trainieren kannst, wenn mehrere Leute greifbar sind, dann macht es Dir auch nichts mehr aus, wenn jemand mal absagt oder von Dir die Schnauze voll hat. Wink

Quote:
Ein weiteres Problem von mir ist, dass ich meinen Körper hasse.


Ich denke nicht, daß Du Deinen Körper hasst. Du hasst Dich in Deiner Gesamtheit, kann das sein? Das ist nichts, was Du von heute auf morgen ändern können wirst, aber Du kannst schrittweise daran arbeiten, in dem Du anfängst gut zu Dir zu sein. Auch wenn es bescheuert klingt, aber wenn Du Dich selbst hasst, wie kannst Du da erwarten, daß andere Menschen Dich lieben?

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Und in den dunklen Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Rilke
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Post Wed, 18.Jul.07, 13:07      Re: Mein Leben.. Reply with quoteBack to top

Quote:
Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und einfach nur von Hartz4 leben. (damit würde ich auch deutlich mehr bekommen als jetzt als Student)


Das wäre das Schlimmste, was Du Dir selbst antun könntest, damit würdest Du Dich noch mehr reinreiten! Ich lebe von HartzIV, und ich kann Dir versichern, wenn ich nochmal 23 wäre, dann würde ich alles für eine berufliche Karriere tun. Beruf ist nicht alles, und schon gar nicht wenn es einem schlecht geht. Aber was ist besser, eine Arbeit (Unabhängigkeit) und einem geht es Scheiße oder arbeitslos (abhängig) und einem geht es Scheiße? Mit letzterer Variante schießt Du Dich selbst ab, und dann wird das Leben nur noch zur Qual, das kann ich Dir versichern! Du kannst dann zusätzlich zu Deiner Depression noch auf Ämter rennen und Dich dort wie den letzten Arsch behandeln lassen, und die Frauensuche macht es auch nicht unbedingt einfacher. Ich kenne keine Frau, die vorrangig nach Typen schaut, die Hartz IV Empfänger sind! Da kannst Du noch so intelligent und liebenswert sein, in dieser Gesellschaft regiert das Kapital. Das ist traurig, aber damit solltest Du Dich abfinden und die Dinge so nehmen, wie sie sind bzw. wie sie kommen. Du denkst jetzt sicher, man was labert der Typ mich voll ... ich will Dir nur "helfen", Dir zeigen was Dich erwartet wenn Du alles hinschmeißt.

Quote:
Alles ist so sinnlos. Ich glaub das Leben ist auch eine einzige Ablenkung von der Sinnlosigkeit.


Quote:
Die Absicht, dass der Mensch glücklich sei, ist im Plan der Schöpfung nicht enthalten. Nietzsche


Kämpfe!!! Für Dich!!! Liebe Grüße, Robbins

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